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NATURFGRSCHENDEN GESELLSCHAFT
IN BERN
MTTTHEILinCEN
msSlNSt NOS. 33GL-359, 1855
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iMittheilnngen
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der
arorforschenden Gesellschaft
in Bern
aus dem Jahre i854.
Nr. 310 — SSO.
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Bern.
(In CommiMfioii bei Huber asd Comp.)
Dmek der Haller'seheii Baehdntekerei (B. r». Hau».)
1854.
imtthelliuigeii
der
latorforscheDdeD Gesellschaft
in Bern
aus dem Jahre i8&4.
Nr. 310 — SSO.
Bern.
(In Commiitsion bei Huber und Comp.)
Dniek der Haller'sohen Buchdruekerei (B. p>. Hau».)
1854.
Inhalt«
Seil«
Bmnner 1, 8ber ein Mittel aof ehemisehem Wefe eines luft-
leeren ÜMini lu erieuf^en 1
Bfmmmer 11, Mittlieilnni^n ans einem Briefe von Herrn A. ▼.
Norlot in Lnosanne 60
fttkmbergj ober ein ei^nthämliches Fahlen nui dem Binflseh-
thnle im Kanton Wallis 67
Hiff^ iber seine telep^phisohe Bisenbahw-Control-Uhr 62
MtfioC, iber das Vorkommen der Fossilien in der Hnpererde
Ton Leni^an 161
Flirfy, Erdbeben am 29. Mars 1854 nnd optiseh-meteorolofisehe
ErseMonni^en am 20. Au^st 1853 .... 84
Sktttkwwriky Beiträge snr Kenntniss der Land- and Sosswas-
ser-MoUnsken der Insel Portorieo . 33, 89
ShirffT, snr i^olof^ischen Karte der Sehweis .... 129
W^tfy Nachrichten yon der Sternwarte in Bern :
XL VI. Sonnenfleekenbeobaehtnnf en in der sweiten Hälfte
des Jahres 1858 9
XLVIi. Meteoroloffisohe Beobaehtunf^en im Oetober, No-
Tember nnd Desember 1853, nebst Uebersieht
der meteorologischen Verbältnisse im Jahr 1853
nnd Untersnehnnff der Angaben eines Osono-
meters 17
XLVIil. Meteorologisehe Beobachtungen im Winter 1853
anf 1854 65
XLIX. Ueber die neusten Veränderungen auf der Stern-
warte - 73
L. Beobachtungen der Sternschnuppen im Winter-
halbjahr 1853 auf 1854 77
LI. Beobachtnngen dor Sonnenfleeken in der ersten
Hälfte des Jahres 1854 105
LH. Meteorologische Beobachtungen im KrShliug 1854 108
Llll. Beobachtungen der SternHchnoppen im Sommer-
halbjahr 1854 113
LIV. Meteorologische Beobachtungen im Sommer 1854 123
IT
LV. Meteorologische Beobachtungen im Herbst 1864;
Darstellung der Windverhältoisso in Bern nach
Benoits Beobachtungen in den Jahren 1838 — 1852;
Vergleichung zwischen den mittlem Temperaturen
in Bern und Burgdorf; Anomalie im taglichen
Gange der Temperatur ; Resultate aus den Beob-
achtungen der' Bodentemperaturen . . 14&
Wolfj Notisen snr Geschichte der Mathematik und Physik in
der Schweiz :
XXXII — XXXIV. Verschiedene Notizen und Nachträge 8. 69,
157, 162
— Mittheilung aus einem Briefe von Hrn. Prof. Lang in
Solothurn 139
— Auszüge aus Briefen von Chr. Wolf, Tralles, Voltaire 8. 85,
126, U1
— Tiefer Barometerstand in Bern am 2. Februar 1823 103
Verzeichniss der für die Schtveizerische Naturforschende Ge-
sellschaft eingegangenen Geschenke S. 14, 31, 72, 86, 103
111, 128, 142, 159
Verzeichniss der Mitglieder der Gesellschaft .... 165
Alphabetisches Personal- nnd Saoh - Register der 12 ersten
Jahrgange der Mittheilungen 169
IVr. SIO und Sit.
. Bruuner, Aber ein Mittel, fkuf che-
■iurhrm Wege eiuen luftleeren Banni
mu erzeugen. (Itit einer Tafel.)
O'orjcctr.«*«
.. 1854.)
Zar Erxeu^ang eines luflleereo Raames wurden bis-
3 verschiedene Metfibtien in Anwendonp gebracht:
f. die Luflpumpc;
S. die loriceüischc Leere;
n. dT Waüserdampf.
Die verschiedenen ElnrichlaageD der hierauf besüg-
in Inslrumentc sind zu bekannt als dais es hier eionr
lihrrn Erlüulernng bedarf.
Die AowrodunK de» zuict/t genannten Mittels massle
«U schon (ifter nuf den tjedanken gctUhrt haben, statt
M dorch Abkühlung zu coodensierenden Danipreii l^.ase
ptaweoden, welche durch hineingebrachle Substanzen
bpmisc'fa absorbirl einen leeren Daum erzeugen würden,
ih finde jedoch nicht, dass bereits Vorrichtungen dieser
M beschrieben worden waren.
Andrew ') bedient sieh eines solchen Mittels, om
fc« «ie man weiss niemals *olTkommen darzustellenden
leeren Kaum der Loftpampe zu vervolUtandigen, in-
er nicb dem Etiacuiren der Glocke dieselbe mit
|okl«iiMur«m Gas ftillle, dann noch einmal evacuirte und
den geringen Rückball Ton Kohlensaure durch Kali
lirrn liess.
Fontaine ') reichte im H8ri vorigen Jahres dem
0 P*KC- Amnkl. l.XXXVIII. 306.
>) CmH- >'*■'- 1("'* 1^^-
(Btn. Kinh. JMur 1864.)
4
— 2 —
Pariser InsUlal eine Methode ein, um niiltelst Kohlen-
säure einen luftleeren Raum zu erzeugen, die jedoch wie
es scheint , zur Zeit noch nicht bekannt gemacht wurde«
Durch diese letztere Angabe wurde ich veranlasst;
eine schon vor mehrern Jahren unternommene Reihe von
Versuchen, die auf diesem Prinzip beruhen, wieder auf-
zunehmen und glaube zu einem ResuUale gelangt zu sein,
das ich mir hiemit bekannt zu machen erlaube, nicht
wissend, welche Uebereinstimmung zwischen der Methode
Fontaines und der meinigen bestehen mag.
Das Prinzip, auf welchem die Methode beruht, ist
bereits im vorigen ausgesprochen. Es ergiebt sich in
Allgemeinen bald, dass für praktische Anordnungen n«r
von zwei Gasen die Rede sein kann, nämlich Kohlensäure ani
Ammoniak, indem saure Gasarten, wie schweflicbte Sänrey
ll)'drochlorsäure u. dgl. sowohl auf die Apparate selbst»
als auf die in dem erzeugten leeren Raum zu behandeln*
den Substanzen in fast allen Fällen hindernde Wirkungen
ausüben würden.
Die Anwendungsart des kohlensauren Gases, die je*
denfalls wohl zunächst in Betracht kommt, beruht auf
dem Umstände, dass dieses Gas von trockenem Aetzkelk
nicht merklich absorbiert wird, dagegen sehr rasch und
in grosser Menge von Kalkhydrat.
Füllt man daher einen Raum, in welchem sich trocket-
ner Aetzkalk i)efindet , mit trockenem kohlensaurem Gas
in der Art, dass die vorher in demselben befindliche att
mosphärische Luft möglichst vollständig durch jenes ena«
getrieben wird, und lässt hierauf, ohne dass atniosphäriache
Luft eindringen kann, eine schickliche Menge Wasser n^
dem Kalk treten, so wird dieser sogleich die Kohlensäure
aufnehmen und, wie die Erfahrung gelehrt hat, einen
ziemlich vollständig luftleeren Raum erzeugen.
- 9
cb 'uoächsl von dein Gesaglen durch das Ei
tlbmengcD. kann man sich folgeoden Apparates
bedieorti :
[)■« etvras slarke cylindrische Glas von angcfähr 450
C Cealimcler iDhall. A. Fig. 1. (z. )t. ein gewöhnliches
ii^rf laai dessen Rand sorgfältig abgeschliffen ist, versehe
\ mit riner metallenen ebenfalls genan geschlifTenen
\ Sclieibe, die mit Fett <) boNlrichen, wie dur Teller der Lufl-
ait seiner Glucke, mit dem Glase zusomiuen^e-
d. Die eine, möglichst nahe am innern Rande
I Glasi's hePindliche OelTnuug des Deckels a hat einen
oben ücrichtLien kurzen Ansatz, in welchen ein
lalWucr etwas konisch gedrehter eingeschliffener Stöpsel
dicht ringepasst werden kann. DiL>ser ist durchbohrt
eolbäll vine Glasröhre von ungefähr 2 Miltim. inne-
Onrchmvsser, deren oben schief herausragendes
tit fu einer etwas starken kugcl ausgeblasen ist, wie
lg. i leigl. Das nnlere offene Ende der Rohre ist
P 10 febagcD. dass c» beim Einsetzen des Stöpfels in das
I Glas« siebende kleine Scbälcheo hioabreicht.
taa Schiilchen b Fig. 1 steht auf 3 kleinen Fuss-
, die daran feilgeliilhel sind, auf dem Itodeo des
s and kann mitU-Isl des angelOIhelen Messingdrabtes
loem eingesetzt nnd lieran^genominen werden. Auf
I<K der Ueffnung des Deckel» « enlsprechendcn Seite Ist
l4ir Boden des Schitichens mit einer Einbiegung des Rau-
I «ersehen, ni-beii welcher diu das kohlensaure Gas
nafubrrndc Röhre bi» nahe an den Boden des Glases
tcr|;«'ruhrt werden kann. Fig. 3 zeigl den 4!rund-
iftm des Schülcbena.
■) Pia kuir KcilDiitthani; i«i tin Gcmtnce aua gkiihra TheilrH J
ttürhcm BrfMuul. [rlbcni Wachfi Dnd Tcrpr*lin bei ircliniltr Wärm* J
•slira Bad nlhrrnil Ar» Kraiiti'rtnB unlrr rinkncl«r (crührl.
1
I
— 4 —
Der Deckel Fig. 1 trügt ausser dieiem noch eine zwei-
sehenkliche bei ä luftdicht eingekittete Glasröhre, derea
äasserlicher herabsteigender Schenkel 30 Zoll lang ist nad
eine Barometer»kala trägt.
Die Operation ist nan folgende : Aof den Boden des
Cylinderglases giesst man ungefähr 40 — 50 Grammen eng-
lischer Schwefelsäure, anf denjenigen des Schälchens legi
man 2 oder 3 Blätter Fiiesspapier und breitet daratf
4 Grammen gut gebrannten und trocken verwahrten Aetz«
kalkes aus, setzt nun das Schälchen so ein, dasa ditf
bleiernen Füsse in der Schwefelsäure stehen, diese jedoch
den Boden des Schälchens nicht berührt, und führt eine
gewöhnliche Gasröhre aus einem Kohlensäureentwick«
lungsapparat durch die Ocffnung a und die Einbiegung
des Schälchens so ein, dass dieselbe bis nahe an die
Oberfläche der Schwefelsäure hinabreicht und bei a mit-
telst eines Korkes die Oeffnung schliesst. Man lässt nun
so lange einen lebhaften Strom kohlensauren Gases bin*
eingehen bis die atmosphärische Luft vollständig entfernt
ist. Um dieses zu bestimmen, werden einige vorlänfign
Versuche gemacht. Die Erfahrung hat gelehrt, dasa 50 —
60 Grammen gewöhnlicher Salzsäure auf Bruchstücke von
carrarischem Marmor einwirkend, für den Apparat von
oben angegebener Dimension hinreichen. Hat man ekH
mal die erforderliche Menge von Salzsäure für seine»
Apparat bestimmt, so giebt diese jederzeit das Maas, wel*
ches man anzuwenden hat. So wie die erforderliebe
Menge von Gas durchgegangen ist wird die Oeffnung dee
Barometerröhre, durch welche die atmosphärische LolT
des Apparates mittlerweile ausgetreten war, bis an das
o Zeichen der Barometerskale in ein Glas mit Queck«*
Silber gesteckt, die Bohre, durch welche das kohlensaure
Gas einströmte, herausgenommen, die mit Wasser oder
«1
\
- 5 —
kwr ntll \elikalil.iugc gerüllle Kölire Fig. 2 lurtdicht
HDgrsclit und hierauf durch Erhitzung der Kugel mit
I einer W^ngcisllarope die Flüssigkeit in den Kalk entleer).
I >sc1idcm die im ersleo Augenblick cnlstebende Er-
I bUuDR des Kalkes, nelclie oft das Austreten einer ge-
L tJniteo UpDge Gflses durch das Quecksilber veranlasst,
»rtliFr i*(. steigt dieseü schnell in die Höhe.
f»t der Apjiurat (bei Jen angegebenen Dimensionen)
I ^icr Ordnung, so ist gewöhnlich in 5 — 6 Minuten eine
irdüonong bis auT 12 Millimeter Barometersland erreicht,
h. *o viel als die Absorption der Kohlensäure über-
tapt gewahren kann. Die noch übrige Tension rührt
MD Wasserdampfe her. welcher nun allmählig von der
AwffeltSure aufgenommen wird, aber, wie bei der
Ulpumiir, einer lungern Zeit bedarf. Man wird jedoch
■feo, dass in iwei Standen auch dieser verschwunden
■d Me Quecksilbersüulc sehr annähernd dem ßarometer-
Mde Kleicb ist.
UiQ ftullle aus theoretischen rirüoden verniutben.
Hfl dae nur unvollkommen annühernde Verdünnung
■reb dieses Verfahren erzielt werden könnte, denn wie
»n miD denken, dass das kohlensaure Gas die almosphii-
bche Luft gänzlich auszutreiben im Stande sei? Man
ir4 jedoch durch die Thatsache belehrt werden. Es ist
ar oft gelungen die Verdünnung so weit zu bringen, da*.«
■am 1 Uillimcter Untertchied zwischen dem Barometer-
Iw4e und demjenigen unsernr Probe gefunden werden
Mnir. ciDcVerdtinnung. wiesle durch wenige LuDpumpen
ri»fi wird.
E» bedarf kaum der Erinnerung, dass bei dieser ßc-
üaunoag der o Punkt der Baromcterskale genau ein/u-
I tmd der Depression des Quecksilbers in der Ri>hro
t gcMHge Rtchnong lu (ragen sei.
— 6 —
Obgleich der nanmehr beschriebene, zunächst
Demonstration bestimmte Apparat schon zneinigenZwec
angewendet werden könnte, und es z. B. leicht wäre
Schäleben oder Gläsern Gegenstände, die man der \
knng des Inftleeren Raumes aussetzen will, vermiti
an dem Deckel angebrachter Hacken aufzuhängen, so li
derselbe jedoch eine viel bequemere Einrichtung erhal
wenn ein mehr weiter als hoher Glascylinder gew
wird. Auch kann alsdann füglich das Barometer we;
lassen und statt eines solchen eine gewöhnliche ab
kürzte Barometerprobe, wie bei Luftpumpen, die nur
letzten 2 Zoll der Verdünnung angiebt, mit in das Ge
eingeschlossen werden.
Beim Einführen des kohlensauren Gases wird alsd
der Kork in a weggelassen und die Röhre so einges<
dass die atmosphärische Luft neben ihr heraustreten ki
Fig. 4 zeigt einen solchen Apparat. Auf 3 kleinen fi
füssen, die in der Schwefelsäure stehen, ist eine ru
Blechscheibe aufgelöthet, welche als Tisch dient um
liebige Gegenstände nebst dem abgekürzten Barom<
darauf zu stellen. (Jeher diesen steht ebenfalls auf 3 Füs
das Schälchen, welches den Kalk enthält.
Man kann endlich dem Apparat die gewohnte F<
der Luftpumpenglocke geben.
a. Fig. 5 eine Schale mit Schwefelsäure:
b. ein Tischchen von Messingblech, auf welches
Gegenstände nebst der Barometerprobe gestellt werd
c ein Schälchen, welches den Kalk enthält.
Die Röhre, welche das kohlensaure Gas hert'infü
wird zuerst an der Stelle der Kugelröhre d ohne K
so eingesetzt, dass neben derselben die atmosphäris
Lufi heraustreten kann und da die Röhre durch die
der Mitte durchbohrten Schalen e und 6 bis auf die Ob
T' —
drr Schwefelsäure reicht , die (jtorke wip jnnT'
Mere Apparat mäglichüt von unten her mit Kobleo-
! gerblll wird. Als l'nterlage kann ein gewöhnlicher
Apamprolellcr oder eine Olasplatle {Spiegel|ilaUe) dienen.
I wird Irichl zugeben, dass dieser Api>!iral jeden-
I tn aolrher Form vor der LtiflpDOipc den Vor/Qg der
W'gtichlteit hsl, da er leicbl an jeden beliebigen Ort
ifcbrachl werden kann.
dürfle vielleicht bei der Anwendung aof einen
l«ad slos<ien, der einiges Bedenken erregen könnte,
I den leb deshnlb erwähnen mnss. Die ersle Einwir-
nif des Wassers [uder der Kaüilüssigkeil) auf den Kalk
I ttümlirb eine bedeutende Erbitznng und in Folge die-
wr RiMoDg von Wnsserdämpren, die sich im Innern der
1 Uocke nirdcrscblsgen and als Flüssigkeit an deren Wand
lücrOiessen. Mnn wird gewiss bierin ein lliniterniss
I Daneben Anwendungen, z. B. zum Austrocknen von
bttuien, wabroebmcn. Allein man versuche es glcicb-
I ond tnan wird linden, dasx diese Wasserdamprc sehr
I vertchwinden nnd die Glocke nebst Inhalt vollkora-
I trocken wird.
Mio konnte ferner der Meinung sein, dass die ge-
I YohDte Anwendung von äirendem Kali derjenigen des
Ulkrs voriotlcheu sei. Viele Versuche haben entschieden
I fiegenlheil gelehrt. Aelzendes Kati in concenirirler
crdünnterAuflösung angewandt, selbst auf grosser
rlie von Papier aufgesogen, Kalistückchen mit Wasser
frncblH absorbieren äusserst träge und ist ihre Wir-
kiy mil derjenigen des Kalks nicht zu vergleichen ; das
wpapivr als l'nterlage des Kalkes ist nicht ganz un-
ntllcb. Va hat den Zweck die Flüssigkeit, welche
t aar luf eine Stelle wirkt, durch Weil ergangen der
t^ge mitzulheilen. Dass man zum Anfeuclitea
i
r- 8 -
des Kalkes KaliOüssigkeit anwende, iit nicht sehr wesent-
lich. Blosses Wasser tbnt die Wirknng auch. Da man
jedoch überhaupt Wasser anwenden mnss, so mag nsan
immerhin noch die Wirknng des Kalis mit benuUen.
Endlich ist noch zn bemerken» dass znr Entwicklung
der Kohlensäure ein möglichst dichter kohlensaurer Kalk»
am besten Marmor, genommen werde. Kreide oder Kalk-
tuff würde eine kleine Einmengung von atmosphärischer
Luft liefern. Das kohlensaure Gas leite man durch eine
kleine Zwischenflasche» die englische Schwefelsäur« ent-
hält» die man von Zeit su Zeit erneuert. In dieser bleibt
das Wasser und die etwa mit übergerissene Salzsäure
zurück. Das als Nebenprodukt erhaltene Chlorcaicium
kann in jedem Laboratorium benutzt werden und bezahlt
die Kosten der Salzsaure.
Endlich ist anznrathen» die Gasentwicklnngsflascbe
und das Zwisehengläschen mit Schwefelsäure nicht grösser
als erforderlich zu wählen, um nicht überflüssiger Weise
zu viel atmosphärische Luft austreiben zu müssen. Man
übergiesse den kohlensauren Kalk mit einigen Duzen
Wasser» füge die Salzsäure durch eine in das Wasser
eintauchende Trichterröhre in Antheilen so hinzu» dass
die Flüssigkeit eben nicht übersteigt.
Ich bin weit entfernt» durch die hier beschriebene
Methode die Anwendung der Luftpumpe als überflüssig
zu erklären. Zu vielen Zwecken» besonders wo nicht
eine sehr grosse Luflverdünnung nöthig ist, \ielleicht
auch da, wo solche sehr rasch erfolgen soll, oder hei
schnell nach einander zu wiederholenden Experimenten«
wird diese immer ihre Anwendung behalten» in manchen
andern jedoch durch den beschriebenen Apparat ersetzt
werden können.
- * -
Ich habe ubcQ bemerkl, daas sach Ammüniakgas auf
ilM«e Arl angewandt werden könne. Als Abaorptions-
■tillrl wUrd« alsdann, lawoM Tür das Ammoniak als Tür
^Fii Wasipfilampr engltschu SchweTelsanre anzuwenden
•«in. Es müsslo in solchem Falle das getrocknete Gas
oben in dax leere Gefass geleitet und durch eine zweite
kb aur den Hoden desselben reichende Röhre der atmospha-
mcbeo LaTl Abxng versrliaSt worden. Die Schwefelsäure
wurde man uacbher auf dieselbe Art wie bei Anwendung^
irr ltu)il«n»iture die KalißÜMsigkeit hineinbringen. Daa
KalkMbJUcfaen fiele abdann, wie oalürlich, weg.
Etnffc in dieser Art angesletlle Vcrsache (i;aben gaoz
hrfriedigende lletullate. Die Absorption erfolgt ungefähr
riten so rascb als bei der Kohlcnsünrc. Dieses Verfahren
därne vielleicht bei mehr ins Grosse gehenden Anwen-
fcfcnKPD passend sein. Jedenfalls müsslen alsdann die
lpfem«Q Theile des Apparates durch eiserne ersetzt
fverilen. Auch miuste. um eine möglichst kräftige Wir-
iuig lu erhallen, dafür gesorgt werden, dass das Am-
nobiakgas kein kohlensaures Ammoniak enthalte.
4
R.lV«lf,IWMchrichtenTonder8(eimvriirte j
tu Bern.
«vrWfrM Mätftv arm anHrem i»as.
Der Zustand der äonnenoberUfiche, riicksichllich der
h leigenden Flecken und Fackeln.wurde auch im iweiteu
SoDDenflecken-Beobachtniiffeii A. 1853.
Juti.
AugDsl.
September.
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Sonnenflecken-Beobachtungen A. 1853.
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Novenber.
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Halbjahr 1853 möglichst oft und ganz nach dem früherD
Systeme beobachtet, und zwar zfihlte ich
185S.
Joli . . ,
Aogost . .
September.
«October. .
November
Dezember .
BttlnckUiig»-
Uge.
Im Ganzen . . .
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58
Die täglichen Beobachlungen sind io der vorstehenden
Tafel enthalten and zwar gibt die Golamne :
A' Rechenschaft über die Influenz der Bewölkung
und das angewandte Fernrohr : 1) bezeichnet» dass die
Sonne frei gewesen und mit der Vergrösserung M eines
viernissigen Frauenhofers beobachtet worden sei; 2) dass
die Sonne durch Wolken oder mit einem tragbaren zwei-
fiissigen Fernrohr anvisirttwurde; 3) dass jede Beobach-
tung vereitelt wurde;
B. die Anzahl der an dem Beobachtungstage neu ge-
gesehenen Gruppen;
C. die Anzahl sämmtlicher Gruppen;
D. die Anzahl der in sämmtlichen Gruppen gezählten
Einzelflecken ;
£. den Stand der Fackeln und Schuppen : 1) bezeich-
net die gewöhnliche Häufigkeit und Intensität; 2) einen
böhern Grad.
Von besondern Bemerkungen habe ich bloss beiza-
rügen« dass ich am 22. und 23. October und am 5., 6. und
— 13 —
H Norember die Sonoe ohne Blendglas durch Nebel
oder Wolken beobachten konnte, und dabei keine be-
sondere Färbung der Flecken bemerkte, — einzig am
6. NoTefflber schien der grössere der damals sichtbaren
Flecken ein wenig ins Bräunliche zu spielen. Dagegen
OMg noch folgende Tafel, za deren genauem Verständ-
Biss auf Nr. 229 der Miltheilnogen hingewiessen wird,
angehängt werden, um die regelmässige Abnahme der
Flecken in den letzten 5 Jahren zu zeigen:
Januar .
Februar
Mirz .
April .
Mai. .
Jnni. .
Jali. .
Angnst
September
Octobcr .
November
December
1849.
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11
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1850.
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1851.
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14
13
11
Sie weist auf ein bevorstehendes Minimum hin, wie es
■riae Sonoenfleckenperiode für 1855 bis 1856 verlangt.
— 14 —
WerselclmlMi der für die Blbllolhefc der
Sehwels. Matiirf. GeselltiehafI einge-
gUBgenen Cicfieheiifce«
Vom naturhiilorisehen Verein der preusi, Rheinlande und Westphalen».
Verhandlanpen. X. Jahrping. 2. Hefe.
Von Herrn Prof. Wolf in Bim.
Autoin^phensammloni: , bestehend in Briefen schweizerischer nnd
auslandischer Naturforsoher. Für die Bibliothek der Sohweixe-
riselien Naturforsohenden Gesellschaft an|^1e|^ von R. Wolf.
Band VII. fol.
Dieser 7. Band (fQr die 6 ersten Tergl. Millh. 1848, paf. 271)
enthält 122 Briefe und Handschriften von 117 Personen, II vom
Wolf gepauste Hnndschriften (W. Snellios, Conr. Oasypodiu»,
Isaac Newton , Nielaos Facio etc.) und 8J Portrate. Von den
Briefen sind g^erichtet
88 an R. Wolf, unter ihnen von Petersen, Heis, Faradey, Schwabe,
Pofi^ndorf, Sabine, Schlafintweit etc.
12 an B. Studer, unter ihnen von Eng^elhard, Martins, Sismonda,
Piotet, Whewell, D^ville etc.
10 an G. Jahn, unter ihnen von Bofulawski, Oillis, Luther ete.
10 anArgelander, unter ihnen von Humboldt, Struvc , Orstcd,
Airy, Hansen, Hansteen, Bessel etc.
10 an Albrecht II. von Hall er, unter Uinen von Gallen, C^nar
De La Harpe etc.
7 an Johannes Gessner, unter ihnen von Albrecht I. rom
Haller, Gmelin, Johann II. BernoulU etc.
etc. etc. Endlich sind der Sammlung durch die Gfite derHH.BraBBcr,
Antistes Burkhard, P. Merlan, Brfinnow, J. Schmidt, Christe»
ner, Wolf etc. Briefe und Handschriften von Leonh. BnleTy
Micheli Du Crest, Olbers, Joh. Georg; Zimmermann, Gdtho, Er-
hard, Joh. I. Bernoulli, Stephan Spleiss, Christ. Jeseler etc. ein-
verleibt worden.
Von Herrn Friedr, Uenzi in Bern.
1. Francffiur's Curs der reinen Mathematik, fibersetct von Kfilp, 2te
Ausgabe. Bern 1843. 2 Bilnde 8P.
2. Raabe, DifTerential- und Intcfralrechnuni:, 3 Binde, JEArich 1888
bis 18d7. 80.
8. Olbers, über die Berechnung der Bahn eines Coroelen, neue Aunpihe
von Bnoke. Weimar 1847. 80.
— 15 —
i. Kant, Kritik 4er reinea Verannft, 3te Aofl. Ri^ 1790. 80.
i. Lefefcare de Fonrey, le^ns d'alf^ibre, 4linie Mition. Pnrin 1841. 9fi.
C 9 91 91 le^ons de ^ometrie annlytiqae, dte Mition.
Pnrin 1834. 80.
7. 8triner, Abhänpfrkeit eeometriselier QesUlten. Berlin 1832. 80.
8. j, Die feometriflelien Conntractionen, Berlin 1883. 80.
f. Lrhmas, Leitfaden fOr den Vortraf^ der Analysis ete. Berlin 1848. 9^,
10. Beer, höhere Optik, BraunKehweig 18d3. 8ß.
It. Kayser, Statik, Carlsrnhe 1836. 80.
n. Scheflkr, iiher die geometrische Bedeatani^ der imaginären Zahlen.
Brannaehwei; 1846. 80.
13. Baamgartner , Mechanik in ihrer Anwendung auf Kfiuste and Ge-
werbe, 2te Aufl., Wien 1834. 80.
Ton Herrn Sekriftgie$$er Graberg in Züriek.
1. Finfaehnte Ueber^icht der Verhandlungen der trchnieehen Oeitell-
Bchafl in Zörieh, Zfirieh 1852. 80.
De (d SocUie vauäoUe des icienees naiureUet.
Balletin Nr. 30. 2 Eiemplare.
FroM ik€ Briiiih Auocialion for Ihe Advaneement of Seiend,
Report for 1852. Belfaat Meeting (the 22et.) London 1863. 9P.
Tom dem Herren Verfasser :
Brackaann, über negatiT-artesiaehe Bronnen. Stattgart 18ft3. 80.
roM Herrn Prof. R. Wolf in Bern.
Gnnert, Beiträge aar meteorologisehen Optik. 1, 1*2,3. Leipsig1848.
Oppel, Fr. Wilh. Ton, Analyaia triangnloram, Dresden n. Leipiig
1746, 40.
Ton der königL ffreuaiichen Akademie der Wissentekaften zu Berlin.
1. NoaaUberiehte 1852. Not. Dee. 1853. Janaar bin Jali. 80.
1 Abhandlangen aas dem Jahr 1862. Berlin 1863. 40.
fmk der k. k Akademie der Wiuemekaflen in Wien.
SiUangaberichte. Bd. X. 4. 6. Heft. Wien 1863. 80.
Fm dem Herrn Verfauer (OberUkrer Kelck).
GrandUge tnr Kenntnisa der Käfer Obcrsohlesiens, insonders der
l'mgegend von Ratibor. Ratibor 1846. 4«.
Ion drr Smiiksonian InMulion in Waskington.
Report OB the geology of the Lake soperior land diatriet, by Poster
and Whitney. Part II. Washington 1861. 80.
Maps to the Fester and Wi(hney*s report.
Proeeedinga of the Amerlean aasoeiation for the advaneement of
seienee; 6th mesting, Ang. 1861. Waah. 1862. 80.
/
— 16 —
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(WMh. 1862. 80.) With Sketehes in 40.
Howard Stansbary, exploration and sarvey of the Talley of ikt
Great salt lake of Utah. Philad. 1852. 80.
Mapa to the Btansbary'g ezpedition.
Owen, report of a geologioal sarvey of Wisconsin, Jowa and Nin-
nesoU. Philad. 1862. 40.
Owen, illastrations lo that geolo^eal report. Philad. 1862. 40.
Maar/s wind and carrent ehant, whale sheet NO 2, 3, 4 SeriesP.
Ringpold , memoir and maps of California ; 4th ed. WaahSngtOB
1862. 40.
Maary, OKplanatlons and sailinp direetions to aocompany the wiad
and corrent oharts. 4th. ed. Wash. 1862. 40.
Norton*8 literary register and book boyers almanao for 1863. New-
York. 120.
Stanley, portraits of North Ameriean Indians, deposited with the
Soiilhsonian Institution. Wash. 1862. 80.
Catalogoe of North Ameriean reptiles in the Maseom of the Smith-
sonian Institution. Part. I. Serpents, by Baird and Girard. Wash.
1863. 80.
Smithsonian contribntions to knowledge. Vol. 6th. WashingtiMi
1863. 40.
Sohooloraft, Information respeotinp the history, eondition and pra-
apeots of the Indian tribes of the United States. Part III. Phi-
ladelphia 1863.
Hare, ezposnre of the errors and inoonsistencies of the Freneh
trademieians respeetinp tomadoi. Philad. 1862. 80.
Girard, a roTision of the North Ameriean. AUaci. Philad. 1862. 8*.
Baird and Girard, oharacteristios of some New Reptiles in the
Museum of the Smithsonian Institution. Part. 2. and 3. PhOad.
1862. 80.
Sixth annual report of the board of reg^nts of the Smithfloaiui
Institution, for the year 1861. Wash. 1862. 80.
Guyot, meteorologioal tables. Wash. 1862. 8I>.
From Ihe Lyceum of Natural HUlory of New York,
Annalü, Vol. 6th. Nos 4—14. Vol. 6th. No. 1. New York. 1861
-1863. 80.
Von dem Herrn Verfasser :
Sehmits, Astronomie for Alle. Köln 1862. 120.
Mr. St« nnd SIB.
R.lVolf, IWnchricIifeu von der Sternwarte
In Dern.
9»t»ö^r, iVvreiMA^r mn<I O^ttemtbvr MSS3,
MäUmima« im* JaAr tSA», MMd VtteratacHung
t$0f Amgm*«M rJM«« 0«onoM«e(«r*.
(Voreetragen am 4. Kcbrukr I8U.)
Di« mcleorologiicheD BeobachlungcD wurdea auch im
mrlen Qaarlal gcDso lo rorlgeführl onil eiDgetrageD, wie
in deo drei TräherQ (s. Uitib. Nr. 279, 294 und 298). Zu
Ictondrrn Rcmerkungen geben sie keine Veranlassung,
and n kann daher ohoe Weiteres zur ZusaamiensK^llun^
ri«r n Oleom togischen Verhülloisse des Jahres 1853 über-
irgBogen werden.
Was zunächst dio milllere Temperalnr anbelaagl, so
ftbta dio lAglicheo Thermümcterbeubachtungen um 8^,
9\ 30* DDd äi *• für 1853 die Jahresmittel
IÜ".l 90.6 6".8 8P.5
ta4 «tu diesen gehl als Mittel annühernd die mittlere Jahrei-
MBperatnr 8",75 C. hcrror. Im Jahr 1853 betragen diese
Mittel djfcgen
U".6 11^,2 9'>,0 9"»
Uillcl ItfiM. — CS ist also die midtere Tempe-
ir VDD 185S am Totle f.GS C. niedriger gewesen als
Jabr 1853. aber immer noch beinahe 1° hüher als
Ultlb. Nr. 268) Fueters Beobachtungen in den Jahren
-1836 im Mittel ergeben. Vergleichen wir damit die
JUIe der «öcbcntlicb Ein Hai, je Samstag um Uitlag,
(>w*. Mllttrall. Ii'ekrau' I8M.)
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vorgenomiBeoen Temperatarbeobacbtongen auf der Stern-
warte : Während die LofUemperatur in den 7 täglichen
Beobachtongsstonden zwischen 29^8 (9. Jnli nm 4 ^) und
— 15^4 (29. December nm 20 ^) schwankte, also eine Jahres-
oscillation von 45^2 zeigte, so schwankte dagegen die auf
der Sternwarte in 3' Tiefe erhobene Temperator nur zwi-
schen 18^06 (27. August) und 1^96 (2. April), zeigte somit
eine Jahresoscillation von nur 16^,09. Dabei war der Gang
während des ganzen Jahres so regelmässig, dass die sich
aus den Beobachtungen in 3' Tiefe ' ergebende mittlere
Temperatur 8^79 C. grosses Zutrauen erweckt, und durch
ihre nahe Uebereinstimmung mit der oben gefundenen
Mittelzahl 8,75 ein günstiges Criterium für die Aufstellung
des die Lufttemperatur bestimmenden Instrumentes abgibt*
Noch regelmässiger war natürlich der Gang der in 6' Tiefe
erhobenen Temperaturen, welche zwischen 15^24 (3. Sep-
temberj und 3^60 (2. April) schwankten, also eine Jahres-
oscillation von 11^64 zeigten; dass ihr, 8^98 C. betragen-
des Mittel, um nicht ganz 0^2 höher steht als das den 3'
entsprechende, ist wohl zum kleinern Theile direct der
Tiefe, zum grössern dem langsamem Eindringen des De-
cemberfrostes zuzuschreiben.
Die Angaben des in der Kohlenkiste verpackten Ther-
mometers, dessen Kugel ringsum mit mindestens V2 ^^ss
Kohlenpulver umgeben, und das überhaupt möglichst von
der äussern Luft abgeschlossen wurde, zeigten dagegen
nicht die gewünschte Regelmässigkeit. Um genau zu er-
fahren, in wie weit es dem täglichen Gange der Tempe-
ratur noch unterworfen sei, machte ich nach dem Wunsche
von Herrn Professor Brunner 11 vom 21. bis 23. October
folgende vergleichende Beobachtungen zwischen demsel-
ben und einem ganz frei im Norden der Sternwarte auf-
gehängten Thermometer:
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' 4t* Tbrmioineleri ip der Kolitcnkiste zwar weil kleiner sind i
fth iD drr freien Luft, da«» aber der tägliche Gang an dem- ^^H
Mlbco noch sehr bemrrklich ist. nur circa am 8 Standeo ^^|
fmpAlel wird. Die Ablesungen desselben nm Miltag sind ^^^
■Iki nicht iDilÜcreTcniperAluron, sondern stehen bedeulcnd '
nter der mllllero Temperatur, und in der Thal sieht ihr J
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— 22 -
ProfeMor Branners einen bessern Apparat für mittlere Lofl-
temperatoren verschaffen werden, wird die Folge zeigen.
Die Stellung der Windfahne um Mittag wurde im Laufe
des Jahres 235 Hai eine andere. Der Wind gieng 18 Mal
Ton W in SW, 15 Mal von SW in W, 14 Mal von N in
NO, U Mal von SW in S, 11 Mal von NO in N, etc. über.
Im Ganzen drehte sich der Wind 104 Mal nach rechts und
111 Mal nach links, während er nur 20 Mal in den entgegen-
gesetzten umschlug. Um Mittag stand die Windfahne nach
N NO 0 SO S SW W NW
54 66 43 30 51 57 49 15
mal ; dagegen wehten gerade um Mittag diese Winde nur
32 46 15 11 16 39 42 9
mal merklich, und nur auf diese letztern, factischen Luft-
strömungen wurden folgende zwei Windrosen gebaut, von
denen die erste dem Barometerstande um Mittag, die zweite
der Bewölkung um Mittag entspricht :
N NO 0 SO S SW W NW
711,8 710,9 715.6 712,7 711.8 710,1 710,9 712,8
0,63 0,68 0,39 0,58 0,55 0.74 0.72 0,56
Bei der Betrachtung dieser Windrose Fällt auf. dass im
Jahr 1853 die Nordostwinde mit tiefem Barometerständen
und bedeckterm Himmel verbunden waren, als man es von
ihnen gewohnt ist, — dafür hat sich der Sädwestwind in bei-
den Beziehungen etwas besser gehalten als im vorigen Jahre.
Der Stand des Barometers war im Allgemeinen noch
niedriger als im Jahr 1852. Das Jahresmittel für die Mit-
tagsstunde betrug nur 711"^,3, während es 1852 doch noch
712mm 9 erreichte. Der höchste Barometerstand (723.9 am
9. November) blieb 4°^ unter dem höchsten von 1852, —
der tiefste (687,6 am 9. Februar) gieng sogar 6°^,1 unter
den tiefsten von 1852, und während überhaupt 1852 das
Barometer nur an 7 Tagen unter 700°^°^ stand , stand es
1853 an 21 Tagen unter 700™^. Nach den Beobachtungen
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— 25
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ml im WiDter im Maiimum ^^'""O'i, — im Sommer im
I 13*™ ,35, — VfÜhrfnd sie im Frühjahr and Herbst
I Jihresmittcl 19.06 nahe kömml. Nach einer Formel,
Kämiz für die mittlere monallielie Oscillation in
^■tichUfid and Italien aufgeilellt hal . folgt für Bern
"•".SS. alio merklich zu »iel. Ueher die aof 33™ 59
sende mittler« jährliche Oscillnlion hübe ich Torläalig 1
U» in bemerken.
Im Jahr 1852 Gel an 163 Tagoo Regen, an 23 Schnee.
■ I aiescl und an 1 Ha-el. — 1803 an I5Ü Tagen Regen.
■ &8 Scbnee, an 7 Riest'l und an 2 llage). Es war also
ria leiitrrm J<)hre die Anzahl der Regentage etwas kleiner,
dH der ächneofälle dagegen merklich gröBier. so wie auch
f Anzxbl der <>ewitler von 29 auf 35. oder, wenn man
blfero« Gewitter abrechnet, wenigstens auf 33 stieg. Für
" t Wahrtclieiolichkeit eine« Niederschlages bei »erschie-
sea Wioilen erhielt ich die Zahlen
N NO 0 SÜ S SW W NW
0.26 0.46 0.13 0.64 0.69 0.78 0,C9 0,5«
[ w dau aacb in diesem Jahre die Süd- und West-Winde
der Be^el von Niederschlügen begleitet waren. Die
ibe des anriiefingcnen oder durch Schmelzen erhaltenen
tteorwu»ers »lieg im ganzen Jahre auf
inTO-^.e^ = 3.569 Schweizerfuss.
109"",25 dem Winter, 263^,86 dem Frühling,
[ III*', 47 item Sommer und 286""°,05 dem Herbst zugehörca.
Zom Schlosse glaube ich noch einlässlich von den
McfalDRgrn mit dem Ozomeler (vergleiche lUillh. Nr. 279
Mr die einrichlnng der lleobachlongen) sprechen zu sol-
n. die ich. da meines Wissens noch keine längere Ruiho
4erselben ijfTenÜich vorliegt, während ich durch die (lüte
4cr Herren I>r. Ticharner und Apotheker Müller übür 3
_a«r itiDandcr folgende Jahre disponirc, in folgenden Tafeln.
r «elcbe leb die jo den 2 Ueobachlungen des Tages ent-
^faeadeo Zahlen summlrt habe, im Detail vorlege :
OionometerAeobaditiiiigMi von Tacbtaraeae
im Jahr 1851.
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5,2
T micht die drei Beobachlanfrtjabr«,
tnd«a wir [obges^h«!) roD den aufTalleDd versrhiedporn
Mll«tra. wrichf Ticbarner oud Müller für die Zeil vom
.Knf^oibcr bis 31. Tfecember IS51 Tanden. und, da kein
lürhand^n ist. eiDem dicsor Beobachler nicht zu
!D, in der VericbiedcDhcil der Aassclzang der Papier-
lea ibr«n Grnod haben müssen] für : i
13.13
14.07
10.57
11,92
t'i.80
12.83
I3,(»3
1-2.85
11.03
12 07
6,83
1-2,93
ii),-:o
5,73
9,fi2
13,47
11.79
9.02
11,09
E» lei^l sieb alto «ine Abnahme der Ozonreaciioneo
den drri auf einander folgenden Jahren, — das Maxi-
iR in den Jahren 185-2 ond 1853 nnd im Millel crscbeiDl
Fniblinf . — das Minimom im Herbst. Ob übrigens
I in tciner Wilternnt; überhaupt anormale Jahr 1853
bC auch In dieser Iteiiohung anormal war, and nicht
rs doch im Allgemeinen (wie 1851] das Maximum auf
k Wioter. das Uinimum auf den Sommer fällt, wird die
Ifc Irbrcn.
Mrlne OzoDomcler-BcobachlaDgcn von 1853 unler-
tf leb noch einer eiolüsslichen Vcrglcichung mit den
ri^n meleorologiichen lleobacbtung[en, und erhielt fot-
■d« Rtfsullate : Für die 7d ganz schüncn Tage, die ich
&3 sählte, und die sich über das ganze Jahr vertheilen,
ide ich aU miniere tägliche Uzonreaction 4,86. also wenig
als die Malfte des Jahresmiltcis 0,02, — Für 68 ent-
knc Regentage, die »Ich auf 10 Monate verlheiten,
tdc ich die mildere Reaclion 11,40, während jene 10
bnate überhaupt die bedeutend geringere mittlere Reac-
J
— 80 —
tion 8,59 zeigen. — Für 43 enUchiedene Schneelage, <
sieb auf 7 Monate vertheilen, finde ich die bedeute!
mittlere Reaction 14,15, während jene 7 Monate überhai
nnr die mittlere Reaction 10,81 hatteti. — Für 33 Ta|
an denen Gewitter statt hatten, finde ich die mittlere Rei
tion 10,92, während die 7 Monate, auf die sich die C
witter vertheilten, eine mittlere Reaction von nur 8
zeigten. — An 73 über das ganze Jahr yertheilten Tag
wnrde Nebel aufgezeichnet, — die Reaction betrug
diesen Tagen durchschnittlich 5,13, also wenig mehr
an den schönen Tagen, zu welchen freilich manche Ti
gezählt wurden, an denen die Früh- oder Abendstnn^
Nebel zeigten.
Einen sehr bedeutenden Einflnss auf den Ozongel
der Luft scheinen die Winde zu haben, und meine Bec
achtungen von 1853 lassen mich diesen Einflnss doi
die Windrose
N NO 0 SO S SW W NW
18,4 9,6 5,0 6,0 9,4 11,8 11,8 9,8
6,8 11,2
darstellen, aus der hervorgeht, dass bei reinen Nord- u
Südwinden die Luft nahe den mittlem, der Zahl 9 ei
sprechenden Ozongebalt hat, ^ bei Ostvrinden bedeute
ärmer, bei Westwinden dagegen bedeutend reicher
Ozon ist. Ein entsprechendes Resultat erhält man, we
man die Resultirende der Winde sucht, bei denen c
Ozonometer die stärksten Reactionen zeigt, — sie fi
auf WSW.
Im Ganzen bleiben somit die Ozonreactionen I
schönen Tagen, trockenen Nebeln und Ostwinden unl
dem Mittel, — während sie dagegen bei Gewittern, Wei
winden, Regentagen und namentlich bei bedeutend
Schneefällen über das Mittel steigen.
— M —
Zam ScIiIdbsi? führe ich noch sd. dass, während die
lion an den Tagen, wo das Barometer über 7i0'"°
I. darclischnilllich 4.69 betrug, — sie dagegen an den
n. wo das Rarotot-ler unter 700""° gieng, auf durch-
Mtlicb 12.00 stieg. Während endlich zor Zeit des
■■»»oUUliDais die Iteactioo von 8'' Abends bis 8** Mor-
I etwBS sliirkcr war als von 8'' Morgens bis 8'' Abends,
mr dagegen im gaQZ<.'o übrigen Jahre, und oaraealiicb
Zeil dvB WiDlerKolslitiums, die ttcaclion wiUireod der
M merklich schwacher als am Tage.
xmelchnIsB der für die BlblloUiek der
|«hwelz. JVuturf. diesellscliaft eliige-
inns^nrn CieMrhenke.
I H/rm FrofeitOT B. StudtT in Bem.
BcstoRiwfc* Karte der Sdhwrli.
1 £r«mt Prüf. R. Woll in B*n.
OrsMfl, Lehrbuch der Hailienwlik and Phyaik. IllKr Thcil.
ka Ablhiilaae. Lflpiic ISaO. 8.
D« Vfl>7, tUnenla do fiomitnt. 3e ^d. Oea4*e tSSn. S.
Lanu, tUilida Elerngnte, I& Büohcr. Hall« ISIS. S.
I, Tut nnd tJchrrseUunf tob Bvha-eddin's Esseni der
»1. Berlia IS43. B.
Sms. TlMorlB dar KclIrDbrüohe. Dcrlia inai. 4.
8iB*a*B, di« Ueonieirie eearLiaeh dar|;e)iirlll für Schalen oad iniu
SalbalnXrrrichL Allona 1811. fs.
riartatiahnkaulot i**!^ Drilles Kcft. Leipilg. 6.
AtWn Stliwab, Dariicltuai; und Erörlerune eiaes Falles tob Pe-
\ ^m Htrm Verfaufr :
!a(lBe Vtonif fyüstt oru|craphi(|ue da la chalae da Jnra.
(■(4*« VrolU, Carle lapatraphiqnc dca «niiroMi de Psrreointj.
tHO-lUZ.
% ätr Itirftttom ätt polgltchnUehm Vtreimi ttt WäriAm-g.
•MehMdUif« WoebeDachrifL llt. JahrfaMC- Nr. St— 48. 3. 8apL
Ua SB. 0«i. 1U3. tVariburs- ff.
Van der k. k Akademie der Wiaensehafien in Witn.
DeakschrifleB. IV. Band, erste Lieferaai;, «ai V. Bui4, iwtiH
LieferoB^. Wien 1853. 4.
Von der sehUsisehen GeselUehafl für vaierländiMeke Cu/liir.
aOster Jahree^richt BresiMi 1852. 4.
De rAeademie imphiale de$ seienees de Sl- PäerdHmrg.
Mimoiree, eciences malh^matiqoe« et phyei^iBes. T. V, 5e et ti
livr. P^tersboarf^ J8&3. 4.
De la Soeieie imperiale des Naiuratities de Matcou.
BoUeüo 1852 bO 8 et 4, 1853 i^ 1. Moseoo 1853«
V<m dem Herrn Verfasser :
SehweUerisehe Zeitsehrift für MedieiBi CUitircie mal GetartaWlii,
Jahrgang 1853, 3te8 Heft Zfirich 1853. 8.
Von den Herren Verfcusemi
1. Sella Allesaandro da Torino, nna Tiiit» alP Abendbers 10 seit
1860. 8.
Z. Engelhardt, das Monterosa- md Hattsrhongebirge. Paris 1851» 8i
3. Dr. Brenner, Berieht über die Irrenanstalt in Basel von 1840 Ui
1850. 8.
4. Lassaigne et Pmdenee Bemard, relation d'nne s^aaee de ssoibmji-
bnUsoie magnötique, donn6e k Qtmhve le 24 ddceahre 1850
Genive 1851. 8.
5. Dr, 8enx, visite aox enfants ordtins de PAbendberg. MmeÜk
1852. 8.
6. Grillet, les soorees thermales de LoSehe. Bion 1845. 8.
7. Dr. Erlenmeyer, die Gehimatrophie der Erwachsenen. Neuwied
1852. 8.
8. Pietro Calcara, ricerohe snlla Sterin naturale de' dintomi di Nioosia.
Palermo 1851.
0. Wartmann, sor les ombres atmosph^riqaes. Geaive 1849. 8.
10. — ^or divers ph^nom^nes m^t^crologiqaes. 1849. 8.
11. — sar la polarisaticn de la ehalenr atmosph^riqne.
12. — sor les oonrants 61ectriqaes qai existent dans les Tdgdtanz.
13. Plantamoar, r^som^ m^tdorologiqne des demiires nnndM po«
Genive et le grand Saint-Bemard« 8.
14. Wartmann, recherchos sar la oondaotibintd des mindran poni
rdlectrlcitd vcltaTqne. 4.
15. — 2e memoire snr le Daltonisme. Qtnhre 1849. 4.
16. Plantamonr, risomd des obserrations thermom^triqnes et haromd-
triqnes fkites k Tobsenratoire de Gen^ve et an grand Baiat-Ber-
aard peadant 1841-1850. Genive 1851. 4.
1fr. ai4 M« ate.
U^.HhattlevvoHbf Beiträge xur näheren ,
IrnnCnIss drr Iiand- und SQsBivasaer- j
Slolliitiken der IdscI Portorleo.
O'arclBSt J") '- März 1654.)
Die rolgvndo krilische ADrxShlDDg der Land- aod Süss«
M*«r-UoI1atkco , welche bis jelzl anr Porlorico gefan-
a worden siud, ist weil veoiger reichhailig aasgefallen,
I ich Tor zwei Jahren zd hoffeo berechtigt war. Der
trolle Sammler, der damals, mit Liebe and Eifer zor
icDfchan bescell , diese in conchologiscber Hinsicht
t*l Diibrkaiinlc Insel bolral, wardc nach Icaum sechzeho-
lOBStlichem ADfenlhalt von der Aoszehrong hinweggerafR,
FntD lOch tiicbl dem Clima, sondern einer seil Jahren
dUeichendrn Krankheit erlegen, so war mir die Bearbei-
tamg s«iDer Sammlungen — die lelilen Beweise «einer
«iuciisctafllicfaen Thtiligkeit — mit peinlichem Gerühle
igleilpl.
Während diesem kurzen Anrenthalt untersuchte Herr
lembsrd Friedrich Blanner hauplsächlich die Umgebungen
laoplsUdt San Juan, die Gegend um Uamacao (wo
:b einer rroandlicbcn Anlnahme im Hanse seines
mnes Sandoz-Cuuier zu erfreuen halte), so wie die
IC Sierr« de Lnqnillo. Oefters durch Krankheit genö-
lln^ «eine Eicursiunen einzustellen, besochtc er mebr-
■als, io der Hoffnung durch bessere krziliche Hülle seina
idheit horzuslellen. sowohl die Insel S(. Thomas, als
leincrc Intel Vii-ijne, nod war noch mit weit aasge-
erea l'Uneti beschäftigt, als ihn der Tod am
T 1853 im Hanse des Herrn Sandoz ereilte.
I (Im. NliilLciJ. Man ItiM.)
1
— 34 —
Obwohl nur ein kleiner Theil der Insel während dieser
Zeil von ihm besachl warde, enthalten seine Sammlangen,
ausser mancher neaen interessanten Entdeckung, fast
sämmtliche bis jetzt der Insel Portorico zugeschriebenen
Arten; und da die Vaterlandsangaben von mehreren dieser
Arten bis jetzt ziemlich unsicher waren, so wäre, wenn
auch nichts Weiteres von Belang geleistet worden, der
Wissenschaft dadurch allein wesentlich gedient.
.Es ist nicht hier der Ort, noch erlaubt es mir der
Raum dieser Blätter, in allgemeine Betrachtungen über
den Charakter der Fauna der Insel, noch in Vergleichungen
mit denen ?on den anderen besser bekannten Antillen ein-
zutreten : ich lasse also hiermit die Aufzählung ohne Wei-
lers folgen, mit der einzigen Bemerkung, dass ich meine
Notizen über, die auf der Insel St. Thomas gesammelten
Arten meinem Freunde Herrn Bland, der diese Insel be-
sonders untersucht hat, zur beliebigen Disposition über*
schickt habe.
1. Vaginulus occidentalis (Guild.) Desh.
Syn, Onchidium occidentale Goild. Lidd. Trans. XIV, p. 323,
t. 9, f. 9—12.
Vaginulus oedderUcdu Desh. io Per. Hist II. P. 1, p. 96,
t. 8. B. f. 10.
Hab, Sob saxis et li^no putrido circa oppidam San Juan et Hamacao,
infVequens (St. Vincents, Gnildinir).
Obs. Exemplaria in aleohol mipsa optime com desoriptione et Ata-
ris laudatis conveniunt. Animal griseo - brunneum , valde de-
pressnm, pnnctis Terrncosis superne aspcratum. Ova maicna,
ovalia, geintinosa, 10 ad 16 filo grelatinoso rooniliformi con-
Jancta, et in accrvolos eontorta, plus minusve humo induta.
6AE0TIS ShQttl. n. g.
Tefla slfaretiforniis, tenui.ssinia, hyalino-vilrina, intestini^tan-
tum Inolndens, antice pallii replicatura breviter inclosa, postiee in
eioavatione dorsi profonde immersa et semi-obtecta, snbtns per di-
remptionem mar|;inis pelatinoso-membranaoei latissime eicisa, quasi
— 35 —
»>«ri»»i liaidikla, ■nOaetnmn cimniuni tnurgintm caTuaiellurcm IJb«-
!■■ Dalendmi ; spira brevisaimB, ».uTr. 2Vi-3, ollimo muimo :
■fcrlun anrifotmi», maximii , perislouilD Bimplioe, tenut, miirpge
II ti calumvIUrl mcmbmniiocn'margiaalD.
Antmal magnam, dcprcBsum, jiede lalUsimc dilatala, oompta-
, pallaEcnte : ifniacuü 4, quufuin 'i pealtd mijoree, remoli,
Za»tiü parvi : pKiliuni biI ImIds ileitriini {iiiBiice »üb ep\ne lermina'
iNaaBt — «bi aatta tliim slla^ rsl — appcndicuUlum : lamina ÜD-
CaaB* fer« al In Vlirlna M Zoaitnfi cnDHiiiula videiur ; papillw ncmpo
wtmtmm la ■«rieboa Dlrini|ac obllquiB ordinals sunt : pap'illa een-
traJl oktftte iridcnUla) mcdlii vii a etnirali diverEis; laUralibus
■au« «ubnlaM-proiluvtla, arcuatia, baaiT biruroaüs. Ad maulla
miml harti.
Ma. ■tdram len«l fusum inier ParmaocIIam et Vilrinam, Jtli siln
M (kactianibB* t<aiB ; hnie palliu, uMm natpra BI habilu affl-
hU. Npcciea irca gencris eximii dctciil b. Blauner, noDtu vel
BulMliDo per aqnaliunvB uuclumni ad Irancos sl fvlia prvsor-
lün Muaarani occurrmtrs. B formaüone linpis anlmal tMb-
lor ^ne iuhia Earnlvorani.
Gaeolls nigroUnMla ShalU.
T«**« deptnaaiMlma, laDoiasioia, hyalin o-vi(rina, «ubopalaBoina,
mlU», likvia increncnti Ouaos'ra striala aiila^ae spiralibua absolcte
tmtmaamtMi apira ninnla, plana, vli papiUaria; anfr. 2'/)i rapidl»-
icK, ulllniDit maiimut, dcpreaiDS; snlura niarpnata;
itqua; pmi.1. margino dcitro (leiuosa-pradDOlo , ba-
HÜ bH aMoitfanwco-narciDalo.
Aaiaia] patlide Inleu-vlridesflenB . pellucDna, lincglU nigris to-
OT Datum : inuatina (Hepar) aalcm vividc et eaturale
naj. 13, mia. 9; Alt. c
tU»\mr ad fgIJa
ata. plürima in
nill.
laaaruni io Sierra da Lu^uillu.
■Icohol cuoBirvata ixaffiinavi. Ekcre-
D EoniooK spiralitor (ort* ejiciunlur.
Oavolincata Shaltl.
TMta dfprraaa, lenuiaaiina, hyalino- vi Irina, niiida, aabapales-
Maa, Bn«ia iacrtuetill ncxuDHia elriaU atJtaqu« splrallbas obaolele
<«**Mala ; aplra miautifiaima, plana ; anfr. 2'/,, rapidiaiiinia aoeres-
e«at«B, Dllimoa maxiniiui, HnblaOalUB, vi oblusr snbaDpjlaiug, anlice
iapnanu; aaiur« narctnala, obsolclc ercnulato-oriapaia : aperlui
pcrial. mmrfiae dcxtro lIctuuBo, buinli H
Im» •amkranaeaa-marciaatD.
I
I
eolumellari
coli9
— 36 —
Diam. maj. 10, min. 14 5 Alt. 6 mill.
Hmb, iUriBsime ad tnineoa et folia MaBarnin in Sierra 4e
et ad Rio Blanoc; apeo. tantam 4 legit Blaaner.
4. Gaeotis albopunetolata Sbattl.
Testa solidioscala, opalesoente-albida, epidermide teaviasiaa
indota, pellaoens, lineis incrementi flexaoBia plicatala, alilaque api-
ralibne orispatnlie decoeaata et qnaei obsolete rofnloae-nialleata;
spira minnta breviaeime papillariB; anfr. SS/a» rapidiaaiBie aoerea-
centes, convexiascoli, altimoa mag^nns, inflatoa, beae rotandatiUy
anUoe descendena et depreBeo-deflexos ; entora margiaata, aabore-
nalata; apertnra perobliqna; perist. margine dextro antroram
llezaoso-prodaoto, basali et oolamellari membranaoeo-marpsato.
Animal magnum, pellacens, albnm, paaotis albia opaoia naes-
latnm. Hepar pallide viridesceas : tentacali postioi maximl^
Diam. mi^- 1^» >B^n* 1^9 Alt. 8 mill.
Hab, Rarissime prope Hamacao ad tmaoos arbomm. 8peoinMB
nnioam vivom et oirca 10 mortua detexit Blaaaer.
Obs. Ex specimine unieo in alcohol asservato, oapnt proboacldi-
forme prodnctum videtar, tentacolis migoribas ab antiois valie
remotis.
6. Zenites bryodes Shattl. d. sp.
Testa modice nmbilicata, depressa, nitida, striata, pelldoida,
rofeaeenti-eomea; spira param ooayexa, apice obtosa; anfr. 4 Vi 9
oonvexinseali, lente aeereacentes, altimus non desoendens, tIx de-
preasns, pamm dilatatna; satura profonda, snborennlata; nrnbiliona
beno excavatos, pervins; apertura lanari-sabcircolaris, pamm obli-
^fia; perist. simplex, aeutum.
Diam. mig. 5, min. 4V3> Alt. Z mifl.
Hab. Circa oppidom San Juan, et prope Luquillo, sab foliis patrea-
eentibns specimina 3 matura et 3 Jnniora le|;tt Blanner.
Obi, AfQnis H. arboreas Say, sed testa nitidiore, striis Talidioribiis,
anfr. lentins accrescentibns , et spira minos elevata evidenter
distineta. Vix Helix Ottonis Pf., species a ol. auct. denuo cum
H. arborea Say coiganeta, a el. ^ovM aatem fn Bimi. Terr.
Hol. of the Un. States, Vol. U p. 238 at speoiea distinota
eaomerata.
ft. Helix Vortex Pf.
Hab, Cirea San Jnan, Ceiba, et LnqnHlo, satis freqneas.
Ob$, Spedes distribntione per Antillas lata gaadens ; oecnrrlt nempe
ia Florida (i7. selenina Oonld.), Cnba, St. Thomaa (sab no-
mine H. oteüina Riise in eoll. plarimia), Ste. Croix, Bermuda,
ete. — Animal ni|^m.
37 —
fielli subaqaila Shuill. d. sp.
Tc*la anfunlc nmbilieau, dopressa, tenoliBine atrlstala, pal-
b eora«* t*l KlbU», nllii<Dla( splra eanvcis, apice aeuiIuBCuU;
•■fr. 1 Vi ■ ■eaiim aoereitccnles, eonTaii, aliimas roluDdaio-innulaa ;
t tntls profunda ; apfrlura lanari-sabcirDuUri*. puram olilir]DB,
pfriM. aiaptea, acnlum, marslDibaa eallo lenni Junolis, ealamnlluri
aRgVBlom, pcrTiiun reflc^iDaeolo.
|. ßVi, «in. *'/,; AU. SV, mill.
ffoft. Co^oviaiime propo Cclba, Pujardo, San J Bau, Uamaeno et
Ld^i^Io, cliam in loanla Vifque, cum prtccedenle airpiuB eoni'
»bta.
Obt. II. p<r*fflDi C. B. Ai., Dnulluanic Pf., cl pcilucid» C. B. Ad.
afllaUi a priore aofr. paueioribus. ah utlima umbilicn laliore,
•fc aoiNibaa au(«in npira depressJore difitincla. Ocearril ellam ,
m4 rarias, in Inaota Bt. Thomaa. Aniioal nisrum.
Beils mlnuscula Bioa.
TmIb aiiBaUi parspeeliTe nrnbilicata, dcprcssa, teiiBrssime atria-
Wb, bj'aliM, nilidata; spirs vu oonraia, obtasa; anfr. 4, knie
irttcimu», ouatcii, nlUmDs rix dilaUlos; anlara profunda; ap«r-
* «sldresUriii, rit obli^na; pcml. timplsi, aouCam.
Dias. maj. 3V,, min. eirea i'l,; All. 1 mill.
Sgn- IM*» minuicufa Binn. Boat. Journ. III, p. 43&, 1. 23, f. t.
. • „ Terr.Ma1I.II,p.231(eid.B3-n.LeaT)
a minulo^ii HarFlel Test. Nov. 2, p.T, N'^Sfl— nonPor.
Sab. Ptvf Pajardo et llumacao, infraqBtna.
minnaonla BiDoey" in PfeilT. Hon. I, p. 114,
!■> >M, ao^n« ann dBaeripIioae BiaaejaaB, neque com epcci-
vrail, B«d rianplaria tjpioa spcolai Bin-
■ St. DnioBia eomparare mihi adhao nun oontieil. U.
■liaflflM La«, ah aaetorlbus Amencaaia pro ladem apccio
9 diarnuK« auElorla valdc diveroa tidetnr. U. Ayix
C. B. Ad I , cilam B ol. PfeifTorii oam illa IniDerilo oanjancra,
a dsplo mioDrc, sod insupcr alriia »piralibus
1 mlDnliaaimia oplimc dialinguopda. Spcciia furaaa lale
Ib. Altera Bpcoi» pruiima, acd Inata apcrto umbllloata,
•( «nfr. nltinu baal derio dialinela. In Inaula Bermuda ae
ril( o^]a■ Bptciiuina plnHou ab am. Bland nccepi, atqac
I pl«f[{upt)-f>ha Sliulll. n. sp.
ta, pcrforala, oonoidao'i^tobaaa i
MBlaalnla atrlaa inoremoali dia^onalitcr d<
, aaridnn , aubpetlntidn: «pi
'• I
J
- 38 -
t
obtQsa; mbTtw 4, oonveiisBimi, Bonsliii aocreseeBtet, oltiiii«« «bW
ioflatas; Batnra profbuda; apertura depresse subrotandaU; perUt.
aimplez, aontoin, marfinibas paalalum ooDBiventibaa, ooluicllari
expanso, ad mbilieani refleuasoalo.
Diam. m^. 3, min. 2Vi> ^1^* ^ mill.
Hab. Sab lig^o potreseeoto' et sab aaxis prope Hamaeao, Fajarda,
Ceiba, ad Rio Blanoo et ia Inaala Viiqae; abiqae rara.
Obs, H. TenoieoBta Shottl. et forean I|. Oreola Benaoa afBaiB.
10. Helix dioseorieola C. B. Ad.
Hab, Ib Insala Vi^ae, ad folia Palmaram, locis lauBdatiB) raria-
aima.
11. Hellx Gundlaehi Pf.
Hab. Sob foliia emortaiF propre Fi^ardo, HamaeaO) Ceiba, Lo-
qaillo, et Ib IbboIb Vi^ae, haad iBfVeqaeBs.
Obs, Oecorrit etiam ia las. 8t. ThooiaB et Caba.
12. Helix eudasta ShoUl. n. sp.
Teala aa^BBte ambilicata, aabdepresaa, (eBuisBima, oblique cre-
bre coBtolata, Iste eoraea, epidermide ftag^oiBBima praiaosa iaduta,
demam aitidola; Bpira ooBTeuoBcalaj aafr. 4Vi9 ooavexiaBcali, aea-
Bim aeereBoeBtea, altimoa ma^BB, ad peripheriam obsolete aapi-
latus et flMoia pallida obseure BOtatas^ apertura magaa, depresae
aaboireBlaria) periBt. teaue, aeutum, margiae oolumellari reflexina-
oalo, ambilioam semi-oeooltaBte.
Diam. mi^* 1^ m^* ^^VaI Alt 8 mili.
Var, ß, fasoia albida eoaspioBore.
Vor, y, miaor, eostalis evaaesceBtibas.
Hab. Forma tjrpica tu lasula St. Thomas ; var. ß, ia IbbuU Vi^ae $
y. prope PoBce ia lasala Portorieo (BIsBd!) — abique rarior.
Obs. H. firapll Pf. valde afOflis, sed eostalis orebrioribus et sta-
tora minore differre videCar : var. y, speoimiaa perpaaea Yidi.
13. Helix masieola Shottl. o. sp.
Testa aaguste semiobteete urobilioata, eoaoideo-eemii^lobosa,
teBBissime oblique et remotiusenle argote oostnlata, iaierstiüisque
striatnlis, rufeseeBti-coroea, epidermide fu^oisBima pmioosa iaduta,
demum aitidula ; spira beue elevata , apice acotiasoala ; aafr. 4 Vs
seasim aooresoeates, coavexi, ultimus rotoodatus; apertara sab-
orbioularis; perist. teaue, acutum, mar^oe columellari reflexiascuio,
umbiiioom subtegente.
Diam. mig. 9, mia. 7Vs; Alt. 6V3 mili.
Var, ß. rotOoi*) fascia alba teauissima ad peripheriam.
Diam. maj. 11, nua. 9; Alt. SVs mül*
— 39 —
Ott. Cormk (v|i<oii ■<] TuliH IRn^iBrnin prope Lnquitloj vartcliu priipc
Dsniirao ae San Junn, loria ambriD'ls ad folin delspsu.
(Ht. Ctinni U. fVasili «1 laclaBla proiimc uranis, Bid notiH ulUlin,
prorrtim splra canico-clfvsla beno dialioeis.
Uclix Vflulina Lato.
Tmls pCTfursta, d«preHaa orllcalalo-eonveia, minatia^^inic «ob-
ntintlktiin utrUlft, «pidcrmida laieecenl« io lotniDas brcves sobbal-
klim >UTaU iadula, ■Brloeo-ohf ns; apiru breviBsima, obtusa ; anfr. 5,
«»■**tl, Umic ncerosoentc*, DltioiDa IBmidntflB, bui Bubplaoiilatne;
•aurm pr afundn ; •p«rlnr> luoaria ; p<:ri<t. Bimplei, acutum, luargine
csloBrllari rcflsio, »ubineraBaala, perroraiianem «emi-eccultante.
DUm. niij. 13, nin. llVji Alt. 8 mill.
Syii. UtliB vtiiuina l.am. ti. Dcsh. Vltl, p. 63, N» 70.
„ „ Deksaert üscucil I. 26, f. 2.
Bah. lUriaiiiae Hub llgnu patrido prope Humaoo.
Ott. 8prric« pakhra, svb tactu quKsi vcIuiibb, i«d nallomodn pi-
loH it in CheniB. ed. tl, t. 123. t. 7—10 male dalineata cel.
Hellx conculor Fer.
Taata lata sl perapcetivc ambilioata, disooidea. Invigata, obao-
Irta ■( impilariler alrialula, airoruBca vel caaUaea-rulva, atrigia
•MaruiDribaa tnltirdum noiain, Bilidiasoula; apira conTeiiuBcula, in-
MrdiM hfc plana; anfr. fr— A'/ii acDBim aoereaecutes, ultimna ma-
Jar aBkdUalalua, auperoa deprisana, baai tonreiior; sulura mcdla-
eria; apanora oblique lale tuoaria; pcrial. aimplei, bcuIuid, inlus
aaUaoraaaalarD, marsinibua aubapproilmalis, intordam Calla junells,
•■pcriara Oeiuosu,
Dia«. nuO- 21, min. 18; AU 9-10 mlll.
^la. ilHa eoncolor Vtr. Prodr. p. M, N° 206. Ilial. (. 82, r. 2.
„ H Deleaa. Reeucil, I. 241, f. I.
B^. Frap« Hamacaa, Luquilla, et San Jnan, eDpigaiaaime.
Okl. AaJnial. rt absfrTati'inibla Blauneri, oigrum, viviparum, pl«-
mnquc puMaa UDlnm quatuor «cuiel pariuua.
Udk diiiphiiDii Laiu.
TvBia ioipsrrunilu, dcprcaae ■cnuKloboBa, IcnuJH, diapliana, in*
«•■■pira* itrialula, aitldula, oaraca-lulcBoena; apira obiuaa, aub-
ITBMiaalat anfr. d coavaxiuacali, ulilinua baut nentro «xcavalaa, ad
■fcnaram pitulHlam dillciua et obuulcla oonalriclus; eolumella alba
yrsftad« latnna, atrioliuaoola, callaso-Bubdenlata; aperlura lanatn-
««■•vtalia; prnHt, trnur, eipaMaiuacolam, Inlua pneHcrllm ad nar-
fMan baattlvm calln alba (cnulaxinie lablalum.
Da«, maj. ll<',, min. II '/t; Ale. 10 mlll.
SfN. Udix Hapkmta Lam. cd. Deah. p. SS. K" 73.
Per. UM. l. lOd. r. >.
— 40 —
Vor, ß, ni^ri 4epr6Mior. Diun. m^}. 16, mii. 13; Alt. %% mill.
Fht. y. ■•■Ate; fMcia fiiBoo-rafk ad peripheriim ■usonatm.
VoTm d. nd^or, Tiridesoens, depreMior.
Hab, Forma ^jrpiea sab foliU patridis prope 8an Jsui et Hamaoae ;
Tar. ß. ad Rio Blanoo in Sierra de Lu^oilloj y. prope Saa
Jnan et Laquillo; d. ad firntioes et folia Palfflamm in laaila
Viiqae.
Obs, Animal in forma typica et var. ß, , rufesoenti-bniBneiim , in
▼ar. d, saturatiaB ooloratam. Var. 6, forsan distisfaenda, aed
specimtna fere omoia yii adalta sant. Speoiea H. nemoralin«
Petit aipoiB. loon Ferassaciana (Hist. tab. 104, f. 1) ood-
striotionem anfraotva altimi pone aperCoram aatia bene oatendit.
n. Heiix Lima Fer.
Vor, ß, minor, minoB grosse c^nalata.
Hab. Prope Laqaillo, Humacao, Ceiba et 8an Juan, ad tnrncos
arbomm et ad ropes, fk^eqoens.
OU, H, Lma var, ß, Pf. Hei. I, p. a66, N« 696 (If. Lima var.
nolabüU Fer. Hist. tab. i6 A. f. 4—6} speoies omnine di^
tineta est, et eadem quam hucosque auctores pro Heiice ineerta
Fer. habaerant: sed H. incerla Fer. (Hist. tab. 105, f. 2)
itemm distincta speoies videtar, in Insola St Tliomas tantnm
snbfossilis adliao detecta. ff. ineerta Fer., a ol. anetore I. e.
optima delineata, differt ab H. notabili nobis QH. Lima var*
notabiUi Fer. 1. e. — H. aipenüa Beck. Ind. p. 36 o. syn.
oit — H, ahUaeea Ziegl. ined. flde speo. a Parreyss oüm
aooeptornm), testa migore, anfractu ultimo carinato, et ooinmella
callosa, strictiüsonla, latiore, seosim in marginem peristomatis
transeante; neo flemosa, abrupte quamqoam oblique trnncata,
quasi dentiforml. H, nolabilem ei Insulis San Juan, ot Ane-
gada ab am. Bland, aliisque aooepi.
18^ Heliz LaquiDensis Shaltl« q. sp.
Testa imperforata, ovoideo-globosa, solidula, opaoa, minntissi-
me retionlalim granulata et striatula, satorate oastaneo-ftisoa, ad
peripheriam subangulatam et ad snturam pallido fasoiata, strigisque
saturatioribus swpe ornata^ spira elevata, conoidea, apioo obtusa;
anfk". 6 Vi 9 supremi vix oonvexinsculi, nltimus magous, subtus ob-
solete spiraliter oodtulatus, antice deflexns; oolumella perdeclivis,
proftude intrans, striotiusoula, lata, albo-oallosa; apertura trun-
oato-snbovalis, intus cerulescens, nitida 5 perist. incrassatum, pa-
tnlnm, reflexiusculum, album.
Diam. maj. 40, min. 32; Alt. 30 ad 33 miU.
Hab. In fermatione sohistoso-lutosa nigra ad tnueos Palmarum in
montibus diotis Sierra de Lnqnillo.
— 41 -
Ml H. Aadabarii Pf. afan)*, aed pulchcrrlmc ilifiineU. Viirial
Inia dtfircsniors , ciilura naiarniiure vnl palliiliore el fnimitH
falKdis umniBU dcHBirnübaa. Anlnikl cum leoW Ter« eoneolar,
cii«*iiiiia>ca.Mawneuiii, teDla^uÜB postlcia valdo clougKÜs, Terc
MSTW, BniicU broibuii, albidU, pcllueenlibu«.
I. Hdix dvrnialiaa Sballl. n. «p.
Tc«u imptirraraliii cunieo-troshifornii», lonuiBalnin, fere mcm-
!■>— M>, diaphsna, liof niiors, alriaia, oaqferlim Bcd leviitr co^
l>liU*-llraU, eariuata, oarneo-flavesDens, apiD« aap« rubicunda, fas-
bA» Biigualia purpurco-rusci» t Tcl 2 ia anfr. ullinio arnnlH; apira
>l*Tata. «oaU, iipiae s uhpnpi Itaria ; aifr. iVi ad &, vii cnorexlaa'
nril, ■liinue mafDaa aublaa inflaiuB, subito dellvius et pone aper-
uB ^bbaaa- eantlriciw» i «olura linealifi; columplla prcirunde in-
m, arcaata, Uduibj aperlnra suburbUnluriB ; perist. (anue, pa-
lala-naettiuniluiD, com ODigmclla et rcglone culunallari pnrpareo-
0hm. naj. Xi, min. 13; Alt. 13 mill.
H*b. Ad Mii-nn props Laq^illa, rarisHimr.
Obt. Sptf'it* pulchcrrima, etil ^uoad afHaitalfm prniimam dubia,
fMsaa B prveedrni« bob Iodk« disoeden«.
k Bdtx C«rt»eoUa L.
UtA. Sab foliiB emurluta el ad arborea in ParlDrioo vnl^rlü; nempe
prüfe San Juan, 81*. Calartaa, Ce'iba, Huniaoan, Luquillo, M
4*ai|a* 1b Issula Vi^^ae.
I Oia- Bftiüt» fuanqaan in oolleciionibas ToleariH, ab nneloribaa
haMS^UB incomplsta deaoripla. Trsta prrrrrln cpidermida IB-
■■> i^riBBti-flaToieeatB, opaca cl fugaee, minutiHHime rriiDulatini
rwKHlnsa obleola; Apertur» interne mlnnlloKlnie »rd crideBier
franulflHa. Carina versus apfrlnram plus minusvc oblusatn,
BBpiaa fcro evaaesecna. Varial; umbilieu subapcrlui cotor«
alruparparco, rmfo, val paliido Inieo-rufcheealc ; pariatomalB
alba *el interdum palllde liiido. Oooarrunt eiiam ia IobdIb
TU^ae, acd rariuB, eiemplaria aofr. soalariler eiaeriis. Spe-
•Una paura vidi pallide rarssoaDlia Tasria ruHi Bulurali in
«afr. Omnibus cunapicua, tt altera laliore Juxla oarinani in baai
••Tr. allimi, ^uod nemlnll Hnller.
V>r. i1 Pf. ei Haiti oerle speoiee dieOnela est: dtfTerl
■(■pe n»a lanlam »talura el colore, aed carina in anfr. «upe-
riariboa obteoia (ideofuo snuira oon marciaalaj que in forniia
■MHihu 0. Carocolla as^ae ad apioom oonspioua okI; et pra-
■alftdua latariar« apartnr« abHaleltHSima Tel eaae omnlno do-
Srint« : haao apecioai sub namiae U. iiuililia In coli. Bosm
I
A
— u —
onicam biso loealitate a IUr|n>{®r olim emi, ex afflnate nazima eon
H. angukUa Per. verisimUiter Portorioeneis, aed naperrioie noa iaveata»
Helice$ PlanorbeUa Lam., modetla Per., et maUeala Per., Port*-
rieo oliiii eliam adaoript», ad Paonam CaBariensein pertineat.
24. Bnllmas liliaceus Fer.
Hab, Prepe Las Pietraa, Uamaoao, rarlsBime.
Obs. Testa omnino laetea, nee ad oolomellam roseo-tiaeta nt ia
fl^. Pemssaoi, fragilissima; naeleus minutissime p*aBalo8a8;
anfractos altimas obsolete angulatus; Animal albom. Desorip-
tio Deshayesi in Per. Hist. II, pars t, p. 88 optima.
25. Bnllnias virgulatus Fer.
Hab, Prope Pigardo et Ceiba, et ia lasala Viiqae, aed nbiqoe ot
▼idetnr rarias.
Obi, SpeoieB per Antillaa forsan late dietribota : habeo ex lasala
St Thomas et Boaaire : oeearrit etiam ia Plorida llde Oonid.
Qaoad oolorem et pioturam valde variabilis, aed forma et eo-
Itfmella fulyesoente satis ooastans. Varietas lateritla, ooacolor
Tel fkseiata, aeqae in Portorieo, neqne in 8t. Thomas oecorrere
▼idetor : in hae ooinmellam et apertnram interne nanqnam Ail-
yescentes Tidi 5 an forsan speoies distlncta? Var. y, Pf. Snppl.
p. 421 (B. Kämmereri MSrch), in St. Thomas et Portorioo
ooonrrens, tIx nt varietas distin^ni meretnr.
26. Bulimus Gaadalupensis Brüg.
Syn. Helix exiU$ Omel. p. 366S, fi^ 252, ezol. var., nee H.
ezilis (Mfill.} Omel. p. 3616, N» 14.
BuUimu CruadalupeniU Brfig. Eno. Meth. I, p. 313.
„ exüit Pf. Mon. et Aact
Hab, In Portorioo prope Ceiba copiosissime.
Obs, Variat : a, testa tenniore, pallide oomeo-mfesoente, eonoo-
lore QB, exüis y, Pf. B. exüit Reere, t. 46, f. 292), yel fas-
oüs 1^3 ftalvesoentibus plus minnsve oonspieuis (ff. exüu Pf.
forma typica?, B, Gwidalupensit Reeve, t 46, f. 294 a) : et ß.
testa solidiore fasciis 3 atropnrpureis, latis, snperne in spiram
eonflnentibas QB, exilii ß, Pf., B, Guadalupentis Reeye, t. 46,
f. 294 b}. Variat insaper forma graciliore elon^ta, yel bre-
yiore, obesa. Porma qaadrata apertur« a Reeve nt nota eha-
raotoristica B. Guadalupemit laudata, in junioribna yix maai-
festa, in adnitis valde oonspiena est Sntura in var. fere om-*
nibns albo-marginata est Varietas testa alba solidiore, fuoia
unioa oastanea bene deflnita, ia lasala St Thomas oooprrit.
— 13 —
in Kopia rHdiuBdbui priVHcrlim «d liMfin «tirruciui. ullinii con-
•f*c«a oblecii, oiiidala, demuiu wlba, oiiiteii.
Anlnal otKcnam, «ine Itntaculis 130 mill. longum, Onvuin,
Asna venu« »pilim BiKTBuens; margo pedis inlenHe aur>D'
tiaewi Tri mlniadis; tcalaeali ohadDre niKreKOSKlva, posieriorca
rtwi, ban\ flavata-liiHMt, 35 mill. longi, antcrinrM vU 7 mill.
In>ci. Tis)*, KaSmild inetuno, caraeo-flaTri'eens. Lamlaa lin-
oaliB inaxrnia papilÜB DamoroaiBsimis, a basi (jundrilu euneiila-
Iniacatia, media dcnlicula parTO onnleo muniti«i lalomlihuB
•»»Mn miDorlbu«, dEmum evuncBccolibaa ; maiilU crassa sep-
Icn eoaUla. ooalia «allda eisUnlibos,
llelix «quamosa Fer.
Trala obiccia parrorait. sabgloboeo-depreBfa, carlnnta, 8pira~
liMr »biiuB coataUu, cl decussafim Gukulaw (vcl poiius «oatuliB
■^nltbna cnberrime lubereuluHia lirsu), rafefccns, nmoDÜH pnr-
fMrea-taaelBirr*(alarilrrorBs(a; BpiraeonuidBa-depreaHa; anfr. <VtT
in acepMtaal«*, *ii oontoii, ullimnB a lalcre compreBsna anl-
• aloneal». liiiastBlu, ididb puBfolam formuntc inoIraclDs, an~
^B> apfrluram (ibbonnh, dcindfi coniiliielu«, sobilo doücxaii:
■■ pir luUni Hpiram roBspiena , Kfo^BC et obtii)ue BqDBmaao-
^■rsta i ipFrlura ii«mi-luBaTi6, valdB oMii|Ba; periat. brcvidr rcBeiO'
^laliim, purparco-rnbgaciDH, marfpDe oalumellari bu beul los u-dilaUlo.
Diun aiiO- 17. min. U; All. fcro lu mill.
Sy. lUlix ujuamoia Per. Prndr. p. 36, N» 09. Kisi. t. il, f. 3.
Bttb. laUr MuBaa et fmli««» Bub rutiia dclapsia , rnridBimo propo
Sa« Jaaa el La^oilla.
Ol«. AaiBal rafnetnli-brBaaeDm. Vi^r. ß. d<prcs»pr,, II. equa-
■•ra Tar. 4eprcBSB Gral. Mem. p. tl, I. 1, T. 19, 14, potins
tsr. clalior dieaada. Species palchcrnma «t rsrixBima, cum
ll.tritouati Ural., porcrllana Gral., ci Cepa Müll, sccliancm
CrpotuM Haolf. coBBiitBcns.
ab nDotorlbOB paaiim Insuln PortDriea adHOfiptw
. H PorloriteniiM Pf., fld« apae. ia ooll. Qraaariana, cujus veo-
■atlm. Bc^Dc inier apccias a Blauncro lectus, nrque Ib collac-
la ab aiB. BI*bJ. allUve miasis inveai.
, flda FreidVr vel Manka, qunm ex laaala
* (Caicua) a b. .^danu; « Cnba, fldc Cuming pluliorum;
t II. polyehroa Binn. (//. tubmtru Mleti.) e Klurida ■
: aa «cra laoala l*uria Haa asi a T
'. abfUrrata Kar., Od« Haoffe. L*m. at Fcr.. cujus epecimiD
— 46 —
nutam rimefurinom fere oeoultaas; Tel strieta; vel areaalo-iatMla
basi plus minoRva trunoata.
Anitnal verisimiliter 0" St. QOpeas) GoodalHf et !■ Sf. (1»
fiitfia) decoUala oertc} oaniivoruniy noetn voraaB j ■■no evipariv^
oira pro teste diametro ma^a 4 ad 5, patamioe ealcareo aKo pr»-
dita parieoB (^Opeas-Sulmlina), lano ovo-yixiparam CObfiiiOu).
Genoa quam maxime natural«, Balimi et Aehatia» apeeiea plt-
rimaa, prsscrtim subf^enerum RuminOj ObelUcut^ Opeas et SuAii*
lina aactorum Beck et Albers complecteDS , per reposea tropieat
vel subtropicas totius orbis distributum et pullalaaa.
Speciea Caribe« in seotiones seqaeates fkdie diatribaeadc.
Secl. I. OPEAS Albers p. parle.
Testa minute perforata vel rimata, aBfraetibvs 6—8.
Secl. II. PmmOBALEA SboUl. (Obeliscus sp. Alb., BaUa sp. Pf.).
Testa rimata vel imperforata, interdun MMlatTMva^ mmtt 11— li.
Sect. III. OBEUSGUS Beck, Alber» p. parle.
Testa imperforata, anfr. 10— 18, «olamella ■trieta ■•■ani ii
mari^nem periatomatis traasiens, vix tnueala.
Sect. IV. SUBUUIA Beck, Albera.
Testa imperforata, colamella intorta, tmaeala.
29. Stenogyra (Opeas) Subula (Pf.).
Syn, BuUmuM Subula Pf. Mon. II, p. 168, N^ 418 eiel. Bjn.
C. B. Ad.
„ octonoides Orb. Cub. I, p. 177, 1. 11, f. 23, 24.
„ horlensis C. B. Ad. Contr. p. 168.
„ Subula Bland in Ad. Contr. p. 221.
Uab, Sub saxis, foliis et ligno patrido etc., cum St. oclona^ Strif-
liana eto. etc. consocia, prope San Juan et Pajardo.
06«. Species nt videtor ab auctore ipso vix iutelleota, unprimis al
Achatin« species desoripta, denuo inter Bnlimos coUooatm, sy-
nonimo Bulimi proceri C. B. Ad. laudato. Balimas prooeraa
C. B. "Xd. I in Proo. Bost. Soo. 1846, p. 13, breviter sed beM
desoripta, species omnino destincta est, et e formatione oolameU«
ad Spiraxem referenda. Ad Slenogyrcun Subula referandn
est Ü. horlensis C. B. Ad. secandum specimina ab am. Blaad
benovole commanicata; ad Spir<ixem proeeram, «aten, ci
icone et desoriptione, B. Jamaicensis Reeve, Pf. (B. impreaiu
Reeve).
- 47 -
Sienogyra Subula in plarimis insolis Caribois oecnrrit;
fcafcao aeaipe e Cuba, St. Thomas oft Janmioa.
Ml Steaogyra (Opeas) octonoides (C. B. Ad.).
Sy». Bulimus odotwides C. B. Ad. ! in Bost Proe. 1845, p. 12.
Vor.? miBor, striis obsoletioribns.
IM. Circa Uumaeao, Laquillo et io Insala Viiqn«.
(Mi. DifTeri a preoedeote testa minore, sorioeo-nitidula, anfr. con-
TnioribttB «atis argnte striatio, et spira minn« aeaminata :
•dam 0 81« Thomas et Jamaiea aoeepi.
St. Stenogyra (Opeas) inargaritacea Shuttl. d. sp.
Testa anf oste perforata^ turrita, arguto et remotiaseule striata,
margariftaeeo-niteBS, diaphaoa, corea; spira obtisa^ aaftr. 6, m
eoaTexi«!*ettli, nltimos eirea s/7 lon^itadinis «quans ; satnra pro-
fiiada ; eolaaMlla reetiiiscala ; apertura ovato-oblon^ ; perist. mar-
giae deitro sahflcxaoso, eolnmellari brevissime reflezo.
Long, ft; Diam. yiz 2; Apert oirca IV4 null, longa, 3/4 lata.
tfa6. Rarins ad Rio Blaneo in Sierra de LaqaiUo.
Obf. Species palehra, ut plurim« sectionis, Terbis paaels difSeil-
6me deseribenda, sed nitore margaritaeeo , statora parva ei
spira TIS snbolata faeile reeognoseenda.
2. Stenogyra (Opeas) alabastrina ShaUl. 0. sp.
Testa aagastissime perforata, tarrito-sobnlata, remote Costa-
lats striata, rix nitidula, pellaeida, alba; spira acatiaecalaj anfr.
7 — 8, Tii conTeuaeeali, nltimos vis V4 altitndinis «quans; sutnra
profunda; colomella reeta; apertara semiovata; perist. maifine
iextro vii flemoso, columellari reflezo, perforstionem fere oocol*
taaU.
Loni:. 7; Diam. 2V5; Apert. IV3 mill« longa, ciroa 3/4 lata.
Ifa6. Rariüsime prope San Juan, nbi spec. 4 legit Blauner.
3. Stenogyra (Opeas) Gonipharioni Shottl. 0. sp.
Testa angnstinsime perforata, oonico-turrita , remote et irre-
galariter plieatnls, vix nitidola, cerea^ spira acutula, apioe obtusa;
tmtr, 9y parnm convexi, nltimos '/? longitudinis «qnans ; sotora me-
dfocris; eolomella recta; apertara semiovalis; perist. margine dex-
tra rix flrxnoso, columellari brerissime reflexo, perforstionem fere
•ccnitante.
Long. 6</i; Diam. 2*/}; Apert. circa IS/4 mill. longa, 1 lata.
Bmb. Prope San Juan specimina 3 legit Blauner.
\L Stenogyra (Opeas) Goodalli (Mill.).
iy«6. Prope San Juan, Figardo, Ceiba, Homacao, Laquillo, et ad
Blaneo, com afflnibus interroixta, frequens.
— 48 —
Obs. Species per orbeoi, sed Bivpe fortoito?, latiBiiime diRtrtbata,
facillime disÜafaeBda, ooloro albido sine nitore, spira sabnlato-
acaminata, sed apioe obtusa, anfr. planiascalia, ereberriflie ar-
eoatim striatalis, et iDar^ine dextro peristoaiatis aDtroraini
conspicue arcuato. Bulimui paupereulus C. B. Ad. ! a Pfeif-
fero immerito ouiii hae apeoie coqjaaetas, e deseripUoae eL
aactoris in Contr. p. 27 et e' Bpecimine ab aaetore ipso miaao,
speoies omnino distineta est, et testa nullo modo perforata,
colamellaqae valde aroaata, snbealloso-incrassata ad Spirmxem
etiam referenda.
35. Stenogyra (Pseudobalea) Dominicensis (Pf.).
Syn. Balea DaminicentU Pf. Mon. Sappl. p. öSS, N<* 6.
Hab, Prope San Jaan et Laqaillo, rarissime.
Obs, Uabita eerte Baleam adambrat, sed characteribns nnlltSi alsi
testa siaistrorsa, cum illa oonvenit| et afOnitas mauma ean
Bulimo subulifomU Moricand patet. In speoimine m^fore aa»
fractus 14 adsant.
36. Stenogyra (Obeliscus) Swiftiana (Pf.)/
Syn, Bulimus Swiftianus Pf. Mon. Sappl. p. 309, N9 006. '
Hab. Prope San Jnan, Fi^ardo, Ceiba, Hamacao, Lo^aUlo, et in ^
Insula Viiqae pallalans. *
Obs, Species pnlclierrima, imprimis in Insala St Thomas detecta, ^
testa (raeillima, regulariter atte'nnata, pleniniqae pnlofire niti- ^'
da, sine vestigio perforationis, anfiractibus nnmerosis (8), eo- '^
lamella stricta, interne sabealloso-incrassata, a oonsoeiis fa- f
cillime distin^onda. ^
31. Stenogyra (Obeliscus) Terebraster (Per.).
Syn, Helix CCochlicopa') Terebraster Fer.I Prodr. p. 55,
NO 870.
Bulimus Terebrasler JLa». VI, p. 2, p, 12d, No 28 et ^
ed. Deah. VIII, p. 234.
„ n Pf. Soppl. add. p. «53, NO 5ei a.
n n 9) iD Mke. Zeitseh. 1853, p. 65
kl
et seq. ^'
(non Reeve — nee Desh. in Per. Hist.) ^
Hab, Prope Sau Juan, Ceiba, et Hamacao, rarins, sed eopiese ^
prope Laqaillo. >
Obs, Species immerito vexata, de qaa conferendas est exearsas
cl. PfeifTeri in Mke. Zeitsch. 1. c. Species sab nomine BuL
Terebrasler a ol. Lamarok, «t «ab nomine BeL QCwhReojmy
Terebrasitr ab ill. Perossao descript», sine nllo dabio ad nnan
et eamdem spooiem referend» smt. Aactores arabo speeien
w
jB«t« Out. ncinnum, nulU Intcrecdcule , collacnveruni. alquc
fTwUt bro Bpocimfo ETcntaBuciBnum malloa aalt «nnos ah am.
Cterpeniicr bcDcvnlc CDmiiiiinii'Btain pDs«ideo, Dam »pccLniini-
t«« Pnrliiricini' iicniluH cnngruum. leon LislerJ , aimis ra-
£i , Moti eirlaJendn. Spvcitnina Juniura i^UbriuscoIa et ntti-
dal* *nnl, tBalara BnlBru aspe epidirmide luto^a fere opaoa
■kiicta. Aaiioal Ti*<p>nioi ; pulii ■afraelibaR circa tribm pin-
Aral, columelk Titdc iniartn bnai^no oblt^De IruneaU.
(Subulina) uctoua (Ch.).
ip« Saa Juan, Fiijardu, Ceiba, KiiTnnrso, Luqaillo et in
> ineulaa C'inbiraa difilrjbulum, alqus otiam, sed
fbraan fortiiiin, in insulla Maria paolBoi rcpcrla. Habco e
Uttadi-luBp«. Junwra, Cuba, Burbndos «( Sl. Thoma».
. StVBwg}Ta (Suhulina) aclcularis Shutll. n. sp.
Taata aeaminBla-iabulata. (cnoii, lirvit^ala, nilida, ecrea; nnfr.
8, vit toBVviiuRouli , ultinius vli Vi lon^iuitinia rngusne, bosi bd-
Ul* rotandaln* ; aalara pruAinda, albido-crenalata ; nperlura ovato-
abloapa, ba>i brns ruiniidatR , nitperne trnniraia; aolBoietla sub-
•re«aiB, iaior'a, laiu» baii oblique eallaio-crnnoaln.
I,u*c. «i Diam. V:^■, Apert. IV, mill. laota, oiroa 1 lata.
i/a«A. Sfteimen unicuni prope FRJardn dotccturo.
Ob«. Sfecica nt «Idilur diilineta , aed dubilaoter blabililala dum
apteiBcn nnlcum lanlBm adcRl. Parma afHnia Ach. Bubula'
loidci Orh.. ird tC'U lunjor«, IxvigHU, nllida itixcvdfns.
UFTINABU Beck.
5|«. Athatina SnbD;rn. LfjUmiKa Reck, p parte
TomiatUina Beet. I. PfvifT. p. parle.
8u(tnj ap. C. B. Ad.
jlcAtUin« *p. Buel.
Ob. Nna liabeo in aniniD aectiunvm LifitiHaHa nl genua bene ala-
htlltalitin jiroponcrr ; ?ed «peeiea huo rtlair inter (enera pla-
riaa di(>r»B *aelllant, et rnrsan aut ad Spiraxna aal ad ,Sf«-
MOj^ain deniqae refercndn. Spcele« plurima' (L. Funcki,
lunellasB, lamcllata) ob prEsenlia lamHIw parlvtalt« inier Tor-
Mlelllna* a et. PfclITcni coUncatn sual, tri gpecies alt« n. fx.
Bulmnu monndon m ptüliäui C. B. Ad. lamell» defcctu lan-
tam ab tilia diaetdunt. In speolebua plurimU eotumella plnn
MMOavt iatorta et b^ truneata eil, eum Impretsioae fere ri-
■«fonni perforaÜoBla loco. gpeeiem alteram parnm, Torsui
Wtlh. Mär* ISM.) •
— 50 —
IndesoripUun, iamina parietali munitam et proraus nmbilioatMB,
ex Insala Cub« a b. C. B. Ad. aoeepi. Qenas TomateUina
apnd Pf. Sappl. p. 53 quam mazime arte neo natura elaborata«
species dif*tincti68titife et rari» affinitatis coa]nngit.
40. Leptinaria Stylodon Shottl. d. sp.
Testa minute et spurie perforata, ovato-coniea, exAiBsime ar-
caatim striata, pellucida, cereaj spira acutluRCula; anfV. 6, planios-
eoli, oltimos latus, applanatus, 3/7 longUadinis »qoans $ sotora satis
profunda; apertura subaurifonnts; perist. simplex, margine dextrt
aeuto, antrorsnm paululnm areuato, eolumellari breriter reflexo-
patulo, basali subiucrassato; oolnmella intorta, medio Talide ealloso-
truneata.
Leui;. 7; Dlam. i; Apert 3 mlll. lonira, Zy% lata.
Hab, Rarissime prope Humacao, snb li|^o putride, spec. i lefit
Blauner.
Obt. Affinis B. nouodont] C. B. Ad.!, a quo dilfert etat nra majore,
anfr. planiusoulis, nee couvexie, epira aoutiore, marsine eolu-
mellari ma^is expanso et dente eolumell» oransiore.
41. Leptinaria opaleseens Shuttl. d. sp.
Testa imperforata, oblongo-eonica, striatula, pellucldo-hyalinai
nitida; spira apice obtosa; anfr. 6, conTexiuscnli, nltimns rotuuda-
tus rirca 3/7 long^itudinis lequans; sutura eatis profunda; apertura
semioTalis ; perist. simplex, acutum, margine dextro antrorsum pau-
lulum areuato ; columella areoatim ealloso-intorta, yerstfs basin obli«
que yalide truneata, arca extas subimpressa.
Long. 5; Diam. 2^31 Apcrt. 2 mill. longa, circa IV4 l^^ta.
Hab, Rarissime prope San Juan, Ceiba, et Humacao.
Obi. Priori afflnis, sed notis sopra dictis bene disUncta. Animal
luteum.
42. Leptinaria Antiliamni ShoUI.
Testa imperforata, oblongo-conica, exilissime striatula, pellu-
cida, nitidissima, cerea; spira apice obtusa; anfr. 6, convexiusculi,
iritimus Vi2 longitudinis leqoans; sutura profbnda, angustlssime
marginaia; apertura semi-ovalis, pariete aperturali lamella unica,
tenui, intrante munlta; perlst, simplex, acutum, margine dextro an-
trorsum leviter areuato, basali subefHiso; columella intorta, supra
basin oalloso-truncata.
Long. 12; Diam. 5V3; Apcrt. dVa mill. longo, 3 lata.
Var, gracilior, lamella validlore;
An? Achaiina lameUaia Pot. et Mich. Gal. Douai I, p. 128,
t. XI, f. 7, S ^non Tornalellina lameHata Pf. nee Acha-
iina lanwüata De sh. in Fer. Hist. II, p. 2, p. 170, NO 31,
t. 134, f. 12-14).
— « —
f/oi Prope Hamtatui, *iib roliU (I herb».
Oh. Aslmftl flitrcKcrn« ; Umin* inlerduin fure obaol«tit ext. Aeetfi
«üaH et lainUTortaiH (BUnd!) arourril in Guadeloniie (Coli.
CInrp. • Pelil mrasa).
P«rta>sii) hnaa opeciim dcRcripstruni c1. Poiiec
, (cd [eiB
Ea Per Hi>l. I
dMM vldelDr.
A. lamtllala Oesh.
drlinciilB e( iluscripl«, lld« ioaniH et dcs-
ulplura potiun iJ .4. (umrffoiani Marknnd pcr-
Cnm <p>cripitiine Tornrtd-Ktn« lamrllatw Pf.
I eca^raum propf Curlha^eiiiin Ifciuni Hb am.
I BoefpT, tt nONlrls ndtlara rolnnre, rinu umbilipari •petia,
«fbK krrrlorf >t MnU fnrHan vnlldiaribas dintinelnm.
Butimai unilamellatut Orb. Voy. Am. p. Z&T, forBSD n
*p»rl* liomanynia Prrunsarl divrrsuB, e ilcBcriptlon« SpiroirU
*en nprrirH TUctnr, Anelor difit ^nne Urne BRiltanle ocoupe
U ba*n i)p l> CaluincMr''; lito oolamella nsfl partes apfiiun-
. Glandina glnbrn [Vf.].
Lon^. HS; [liftni, 13; .(pert. 16 mill. lonpa, in ans. ^ '">-
Syn. .4fAiilln<t ijinfrrn ff. Mun. II, p, 2SI. Suppl. p. MK,
Pur. (*. pTWflior, Bpini vaMc praitarrlii.
li*V. II; Riain. 13; Ap'rl. 10 mül. lon^. 6 talli (^pce. mal.).
i6. Fonnm typioa prnpi HumaRaa ; rar. cnm forma lypiea inlrr-
■Bita prnpe l.u^uilln el San Juan, aub TolliR delnpais.
Ott. Speaim palchrrrima (jnoad itimcntlafies rt rnrmam vaTd« va~
rialllia, « forma typica a«n*im In var. fi. Irnnstins; varial in-
VKfn enlora eomva-rurrBPrnl«. vri TiridMK^rnte paltidiDrc,
MrlfU 1b anfr, nltiml parle mppriare lailnaealU, tpft-uh baiiin
•4 lln*>ni anEaHlam rcdaMi», Tel mttntaatihnß, *(l wnoiiw
MIokMibDc, Apertur* marca deilvr acmpcr livltfr areaatua:
■«luri uxual« Biareinala, plioia flau minuHie eongealis, infcrna
aaniiw ubliurail», veI (ODi'pieur, v«! obNgleu cranulaU- Spc-
dfa ul ndcliir liaud rar*, M'd rnriuii itivwi lauU.
. Glandinn iDterruplN Shutll. n. sp.
Teila fn»<lformii>, (cnnia. slafarrrlina, nilidiaslina, eoraea, »Iri-
fja tialancD-nin* Uiioarali», lavqiiiilUer rtmoii". In anfmciu ulii-
o «4 pfriphrriam lama conapitm alblda alleriNiiuo ancuntliiribnH
ras« tnt»n inlrrirslbi nruala: apira arntim aeuminala. aploe ub-
•fawiaai anfr. 1'/ii canvctiiucali, allinua '/j iBneiUdiow v^uimb
npr> aacHaU marciBMa, vii iBcointpieue plicatula; aj
imlBallm
nioblnn[«i prrint »ünpUa,
J
— 52 -
dextro ineonspicae areuato ; colomella obliqna, Talde arouata, ba«i
tninoata.
Lonf^. 27; Diam. 9; Apert. 11 mill. luaga, ad anf. fere
4 lato.
^ Hab, Rarius sab foUiB delapsit prope Luquillo.
Obs. Speeies palcherrima, preoedenti afQnis aed diRtinotiaaiina.
45. Glandina Portoricensis (Pf.).
Sun, Ächalina Portoricentis Pf. Mon. U, p. 268, N» 87 a.
et ? Äckalina RiUei Pf. Suppl. p. 609, NO 164.
Hab. Prope oppidmn San Juan, Hiimaoao, et Lnquillo, rarios.
Obi, Discrimen nnicum (e dia^osi) inter A. Portorioensem et
Riiaei Pf. in loco oonstat abi A. Riisei in systemate sno col-
loeavit cl. anetor. Desoriptio, dimenaiones , et locna naUUs,
omnes eonveniunt, et auspicor d. aootor, dum dia^oein A.
RiUei elaboravit, memoriam A. PortoricenBia omnino amisit.
Prsoedenü afßnis, sed optime disUncto.
46. Glandfna terebrieforinis Shultl n. sp.
Teste turrito-subnlata, tenuis, plaberrima, lineis impressis
motie irre^lariter notato, nitidissima, rufesoenti-oornea »tripa
turatioribos yel rnfescentibns hine inde ornala ; spira elongata, apiee
obtosa; an(V. 7—8, planiusculi, ultinius Va loni^itadinis vis »qoans;
Butara Babsiroplex, satiB profunda ; apertura aemioTaliB; perist.
Bimplex, aentom, marpne dextro aronato; eolumella valde areoata,
baai tmnoato.
Lonf. 18; Diam. 8; Apert. circa 3 mill. lon|^ 2 lata.
Hab, Prope Ceiba et ad Rio Blanoo, rarius.
Obs, Bquidem prseedentibus affinis; variat testa breviore et pan-
Inlom obesiore, yel testo graciliore.
47« Glandfna sulculosa Shultl. d. sp.
Teste turrito-subulata, tenuis, g^Iaberrima, lineis impressis BatiB
profnndis orebre notota, nitidissima, pallide oomea, Strips rufes-
eentibos hino inde ornata ; spira elongato, apice obtnsa ; anfr. 7, tix
eonTexinsouli, ultimus Va lon^tudinis v'ix equans; sutora subsim-
plex; apertura semiovalis; perist simplex, acutum, margine dextro
eoBspione areuato; eolumofla valde areuato, basi truneato.
Loni;. 10; Diam. S'/a; Apert. 3 mill. lon^a, 2 lato.
Hab, Snb foliis emortais rarissime prope San Juan et Humaoao.
Obs, Prscedenti afQnis, stotura et sculptnra distincta.
48. Papa servilis Gould.
Hab, Prope San Juan, Humaoao, Fi^ardo, Ceiba, et in Insala
Viique, vulgaris.
'leck) ShitU.
"^'^ ^!C^#» ■'» fleck. Ind. p. 100.
■ **■. ^ ^^ '"^ ^ fM. islma, meaibnnaEea : Hpin
■^ ^^^'^ *^ ^^s'V , csceoliliai , ultimo vatde veD-
„ "'^ ^fej^rf. *^ % 4nd»tti-ov«liB : ealumelln srcual»,
~^ ^^kT^ '* "'""'"^ intlaaain, fade Uio ■■btu«
^ 1 ex&ppeiidlEalatiiin,
ex&ppeiidlEalatiiin.
•n fern cqgioT habit, nlroque Utere diliUt^-
.cn BnKD.suta, eoalU duodteim validig pem»-
. (iroximaUB 'la parle aDgnatit mediana. Et ia ulroqne
•Ya, mapa remat». Papill« in lamlBBin tin^B»-
jia ebliqoia ordiaatte, nameroa» ; eentralis IrideDtion-
■ilieaja media eloopttc; media bi den lisn lala, dEntical«
j Elon^aio, eilerno brEvi; marpiutles latiores inB^ualitar Iri-
jircnhur, dinlicoÜe verana mar^iaem exlerlorEm p^daiim miao-
rAu, inleraa aoiem Vktde producta.
Oeann natarale, Vilrina mnllomodo afllB«, nad Sucdfleo pro-
iteiH. Lunlnn KmfOMMa nalem diTcram vMatar (ef. Phil. Handb.
f. SI3) at^ne eiiam Huitla {ef. Bing. T«rr. Moll. Cn. St. I, p. ZIS,
lab. 13, f. 3).
U. Simpulopsis Portorlcensls Shotll. n. sp.
Testa traaavena aemi-ovalia ventrosa, anblaTtgata, ((nnisatniE
■triala, pellaetaa, nitida, pallide TircaEenti-tntea ; apira prominala,
MBuidaa, oblnaa; aafr. 3Vt xl 3, oouvciiaalmi , ulIimDs inflatna,
aali«« dcacendana ; antnrk profunda ; oolunella valda areaaU,
diblau, albida, aoala; apcrturs mtgo«, rolDodala, perobliqua, mar-
l^mbaa aalio tanniaalmo Janotis, destro antroraim snbarcoalo pro-
Diam. maj. Ifi; min. lOVe; All. 12 mill. Longitudo ab apiee
apira ad marginem baaalem aperturr 15 initl.
Hab. CopioaiBBime ad Hoaua in Sierra de Lnquillo.
Ob*. Animal aabfn^eaDeaa. Spcciea pulrlirn ab afOnibaa optima
diatiaeta.
M. Succinea approxinians Shutll. n. <p.
TcBla anKBali ovaii-iiblonp, alriatD-ptieatula, nitida, aaran-
tiaDO-Bseeinaa, pcllueida) apira exaerta, brevia, apiee papilloBu-acnta;
aaf^. 3, coavaiiasini , altimns veatroaus Va loiisi'"<lin>B fe<|naiia;
— 64 —
51. CytindreUa Portoricensis Pf.
Hab. Prope San Jmui, ntrins.
SSL CyUndreUa palUda (Gaild.) Pf.
Yar, mi^or, peristomate mafis expaiiBO.
Bab. In Portorico prope San Juan, abi Tarietas copioso, forma
typiea autem rariusy ad ropaa et sab saxU foliisqse Mapafaa
ooenrrit.
06«. CylindreÜa eottulosa C. B. Ad., e descriptione el. aietoris '
noilomodo euiii C. paliida eoigangenda. Specimina daa a cL ■
Macmorray in Jamaiea lecta, amieiti» oh Bland debeo, qaa ad =
speoiom Adamsianam refero, prsserttm eostis flliformibiia, neo k
otrinqne ad antoras boliattni »AaiiB et medio emarpaatia, dia- k
tin^enda. k
6a Cyllndrella RUsei Pf.
Hab, Prope San Juan, et 0ta. Catarina, eopioae.
•a
CyUndreliam eoüarem Fer., ab aaetoribna plnriboa, inaabs Porto-
ff^M adaeriptam, non detexit ooolatissimaa Blaoner. VarietatlB ß» (H,
anliperverta Fer.) specimina ab am. Camiaf , onm patria Portorioa
adnotata, aecepi, etiamqne formam typicam (^H» coüaris Fer.) com pa- |
Uia Barbadoa. Insnlarom Hartiniqoe et Gaadelonpe, fide Femaaao et \
Saai, Vera ineola videtnr.
I
54. Clausilia tridens Schweigger. (1820}.
Syn. Turbo cornetu IriderUatui iinUlrorsw. Chemn. C. Gab. -
IX, pars 1, p. 23 (in Reg^ister). ^
Turbo tridens comeui tinislrortus^ iridetUalui ete. *
Chemn. I. o. p. 115, t. 112, f. 967.
Hab. Valf^tissiraa ad arborea in Portorico : prope San Juan, Hih
maeao et Loqoillo.
065. Noilomodo Ol. tridens Chemn», sed Cl. tridens Schweigg.
nuncupanda, nt e verbis ipsis Chemaitsii supra oitatia Incolen-
ter patet; sed leg^mur insnper in descriptione p. 115 : „Ich
Iiabe sie wegen ihrer Farbe die homfarbige^ and wagten ihrer
Zahne die dreifachgeMähnte Behraabe f^annt^; ita^ne »quo
jare, vel potins, 6*^. eomea Chemn. dieen'ia; sed ef. sopra
obs. ad Helieem MargineUa Qmel.
SnPDLOPSlS (Beck) Shattl.
Sjpt- Suftinea Hobg. 3. Simpulopsu Utck. Ind. p. tOO,
t'ilrina Srcl. B. ITiirT Hon. II, p. all. Sappl, p, T.
„ Suis. 2. Simpulofiii* Alb. Hcl. p. 53.
TuU ImperfonM, >enilotrilli, ItnaUHimB, mciribrnn*erB : Hpim
britU. ■nfriel. S— 3Vi. r»f\i« ai^crciieeniibiiB, nlliroo vulila vm-
: Kp«rturii Brnpla. obliqae rolunitala-avalis : eoiiimelln ureunu,
MkdHitUU.
Inimal hclicifornie , tPnlK nmninu ineluBUm, psd« Uiu sublua
plifdo : Pallium fxappcndifuUttim.
■UtIIU fcre rormam fcrrt e^uiei linbel, Dlroi|ue liiere dilatalo-
lin aulciu BDKuKlala, cu8lin duadeeim rnlidU pcriaa-
•in. ^oantni S ippruiimal» in pftrte nngusln mrdiuna, e( in ulroquo
a nu\)arra, magi« rcmatr. Paplll» in lamiaani linf;uii-
Mritboa obl>i|aiii ordiniil«, nunieros« ; ecninlis (ridenticu-
Irslirulo modio vIoncnMi neiÜs bidentiiulala, denlitulo
cloficaiD. «lurno brcTi; mareinalFB latiorei) incqualiler iri-
nticulia veraua marKintm cilcriorem gradaiim minu-
iBteroo anieai valdo producta.
MW* nalnrale, VUrintr nBlIxmnJn affinr, sed Suerinem pru-
I. Lsoina linfVkliH «ulrm dilrrsa videlor (^ct. Phil. Ilandb.
f. SU) »l^u* «Liam Maiilla (of. BInn. Terr. Moll. Un Sl. I, p. 213,
Iah. 13, r. 3).
SbnpnlopttiH PuriorirvDsb Shutll. n. sp.
T*»la iransvcrar «rmi-uvalis »enlroB», sublwifnil», IrnuiBfilnie
ntiiala, pt1laf«nii, nitida, patlide rirenef nti-latea : spira prominala,
••■■UcB, sbinca; uifr. 1% a' 3> eaiifvilsainii , ulumus inflatan,
■Ml«« 4Mrrnd«nB ; antara prafunda ; ooliimella valde arcaKla,
jUalnia, albida, aoala; ■purlur* ui>fU4, rulundula, prrubli^un, mar-
giaBaa mllo UtnaiBalniu Jbbdüb, daitro antrorsim Hnbarcuuia pro-
Diam. maj. li; min. 10',,; All- 12 mill. LungituJ» ab npioo
apirr ad oiarporm bnsairm aprrlurir 15 mill.
Uab. ropiiHiaaiinc ad Mu«as in Slcrrn dr t.D<|DillD.
CA*, dslm*) cubrui*te*o*aa. SperiVa pulclira ab afflnibus opIiiDD
Snrctura approiioiaus Shutll. n. »p.
:«■(■ uvali-ublonf^a , slrialu-plinatnla. nilida, «uran-
•liiiaiini, uilimUH vantrueu» V« longilBdinia lE^uann;
— 56 —
Butorn profaeda; eulnmella regralarher arcnata, sopeme filariler
incraBsato; apertura obliqua, ovalis.
LoDg^. 125 Diaro. 7; Apert. 9 mill. longa, med. 6 lata.
Hab. Vulgaris in Portorico : prope San Juan, Fajardo, Ceiba, Hu-
macao, Lnquillo et ad Rio Blanco.
Obs. Occurrit etiam in insula St. Thomas. Medium tcnct loeum
inter S. Sagra Orb. (Cubensem) et S. fulgentem Lea (t Ber-
muda); a priore differt sntura profundiore, spira magis atte-
nuata, anfr. convexioribus, ultimo graciliore minus ventrosoj
a S. fulgente antem, spira multo breviore, itaque forma yalde
dtversH. Variat interdum testa conspicue pUcatula.
51. Succinea hyalina Shaltl. d. sp.
Testa semigloboso-ovata, eximie striatula, nitida, pellneidaf
hyalina; spira brevis, apiee papillaris; anfr. SVa—S» eonvexi, uHi-
mus ventrosus, circa Viq longitudinis equans; sutura mediooriss
oolumella leviter arcuata, superne tennisslme marginata; apertorm
obliqua, ovalis.
Long. 10; Diam. 7; Apert. circa 8 mill. longa, med. 5 lata.
Hab. Ad Rio Blanco, rara.
Obs. Forsan precedentis varietas, sed testa pro magnitadine bra-
viore, anfr. ultimo magis inflato, et sotora minus profuday
itaque anfr. supremis minus conTexis et spira mians graeli
differie videtur.
Suecineaim Riisei Pf. non detexit b. Blanner.
TomateUina Cubensis Pf., ad oras Insolarum St Thomas, ft For-
torico, cum speciebus Tariis generum Pedipes, TruneaMaj Riaoa eto.,
haod infrequenter ooeurrens, quandoquidem maris nee terra i«oo1a,
exciudcnda est. Annon Odostomim speeies sinistrorsa, velpotm
neri novo referenda? Si sie res se habet, pro nomine generieo BUm*
neria proponere vellem.
(Continuabitar.)
--VWUIWIAAA^
•. n. Tsn Fellenlwrs, Ober ein elgen-
hOmllches Fahlerz aus dem Elnflscb-
«hale im Kanton VTaUÜ».
(Vor|Cclrif«n am i. Muts 18M.)
Herr Braon*. Chemiker in Sitten, bat mir Toigende
llllfaeilutift gcmaclil :
bAid üslIichpQ Abhänge des erzreichen Einfisch- oder
Anoifier-Thalri, fn der Nähe der Dörfer Lac aod Gotaa.
Flen in grünca Giiaimcrschiefer mehrere Günge aof,
rrkbe ein eigciilbümlichca Fahlerz eolhalleo, das schon
til längerer Zeit wegen seines bedenlenden Sllbergehal-
•• di« Aarmerksamkcil des Spekntalionsgeistes aur sich
Mogeo hsl, und welches jetzt von einer Berliner Gesell-
l aasgebeatet wird.
,Die Gangmasse dieser Erze ist in den nördlich tod
I.BC gelegenen G.logen rein qnarzig; südlich dagegen ent-
!biU dieselbe neben Qtiari auch Üraunspalb, bis endlich
■ocb weiter gogcn Süden, in den Nickel- nnd Kuball-
(mbvo bei A)er, reiner tirannspalb [ein blallrig-krjslal-
iBbchea Gestein aus Kalk-, Magnesia-, Eisenoiydnl und
|lMif«aoi;dulkarboniilcn in wecliselnden Verhältnissen be-
lebend) als ansschllessiicher Erzbegleiler auftritt.
^Uie Fahlerie selbst linden sich theils in derben Aus-
ebeidangon, theils in die Gangmasse eingesprengt, oie-
aib kr^slallisirt, öfters mit Kupferkies untcrmischL
In Ihren äussern Charakteren uaturarheiden sie sich
1 «na den gewöhnlichen Fahlerzen, auch ist ihr pjro-
clienilKhes Verhalten das der Fahlerzo im Allgemeinen.
In ihrer chemischen Konslltutioa bieten sie jedoch ein
eigenlbümlichrs Verhällniis dar, welches sie von den ei-
(«nllicfaeo Fahlerien ontencheidet.
(irrm ■(uhcil- April ISM.)
— 58 ~
]»Alle diese Erze enthalteD Kopfer, Eisen ood Zink io
aDDäbernd gleichen Verhältnissen : Silber von 0,6 bis 3»75
p. %• In den eleklronegativen Schwefelmetallen diifferiren
sie indessen bedcnteod unter sich, indem von vier analy-
sirten Erzen, Nr. 1 nur Schwefelarsen, Nr. 2 die Schwefel-
verbindungen von Arsen, Antimon und Wismuth, Nr. 3
Antimon und Arjien, und Nr. i Arsen und Wismuth ent-
hielten.
^Der specifische Charakter aller dieser Erze liegt in-
dessen in ihrer Formel, welche von der anderer Erze
wesentlich abweicht; die folgende Analyse wird dieses
bestätigen.
j^Das zu untersuchende Erz wurde gröblich gepulvert
durch Behandlung mit verdünnter Chlorwasserstoffsfinre
von den ozydirten Zersetzungsprodukten, dann durch
Waschen vom grössten Theile der quarzigen Gangmaase
befreit. 100 Theile des so gereinigten Erzes enthielten :
Gefunden. Aequivalente.
Kupf.(nebstO,6%Silber) 35,566 Schwef. 46,20 j gj 14=3 27=
Eisen ^ w 3 3.850 » 11.00 \^ ^'
Zink » » » 2,006 » 4.94) ^'
WismoUl ^.Ö« • i.85 1 ,9^00=1.00=
Antimon 8.800 » 5,45 1 ^ ^^
Arsenik 10,962 ,> 11.70] ^'
Schwefel 23.755 » 118,775=:6,25==25Aeq.
Quarz 9.400
100,282
13(Cu^Fe.Zn)+ 13S = 13RS.
4(Bi,Sb, As) + 12S= 4RS3
,9 Wenn man also Cu^ Fe, Zu und Ag, welche sich in
allen Verhältnissen gegenseitig vertreten, als isomorph
betrachtet, so erhält man die empirische Formel 13 RS
4-4RS^ aus welcher sich mit Leichtigkeit die rationelle
3(3R£.RS3)+(4RS,RS3) ableitCD läisL Bei Belracb-
liag dtrs«r Formel crgicbt sich, dass sie im ersten Glicde
paan ifen KulhgülUgerien (3ltS, ItS^) enUprichl, im zwei-
(M Gliede dagegen dea gewöhnlichen Fahlerzen (4RS,RS3]
•Mlog l«t
.Die Aoalj-se des Erzes von eiocm andern Gange ergab : J
Gefnoden. Aequivaleote.
Inpfer 34,65 Schwefel 8,57|
eiKR 6.40
Snb«r a,75 B OMi
.... 8,49 „ 0,61]
f«»'»''! .... 19.71 . yf» =3.78=1.00.
•cbw«f«l 35,99
^Osaniga Gsogmatae 5,10
99,02
,T>ie Aeqaivalenle der elekropositWeD Schwefelmetalle
TcrhallsD sich in diesem Erze la den AequivaleoteD der
Aneo- und AnlimonsulGde «Dnahernngsneise wie 4; f;
■ao könnte es daher für ein gewöhnliches Fahlerz haUeo.
Bei der ßclrachlnng des Erzes sieht man indessen deat*
h, dass o eine ziemliche Menge Kupferkies beigemengt
ithüK. weshalb auch hier der Eisengehalt höher ist, der
la den andern Erzen 4 bis 5 "/o nicht übersteigt. Denkt
■lao sich daher eine dem Kapferkies entsprechende Menge
Cb' S + Fe' S^ abgezogen, so wird das Verhiitloiss der
•Icktrooegativen Schwefelmetalle erhöht, nnd es Tolgt
rfsrao«, dass auch diesem Erze dieselbe Formel beigelegt
werden mus«, als den vorigen. — Da die bcschriebeoeD
Erte in ihrer Konslltutioo von verwandten Mineralspecics
weseolhch abweichen, so könnte man ihnen eine beson-
4er« Beaenanng ertheilen, woRir ich dem Anniviertbale
deo Niaen Annirit vorschlage.
*
I
— 60 —
ۥ Brunner II 9 niltihelliiiis ans ein
Briefe Ten HEerm A. w. Meriet In l4m<
(Vorgetragen am 1. April 1854.)
Herr Professor A. v. Morlot io Laasanne bat mir od-
ler dem 22. März 1854 folgende MittbeiloDg gemacht:
yCs TTurde bisher bei qds aDgeDommen, dass das er-
ratische Gebilde jünger sei als das sogenannte ältere Di-
loYium, oder schlecblweg das Diloviom, und in der That
siebt man, z. B. bei Genf, die entsprechende Ueberlagemng ;
bei Heidelberg ond bei Wien sieht man anch das errati-
sche Lösgebilde auf dem Dilaviam aufgelagert. Aliein
eine Scbwieriglceil ergibt sich aus dem Umstand, dass das
Material der Dilnvialterrassen oft ganz alpinisch ist» und
zwar an Stellen, wo es durch gewöhnliche Strömungen
aus den Alpen nicht hingelangen konnle, z. B. bei Horsee;
dann erweist sich der erratische Till des Nordens als
älter als die alten Meeresuferlinien, welche offenbar
unseren Diluvialterrassen entsprechen. Andererseits hat
man sowohl in Schottland als bei uns zwei verschiedene
Phasen der Gletscherzeit nachgewiesen. Nun ist unter-
halb der Brücke von Tavel zwischen Vivis und Montreux
an einer sehr schön entblössten Stelle die deutliche Auf*
lagerung des Diluviums auf einem ganz charakteristischen
erratischen Gebilde zu sehen, und wir gelangen daher zu
dem Resultat, dass die zwei Phasen der Gletscherzeit durch
die Diluvialperiode getrennt waren, eine Periode, während
welcher die Gletscher nicht nur die Niederungen, sondern
auch alle Hauptalpenthäler verlassen hatten, da sich die
Dilovialterrassen bis weit in dieselben hinauf verfolgen
lassen.
. — 61 —
.Wir gplangcn so aar rollende ünlerablheiluiiKcn der
futerniren Periode :
1) Erife GleUclierperiode, diejenige ihrer grÖBSlen
Audeboang. wo der IthoDCglolscher z. B. die ibm von Hrn.
(oa CbarpeDlicr zogcwiesene Aasdehnung besass. Scheint
bl TOD langer I>aaer gewesen zu «ein.
9} Dilavinlperiode. Die Gletscher sind ganz ter-
idivandeo. auch in allen Uauplalpenthiilern. Der Elephant
•ble m der Schweiz. Nach den WildbachschaltkegclD am
S«Dr«rsee zu urlheilen, mindeslens von eben so langer
Daaer al> die moderne Periode, also nach Ljell über
fe0,0O0 Jahre dauernd.
3j Zw«ile Glelscberperiode, diejenige ihrer mio-
dcra Aoidebnong; der Rhoneglclsdier z.B. hielt sich im
Gtofenoebecken, an seinem obero Eode, noch eine Meeres-
^tdbo «oo 9S0 Metern, bei Laosannc beiläufig von 500 Me-
|«(a erreichend and wohl noch vor Genf endigend, den
iarleo oicbl iiberscbreilend und den Fuss des Jura nicht
baröhreod. Uildungdes Loascs. Der Elephant lebt im Lande.
Kscb den enttprechonden Ablagernogen zu nrlheilen, von
bsger Dauer.
4) Moderne Penudc. Die Gletscher verscbwindcn,
der Cuotinent hebt sich um ein Geringes und die Flüsse
(rab«n sich ein tieferes fielt in ihren früheren Diluvial-
aoMiiweoiDaDgeo an*. Der Elepbant verschwindet und
der Mensch enchoiol.
■Zum Schlosse die Bemerkung, dass Hr. Venetz schon
e wusste. da*i es zwei durch eine Diluvialzeit gelrennte
GleUcherperinden gegebm li«l."
4
— 62 —
t
WL. IIIOTI9 Alier seine telegmphlsche
Elseiilialm-Contrel-lJlir.
(Vor(^otra^n den 1. April 18fi3.)
Die Anweodaog tragbarer Telegraphen^Apparate bat
mao vielfach für den Eisenbabodienst vorgescblageD. Bei
einem etwa sieb ereignenden Unglücke wäre es ein Leich-
tes, die Telegraphen-Apparate mit den vorhandenen Li-
nien in Verbindung za bringen und auf diese Weise Hälfe
herbeiznrnfen, oder andere Mittheilungen zu machen.
Wenn aber der Wagen selbst verunglückt, auf welchem
der Telegraphen- Apparat sich befindet, was dann?
Man sieht leicht ein, dass in solcher Weise nicht sehr
viel für die Sicherheil des Eisenbahndienstes zu gewinnen
ist, so wünschenswerth es auch wäre, in solchen Fällen
schnell Nachricht geben zu können, sei es auch nur um
weiteres Unglück zu verhüten.
In Nachstehendem theile ich das Projekt einer tele-
graphlschen Contröl-Uhr mit, das ich aus Auftrag entwor-
fen habe für eine 36 Kilometer lange Strecke der Eisen-
bahn zwischen Turin und Genua. Damit soll der Zweck
tragbarer Telegraphen vollkommen erreicht, und ausser-
dem eine genaue Controle über den Wächterdienst und die
Geschwindigkeit des Zuges erzielt werden.
Eine gewöhnliche Pendel-Uhr mit Schlagwerk ist so
eingerichtet, dass zwei vom Gehwerk getriebene Walzen
in ähnlicher Weise wie beim Morse*schen Telegraphen
^nen Papierstreifen in Bewegung bringen in der Weise,
dass in einer Stunde etwa 3 Decimeter sich abwickeln.
Das Schlagwerk (nach Art der Pausir* Werke mit Rechen,
wie man es hie und da bei Schlag-Uhren findet, die Viertel
und Stunden aus einem Werke schlagen) ist so angeordnet,
dass die Schläge sich in das Papier eindrücken, indem ein
den Kechen In Dcwcfcuiig gesetzter S(in die Ein-'
Fräcke SU vcit von rioaiider enifernt macht, dass die Zahl
ScblÜgfi geiählt werdcD kaaa.
Ein Elektromagnet i^l am Schlagwerke so angebracht,
Au'ch die BewPguog Bcines Ankers dasselbe ausgc-
I^cr Hechenhalter des Schlagwerks lüssl ats-
ftcchco nicht über die Pause hinaugfallen. es
ein Schlag mil dem zweiten Ilamtaer (Vicr-
erfulgeo; dieser zweite Uammer schlÜgl aaf
•ine ülocke und drückt tugleicli einen Punkt in den Pa-
pienlrcifen, lo jedoch, dass diu l'unkte des zweiten Ham-
len in eine andere Linie als dicji-nigen des onten Uatn-
>ers f4ili^H.
Statt de* einen Schlagwerks kann man auch zwei
letunen, die Erklärung wird alsdann «iufacher. Das eine
iWerk wird alle Standen stets nur vom Gehwerk ansgelöst
nnd druckt die Zahl der Schläge in den PapierstreiTen ein;
andere Werk k»nn vermittelst des Eleklromagnelen
fa den eleklri!>chen Strom ausgelöst werden, sein
Uamncr schlagt aar die Glocken und macht zu gleicher
Zeil einen Eindruck auf dem Papierstreifen.
Ulete telegrat>his(.'he Uhr sei nun auf der zunächst
liegenden Telegraphen-Station aufgosIcllL
Vua dieser Station aus geht ein besonderer Leitanga-
l der Eisenbahn entlang und endet in der freien Luft;
in der Station »lebt derselbe in \ < rbiiidung mil dem EIck'
IronMgnelcn der Lfar, einem Galvanometer und einer fial-
plerie. deren einer Pol mit einer Erdleitung in Verbin-
«sng ist
E> )»l nun leicht einzusehen, dass wenn man in ir-
id einem beliebigen Punkte der ganzen Linie dieselbe
il einer Erdleitung in Verbindung bringt, dadurch die
lUctis der Telegrapheo-Staliun geschlossen, und somit
lomit ^^üj
— 64 —
ein Schlag auf die Glocke and ein Eindruck im Papier- y
streifen hervorgebracht wird.
Jede Wächter-Stalion ist mit einer solchen ganz ein-
fachen Vorrichtnng in Form eines Glockenzags ver-
sehen.
Der Wächter ist nun beauftragt, jedesmal so oft ein
Zug vorbei ist, die Glocke zu ziehen. Im Falle eines Un-
glücks hat derselbe den Glockenzug einzuhängen, wo-
durch in Folge des fortwährenden Anschlagens der Glocke
die Aufmerksamkeit des Personals erregt wird ; nach diesem
wird das verabredete Zeichen gegeben, indem die Glocke
ein- , zwei- , dreimal u. s. w. angeschlagen und dadurch
die Art der Hülfeleislung angedeutet wird.
Der Papierstreifen, welcher täglich abgeschnitten und
der höhern Control- Behörde vorgelegt werden kann,
würde sich etwa wie unten stehend ausnehmen, und seine
Zeichen wären folgendermassen zu übersetzen :
Mit dem Schlag 3 Uhr kam der Bahnzug auf der Sta^
tion 1 an, der Wächter der Station 5 war abwesend (hat
sich darüber zu verantworten), die Geschwindigkeit des
Bahnzugs nahm gegen halb vier Uhr ab, und erreichte dage-
gen einige Minuten vor 4- Uhr zwischen der 20sten und Sisten
Station eine reglementswidrige Geschwindigkeit von so
und so viel per Minute. Der Zug kam um 4 Uhr auf der
26sten Station an.
lW«!!', Nachrichten von derf^temwarte
lo Bern.
iriMfer tasa auf tass.
(VoreolrBE'»
1 1. April IHM.]
Pi» meleorologischeo Beobachtangeo Trnrdeo auch
IM *eHlo»encn Wialer aaf die Trübere Weixe fortgesetzt,
— nur in der leljicn Zeit die Ablesang dci Tbermomeleri
ta der Kohlmkisle, als dem Zwecke oithl genügend (a.
UiMh. Nr. Mi], unterbrochen, ond ebenso die des Brander-
•ehcn Deciinalorioms aas nhnlichen Gründen. Die viertel-
pkrlich« üebersicht der Beobachlongen erbiell dagegen
•tae CBgeslaltnng, welche einiger Erläulorung bedarf.
Fqrt Erste erschien es passend, die vicrieijührlichen
l'ebenichlen mit den meteorologischen Jahreszeiten in
BinkUng rn bringen. Ferner warde zwar für die Millel
der Aofaben des Baromelcrt und LufUhermometers noch
41« je einem Samslag Mittag vorhergehende Woche in
Grand« gelegt, au dasa z. B. die für den 17. Dezember
I Wi|t*scbriebcDea Zahlen dem Zeitraome vom 10. Dezember
■llluaf s bin zum 17. Dezember Mittags entsprechen, — an-
llUlt «b«r die Mittel fijr jede der 7 täglichen Beubachlun-
n «inxelo aufzunehmen, schien es genügend zu sein, für
• B«romcler das Hiltel der mittäglichen Beobachtungen,
A für das Thermometer das Mittel aas den Bcobach-
llufen um H *", 1} ^ '20 ' und 21 '' aufzunehmen, da diese
L ^isacr Annäherung die Tagesmittet darstellen. Für
I OsoooDietcr wurde wie früher die mittlere tägliche
tioD, — für die Bewölkung um Mittag das wöchent-
! milei, — für die Niederschläge die wöchenllicha .
— 66 —
Sornme, — für die TemperatureD in 3 and 6 Foss Tiefe ^
die am betreffenden Samstag erhaltene Beobachtung ein- T.
geschrieben. Dagegen wurde vorgezogen , anstatt des in -iL
einer Woche vorherrschenden Windes die Richtung der *
Besultirenden der um Mittag wehenden Winde anzugehen» ~
und zwar bezeichnet g. B, N 39 0, dass diese Resultirende ..
sich um 39^ von Nord nach Ost entfernt habe. Anstatt ^|
endlich bloss anzugeben, an wie vielen Tagen einer Woche 7
Nebel, Regen, Schnee, etc. beobachtet worden sei, wurde ^
diese Angabe nur noch für die Niederschläge und die J
Gewitter aufgenommen, und dagegen notirt, wie viele wirk-
lich schöne Tage die Woche gehabt habe, an wie vielen ^
Tagen Regen oder Schnee andauernd gefallen sei, an wie
vielen Tagen der Nebel nicht aufging» und wie viele Tage
endlich eine veränderliche Witterung zeigten. Anhangs- -
weise wurden, wie früher, die beobachteten Extreme in
den Ständen des Barometers und Thermometers ange-
geben, — aber, wie früher, da keine selbstregistrirenden
Instrumente zu Gebote stehen, nicht die wahren Extreme,
sondern die sich in den täglichen Beobachtungsstunden :
0, 3, 4, 8, 9, SO und 21^ erzeigenden Extreme,
Die Stellung der Windfahne um Mittag wurde in dem
von der Uebersicbt beschlagenen Zeiträume (26. November
1863 bis 25. Februar 1854) 64mal eine andere, und zwar ging
sie 6mal von O in 80, 6mal von SW in W und von NO in
N, 4mal von W in S, von N in O und von SO in O, etc.
über, — im Ganzen drehte sie sich 34mal nach rechts,
96mal nach links, und schlug nur 4mal in die entgegen-
gesetzte Lage über. Sie zeigte
S SW W NW N NO 0 SO
10 9 16 3 13 13 19 11
Mal, und ea ergaben sich folgende Windrosen, welche sich
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f •««•«
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• 1
1
f
i
ii
ii
t I ■•« S .«D ■«
— 68 —
der Reihe nach aaf Barometer, Bedeckung and Ozonreac^
ÜOD belieben : ] '
S SW W NW N NO 0 SO
709,0 709,5 709,3 713,4 713,0 711,4 717,8 716.8
0,6 0,9 0,7 0,7 0,6 0,8 0,5 0.7 .^
10,2 13,3 14,0 14,0 11,3 11,4 8.9 9.3
Bezeichne ich die schönen Tage' mit 1, die Nebeitage mit tli '
die Regentage mit III, die Schneetage mit IV und die Ter*'
änderlichen Tage mit V, so ergibt sich für Barometer,"
Ozonreaction and resaltirende Windrichtang folgendes^
Schema : ^
I
U
U!
IV
V
715,1
707,1
720,5
707,9
712,3
10,1
7,9
9,2
13,3
11.6
S700
N630
0
878W
N410
wobei jedoch za bemerken ist, dass in dem betreffendeo
Zeiträume nar zwei Tage als Regentage notirt worden,
und beide auf die, sich durch einen beständigen ziemlich,
hohen Barometerstand auszeichnende Periode von Ende
Januar bis Anfang Februar fielen. Endlich erhalle ich noch,
als Mittel für die
Ta|^ ohne Tage mit
Niedersehlige. Niedersohläi^eB.
Barom 713,95 .... 710,22
Bewölk. . . . 0,53 .... 0,86
Ozonom. . . . 10,25 .... 12,4-5
Wind .... N660 .... S57W
Wolff^ :VotlEca Kar Geschichte der
lliemiittk und Physik tn der Schweiz.
t) Zur EfgüDKang der TruhcrD ^ulizell über Cunrati
diu» uad Uaac llabrecht (s. Mitlh. 56] mag
irl wcriJcu, i1a*s voo Bt-iden in den van [lanscb
bcraoi gegebenen Epistotte ad Joannen Kfpplerum wie-
Oll die Ked« isl, namenllich pag. 79, 162, -2fü. 5tä,
665 , 677 und 684. Auf pag. 162 findel sich sogar
lom Iclilcn I>cz('mber 1599 aus älrassburg dalirter
voo Duypodiui an Keppler. — Uer von Üoppelmayr
Hiat ori »eben Nachricht von dea Nürnber-
f c h e a Mathematicti und Künsllern mehrfach ,
AÜicb pag. Itä. erwähnte Isaac Babrecht scheiat
iSvr Obige, sondern vielleicht ein Sohn desselben
«ten lu leld. — Dagegen besitze ich iu meiner Satnm-
' (ieschicble der Malhematik und Physik zwei,
darch ihre (irasse von einander unterscheidende
l«r. auf wrldien man liest: Isnac. Habrecht. Scaphusi-
m. HuUelius. Anno »tatis Christi l608. Suffi 64. Ar-
'opon aolomali inventor , fabricator et aulor. Immor-
üabreclil oonien Isacus habet. Beide zeigen liab-
lit all onetn Zirkvl in der Hand, einer ArroillarsphSre
keo, einer (icwichlnhr hinter sich.
Sl Leber Johann Jakob CUsi von Zürich, der von
1 — 1723 Kalender herausgab, die Üftictas Aitronomicat ,
er aatroMoro ische Ergüt zlichkci tcn, Zürich
fj. A". and einiges Verwandte schrieb, finden sich im
d 3. Bande des von David von Moos publicirten
IroDotnisch - Polilisc h - ilisloriscben and
a
J
— 70 —
KircblicbcD Kaleuders für Zärich verscbiedm'"
NolizeD. ' ''^
S) Als LeoDhard Eoler bei seiner AnkiniR lo Btii»^
lin der KÖDigin-MaUer vorgestellt wurde, die gerne mit'
Gelehrten umging» war es (nach Egidy, das Weltall) dieser'*
Dame auffallend, dass Euter im' Gespräche mit ihr so AÄ-*^
silbig sei; als sie ihn darüber zur Rede stellte, antwortete^
er: )»Ich komme aus einem Lande, wo man gehängt wird»''
wenn man spricht.^ . ^
4) Ueber Simon Grynäus (1493-1541), der nicht^
nar in den mathematischen Wissenschaften wohl bewan^^
dert war, und sie vor seiner Berufung nach Basel itt^
Heidelberg lehrte , sondern der sich durch seine GriecU- <
sehen Original-Ausgaben des Euklid (Basel 1533) and Pto-^ '
lemäus (Basel 1538) die höchsten Verdienste um dieselben ^
erwarb, ist im Basler Taschenbuche auf 1853 eine sehr
interessante Arbeit von Streuber erschienen.
5) Ueber Josias Simmler (1530— 2. Juli 1576), der
hin und wieder für den berühmten Conrad Gessner im
mathematiscben Unterrichte Ticarisirte , und De prineipiü
oitrononUiB (Tigur. 1559) schrieb, finden sich in David tob
Moos, Sammlung von Grabschriften *(1 69) verschiedene
Notizen.
6) In Nr. 181 der Mittheilnngen war von Burkard
Leemann's (14. Febr. 1531 — 12. Sept. 1613) Schriften
über die Sonnenuhren die Rede. Leemann, der später
Antistes der Zürcherischen Kirche wurde, war überhaupt
Liebhaber der Mathematik, und schrieb zur Zeit auch ein
Nachrichtliches Bedenken wegen des neuen
Gregorianischen Kalenders. David von Moos gibt
in 8. Sammlung von Grabscfariften (1 81 und 285) und in
s. Astron. -Poiit.-Histt- Kirchlichen Kalender für Zürich
(1 155 und 11 263) manche Nachrichten über ihn.
- 71 -
D Der EogsdiDcr Marlia Planta (1723—1772) ist
f als Begriuidcr eiuui PtiilaDlropins und ciDes grösocrn
nsctuniiclieo Lebeoi ju Bündlen, — (bcils seiner Vor-
I am tlic Schcttiün-Ek-clriäirmascliiue, die Dampf-
clc. «illt-D, schon vielfach genannt worden.
> Ptibl >chrli-b 1S2I [s. Aalugrapbensammlun); der
relK. Niiturr. (ies. Nr. 8&7] über ihn: „In den Jahren
■ — li73 blülttu tU» äouiioarium von Afarscblins. Pro-
>r Planta, auKgerüsU-t mit den scliönslen mathemsli-
. mechanischen und phjsicalischen Kennlnissen, ar-
I nmlbif darauf loi, Liebe mr Naiur in «einen Zog-
I in «ecken. Ich war nicht oaler diesen Züglingen,
t habe ich mein schwaches Läoipchcn in meinem 22.
TOD Brincm Lichte angezündel. Sein zu früher Tod
ileile dio schöneu Aassiclilen." Ausser der Biographie,
'. Amileiu 1808 dem Neuen Sammler fürBünd-
«invrrlrible . lindi-n »ich Notizen über Planta im Aslr-
-HüL- Kirchl, Kalender für Zürich von David von Moos
iO], in Schulerü Schwetzcrgi'schichle (IVb.gOOj. in
Verbau dlun^'en der Schweiz. Natarf. Ges. [Chor 1826,
B»cl 183}«. 21 ; Cfaur I8U, 12] de.
8} NIrolausFatio deUoiller, ein Genfer, nahm
r Arn Malhcm^likern im Anfange des 18. Jahrhunderts,
nainenllich als Parlhciganger von Newton in dem be-
ll»D Streite über die Erfindung der ÜilTerenlialre ebnung .
Mbr bcdeulende Stelle ein, und «jubrancr fand es
I für QÜthig in seinem Leibnilz (I 300 a. f.) ziemlich
laallcb von ihm zusprechen; ob er aber Recht hatte,
I ferächOirh von ihm za sprechen und zo sagen,
Namn Falio sei „ein durch sieb selbst langst ver-
lUcaer Name." wird die Zakunfl lebrco, — ich glaube
ikhl. sondern halle dafür, das«, wenn sich ein Gen-
die Uülie nehmen möchte, Fatio historisch zu behau-
I
— Ta-
deln , uod hiefür oameotlich auch die auf der Genfer-Bib«
liothek liegendeo Manascripte desselben auszubeaten , ein
sehr interessanter Beilrag für die Gescbichle der Wissest 1
schatten resoltiren würde. — Die Bibliothek in Basel be*
sitzt eine kleine Schrift : Navigation improv'd : being cbie^f
Ibe method for finding the Latitndc, at Sea aswell by
Land, etc. By Nicolas Facio Daillier, B. S. S. London ;i
1728. fol., mit dem Antographen: London June 5th. 17i8:
I shal be forther villing, npon proper Encouragement, to
go to Sea a short Voyage« to demonstrale and teach tht .
Method which I do bere propose; As, for instance, • .
Voyage to Gottenborg, Gopenhagen, or Portugal. N. Fado. ,
irerseleliiilM der für die Bibliothek da*
Schirels« Naturf« CSeselteehaft elnse»
Cangenen CSescheiike«
Von der SladUnbliotkek in Bem,
1. CagDoli, Trigonometrie; trad. par Chompr^. Paris 1786. 4.
2. Thunberf , Flora- Japonioa. Lipsi» 1784. 8.
3. Scopol! ) Flora Oarniolica. 2 toI. Vinäob. 1772. 8.
4. TreYiraaa»} Physiologie der Gewachse. 2 Bande. Bonn 1885. 8.
6. Duhamel da Monceau. 2 vol. Paris 1788. 4^.
6. Abbildongen so Linne's Systema nataro. fol.
7. Bauhin, Joh. , historia plantamm nniversalis. 3 vol. Bbrodual
155t). fol.
8. Buklid's Elemente mit Commentar von Proclas. Basileo 1533. fol.
(Griechisch.)
9. Scheachscr, Johannes, Agrostoi^raphiiD Helvetic» Prodomas. Ti-
gor. 17U8. fol.
10. Joh. Reinhold Forster, Beschreibungen der Gattungen von Pflancen
auf einer Reise nach den Inseln der Sfidsee gesammelt von 1772 —
1775. Stuttgart 177». 4.
11. Egerton, üescription du plan inclin^ Souterrain. Paris 1812. 80.
12. Monnier, Essai sur les Uieracium et quelques genres voisius. Nancy
1829. 80.
'Kr. Sie «nd 890.
M^ IVachrlchteu tou der Sternwarte
In Bern.
(Vorf^ftra^en am 0. Hlui 18M.)
Die Jahre t853 und 1854 bilden in der Geschichte der
Bemer-Sternwarte Epoche , da sie ihr eine UmgestaKung
gebrachl haben , . welche es ihr möglich machen in der
Folge eine ehren?ollc Stelle unter den kleinern Stern-
warten einzunehmen. Die erste Veranlassung zu dieser
Csgestaltang lag in einer Unterredung, welche ich mit
4ea Erbauer des schweizerischen Telegrnphcnnetzes, Herrn
Mioislerialrath von Steinheil, wegen der von ihm ge-
wiiDSchten Zeitabgabe von Seite der Sternwarte an die
Telegraphenvcrwaltung hatte. Wir fanden, dass das
forhandoRc Passageninstrument nicht die wünschbare Gc-
aauigkcit für Zeitbestimmungen besitze, die Aufstellung
desselben mangelhaft sei, und der über dem Meridian
itehende Thurm entfernt werden sollte. Eine von dem
lehweizerischen Postdepartemente in die.*«em Sinne an die
ftegierong des Cantons Bern gerichtete Anfrage, ob sie
4co Ankauf eines neuen Instrumentes , den nöthigon Um-
bau der Sternwarte und die regelmässige Zeitabgabe an
die Tclegrapbenverwaltung übernehmen wollte, schien
nersl günstige Aufnahme zu finden; später aber konnten
lieh die beiden Behörden über den Betrag einer jähr-
lichen Entschädigung, welche die Telograplienverwaltung
•) Vergleiche Nr. 114 and 135 der Mitth.
(Ben. Milüieil. Mai 1854.)
/
— 74 —
an Bern entrichten sollte , nicht vereinigen , nnd die ganze
Sache blieb vrieder liegen, bis ich mich am Anfange des
Jahres 1853 direkt an die Regierung von Bern wandte,
um sie zu ersuchen , den einmal gut geheissenen Plan zur
Umgestaltung der Sternwarte, ganz abgesehen von der
Telegraphenverwaltung, um der Sternwarte selbst willen,
ausführen zu lassen. Von mehrern Trägern und Pflegern
der Wissenschaft in Bern noch mündlich bevorwortet,
erfreute sich mein Ansuchen des günstigsten Erfolges, so
dass schon im Sommer 1853 der Umbau vorgenommen,
und im Frühjahr 1854 durch Aufstellung eines neuen Meri-
dianinstrumentes abgeschlossen werden konnte.
In dem achteckigen Beobachtnngssaale zu ebener Erde
steht jetzt zwischen zwei vom Fussboden isolirten, gut
fundandentirten und kräftigen Pfeilern aus den bekannten
Solothurner-Steinbrüchen, das neue, in der berühmten
Werkstätte der Herren Ertel in München mit grosser
Sorgfalt ausgeführte, und von Herrn Georg Ertel selbst
auf die uneigennützigste Weise aufgestellte Meridianinstru-
ment. *) Das Fernrohr desselben hat 3V2 Fuss Brenn-
weite auf 34 Linien OeflTnung, und ist nicht nur sehr
solid gebaut , sondern gewährt auch den Vortheil Objectiv
nnd Ocular verwechseln zu können. Das Fadennetz, über
welchem das Ocular verschoben werden kann, besteht aus
7 vertikalen und zwei nahen horizontalen Faden , und nach
jeder dieser Richtungen lässt sich noch ein beweglicher Fad en
durch eine feine Micrometerschraube mit gethciltem Kopfe
verschieben« Sämmtliche Faden können sichtbar gemacht
werden , indem entweder durch die Axe das Gesichtsfeld,
*3 Die Aofstelluns des Instromentes begann am 21. April 1854,
and war achon am 27. April ao weit vorf^erfickt, daaa HerrBrtel das-
aelbe mit Beobaohtang der Calminatioii der Sonne einweihen konnte.
— 75 —
•4tr durch eise OeffnuDg am Ocalarkopre sie selbst be*
le«dUel werden* Auf jeder Seile der Axe befindet sich
tm 18 zölliger Kreis mit doppelter Theilung : Die äassere,
gröbere Theilang geht direkt auf 15\ und iässt mit Hülfe *
eiBct Nonins von freiem Auge die einzelnen Hinntcn
iadeo; die innere, feinere Theilung geht direkt anf 2',
■ed lissl mit Hülfe zweier , an einem eigenen Kreise mit
Libelle aogebracbten Microscope die einzelnen Sekunden
aMete« , .a Tbeile der Sekunden schalzen. Das Femrohr
saauit den Kreisen ist so gutbalan^irt, dass trotz seinem
Gewicht von circa zwei Centnern die Bewegung in den
Lagern fast ohne Reibung vor sich geht« Die Libelle
gihc oach Herrn Ertels Angabc auf ^i' einen Ausschlag
von einer Linie, und wird durch einen Quecksilberhori-
lOBl anterstützt werden, der zugleich über Zenithpunkt etc.
die BÖthigen Aufschlüsse geben kann. Zwischen den Pfei*
lern laafi endlich eine Eisenbahn für den einfachen, aber
gani zweckmässigen Umlegewagen, auf dem das Instru-
ment zwischen den Pfeilern gehoben und gedreht werden
kann, ohne herausfahren zu müssen. Die Meridianklap-
pen lassen sich mit Hülfe eines Getriebes sehr leicht und
schnell von unten öffnen.
Der auf früherer Zeit vorhandenen Uhr von Vulliamy,
Im bealäodig nach Sternzeit geht, wurde schon 1852 eine
Pendeiohr von Leuenbcrgcr in Sumiswald beigesellt,
weiche, obschon sie durchaus keine Ansprüche auf eine
leine Uhr macht, recht gut nach miUlorcr Zeit geht. Im
lanrenden Jahre wurde dann noch von der Telegraphen-
verwallang eine zweite Uhr von Leuenberger aufgestellt,
om die Zeitabgabe zu vermitteln. Der durch sein Chro-
■oacop, seinen Militärtelegraphen, seinen Minenzündap«
parat, etc. rühmlichst bekannte Chef der Telegraphen*
werkatitte, Herr Hipp, gab nämlich zu diesem Zwecke
— 7a —
dieser Uhr eine Einrichlong , dorch weldM sie Tag ond
Nacht em Aofange jeder Hiniite die melallische Verimi»
düng zwischen einer auf der Sternwarte in 6' Tiefe ehi-
gef^rabenen Kapferplatte und einer bei der Telegraphen-
werkstätte entsprechend eingegrabenen Zinkplatte herstellt,
— dadurch einen elektrischen Strom hervorrnft, welcher
der Nadel einer auf der Werkstätte eingeschalteten Bons-
sole einen Ausschlag von 10 bis 15^ gibt« — somit also
den Anfang jeder Minute der mittlem Bemerzeit auf die
Werkstätte telegrapbirt , von wo ans die sämmtlichen
Telegraphen- und Postuhren der Schweiz wieder auf
telegraphischen Wege regulirt werden können. Um einer
anfälligen Verwechslung der Minute vorzubeugen, traf
Herr Hipp noch die Vorrichtung, dass die Auslösung jede
zwölfte Minute erst 2 Sekunden nach dem Anfange der
Minute erfolgt. Wie wichtig die Verbindung der Stern-
warte mit dem schweizerischen, und durch dieses mit
dem europäischen Telegraphennetze für einzelne wissen-
schaftliche Arbeiten auf der Sternwarte, und namentlich
für ihre genaue Längenbeslimmung, werden kann, ver-
steht sich von selbst.
Der seitlich an dem Gebäude der Sternwarte ange-
brachte neue Thurm hat ein Drehdach erhalten, und trägt
auf einer vom Boden aufsteigenden, steinernen Säule ein
parallactisches mit kleinen Stunden- und Deklinations-
kreisen verbundenes, später wahrscheinlich noch mit einer
Uhr versehenes, nach meinen Jdeen von Mechanikus
Loder in Eisen ausgeführtes Stativ, dem gegenwärtig der
seit Jahren zu den Sonnenboobachtungen gebrauchte vier-
füssige Frauenhofer eingefügt ist, welcher in den letzten
Tagen noch mit einem, von Henkel in Bonn unter der
gütigen Aufsicht Herrn Professor Argeianders construir-
ten Kreismicrometer versehen worde. — Für das alte
~ 77 —
•
PMMgeDiQStraQient endlich habe ich seine frühem Pfeiler
ia Frei«B (ia den Meridian) solid aufstellen lassen, und
gedeoke dasselbe hin und wieder zu Beobacbtongea im
crsICB Vertical anzuwenden» wofür es ganz gute Dienste
MileD kann, wenn es etwa ein neues Ocular und eine
gaU Libelle erhalten wird*
Noch sind mehrere kleinere Vorarbeiten zu beseitigen,
der Meridiankreis zu untersuchen und zu yeri6ciren, die
Fadeodistanzen und die Werlhe der Schraubenumgänge
n bestioMBen, etc. und dann können (ohne die früher
begonnenen Beobachtungsreihen über Sonnenflecken ,
Stemtchnnppen , e(c. zu unterbrechen) die neuen Einrieb-
tangeo ond Instrumente in Thätigkeit treten, — so Gott
will, mit einem Erfolge, der dem Danke entspricht, wel-
cbeo ich Behörden , Beamten und Privaten für ihre Unter-
stüsong schulde.
(Vorgetrai^eii am 6. Mai 1854.)
Die Beobachtungen der Sternschnuppen wnrdcn auch
in diesem Halbjahre nach dem frühern Plane ^) , so oft
tiesdiäfte und Witterung es erlaubten, theils allein, thcils
mü Hülfe von Freunden und Schülern % fortgesetzt. Die
erhaltenen Beobachtungen zeigt folgende Tafel, welche je
den Anfang der Beobachtungsvicrtelstunde , und die dem
^wählten Richtpunkte in ihr entsprechende Sternschnnp-
peaiahl enthält 3):
>) Siehe Nr. 245, 2S2, 29« and 900 der Nitth.
>) Ich Kn in dieser Beiiehuni; namentlioh den Herren Graberg,
WcBfer, Moser, ete. in Dank verpflichtet.
S) Die dareh Moadschein modifieirten BeobaohtangSTiertelstunden
aaeh diesnal mit * beaeichnet worden.
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Anstatt, vre Träher, die Beobachtangen theils nach
4ta RicblpnnkteD , Ibeili nach den Beobachtungsstunden
laHDuneazaitellen , liehe ich (um nacb und nach dem
MgeatHcliefl Zweck der Brobaefalangeii , — die Verlhei-
loag der Siernachnuppen über das Jahr aaszu millein, —
■Iber ZD kommen) vor, die Beobacblungcn der ß Monale
■il dco BeobachlDDgea der cnlsprecbcndcn Monate in
den zwei frnlHni Beobachtangsjabrea zu Tcreinigen. Die
bei^grbene TafH giebt für jeden Xag in der Cotomno
* die Anzahl simmtlicher während 3 Jahren an diesem
Tag« beobachteten Sternscbnnppcn , in der Columne b
die Anzabl der dazu verwandten BcobachtongsvicrtetstaD-
d», — ond in der Columne cdie daraus folgende mittlere
Stertuchnoppcniahl für eine Viertelstunde:
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Das* übrigens diese Tsfel der Verlheltang der Stern-
sAcappen über das Wiaterbalbjahr, obschon sie anföSO
BtobacfatDDgSTierlelslaodcD mit 664SlernschDDppeQ beruht.
itiea rolgeoden Jahreo noch starke Modifikalionen erleideo
«B(. bezweifle ich gar nicbl, and werde auch die Beob-
weiler Torlführen. Auch die aas ihr folgenden
•lündlichcn SlerDscbnuppenzahleo Tür Einen
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ticlle icli aocb nicbl als deüniliT bin.
Zum Schlasie füge ich noch folgende Bahnbeatim-
wugen bei, welche durch Einzeichnen in Argelanders
Steraatlas erhalten wurden :
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Leider war vom 11. November bis 2. Dezember der
Himmel Abends immer bedeckt, and so auch am 3. Jaotuur.
Nach einer brietlichen Miltheiloog von Herrn Besirka»
schullehrer Jakob Meyer in Zarzach , dem Verrasser der
vielverbreitolen Schrift Die Erde in ihrem Verhält-
niss zam Fixsternhimmel, zur Sonne and zan'
Mond, Leipzig 1853. 8^ sah man in Zurzach am 8.
März Abends gegen 7 Uhr eine glänzend weisse, sich
rasch von W N W nach OSO bewegende Feuerkogel.
Die leichte Brdcrsohutteran^ vom 29. Mars 1854 , tn Bern am 8 Uhr
25 Minoteu Morgens gefühlt, ist an nar wenigen Orten beobachtet, wor-
den 5 Nachrichten hierüber scheinen blos von Neuenbürg und Sitten
bekannt gemacht worden zu sein. Das Zimmer des Hauses in der
Herrcngasse , in welchem sich der Unterzeichnete eben befand, gerieth
in wankende Bewegung, einige Mdbel sehwankten; die anheimliohe,
obaehon sehwache Bewegung dauerte höchstens 2 Sekunde«. Der Stoas
war jedenfalls minder heftig, als der von 1852 und besonderjB der vom
Januar 1837, in welchem in meiner allgemeinen Naturgeschichte, B. 1,
S. 478 berichtet wurde. Die Richtung des Stosses schien dem Unter-
zeichneten von S. nach N. zu gehen, nach Anderen von N. nach S.
Dieser 4üfmstand ist bei leichten , nur kurz dauernden Erdbeben nanoh-
mal schwer zu entscheiden, da auf das Urtheil sicher die Lage und
Coastroclion der Wohnungen , wenn sich die Beobachter in solchen be-
finden , einwirkt. Auf dem MSnstcrthurm sahen die Wächter die Wet-
terstange erzittern, in einem Zimmer des Stiftgebäudes sprang die
Thire gewaltsam auf, so dass die im Cimmcr Befindlichen, bei der
herrschenden Windstille und dem Mangel aller Zugluft auf den Gedan-
k«n kommend, es habe sie Jemand von aussen aofgestossen , vergeb-
liche Naobforsohnagen bis auf den Estrich anstellten. [Perty.]
Wenige Minuten , nachdem am 20. August 1853 die Sonne auf dem
Rigi untergegangen war, («tiegen wir vom Kulm herunter. Als ieh
nach dem nordwestlichen Himmel blickte, zeigte aioh ein gelblicher
Streif, ein paar Grade breit, etwas keilförmig, so dass das schmälere
Ende des Keils auf dem Punkte des Sonnenunterganges ruhte, und von
hier aus jedoch nur wenig breiter werdend, bis gegen das Zenith
reichte. Die Liohtintensität war näher am Horizont grösser, als in
— 85 —
it BriMkiBf ; im £cBith war der Streifen nicht gerade scharf
!«■, akcr er serfloss doch aach nicht ia den blaoen Himiiiela-
Amt heiden • Seitea des Streifens war der Himmel, siemlieh
dbfeselinitle« , schda blao. Zur Linkea dieses Streifens, 6—8
entfernt, seilte sich ein ähnlicher zweiter, der aber sowohl
Seiten (nancntlieh der westliehen) als am Zenithende weniger
■Mrkirt, in seiner Liehtintensität überhaupt schwächer war. —
l^e^n West, Nord and Ost war an diesem Abende mit
DafI gefüllt, 80 dass fernere Gegenstände wie darch einen
Mdeier erschienen, der aber lan^ nicht dicht ^no; war, am die
Sonne merklich zu traben. Vom Rigi sind schon öfter
nMteorolopsehe nnd optische Phänomene berichtet worden;
ihnen anch diese wenig^stens hfibsche Brseheinonf erwähnt
werden. [Perty.]
Johann Georg Traües^ 20. AprU 1787: Jch gUnhe an keine Hy-
, wenn die Folgen sie nicht so anTcrwerflieh machen als die
^■feaetsten Brsoheinongen der Bewegung himmlischer Körper
die K#^nrnieanisehe. Jch bin weder Newtonianer noch Cartesianerf
mi wenn ich Newtons bewegende Kräfte der Planeten und Cometen
Cartesins Wirbeln vorziehe, so glaube ich desswegen noch nicht an
Attmetion. Wer wird wohl ein noch so schön geroaltes und getroflTencs
tatiÄt lir ^n f den e« Yorstellte , nehmen. Jch sage die himmlischen
Körper Wwegen sich so, als wenn sie von einer Centripetal- und
CcntrMWgnlkraft (nach der Brklärong, welche die reine Mechanik von
•eleiwn Kräften ^ibt) bewegt wurden. Aber desswegen ist es noch
siehe noihwendig sv: denn wer schliefst doch wohl vom möglich
sein anfs wirkliche Sein, %'om es kann so sein auf also ist
CS so Da wo ich beobachte, suche ich gans Sinne und Seele
uf den Gegenstand su heften ; ich glaube , fast wenige wissen was das
Mt, Seele im Auge la haben, wo man etwas genau betrachtet. Auch
crferdert die Kunst sn sehen überhaupt su beobachten, Uebung
Wer so beobachtet« wird fühlen, dass Beobachten Nöhe macht, und
«er sieb müde befindet , sollte alsdann gar nicht mehr seine Sinne zum
leabachcen brauchen, sondern ausruhen lassen Oute Hypothesen
haben rielen Nutzen. Sie sind eine Wünschclruthc Wahrheit zu finden,
M wie diese Gelegenheit gegeben haben mag, dass man Metalle gefun-
den, nicht« weil jene sie . anzeigte , sondern man ck nur glaubte, daher
pnby nnd bei vielem Graben auch mal das Glurk auf Gold fuhrt.
Allein die Hypothese tliut etwas mehr, wir sagen wenn dicss so ist,
■e nittSB das so sein, man untersucht, findet es so oder nicht so wie
■an vermnlhet, in beiden Fällen ist Wahrheit da, denn einen Irrmuth
weniger haben, lehrt die Wahrheit nicht da zu suchen wo Irrthum ist«
— 86 —
Johannu Georg TraU^ , 7. Januar 1791 : Wenn gleieh Sek tUk
heBtSadig ähnlich Von einer Seknnde lar andern ebenso fordlionst wie
von einem Jahr sum andern, ond desswefen der Jahreswechsel keiner
andern Betraohtung: fähig zu sein scheint , als der Wechsel eines M^
menls mit dem andern , so hat doch die mensehliebe Gesellschaft (deren
Gang oft auf ResoUaten einer praktischen Philosophie beroht, deren
Wahrheit die Philosophen noch nicht gefunden haben) es anders be-
trachtet, ond bemerkt vorauf lieh die Zeit wo die Periode Ton 36ftt 5«^ 48*
48'' sich endet, ond eine neue anfängt. Ohne also mich dämm n
kfimmern , ob es philosophisch sei oder nicht das neue Jahr su feiern,
folge ich der grössern Menschensalil , deren Sache eben nioht Philoso-
phie ist. Unter solchen Umstanden stellt man nämlich fromme Betraek-
tungen an, wenn man gleich die ganie' Zeit hindurch ober welche sie
sich erstrecken, kein einziges Mal daran gedacht, viel weniger dasn
thätig beigetragen hat, dass solche Betrachtungen zu unserer Zufk'ic-
denheit aasfallen möchten. Indessen ist Reue und Willen dass es künftig
besser gehen möge, das Resultat, das, wenn es gleich wenig Actives
enthält, doch oft nur einen kleinen Stoss erwartet um in Bewegnng sn
gerathen. [R. Wolf.]
TerBetchnlss der für die Bibliothek der
SehwelaE. Maturf. Gesellsehaft elnge-
gangeiieii Gescheiiläe»
Van der Sladlbibliothek in Bern,
1. Leyscr, Flora halensis. Halae 1761. 8.
2. Springe, Klömens de botanique. Paris 1841. 80.
3. Schrank, Primitie florie Salisburgensis. Francof. 1792. 8.
4. Kästner, Geschichte der Mathematik. 4 Bde. Götfingen 1790. 8.
<>. De Candolle, Organographie vegdtale. 2 vol. Paris 1827. 80.
0. Börsen , Catalogue raisonn^ de la collection min^ralogiquo du mu66e
d'histoire naturelle. Torin 1830. 8».
Par M. Rod. Blanchel.
1. Notices sor les diffiirents plan^ de vigne cultiv^s dane Ic canton
de Vaod, par Rod. Blanchet. Lausanne 1852. 8^.
2. Rapport sur la röunion de la 60Ci6U d'^gricultore du Canton de
Vaud, les 18 et 19 Aoüt 1850. Lausanne 1852. 8^.
From ihe Lyceum Qf Natural Hislory of New^York.
Annals. Vol. V. New- York 1862. 8.
— 87 —
ftm ign Utrrem Verfauem :
I. Dr. BoUey, Handbieh der teehnisefa-cheiniseheii ünterraohoiif^en.
PrMMafeM 1858. 8.
t. MSka& y eo«p d*M gim^nA aar fhistoire et les progris de P^leetri-
flitf. Valeaee 1863. 8».
X Iciielit iker die VerhftodlaB^n der natvrf. Gesellechafr ia Baael.
X. Basel 1852. 8.
L HMafer, Lehrfcaeli der disisometriaoheB and monoisonetritehe«
Plarallelperspeetive. ZOrieh 1853. 8.
5. Giabel , die 5 WirfeUehaitte. Landau 1852. 4.
C A« Qai^aeres, aar le terrain sid^roliüqae dans le Jara beraois. 40*
Y. Fielet et Roox, nollaa^aei foMilea dMia lea eavirops de Qvmkvt,
Q—hrt 1853. 4*.
8u Tlmmaan, eaqiisses oregraphiqoea de la ehaiae da Jara. Por-
rMrtray 1862. 4fi,
f. OirardB«, qaelqaea eonaeils au eolüyateara. Rooea 1835. 80.
lil ^ aar lea falaifleaCioaa qa'on fait sabir aa rocoa. Roaea
1836. 80.
II. ^ Botiee biofpraphiqve aar Rdoaard Adam. Roaen 1837. 89*
12. jt aar lo ohaalaf^e dea bUs. Roaen 1845. 80.
13. « aaalyae de plaaieura prodaita d'art d'ane haate antiqait^.
Caea 1846. 8».
Vm Herrn Prof. H. Wolf in Bern.
1. Mare-Aa|:aate PieCet, Toyafe en Anglelerre, en Bcoaae et en fr-
laade. Geneve 1802. 8».
2. Granert, ArohiT fQr Mathematik und Physik. GreiIVwalde. 8^.
I-XX Tbl. 1841-53.
3. Eaehmaan , BroehatSeke eiaer feometriaehen Beaehreibaaf dea Can-
toBS Bt. Gallea. St. Gallen 1847. 80.
4. J. J. Littrow, aatronomiseher Kalender fSr 1828. Wien. 80.
5. Neae Verhandlaacen der sehweiaerisehen iremeinaitsicen Gesell*
adiaft 6ber Ersiehanfsweaen, Gewerbfleiaa and Arnieap6ece.
20Bter Theil. Bürich 1853. 8».
6. J. A. Schabert , Sammloag mathematiseher Formeln. 2te Aoagabe.
I>readen 1845. 8P.
7. K. L. Littroir, daa Topoaeop aaf dem St. Stephaaatharme in Wien.
Wien 1837. 80.
8. Ooorf Ve^a, Praktisehe Anweiaunf sam Bombenwerfen. Wien
1787. 80.
6. BeriehC and Antrif^e betreffend Brrichtong einer eidg. Universität
and polyteehnischen Sehule. 1863. 40.
10. Jak. B. Cyaat. (Bine Biographie.) Bern 1853. 80.
— 88 ~ '
Von der k, k, geol, ReiduamiaU in Wien,
Jfthrbueli 1S63. Nr 2. Wien 1863. 4».
Von den Herren Verfassern :
f. Bredl, Favehet et Girar^iB, exfititnetn tidiw avee le ael
8ur le bU en 1846. ffi.
2. GirardiB, diTerses ^etü<HM de ehioMe iMhistriellet midUeale et
agricolc. Rooen 1847. ffi,
8. Oirmrdin et Norin, faits ■ovTemaz de Co&ieologie. 1847. 80.
4. Oirardin, sar la richesse ai^eele de la France. 1848. (^.
6. n notiees seien lifi^vea. Reaen- 1848. fi^.
6. 9, Bor le pain niste de ble et de inaTs. BinieB 1848. 8^.
7. Norin et Girardin, eiiMien ehimico^^^ de diverses subslances
alimentatres ayant oecasionnö des accidents. 9^>
a Girardin, sar Pran^ois Pliilippor. Renen 1849. 8P.
9. Soe. eentr. d'agric. de la Seine inf6r. , sur les nouveani engniis
coneeiilr4s da coniMeree. Ronen 1851. 80.
10. Soubeiran et Girardin, snr les tsurtennx de gpraines olöagineuses.
Ronen 1851. 8P.
11. Oirardin, snr Temploi dn sei en agrte. 160.
12. Girardin et Mori^re, liür Ics fniniers. 16^.
13. Girardin, aor le maro de pommes. 160.
14. y^ rapport sur les travanx de TAcadöiuie 1818—51. 8.
Von der k. k Akademie der Wissensehaflen in Wien,
SiUonfpsberichle , malhem.-natorwiss. Classc, Bd. Xl, Hefte 1 u. 2.
Wien 1853. 8P.
De la SocieU imperiale des Naluralislcs de Moscou.
Bulletin, annöe 1853. NO 2. Moscou 1853. 8».
De CAcademie des tciencet , arls ei bellet leUret de Dijon.
1. Mömoires de l'Acadömie. Ann. 1851. T. I. Dyon 18.52. 8^.
2. Notice historiqne Kur retablisscmcnt des fontaincs publiqncs de Uijon.
D'uon 1845. 80.
3. Rapport sor la statique dn ddpartemont de la Cole d'or. Dijun
1835. 80.
4. fikn* les annales dn nioyen-ac^e.
Von den Herren Verfassern,
Schweiserlsehe Zeitschrift fir Mcdisin, 1853, IV. Zäricli 1853. SO.
Von Herrn Prof, Homer in Zürich.
Neujalirsblatt der natorforschenden Gesellschaft in Zfirich. 56stes
Stuck. Zürich 1854. 40.
Mr. S«I md S«9.
•Slmttlew^rUi^ Bellräge zur nftheren
Kenntnlss der Iiand- und SÜMwasser-
M^lliiskeii der Insel P^rtorieo»
(Schluss.)
(Vorgele^ den 3. Juni 1854.)
SS. C^ydosttmia (Megatomaslama) eroeeum (Gmcl.) Desh.
Syn. Uelix ctflindracea glabra, etc. Chemn. C. Cub. IX. Pars 2.
p. I66y (ab. 135, f. 1233.
n crocea Gmel. p. 3C55, NO 243.
Cydosioma flavula Lam. Enc. Me(h. lab. 4G1, f. 6.
n n n 'An* ^* ^* ^* ^'} '^^ P*9 P- 1^^9
NO 13.
ji crocea Desh. in Lam. ed. 2, t. VIII, p. 357 in
nnn.
Megalomastoma cylindraceum Pf. Mon. Pneam. p. 124, N^l.
Alt. 38 mill. ; Diam. 12.
Var. minor, costalato-atriata, autara paulalam profondiore et
anfr. ultimo ad apertnram Interaliter mino« producto.
Alt. 19 ad 22 mill. et stipra ; Diam. 7—8 mill.
Hab. 8ab li^o et feliis delapsis rul^ris, prope San Jaan, llu-
maeao, Laqaillo etc.
IßOs. Itcram coacti sumus denomioationem Gmciininnam contra im-
mntationem el. Pfelff^ri Yindicare. Chemnitsia«, loeo dtato et
in ipfUssina pa^ina, voeabalam „ eylindraeeum ^ in degi^na-
tionibuB speelficis bis adhibet; nempe 1^ ^^ Uelix cylindracea
giabra, ex auranOo ßavetcensj apice obluso, ^ ete. =r Cy-
cioitoma croceum : et 2P y, Uelix cylindracea acnla , te$la
alba^ gUAerrima^ apiet valde acu(o, ^ ele. =r Bulimus la-
biotut (Mflll.) Bng.
Variat eoloro palllde flavosecnte, vel croeeo, versus ba-
•iB sapp« satnratins violaeeo ; npertunt interne lutea vel cro-
cea, peristomate sempcr aureo-nitente. Teatic, eiiam juve-
nea, fere semper detritie, rariKsimc epidermide tcnui, eornea,
nilidula induta;. Varietas forma pnululum diRcedit et 8culp-
tura enm ieone Bneycl. Meth. supra Inudufa melius convenit,
sed speeiaiiift maf^itadine et characteribus intermedia non
desant.
(lem. Miltheil. Jvni 1864.)
— 90 —
59. Cyclostoma (Megahmastoma) vemiculosuni Shoül.
n. sp.
Testa breviter rimaU , eloBgato-pvpvfomiis aaperne eoafer-
tim costulata^ costalis in anfraotu ultimo et pdnttUimo in Ver-
rucae crebcrrimas sensim solutis , nitidula, Tiridcscens , vel cor-
neo-ftiaea ; spira sn^ylindriea, anperno aeasiin atteaiuUa, apice
conico-obtosa , Pttpe truncatnla ; sutura profunda ; anfr. 7, con-
vcxi , oUimus penuUimo vix an^stior, Vs altitudinis »quans vcl
paulo superans, baai pone carinam f uniformem elevatam pro-
funde snlcatus ; apertura vix obliqua , circularie ; perist. «ubdu-
plicatum, adnatum, continaam) incraseatun, vix eipanaittsculum.
Operoulum ut in C. M. Antillarum.
Alt. 16 ; Diam. 5 mill ; Apert. dVs mill. lata.
Uab, Sub truncis et foliis putrescentibua Huaarum, ad Sierra
de Lnquillo, infrequens.
Obs. Speoies pulchra, C. ArUUlarum Sowb. afflnia, sed forma,
sonlptura, et periatomate euperne adnato non exciso, optime
diatincta.
60. Cyelostoma (Choanopoma) decussatum Lara.
Syn, Cydotlama deetMOtum Lam. Delessert Rec. tab.
29y f. 6.
Uab, Prope San Juan, A^oaa Claras, Ceiba, Unmaoao, et Ln-
quillo , ad saxa et arbores sub foliia delapaia ; rariasime
eüam in iasula Viöque.
Obs, Varietas minor forsan tenuior prope Lnquillo occurrit, et
altera, tes(a carneo-flavida, fcre Immaculata prope Ceiba et
in insola Viique.
61. Cyclostonia (Choanopoma) sentieosuni Shuttl. d. sp.
Tesla anguste subperforata , ovato-coniea, truncatula, rrgu-
lariter et argute clathrata et aaperata, nilidula, lutco-rufcacens,
lineis flexuoso-anguloais , rufis eleganter notata, baaique faaciis
1 ad 2, angustis, rufls Sonata; spira ovoideo-attenuata ; sutura
papillis albis erenulata ; anfr. superst. 5, inferiores celcriter ac-
crescentes, parum convexi, ultimus antice brevitcr solutus; pe-
rist, duplex , album , internum vix porrectum , externum patens ,
ad anfr. penultimum trunoatum, superne breviter aurieulato-pro-
ductum. Operoulum tenue cartilagineum, lamelloso-spiratum, la-
mellis exstantibus, interdum testaceo-incrassatis , nuoleo subcen-
trali.
Alt. 171/2 > Oiam. 85 Apert fere 6 mill. longa, 5 lata.
Hab. Cum prvcedente intermixtom rarina prope Luquillo , fre-
quentius in insula Viique.
— 91 —
Obi. Priori «ine dMo affine, sed facillime distin^endain, pr«-
Mrtin ineremeiiti ratione et seulptora eximie asperata.
S. O'clostoiiia (Cistula) Riisei Pf.
Syn. Cisiula Riisei Pf. Mon. Pneura. p. 418, N0 6a in add.
Var. ß. Bodolosa ; eostis subflexuosis, remote ot leviter pas-
tolosis (pustalis lineas ppirales rocntientiboa) ; lineis ro-
fls interraptia , sab forma fasciarum transversarum sie-
pius occarrcnfiboa, interdum conflucntibus notata.
ilab, Porman tjrpicam e Portorico ab am. Bland et Albers ac-
cepi i Torietatem ad ropcs Rub fuliis delapois prope San Juan,
Ugit, b. Blauncr, sed parce.
Obs, Anfractas oltimas svpissime breviter solutus est ; perist.
duplex, internum vix porrectum, extcrnum breviter expansoui,
iaterdnm rubro-punctatum , et ad roarginem internum (colu-
Dcllarem) sspius inconspicue fimbriato-dentatum.
Annon huo roferendnm Cyclosloma tineotalum Lam ?
(cf. Deicssert Reo. t. 29, f. 8). * Cisliäa ? lineolala Pf.
Mon. Pneum. p. 270, N» 18. (Chemn. ed. 2, t. 6, f. 27—
28} , neque cum dia^nosi Lamarekiana , neque cum icone
Delessertiana supra laudata ne minima qaidem ex parte oon-
«mit.
3. Cyelostonia (Chondropoma) Blauneri Shnitl. n. sp.
Testa sabperforata, ovato-oonica , trun<Jalula, eonfortissime
costulato-striata , lineisque spiralibus obtnsis inconppicue sub-
deeussata et nodulosa, violaceo-fuscu, lineis flcxuosis, vcl maco-
lis curvatis, seriatis, saturatioribus plurizonafa, non nitens; spira
repiUriter attenuata ; sutura confcrlim papilloso-crenulata ; anfr.
saprrsl. &V2f convcxiusculi, ultimus antice vix breviter solutus;
apertura parum obliqoa , subovalis ; perist. subdiiplcx , pallidum,
ob»enre fuseo-punctatum, internum vix leviter porrectum, exter-
■am aB|;u8ta patens , superne brevissimo on^ulnto - produrtum.
Opereulum cariilapneum , pauee spirnfum , anfr. rapide accres-
eentibus , nucleo vnide excentrico.
Alt. 20; Diam. 8; Apert. 6 mill. lon^a.
Hab. Sab foliis delapsis prope Humacao, infrcquens.
übt* Forma, sculptura, et pictora T. tiecussalo satis simile, sed
operculo et peristomatc optime distinctum.
I. C^'dostonia (Chondropoma) SwiiYii Shuttl. n. f^p.
Testa perforata, ovato>eonica, Iruncatufa, oltuse «Iceus^ata,
pallide fusca, interrupte violaceo>p1urizonn|^ nitida; spira rei^u-
lariter attenuata; sutura minute papilloso-crenulata; anfr. superst.
6 , convexi , ultimus subinflatus , antice solutus ; apertura vix
— 92 —
obliqua, sabovalis 5 perist. siroplex, fosco-panotatumy inoraesata-
luin , sed noii expansum , supernc acute an^nlatam. Operculnm
cartiingineum, pauce spiratutn, anfr. rapide aecrcsccntibus, nuclco
cxccntrico.
Alt. 15^ Diatn. 7; Apert. 5 mill. lon^a.
Hab, Specimina pauca prope Poncc legit BwiU ; cumm. am.
Bland.
Obs, Priori affine, sed bene distincium.
65. Cydostonia (Chondropoma?) Newtoiii ShuUl. n. sp.
Testa subperforata, elonpito-oblonfo-turritn, truncatula, so-
lidula, confcrtim coslulata, lincisque spiralibus obsouris obtuse
dccussata, pallide Cornea, pnnctis faseis Reriatis remote ornata,
Bine nitore; spira regniariter attenuata; sutora eonfertim papil-
loso-crcnulata; anfr. soperst. 5, convexiascoli , ultimus breviter
adnatos ; aperlnra verticalis, sobnrbicnlaris ; perist. duplex, albi-
dum, internum vix porrectnm, extcrnum latiuscule patens, ad an-
fraotum penultimum truncatum, supernc angulatim et breviter au-
riculatum. Opcrculum ?
Alt. 13; Diam. ß; Apert. intus 4 mill. lon^.
Hab. In Portorico prope Arecibo le^t Newton; specimina pauca
comm. am. Bland.
Obs, C. haniolo Pf. forsan affine, sed bene distinctam.
66. Cydostonia (Chondropoma?) Newcoinbianuni C. B. Ad.
Hab, Portorico fide R. Swift, miait Bland.
Obs, DifTcrt üb omnibus liujus scctionis, operculi plurlspirnti an-
fracübus lentius accrescentibus , et nucleo subccntrali. (V;-
currit copiosius in insula St. Thomas, et fidc Bland in Tor-
tola et St. Jan.
63» llelidna viiiosa ShuUl. n. sp«
Te^ta dcprcssa, tcnuiüsonla, oblique elegantistimc et confcr-
tim plicato-costulata , pcllücida , nitida, vinoso-rubella ; spira
brcvis , conoidea; anfr. 5, convcxiusculi , sensim acerescen-
tC8 , ultimus basi medio profunde imprcssns ; apcrtura in-
te|s:ra, obliqua, scmi-ovalis ; cülumclla. siuiplcx, brcvissima; pe-
rist, rubellum , breviter incrassato - expansum , marginc dcxtro
flexuoso , basali juxta columeilani subito rotundato et brcvissime
sinuiito ; callus basalis tenuis, nilidissimus, minute e:ranulo8us.
Diam. maj. SVsi """• 3; Alt. 2 mill. '
Hab, Sub foUis dclapsis ad rupes prope San Juan , llumacao ,
et ad Rio^lanco.
Ob$, Proiime sine dubio H, rugosm Pf. afOnis, sed pcristomatis
— 93 —
oMirpae basal! oollomodo dentato , quamqaam forsan paula-
lan iMrassato, bene distincta.
Hclicina ambonata ShuKI. n. sp.
Tcsta deprefise scnii^lobosa, (cnoiuscala, spiralitcr confcrtim
et oMoitc liraU, liris validioribos minoribusqac irreg:ularilcr al-
lernaDtiboS) nilidula, albida; 8pim brevis, «xactc rotundatn, aptce
papillaris ; sutara lineaiis ; anfr. 5 , vix convexi , nltimuH anlice
brevissiinc descendens, subtus basi planatus, non cxcavatus; aper-
tora perobliqaa , Ute lunari» ;. colamella simplox , brcvis , basI
Ironcaln , callo albido circamscripto manita; porist. simpicx , vix
breTiicr expansom, niargino basal! sab-lnorassato, ad etkiistl*
iam aagulato.
Diam. mt^. 6 , mio. 6 $ AM, 3 mill.
iJab. In Portorioo lec^it Koox. (spoo. unioom ooram. am. Bland.)
übt. iL cingulaUB Pf. (e 8t. Domingo) afßois, sed ini\{or, mi-
nu^que data.
M. Ildlieiiia »ubfusea Mke.
Hob, 8ob aaxis , li|cno et in ruderatis , propo San Joan , Cciba ,
Humacao et Luquitio, eatis frcqaens.
06i. Occarrit ctiam in insola 8t. Thomas, et, ilde Bland, in in-
snla St. Jan. DiBerimen prorsas nollum inter specimina üe-
licina tubfusca Mke, et speoimina jnnlora ineompleta He-
licitur ilriaiCB Lam. , indicaro possumos. Specimina ex in-
sola St. Thomas videntor tonoiora ac minora quam Portori-
canis; eolor. Helieina tubfutcce sspius rabcseens est, //.
ilriatw aatem pleramque eitrinus, sed semper versus api-
cem ruboseeas. Bxemplaria completa //. slrialm , pcristo-
matc incrassato manita, nuiut et sigillatim oeotmiiit, do-
nec specimina eopiosa //. iubfusccB i^resatim inveniuntur.
30. Heiicina striata Lam.
Syn iietieina tiriata Deless. Rec. t. 27, f. 1.
Hab. Propo San Juan et Humacao, ad trunoos et fulia arborum,
infrequens.
Ohs. Species ut videtur ad specimina vix matura dcscripta ac
delineata. Testa carnea vcl eitrina , semper versus apicem
rubrscens; perintoma latiuscole eipansum , inius calloso-la-
bialum , intcrdum valde incrassatum , cum cailo nitido grtk-
nuloso pulchrc et intensive citrinum.
n. Ileiirina trochiilina Orb.? Pf.
Syn, Heiicina (rochuiina Orb. Cub. I , p. 249, inb. 2<) , f.
10-12.
^ r, r, ?Pf.Non.Pneam.p.377,N0 84.
— 9* —
Hab, Prope San Jaan, Homacao, Laqoillo et ad Rio Blanco.
Obs, Speciniina Cubana oomparare mihi huousqoe non licuit, scd
nisi anfr. nallomodo „ Bubearinatis^ opüme ovai deacripfioKe
et ioone Orbi^n^-anis conveniant Bpeoiinina Portoricana. «Testa
vel flava, vel satarate rubra.
12. Hdlicina fasciata Lam.
Hab, Prope St. Juan , Hamaoao , et in insula Vi^quc , ubiquc ,
nt videtor, rarissime.
Obs. Speciea per Anüllas late distributai ex insolis Ouadeloope,
Martinique et St. Kitts acoepta.
13. Helicina foveata Pf. (ined ?) Gde Bland in liU.
Testa dcpressa, tenuis, striata, lincisque spiralibus oreberri-
mis epidermide fagacissima minotissime hispidulis obsulete cincta,
pallide citrina vel robella, fasciisqae 1 vel 2 pallidis ad periphe-
riam xonata 5 spira brevis , obsolete papulosa ; anfr. 4Vs , pla-
niusculi , sensim accresccntes, ultimus antice leviter desccndens,
basi centro satis profunde impressos; apertura obliqaa, late
lonaris; eolumella brevis, striota , basi in denticulo acuto pro-
ducta , callo basali tenui 5 peristoma tenue , angostissim» expan-
sum. Operoulum tenoe, oarnenm.
Diam. itiaj. 6 , min. 5 ; Alt. circa 4 mill.
Hab, Rarissime in insula Viique.
06«. Speoies forsan in Proceed. Z00I. Soc. Lond. annorum 1851
—1853 (nondom editb) descripta , fide am. Bland Pfciflcro
' adscripta. Occurrit etiam et copiosius in insula St. Thomas,
ubi etiam varietas rubra, ooncolor , epidermide oopiosiore in-
duta, viget. Afflnis videtur H. nitide Pf.
14. Truncatella subcylindrica Gray.
Testa cjlindrica, adolta trnncata, corneo-flavida vel hyalina,
nitida, pellucens , costis validioribna pnesertim ad snturas
conspicuis, vel omntno evanescentibus munita ; anfr. supcrst.
4, regulariter accresccntes, vix oonvexi, medio planati, ulti-
mus Vs longitudinis «quans, basi non carinatus; sutura pro-
funda 5 apertura semi-ovalis, basi subefTüsa; perist. leviter
inerassaturo, roargine exteriore subproducto, colurocllari brc-
viter reflexo, adnato et supeme inerassato.
AU. 55 Dram. 2 ; Apert. 2 mill. longa.
Syn, Tntncalella subcylindrica Gray Man. p. 22, f. 6
Helix tuboflindrica Pult, (vide Gray et Mont.)
jt „ Mont. Test. Brit. II. p. 393.
(non H. subcylindrica L. nee Gmel.)
Hßb, Ad Üttora maris, Portorico, vulgaris.
— 95 —
Obt, DUTert a Tr. Caribaensi Sowb., tosta minore, anfr. oltimo
km BOB earioato; a rr.'lruncoliila Drap. , qaacom statara
Wbo eoBTonit, pneaertim anfractibus non coBvexia; a 7V.
Monlagui Lowe, qnaeam forma levif^ta anfr. {»laBatis roelios
eoBvenit, stalwra minore, minus i^oili, anfhieta penuilimo
breWore et sntora non marginata.
Variat al ali» i^neris, seulptora plus minusvevalida Tel
omaino liefleieiite, et teata incolore hyaliaa. Aeoepimos fre-
qaenter sine looalitate definita ex Antillis ; oeearrit aatem in
insnla St. Thomas, et eoplosissiaM ad Bermodaa.
Speoies omnes f^neris Trancatell» valde eoafos» sunt,
nee e desoriptionibus vel figaris hueusqae eTulfpitis faeile
emead». Ol. Pfeiffer in Menke Zeitschr. 1846 p. 184 ad
Tr. IruncaiuUün Drap, synonyma sopra laodata allegat;
Porbes et Haaley aatem in British Moll. IV. p. 283, speci-
mioa Hontagnana com speoiminibas a. b. C. B. Adams pro
sua T. tueeinea missis omnino eoniproa deolarant : species
ambe aatem a speeiminlbos nostris eopioais longo et lato
diseedant.
Qoid Sit üelix subqflindriea L. et Gmel. omnino da-
biam remanet. Forbes et Hanley I. e. III. p. 317 (ex aa-
tofsia speeiminis ill. aaotoris) synonymen Liaasanom ad
TiruncaMam Monlagui allegant; alii, praBsertim auotores
Oalltci , a Chemnitsio in errorem indacti , Zua tubrica pro
apeeie Linnsana habent !
13. Tmncatella pulchella Pf.
Hab. Sab ligao putride ad littora maris prope Fi\|ardo eopiose.
Ob$. Speeies pnlchra, forsan aon omnino eam speeie Cubana (mihi
non obvia) eongma, a qua differre videtor, eolore fere lato-
ritio, et peristomate vix adnato, sspios evidenter breviter so-
lato. Oeearrit insoper in insala St. Thomas , et Jamaica
aade a C. B. Adams specimina aeeepi aab nomine Tr, Adamsi
Pf. , speeiea e diagnosi omnino distlncta et mihi ignota.
lt. TnuieateUa ClathruA Lowe.
Hab. Rarisaime, at videtar, ad littora maris iaaulm PoHorieo.
Ob$. Differt a Tr, icaUtri Mich. , quam ex Jamaica acoepi, cos-
tis numerosioribus (12—13), equidistantibns, et anfiractu ul-
timo minus abbreviato. Specimina paoca etiam e St. Tho-
mas misit b. Blauner.
7. Planorbis Guadalupeiisis Sowb.
Syn. Ptanarbii Guadalupeniii Reeve Conch. Syst. II. t.
190, f. S.
- 96 -^
Planarbit Guadalupensit Dank, io Chemn. cd. 2. p. bO,
t. 8, f. 7—».
Hab. In sUiidis prope San Jaan , C«iba , llumacao , Loquillo et
ad Rio Blanco, band ia^^iiens.
Obs. SpcoicR eolore Tariakilia, neptesinie saturatius Cornea vcl
rufesccnR , inlordnm aaUm palUdissima , fere hyalina , Fub
leate minotissime et crcbre epiraUter impressc lincata. IIa-'
boo etiam e Ouadaloopo, at^iae foreao Tarietatem Ditidissiniam
e St. DoRiing:o.
18. Plaiiorbis tumidas Pf.
Syn. Ptanarbii Iwmdus Dank, in Cliem. cd. 2, p. 3.9, t. 7,
f. 10—12.
„ earibmuM Orb. Gab. I. p. 193 , tab. 13 , f.
17— !•.
Hab. In rivalis et ntai^nis prope Uamaeao, Variotas rnnjoi* ,
orassior in insnla Vi^qne.
Obs. Vix n specie a eel. Donker I. o. illnatrata diversus , scd
priori afAnis , fitatura minore , anfr. altimo ma^e inflafo et
laterc saperiorc profundias umbilicato priescrlim dislingucn-
diM. Planorbis affinU C. B. Ad., tix oam lumido cum-
parandos, diflfVrt nempo testa eximie striata, sopernc minus
nmbilieata, et nncleo proAmdc immerso et occnitato. PL tu-
midm oecarrit etiam in Onba , Mexieo et Vera Grus , fidc
Dank.
79. Planorbis albicans Pf.
Syn. Planorbis albicans Ff. in Wfegm. Arcli. 1639, f.,
p. 354.
Hab. In rivalis prope Agaas Giaras, Geiba et Loqaillo, rai issinic.
Obs. Species parva, cum PI. albo a ol. auctore bcne comparata.
Aceepi specimina omnino cong^nia e Goba a G. B. Adams et
Bland, sab nomine PL Lanieriano forsan a Poey missa ;
sed PL Laniehanus Orb. , e dcsoriptione et icone nullomodo
line sed ad PL lucidum Pf. referendus est. Speciniina pauca
etiam ex insala St. Tiieraas ab an. Bland ncecpi.
80. Planorbis eircunilineatus ShulH. n. sp.
Tcsta parva, tennis, irre^alariter striata, iincisqae spiralibus
elevatis minatis orcberrlme circomdata, oomea vix nitcns, supcrnc
fere plana; sobtas profunde umbilicata; anft*. 37^9 rotundati ,
celeriter accrescentcs, ultimus inflato-dilatatos ; apcrtura oblonge-
rotundata , parum obliqoa, nHurtinib«t ontto tenui «enjnnstis.
Dianfti msj. b , ndn. SS/« ; Alt. circa 2 nill.
Var, mittor^ nitidlascula.
— OT —
Hüb, Im rivolis lento flocntibas prope Homacao; vartotas ad Rio
Blanco ; rarias.
Übä. Spccies diaiincta, etiaro in insula St. Thomas et in 8t. Do-
mingo ocearreas.
M. Planorbis Rlacnabiamis C. R. Ad.
SSfw. Planorbis MacnabidnuM C. B. Ad! Cunir. p. 43.
Hab, In sfa^is prope San Juan, rarius.
HS. Planorbis lucidus Pf.
Syn. PlanorbU lucidus Pf. in Wieg:. Aich. la^f), I. p. 354.
^ Lanierianut Orb. Cub. I. p. 195 , tab. 14,
f. I ~ 4.
n Redfieidi C. B. Ad ! Conir. p. 43.
Hab. Sub füliiii potreeccntibus locis uliginosis prope llumacao et
Laquillo, copiose.
f)bs. Vix dobito Synonyma supra laudata onuiia ad unam et can-
dcm gpecirm pertincro. PI, tcematus Morcirt Test. Nov. I.
p. 17, ab auetoro ipso in ciifendationc (pars '.f, p. 27) cum
PL LanUriano conjunctu«, e diagnosi divcrsus vidctur. Ila-
beo e Cuba, Jamaica et Guadeloupe.
U. Planorbis llaldoniani. C. B. Ad.
Syn. Planorbis Ualdemani C. B. Ad! Contr. p. 43.
Iltü). Cum prvecdcnte circa Humacao, Loquillo et ad Rio ßlanco.
übs, Spccies liucosque tantum in Jamaica detccta. Nisi tesla
hyalina, evidentius spiraliter punctata, et forsan laxius invo-
luta. Tix difTert Planorbis anatinus Orb. (Voy. p. 551, tab.
43, f. 17 — 20) ab auctore in Provincia Entre Uios ad Rio
Parana detectus , cujus ppecimina copiosa ad Toninam flu-'
viatilem prope Bahia Ircta accepi , et amicis plurimis cum
nomine Planorbis (nee Ilclis) vitrinus communicavi. Syno-
nymen ett „ Hclix Shutlleworlhi ^ Pfr. Mon. Ilcl. III. , p.
110 NO MO, et in Chemn. ed. 2, tab. 138, f 11, U,
M. Physa Sowcrbyana Orb.
Syn, Physa Sowcrbyana Orb. I. Cub. pag. JOO , tab. 13,
f. 11— 13 («xcl. f»yn. Soivb.ct€ray).
„ Jamaicensis C. B. Ad ! Confr. p. 174 (ISSl).
Hab, Prope llumacao, liuquillo, San Juan, et in insula Vicqoe ;
Hcd parce.
Obs, Spccies forvan in Antillas lato distributa: accepi ppecimina
rnnerua e St. Tlinmus , Ouadcloupc et Jamaica. Quanquam
rl. Orbifrny I. c. specimina Peruviana (P/ir/.ta Peruviana
Gray^ et Ncxican» cum Caribvln conjnnfit; qnanqvain dk-
^0518 8oa I. e. , forsaii tarn ad apecimin« Peruviana quam
— 98 —
a4 CariWn cmifeete« nm oawBO enn MMBtris eoDTeoit, »!->
tamea deaoniiMtlioBeai saani Adaasrnni ad \otmm natalen
Dimis anigviaren apectaate prsferiaiia. Speeies aostra, ab
aliia Caribcis aobis aoti«, facile diatia^itar, teata niüdis-
aima, aiai ad aataram «bi breTiler et eoafertia mni«!« pl»-
catala et aMrgiaata, glabenriaM, apira prodaeta, fraeili, aevta,
et aafr. vltiaio leTiter taataai iafiato. Speeimina evin aoa-
tria eoBf^ma ex iasnla Caba haean^ae aoa aeccpinas, aed
aab aamiae Ph. Sowtrbyanm tam e Caba ^aam ex Jamaiea
alteram speeieai teata breviore , minore et roa^ia obcsa, sab
lente abiqae fiaeia apiralibaa miaatis crebre manila , spira
rainas exserta et aafr. eoaTexioribas distinctam« H«c, qu»
etiam ia injtula St. Thonaa eopiose vi^et, beae oaai diapioai
Phytm slriaia Orb. 1. e. p. 192 tab. 13, f. 14—16 conrcnit,
et sab hoe aomiae iater amicos distribaimas.
Qaid ait Physa acuta Orb. Cab. I. p. 192, ot ▼algaris
ia Caba, Jamaiea, Gaadaloape et Martinique iadioata, nea-
cio ; 81 non Physa Cubensis Pf. qoiD tertia videtor specirs
distinota, pnesertim te»(a obeaiore, lineis spiralibaa omniao
deficientibaa aed interdam remote et irrefvlariter aapilata ab
aliis diacrepans.
S5. Lynineus Cubensis Pf.
Syn. LymneuM Cubensis Pf. Wiepn. Arch. 1839, I. p. 354.
tymnwa umbUicata C. B. Ad. Best. Joarn. III, p. 325,
tab. III., f. 14.
yt n n * ^i* Contr. passim.
Hab, In rivalis lente fluentibos prope Ceiba , llumacao et Lo-
qaillo.
Obs. Speeies ot videtor per Antillas vulgaris, seounduro cl. auc-
torem in Massaehusetts occurrens, scd vix cum L. caperalo
Say coigungenda, ot vult cl. Haldcroan in iMon. Fresli Wa-
tcr Shells Lyron. p. 34. Acccpi speeimina e Cuba , Ja-
maiea et Ste. Croix ; variat ombilioo latiuscole aperto , vel ,
ut4n speciminibtts ex insula Stc. Croix, ferc rimasformi.
86. Ancylus Beaui Boorgoignal ?
Syn. Ancylus Beaui Bourg:. in Petit Journ. 1853. p. 176.
Hab. Ad lignum in slagnis prope Luquillo.
Obs, In Guadeloupe iroprimis repertus. Latior , depressior et
forsan tenuior quam A. obscurus llald. ; an aulem ab A,
fusco C. B. Adams distinctus.
81. Ancylus obscurus Haldeman.
Syn, Ancylus obscurus Hald. Mon. p. 9, t. 1, f. 5.
• - 99 -
Anqflus obicurus C. B. Ad. ! Cootr. paüsim.
jf jf Boarg. in Pct. Joorn. 1853. p. 179.
IM. Ad arnndines et saxa in rivulo prope Humarao, raris-
sime.
OU. InpriMis in St. Un. Amer. Bor. detecta , etiam in St.
ThoMas «t Jamaiea oceurrenn. Genas intrioatissimain ten-
ftaBine nono^raphioo el. Bonrgoignat I. e. vix elucidatum.
BS. Amnieola crystallina Pf.
^ Syn. Pdtudina cryUaüina Pf. in Wiegm. Ardi. 1840 , I.
p. 253.
„ „ Kost, in Chemn. ed. II. , p. 50,
t. 10 , f. 7, 8.
,1 Jamaietniii C. B. Ad! Contr. p. 42.
„ aiUhracina Nigh ! Proc. Bost. 8oc.1846, p.22.
f, eitlernicola Morelet Test. Nov. II. p. 135.
Vor. ß. coronata, anfr. soperno spinoso-carinatis.
Sjfii. Piüudina coronala Pf. 1. c.
„ yy Käst. 1. 0. f. 9—12.
n omaia Morelet. I. o.
Var. y spinifera , anfr. nnperne spinoso-earinatis , nltinio
subtas .spiraliter lirata.
Syn. Mdania ijnnifera C. B. Ad ! Proc. Bost Soc. 1845.
p. 17.
Vcar. d. elongata, spira graoiliori, acuta, anfr. roinos con-
vexis.
Ha6. Forna typica et var. /?. , intermixt» in rivulis et stagnis
insahe Vii^ne; /. specimiaa pioc% in Portorioo prope Ho-
■acao et Ln^uillo; d. in rivolis prope Agoas Claras et Ceiba,
copiose.
Ob$. Per insnias Caribeas omnes, ot videtor, distribota, transi-
tiones omnes inter formam typieam et var. y. ostendens.
Habco e Coba , Jamaiea , Tortola, St. Jan, St. Thomas, et
occorrit, flde Morelet, in Campiche.
C. B. Adams var. y. sab Mdania ijnnifera descripsit,
ssd svpissime sab hoc nomine var ß. accepi. Paludeürina
Candeana Orb. , secandnm spcoimina in Guadeloope a Krebs
leeta, et mihi noperrime ab am. Bland commonicata, a var. y«
statara fere dopjo majore diffcrre videlur.
•• Nerltina virglnea Lam.
Syn. Neriiina BrasUiana Red.
„ virginea Sowb. Thes. p. 533, lab. 116, f.
232- 239*
~ 100 —
H<Uf. In stagnis aquas duicis ot in rivulis in innula Vieque;
forma minor nufem, varic picta, ad li^nuin et saxa in ri\'ulo
propc Ilomacno.
06*. Quanquam valdc dubiuni est an vcra Ncrita virginca L.
Bit , non est causa mutand« dcnominationiB Laniarckianv ,
ne vix ^oidem in cam minimc appositnm cl. Rcciuxi. Spccies
vulpitissima, per ordB Brasiliio et in Antillaa oinncs, tum in
rivulis ot stagnis aqua; duicis, quam in salsia ocearrens, v»-
rictates fore innumcrabiles prtrbcns, quarani plurin)» fursan
pro specicbns dlätinctis ab aucloribuH dcücript^ : varictas
probabiliter forma sequcns est.
90. Neritina Listeri (Pf.)
Syn. Nerila Lisieri Pf. in Wicgm. Arcli. 1840 I. p. 2ö5.
„ „ Sowb. ThcB. p. 534, tnb. 116, f. 249
(vix f. 250, 251).
Uab. In rivulis insuLT Vi^qoe ; et forma valdc erosa, prsscrtim
ad U<;;num putridum in rivulis ad Sierra de l^uquillo *, Por-
torico.
Obs. Forma typica a priccedcnti notabilitcr discrepat , testa glo-
bosiore et spira brcvissima vi.\ producta ; scd transitioncs non
dcsnnt, et nie jodice prxccdentis mcro varietas. De cro-
siono icsiw, accresccndi causa inter se ab illis ipsis peracta,
alias disserere nobis proponimus.
91. Nerctina an nov. sp. ?
Testa parva, exacte semig^lobosa, nitidisRima, ininute Btriato-
plicatula, oliviicra, lineis fuseo^nigris flexuosiB intcrduni anasto-
miKaniibuR crebre notata; »pira brevissima , obtiisa , apice cro-
Fula ; anfr. dVs ; sutura adsccndens , nig:ro submarpnata ; co-
lumella rccta, denticulata, basi extus callo.lntco ornata. Oper-
ouluro N. virgrinc».
Alt. et Lat. oirea 9 mill.
An Neritina Listen Sowb. Thcs. tab. 116, f. 250, 251?
Hof}, Kx insula Vi^qee Bpeciroen unicum misit Blanncr.
Obs. Optime, niBi striis crcbrionbu», cum fifcuris laodatis convc-
nit , eed a?quc bcne cum descriptionc NeritCB siriolatce Red.
in Rcv. Cuv. 1841, p. 333; nullomodo antem cum Xcntina
sttiolaia Sowb. ThcB. p. 537, tab. 112, f . 98 , 99 , a cl.
Rcciux in enumeratiune Neritarum in Pe(. .lum*. 1860, p. 151
pro specic Eua recof2:nita. Tanicn obHcrvanduoi est, cl. Re-
clus formam typicam specici sas inter concliylias Caribsas
initio dctexisse } posterius autem insulas Philippinas adscrip-
— 101 —
Sit. Eiinde forsan spccies dUUncUB sab hoc nomine con-
fasic sont.
M. Xeritiiia piiiictulata Lam.
Syn. yerilina punclulala Lam. ed. DcbIi. 8. p. 5SI, N<) «32
(Kncycl. Alcdi. t. 45ü, f. *i.)
„ ^ Sowb. III. NO &, r. 21.
n Cassiculum Sowb. Thcs. p. 531, (ab. ll.'»,
f. 194.
(iion xV. puncttdala Sowb. Thes. p. 520,
t. 115, f. 192.)
Hab. In rivuiiH ppopc Luquillo.
(MßS. Specics per insulas Carib/eaH fcre omnc8 occurrcns (Ja-
mu'.ra . (landcloupe , Martinique, 8(. Vincent) v optimc I. c.
descripla ac delineuta , niinusque variabilis quam gpccies
alix generis intricatissimi. Seritina pundtUata Sowb. THch.
nullnmodo huo, Frd nd Aeri/inaifi (encbricotam C B. Ad!
referenda videtiir.
93. Keritiiia viridis (L.)
Uab. I'ortorieo, spccimina pauca missa.
94. >i'eritiiia Pupa (L.)
tlab, Porlorieo.
Obs. Specics arab« in Antlllia vul^res-prior eüam in m. IHedi-
terranco, ad oras Sioilie, occurrcre dicitur.
lELAHPÜS.
(}b<. (.'unattis Fynonyma nartorom prsccdcntis »vi (Linna^i,
tfniclini, Dilliwyni) ad sprcies liodic di^criroinatas ratione
accurata allee;nrc, opus inane est : ince rta sunt omnia prop-
ter de KcriptioucN obscurus , irone.H rudisKirnns, et patri» in-
dicationis dcfcctuni (cf. (■niclin et Chemn.). Scquimur igi-
tur systenia cl. Laniarck, qai primns has apecien, dnce Bri-
f^irro, bcne intclleiit, et inter Auriculas cnameravit.
^3. Melanipus coniftMniiis (Lam.)
tfab, Portorico, copioffc.
Oifs. Spira apice brovisKime pnpillaiini acuminata. Anfractus
*uprcmi Kub Icntc tenuisMinc et creborrime spiralitrr lineati.
Melaiupiis niteiis (Lam.)
Hab. Purtoiico, copiosc.
(Hjt. Spin 8cns>im acutala, npico vi\ papillaris. Anfractus so-
premi linciü plurimiH (circa 5) crcbcrrime panctatin (in pul-
lii» ciliatis) circomdati.
— 102 -
97. Melampus monilis (Lam.)
Syn. Melampus coronalus C. B. Ad. Gontr. p. 41 (javcnia).
Hab. Portorico, haud frequeos.
Obs, Spira apice minntisfiime papillafa. Anfractus saprcmi ia
adultis rocdio 9crie unica foveolarum distantiuin circoin(!ali ,
in pullis auUm ciliis longiaacnlis cximie coronali. llio et
prsccdentcfi ad oras omnium insolaram Cariba^arum volgm-
tissimt sunt.
98. Melampus cingulatu» (Pf.)
Hab, Portorico, cum aliis intermixius.
Obs, Bpira obtusato, scd apice subito papillntiin macronata. No-
oleus (Anfractus supremi 5) cximie radiatim plicatus. Ar-
cepi etiam e Cuba et Jamaiea. Spccies umnes, pra.>srrtim
ultima, quoad staturam et picturam satis variabiles, scd
semper notis supra laudatis optime disting^ueod«.
99. Pedipes quadridens Pf.
Hab, Portorico^ haud infrequens.
Obs, Species quoad formam, sculpturam , et moirm dentis mar-
ginis exterioris variabilis; sulci in anfractu ultimo s«pe ob-
literati sunt. Pedipes ovalia C. B. Ad ! vix nid formam
juvenem esse videtur. Ubique per Antillas distributa^ habeo
ex Jamaiea, St. Thomas et Bermuda.
100. Cyrenella amerieana (Mordet).
Syn. Cyrenoides americaiyus Norelet Test. Nov. II. p. 26,
NO 149.
Hab. In paludibus prope Arecibo , Portorico a Newton leeta,
mihi benevole ab am. Bland comroonicata.
Obs» Specimina 3 accepi, optime cum descriptione laudata con-
grua, quorum maximum 20 miil. latum et altum, et 13 mill.
orassum. In insula Pinos prope Cuta imprimis dotecta.
101. Dreissena Riisei (Dunkcr).
Syn. Tichogonia Riisei Dunk. in Mal. Zeitsch. 1853, p. 91.
Hab, Ad cortices arborum et ramo% oaducos cum Neritinis, Am-
nicolis et Scrpulie specic, consocia, in rivulis insal» Vi^que,
satis copiose j specimen unicum majorem e Portorico etiam
misit Blauner.
065. Pullffi glaberrimo* , majores autem epiJermide pallide Cor-
nea lamellosa concentrice induta, lamellis utrinque in serie
duplice , paulo infra umbones orirnte , squamose prodoctis.
Fide Dunker etiam in St. Thomas obvia.
— 103 —
Adiiiawienivm. Napemme accepimos ab nin. Bland »peeimiui
piope PoBCf, Porlorico , a cl. R. Swift If cta , dabitanter pro
Pupa BiUei Pf. misba, qua nollomodo ab illis sob nomine Bui,
luiidmli Pf. sopra enomcrati.s diserepant.
Tiefer Barometerstand In Bern. Emmanncl Fuctcr erhielt fir
in a«f 100 R. rcducirtcn Stand scineH Barometers am 2. Februar I8S3,
■B 1 Uhr Nachmittapt tiS2"f',00 , und sag:t , ein so niedrigrer Stand
Kl seit 1760 nnd vielleicht lang;e vorher nie beobachtet worden , und
itdi habe , für Bfrn wcnij^stens , diese ausserordentliche atmosphart-
•cht Bewegung keine Polgen gehabt. (ff. H'olfO
VcTBelebiilMi der für die BIbllolhek der
Sehwels» Naturf» Gesellschaft eliige-
Sans^n^B Gesehenhe»
Ton den Herren Verfoisem :
1. J. GInrdin, snr les eaui minirales de St.-Allyre. Ronen, 1836. 8.
2. Gratnlonp, Conehyliologie fossile des terrains tertiaires dn bassla
de TAdonr. T. 1. Bordeaux 1840. 4.
Ar Im Soctdfe des tciences nalurelies de Cherbourg.
HiMiren. 1er vol. 1-4 Jiv. Cherbourg 18&2. 8.
froM Üu Royal Socieiy of Edinburgh.
1. Tranemctions. Vol. 30 , part. IV. Edinburgh 1863. 4.
%, Prseee^ings. Vol. 3, nO 43. 18&3. 8.
Af kongi. VHen/kaps-akademien a Stockholm.
I. Ofcrsight af dcnnas forhandlingar. 9de Argangen 1S52. 8.
I. Handlingar. 1S5I. 8.
1 SundevaUj Bttütielht om vertcbreradcdjuredena (1845—60). Stock-
lielm 1863. 8.
4. Rrpnter tili Wikström's arsbcrättelser i Botanik (för 1820 - 1838).
Stockholm 1862. 8.
Fe» zoologUch-miner alogischen Verein in Hegentbur^.
K«rrcppond«niblatt, 7ler Jahrgang 1863. Regensburg. 8.
Tem polytechnischen Verein zu IVürzburg.
GeaeinnfiUige Woehen^ehrifl. lil. Jahrgang n» 48-62. IV. Jahrg.
tfi 1-4. Würxborg 1853. 8.
ih Vaeademie des sciences de Bordeaux.
Programme des prix d^cernös poor rannec 1853 et des ^oentions ml-
ses au coDCOurs pour l'annöe 1854. Bordeaux 1854. 8.
Ton Herrn Prof, R. Wolf in Bern.
I. MenteUe^ Conrs de g^ographio et d'histoire. Paris 1804. 4 toU 6,
— 104 —
2. AUxandri Benedict! Veronensis de re medica opus insipie. Bmi-
lea» 1549. fol.
3. V. Egidy y Heinrich Eduard, da.s Weltall oder populäre Darstel-
Stellung drr AstroDOinie. 2 Tille. 2tc Auttago. Lcipxi^ 18i4. 8.
4. Schönbein . on somc sccuudnry pli^siulog^icul rflecfs produccd by
atmosplicrio electrinly. London lb51. 8.
5. Denty über Chronomcfrr, c(c. Wien 1S43. 8.
6. Biedermann.^ über die Principicn der Diflercntialreelinung. Zürich
1853. 8.
7. Gräf^ g:raphisclie Darstcllun«: des scheinbaren f<auf8 der Planeten
auf das Jahr 1838. RudolKfndt 1837. 4.
8. //m, bildliche Darstellung; der zu Münstcr nng:rs(e1l(en inctcorolo-
gischcn Beobaciituni^cn. 1853.
9. KeiV/i, Chri&toph Jexelcr von SchafTliausen. 1815. 4.
10. AuQUSl , Tafeln cur Berechnung, der Höhen nach Barometerbeob-
achtungen.
11. Schumacher, astron. Nachrichten, 21ter Band. AKona 1844. 4.
12. Treiber, astron. chronol. Seltenheiten. Erfurt 1719. 8.
13. Biot, traitc ^lömcntairo d'astronomie physique. Paris 1805. 8.
14. Hart8(eker, conjectures physiques. 2 vol. Amsterdam 1708. 4.
15. Annuaire pour Tan 1854. Paris. 12.
10. Vicrteljahrskutalog. Jahrg. 1863. 4tes Heft. Leipzig 1853. a
17. Programme des connaissanoes exigöes pour Tadmiasion k l'^ole
speciale de Lausanne. Lausanne 1854. 8.
18. Hurra], Fran^ois Arraeo. Paris 1853. 4.
19. KnufTmann und Schrcnk , Aufgaben aus der darstellenden Clcomc-
liic. Stuttgart 1844. 8.
20. Boyscn, über das Weltgebaude. Frankfurt a. M. 1701. 8.
21. Darquier, Briefe über die praktische Astronomie, übers, von Schei>
bei. Breslau 1791. 8.
22. Ad. Qiictclet, astronomic. 2c etlition. Bru\c1lc8 1852. 8.
23. L. Kossei , du chlorofonne , de, Berne 1S;»4.
24. Anleitung zur Zeitkundc , herausgegeben von Georg Vega. Wien
1801. 8.
25. Kmil Schädler, Mittheilungen über einige Beobachtungen au« der
ürztlichen Praxis. Solothurn 1854. 8.
26. B. Studcr, Rede gehalten an der Gymnsialfeier d. 24. März 1851.
Bern 1854. 8. "
Von Herrn Professor Carl Vogt^ in Genf^ dem Verfasser,
1. Lehrbuch der Geologie und Pctrefactenkunde. 2tc Aufl. Ir Band.
Braunschweig 1854. 8.
2. Recherches sur les animaux inf^rieurs de la Mcditerrannee. 1er
mem. Geneve 1854. 4.
.mfmU^ WMchrIcIiteii von der Sternwarte
In Bern*
f. BmÖm^Mtungen tter «roftnem/VeeAeM Im
«ler mrmtrm MM&tfte Amm JaHtrem gSS-ä,
Der Zastand der Sonnenobcrfläche, rücksichtlich der
■M xelgeaden Flecken und Fackeln, wurde auch in der
Mcn llüirie des Jahres 1854 möglichst oft und ganz nach
tD frühem Sysleine beobachtet, Dod xwar xählle ich
Zabkn.
1».
Cm,,...
33
«
33
6
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7
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1
9
157
36
37
im Gauen 157 S6 37 13.3
Die Uglichen BcohachluDgen sind in der vorslebcndea
TiCel eolbalten und zwar gibt die Columne :
ItechenschBri über die Influenz der Bewölkang
■nd du angewandte Fernrohr: I) bezeichnet, dass die
OBoe frei gewesen ond mit der VergrüsseroDg 64 eines
ierfiitsigen Franenhofers beobachtet worden sei; 2] dass
ir Sonne dnrcb Wolken oder mit einem tragbaren zwei-
iulgen Fernrohr anvisirt wurde; 3] dass jede Beobacb-
ug Tereilell wurde;
B- die Anzahl der an dem Beobacbtaogslage neo gfr>i
{•■efaeaeD Gnppen;
(■na. HluJicfl. Ja« I8U.)
H
- 96 -^
Planarhit Gvadaiupensis Dank, in Chemn. ed. 2. p. bO,
t 8, f. 7—».
Hab. In sUiiais prope San Juan, Ceiba, llumaeao, Loquillo et
ad Rio Blaneo, liand inAx^uens.
Obf. Spcoies eolore yariakilia, enpiesinie sntomtius cornca vcl
rufescenR , inlordmii auUm palüdisaima , fere hyulina , 8ub
lente minotissime et crcbre epiraJüler impressc lincata. IIa-
beo etiam e Ouadaloopo, at^iae foreao ▼arieUtem nitidissiniam
e St. Doming:o.
18. Plaiiorbis tumidas Pf.
Syn. Pfanorbii Iwmdus Donk. In Ciiem. ed. 2, p. 3.9, t. 7,
f. 10-12.
„ earibmus Orb. Cob. I. p. 193 , tab. 13 , f.
17— !•. "
Hab, !■ rivalis et sta|^i8 prope Uamaeao. Variotas ninjor ,
orasBior !n insvla Vi^qve.
Obs. Vix a speoie a cel. Danker I. e. illastrata di versus , sed
priori afflnis , BtaCura minore , anfr. altimo ma^e inflato et
latcrc sapcriorc profundias ambilicato pro^serlim distingucn-
diM. Planorbis affinii C. B. Ad., vix oam tumido cum-
parandes, diflfVrt nempo teeta eximie striata, sapcrnc minus
nmbilieata, et nncleo proAinde immerso et oceultato. PL lu-
fmdm oecarrit etiam in Onba , Mexico et Vera Crus , fidc
Dank.
19. Planorbis albicans Pf.
Syn, Planorbis albicans Ff. in Wtegm. Areli. 183D, 1.,
p. 354.
Hab, In rivolis prope Agaas Claras, Ceiba et Laqaiilo, rarissimc.
Obs. Speeies parva, cum PI. albo a ol. aacture bcne comparata.
Aoeepi speeimina omnino cong^nia e Caba a C. B. Adams et
Bland, sob nomine PL Lanieriano forsan a Poey missa ;
sed Pt. Lanierianus Orb. , e descriptione et icone nullomodo
hne sed ad PL lucidum Pf. referendns eet. Speciniina pauca
etiam c\ insola St. Tiieraas ab an. Bland noeepi.
80. Planorbis circunilineatus ShuUl. n. sp.
Testa parva, tenois, irre^lariter striata, lincisque spiralibus
elevatis minatis creberrime circamdata, Cornea vix nitcns, supcrnc
fere plana; sobtus profunde umbilicata 5 anfr. 31/2 1 rotundati ,
celeriter acorescentos, Ultimos inflato-difatatas ; apcrtura oblon^o-
rotundata , parum obiiqoa, nnnrfinllwt ontto tennt etnjmetis.
DSanob msj. b » nnin. 33/^ ; AU. circa 2 Mill.
Var, mittor^ nitldloscala.
— OT —
Hab. In rivolis lente ftnentibus prope Hamacao; variotas ad Rio
Bknoo ; rarias.
Ob$. Species distincta, ctiaro ia insula St Thomas et in 8t. Do-
mingo ocenrrens.
I^L Pbmorbis Macnabiaiiiis C. R. Ad.
Sfp*. PlanorbiM MacnabidnuM C. B. A4! Cunir. p. 43.
Hab, In sfa^is prope San Juan, rarius.
HS. Planorbis lucidus Pf.
Syn, Planorbis lucidus Pf. in Wieg. Arcli. ia3f), I. p. 354.
^ Lanierianus Orb. Cub. I. p. 195 , (ab. 14,
f. 1 - 4.
„ Redßeläi C. B. Ad ! Contr. p. 43.
Hab. Sub fjüin potresccntibas locis uliginosis prope llumacao et
Loquillo, copiose.
Obs. Vii dobito synonyma aupra laudata onvnia ad anam et can-
dem fkpeciem pcrtincre. PL tCBinaius Morclrt Test. Nov. I.
p. 17, ab aoetore ipso in cnfendationc (pars '^, p. 27) cum
PL Lanieriano conjunclu«, e diagnosi divcrsus vidctur. IIa-
beo e Cnba, Jamaica et Guadeloupe.
H3. Planorbis llaldciiiaiii. C. B. Ad.
Syn. Planorbis Haldemani C. B. Ad! Contr. p. 43.
Htd). Cum preeedcnte circa Humacao, Luquillo et ad Rio ßlanco.
(Jbs. Species liucosqoo tantum in Jamaica detecta. Nisi (esta
hyalina, cvidentias spiraliter punotaUi, et forsan laxius invo-
luta, vix difTert Planorbit analinus Orb. (Voy. p. 551, tab.
43, r. 17 — 20) ab auctorc in Provincia Kntre Bios ad Rio
Parana dcteotus , cujus ppecimina copiosa ad Toninam ßU"
viatilem prope Baliia lecta accepi , et amicis plurimis cum
nomine Planorbit {nee ndis) vitrinus communicavi. Syno-
nymon est „ Hclix Shullleworlhi ^ Pfr. Mon. Ilel. III. , p.
110 NO MO, et in Chemn. ed. 2, (ab. 138, f 11, 12.
4. Physa Sowcrbyana Orb.
Si^fi. Physa Soicerbyana Orb. I. Cub. pag. JOO , (ab. 13,
f. 11— 13 («xcl. syn. Soivb.ct€ray).
„ Jamaicenti» 0. B. Ad! Confr. p. 174 (IS5I).
Hab. Prope llumacao, Luquillo, San Juan, et in insula Vicque ;
sed parce.
Obs. Species forsan in Anditas lato distribula; accepi specimina
ennprua e St. Thomas , Guadeloupe e( Jamiiica. Quanquam
rl. Orbif:ny I. c. specimina Peruviana (^Physn Peruviana
Gray^ et Nexicana cum Caribaeis conjvnf^; qnanqvam dln-
saosis saa I. o. , forsaii tarn ad apeoioiiM Peruviana quam
— 98 —
I
ad Caribiea confeota, non omnino com oostris convenit, at-
tamcn dcnominationcm saam Adamsiana ad locnni natalen
nimis sinffalarem spectante pr»feriinu8. Bpecies nostra, §h
aliis Caribieis nobis notis , facile dislin^itnr, tesCa nitidis-
aima, nibi ad satoram obi breviter et eonfertim minato pli-
catttla et marginata, ^laberrima, apira producta, ^acili, acuta,
et anfr. ultimo leviter tantum infiato. Specimina com noa-
tris congrua ex insula Cuba hucoMque non accepimos, sei
sub nomine Ph. Sotoerbyanm tarn e Cnba quam ex Jamaioa
alteram speciem testa brevioro , minore et ma^is obcsa, sab
Icnte ubique lineis spiralibos minutis crebre munita , Fpira
minus exserta et anfr. convexioribos distinctam« Hiec, que
etiam in insula St. Thomas copiose viget, bene cum diagnosi
Physa striata Orb. 1. o. p. 192 tab. 13, f. 14—16 conrcnit,
et sub hoc nomine inter amicos distribuimus.
Quid Sit Physa acuta Orb. Cub. I. p. 192, ut vul^ris
in Cuba, Jamaica, Guadaloupe et Martinique indicata, nes-
cio ; si non Physa Cubensis Pf. quao tertia videtur specirs
distincta, priesertim testa obesiore, lineis spiralibus omnino
deflcicntibuB sed iuterdum remoto et irre^lariter angnlata ab
aliis discrepans.
85. Lynineus Cubensis Pf.
Syn. LymneuM Cubensis Pf. Wiegm. Arcli. 1839, I. p. 354.
Lymnma umbüicala C. B. Ad. Bost. Jonrn. III, p. 325,
tab. III., f. 14.
„ n n ! >" Contr. passim.
Hab» In rivulis lente fluentibus prope Ceiba , llumaoao et La-
quillo.
Obs. Speoies nt videtur per Antillas vulgaris, seoundum cl. auc-
torem in Massachusetts occurrcns, sed vix cum L. caperalo
Say coqjungenda, ut vult cl. Haldoman in Mon. Fresh Wa-
ter Shells Lymn. p. 34. Accepi specimina e Cuba , Ja-
maica et Sto. Croix; variat umbilico latiusculc apcrto, vel,
ut4n speciminibus ex insula Stc. Croix, ferc rimajformi.
86. Ancylus Beaui Boorgoignal ?
Syn, Ancylus Beaui Bourg. in Petit Journ. 1853. p. 176.
Hab. Ad lignum in slagnis prope Luquillo.
Obs, In Guadeloupe imprimis repertus. Latior , dcpressior et
forsan tenuior quam A, obscurus llald. ; an autom ab A.
fusco C. B. Adams distinctue.
87. Ancylus obscurus Haldeman.
Syn, Ancylui obscurus Hald. Mon. p. 9, t. 1, f. 5.
• - 99 -
AnetfluB obscurus C. B. Ad. ! Contr. pmssim.
y, yt Bourg. in Pet. Jfoorn. 1863. p. 170.
ilofr. Ad aniRdines et Baxm in rivulo prope Hummcmo, raris-
Obf. Inprimts in 8t. Un. Amer. Bor. deteeta , etiam in St.
Thomas et Jfamaiea oeoarrens. Oenaa intrieaüsaiinani ten-
taaine nonof^pliieo el. Bonr^aignat 1. e. vix elucidaturo.
Mb Aamleola crystallina Pf.
, Syn. PaUidina cry$taUina Pf. in Wiegm. Arcli. 1S40 , I.
p. 253.
„ n Kuat. in Chemn. ed. II. , p. 60,
t. 10 , f. 7, 8.
y) Jamaicentis C. B. Ad! Contr. p. 42.
„ afUhraeinaWigh ! Proc. Boat. Soo.1846, p.22.
n cislernicola Norelet Test. Nov. II. p. 135.
Vor. ß. eoronata, anfr. snperne spinoso-carinatis.
Syn. Paluäina coronala Pf. I. c.
n n Kost. I. 0. r. 9—12.
„ omata Morelet. 1. c.
Vor, y apinifera , anfr. soperne apinoso-oarinatis , oltimo
sobtua .spiraliter lirata.
Syn. Mdania spinifera C. B. Ad ! Proo. Boat Soo. 1845.
p. 17.
Vor. d. eloR^ta, spira ^raoiliori, acata, anfr. roinos oon-
▼exia.
Hab, Porna typiea et var. /?. , intermixte in rivulia et sta^nis
inaol« Vii^ne; y. apeeimina panc^ in Portorieo prope Hu-
■Moao et Ln^uillo; d. in rivulia prope A^uaa Claraa et Ceiba,
eopioae.
06«. Per insnlaa Caribeaa omnea, ot videtar, diatribata, tranai-
tionea omnea inter forroam typicam et var. y* ostendens.
Habeo e Cnba, Jfamaiea, Tortola, 8t. Jan, St. Thomas, et
oeearrtt, fide Morelet, in Campiehe.
C. B. Adama var. y. aob Melania spinifera deaeripait,
aed a«piaaime aob hoo nomine var ß. aceepi. Paludettrina
Canätana Orb. , aeonndam apeeimina in Guadeloupe a Krebs
leeta, et mihi nuperrime ab am. Bland eommunicata, a var. y,
atatora fere doplo majore differre videtnr.
§•• Neritlna virglnea Lam.
Syn. Neriiina Brasiliana Reol.
n Virginia 8owb. Theo. p. 533, tab. 116, f.
282-239.
- 100 —
Hab, la sfagnis aqoie duicis et in rivulis in insula V'ieque;
forma minor aatetn, raric pic(a, ad lig:num et saxa in rivulo
propo Hvmacao.
Obi. Qnanquani valdc dubiuni est nn vcra Ncrita viryinca L.
ftii , non est causa miitandie dcnominationis Lamarckianic ,
ne vix quidem in eam roinimc appositam cl. Rcciuxi. Specics
vulgatiasitna, per onis Brasilito et in Antillas oinncs, (um in
rivulis et sta^nis aquas duicis, quam in saisis occurrena, vo-
riciatcs fere innumerabiics pra^bcns, quaruni plurinia; furban
pro specicbns disfinctis ab anctoribus dcticriptje : variclas
probabiliter forma sequcns est.
90. Neritiiia Listeri (Pf.)
Syn. Nerita LUteri Pf. in Wicgm. Arcli. 18iO I. p. 255.
„ „ So\vb. Thc8. p. 534, tab. 116, f. 24f)
(▼ix f. 250, 251).
Hab. In rivulis insulre Viiquo j et forma valdc crosa, pra^scrtim
ad U^num pulridum in rivulis ad Sierra de Luquillo ', Por-
(orico.
065. Forma typica a pricccdcnd notabilitcr discrcpat , tes(a gto-
bosiore e( spira brcvissiiua vix producta ; sed transitiuncs non
dcsnnt , et mc jodice pra;ccden(is mcrc varictas. De cro-
siono tos^fa?, accrescendi causa intcr sc ab illis ipsis pcracta,
alias disserere nobis proponimus.
»I. Neretina an nov. sp. ?
Testa parva, exacte scmig^lobosa, nitidissinm, minutc striato-
plioatula, oKvacca, lineis fuseo-nig'Hs nexuosis intcrdum anasto-
mixantibuH crebre notata; spira brevissima , obtusa , npicc cro-
sula ; anfr. SVe ; sutura ad.sccndons , nipro submars:innta : co-
luroclla recta, dentieulata, basi extus oallo lutco ornata. Opcr-
culum N. virginc«.
Alt. et Lat. oirca 9 mill.
An Nerilina Lisleri Sowb. Tlies. tab. 110, f. 250, 251?
Hab, Rx insula Vifqie »peciroen unieum misit Blauncr.
Obs. Optimc, nisi striis ercbrionbus, cum fi^uris laudatis convo-
nit, »ed rque bene cum dcscriptionc Ncrila slriohtcp Red.
in Rcv. Cnv. 1841, p. 333 ; nultoraodo autcm cum NcrUina
sitiolata Sowb. Thes. p. 537, Ub. 112, f. 08, f)0, a cl.
Reclux in enumeratione Neritarum in l'ct. .luur. 1850, p. 151
pro speoie f^ua reco^nita. Tarnen ub.scrvandum est, cl. Rc-
cluz forroam typicam speoici suic intcr concliylias Cariba^as
initio detexisse ; posterius autom insulas Philippinas adscrip-
-- 111 —
Di« KirMhUwM
Der Waid wird
Die Aeiifelbaaine
blfihen.
klihea.
CriiB.
1840.
24. April.
27. April.
3. Mai.
1841.
27. ,
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3. »
1842.
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1846.
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1847.
10. Mai.
10. Mai.
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1848.
21. April.
29. April.
11. „
1849.
4. Mai.
7. Mai.
25. y,
1850.
11. .
13. »
25. „
1851.
24. April.
26. April.
20. „
1852.
2. Mai.
10. Mai.
15. »
1853.
13. ,
13. ,
1. Juni.
1854.
19. April.
19. April.
12. Mai.
VcraelcluiilM der ffir die BIMIathek der
SehnrelB. Mitturff. Ge^ellsrhafft elnge-
SaBg^ueu Ciesehenke.
Tom den Herren Verfassern :
I. Klie Ritter, sur U mesnre des hauCeors par le barom^tre. tiene^e
18ft3. 4.
Z. ▼. BttiBfrhmasen, die Protemeeen der Vorwelt. Wim I86f. 8.
a. — Beitrag nr mkhen KenntiiiM der CakeiBten. Wien iaft2. 6.
4. — lieber die fossile Flora des Monte Prosiiaa la Dalmatlen. Wien
1853. 8.
ft. — Posüile Pflanienreste ans d^m traehytiseben Sandsteia von Hei-
Kirenkreus bei KretnniU. Wien ISJ^S. fol.
€. — Die tertiäre Flora von Harin«: in Tyrol. Wien IHbÜ, fol.
Ion der k. k, yeoi. HeichsansIcUi in Wien,
Jahrbuch 1H6d. Nr. 3. Wien 1863. 4.
- 102 -
97. Melampa» nionilis (Lam.)
Syn. Melampus coronatus C. D. Ad. Contr. p. 41 (jovcnis).
Hab. Portorico, haud frequeof*.
065. Spira ipice ininotisftime papillata. Anfractus aaprcmi in
adultis mcdio 8crie unica foveolarum dlsUntium circam«!afi ,
in puliis autem ciliis longiuscnlis cxitnie coronati. Hie et
priceedcntcs ad oras omniam insolararo Cariba^arum vul^a-
(issimi sunt.
98. Melampus cingulatan (Pf.)
Hab, Porlorico, cum aliis intermixtus.
Ob$, Spira obtusaia, scd apicc subi(ü papillatim mocrunata. Nu-
oleus (Anfractus sapremi 5) cximie radiatim plicatus. Ac-
cepi etiam e Cuba et Jamaica. Spccii'S umnes, prft*sertiiii
ultima, quoad statnram et picturam satis variabiles, sed
semper notis supra laudatis optiroe distingucnde.
99. Pedipes quadridens Pf.
Hab. Portorico, haud infrcquenb.
Obs, Species quoad formam, sculpturam, et molem dentis mar-
g^nis exterioris variabilis; sulci in anfractu ultimo f&aepe ob-
literati sunt. Pedipes ovalis C. D. Ad • vix nisi formam
juvenem esse videtur. Ubique per Antillas distribnta; habeo
ex Jamaica, St. Thomas et Bermuda.
100. Cyrenella aniericana (Horelet).
Syn. Cyrenoides americat^ Morelet Test. Nov. II. p. 26,
NO U9.
Uab. In palodibus prope Arecibo , Portorico a Newton Iccta,
mihi benevole ab am. Bland communicata.
Obs» Specimina 3 accepi, optime cum descriptione laudata con-
grua, quorum maximum 20 mill. latum et altum, et 13 mill.
crassuro. In insula Pinos prope Cufca imprimis dolecta.
101. Dretesena Riisei (Dunker).
Syn, Tichogonia Riisei Dunk. in Mal. Zeitsch. 18.'}.3, p. 91.
Hab, Ad cortices arborum et ramoa oaducos cum Nerilinis, Am-
nicolis et Serpnl» specic, consocia, in rivulis insulie Vicque,
satis copiose ; specimen unicum migorem e Portorico etiam
misit Blauncr.
Obs, Pull» flaberrimir , majores autem epiJermide pallide Cor-
nea lamellosa concentrice induta, lamellis ufrinquc in serie
duplice , paulo infra umboncs Oriente , squamose productis.
Fide Dunker etiam in St. Thomas obvia.
— 103 —
AdäiiawMntvm, Napeiriine aceepimos ab rdi. Bland apeeinim
prope Poncf, PortoHeo , a el. R. Swift lecta , dabitanter pro
Pupa RiUei Pf. miwa, qua nullomodo ab illia 8ub nomine Bul.
nitiduli Pf. aopra enarocratis diserepant.
Tiefer Barometcraland In Bern, fimmanuel Fuetcr erhielt ffir
dtn aaf KP R. reducirten Bland seines Barometers am 2. Februar l(fS8,
■n 1 Uhr Naehmittapt 682"|",00 , und sag:t , ein so niedrifrer Stand
•ri teil MW und vielleicht lan«^e vorher nie beobachtet worden , und
Utk habe , fir B^rn weni|g:stens , diese ausserordentliche atmosphari-
•che Bewegung keine Folgen gehabt. (/}. Wolf,^
WrrBelchnlw der für die Bibliothek der
SeliwelB. Maturf. Gesellschait elngc-
SaBsenen Gcsehenke.
Ton den Ucrren ferfauem :
1. J. Gimrdin, snr les eaux min^rales de St.-Allyre. Rouen, 1830. 8.
2. Gratnlenp, Conehyliologie fossile des terraina terüaires du bansin
de FAdonr. T. 1. Bordeaux 1840. 4.
Ar Im Soeieie des seiences nalureUes de Cherbourg.
Mdsoiree. ter vol. 1—4 liv. Cherbourg 1862. 8.
FroM the Royal Society of Edinburgh,
1. Tmnmctions. Vol. 20 , part. IV. Edinburgh 1863. 4.
2. PfMseeJbgs. Vol. 3, nO 43. 1863. 8.
Af kongl. Veienfkape-akademien a Stockholm.
1. öfersight af dcnnas forhandlingar. 9de Argnngen 1S62. 8.
X Handlingar. 1861. 8.
X Stiiufnra//, BerütteUe om vertebrcradcdjuredena (1845—60). Stock-
holm 1863. 8.
4. Regtater tiU Wikström's arebcrättelser i Botanik (för 1820 - 1838).
Stockholm 1862. 8.
rtM zoologiich-mineratogischen Verein in Regensbur^»
Kerreppondeniblatt, 7ter Jahrgang 1863. Regensburg. 8.
roai polytechnischen Verein zu Würzburg.
GemeinnSuige Woehenvchrift. III. Jahrgang nO 48-62. IV. Jahrg. *
a« 1-4. Wärzborg 1863. 8.
Ih Vdcademie des seiences de Bordeaux.
Pregramme des prix d^cernös poor l^annt^c 1863 et des qoeations mi-
aea an coocours pour Tannöe 1864. Bordeaux 1854. 8.
Ton Herrn Prof. R. Wolf in Bern.
I. Jffiilftff, Conrs de giographie et d'histoire. Paris 1604. 4 vol. 8.
— 114 —
Anfani^
Anzahl der Sternschnoppen.
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Aoch die BeobachlaDgeo dieser 6 Monate lind mit
deo BeobacbtangeD der entsprecbenden Mooale in deo
zwei frobero Bedbacbtnagsjahrea vereioigl worden. Die
folgende, der in Nr. 320 gegebenen, ganz enlsprechende
Tafel, eslbfill die geftudenen Resullale:
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idwappen -über das Sommerbalbjahr, obscfaon sie aar
1035 BeobacfalnngsTiertelslPodeD mit 4629 SternschoappeD
barabl , io den rolgenden Jahren nocfa alsrke ModiGea-
fioaea erleiden wird , bezweifle icb gar nicht , and werde
auch die Beobacbtongen weiter forlführen. Nicht einmal
4ta »aa ihr folgenden miltlero stündlichen Siernschnuppen-
laUeB für Einen Beobachter
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9
41
3S8
140 0
■64 0
163 40 1+62 30
t !
bl.
27
7
30
350
357 0
■53 0
40 0 +43 0
0!
20
S
45
46
360
232 20
■:« 15
215 0 +25 0
1
bl!
Sept. 10
10
38
23
361
275 0
■ 75 0
181 0 +N2 30
3
IS
9
23
362
11 0
-53 40
330 0 1 +ltl 45
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"
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363
322 0
-20 0
8 0
-20 16
ü!
Bei Kr. 318 wurde ein AufllackerD bemerkt, — Nr. 363
daoerle mcbrere Sekonden, schläageKe eia wenig und
spielte in purpnrrolh und orange. Von der Aagnsiperiode
fielen leider durch scblectile Witterung die drei Haupt-
lage, der 9., 10. und 11. Augast, ganz aus, sonst wäre
die Auzahl der Bahnen wohl mindestens um ein Hundert
grösser geworden.
— 128 —
Die meleorologischeo Beobachtangeo wardeo in dem
eben TerflosseDen Sommer genau so angestellt und aas-
gelogen» wie in dem vorhergehenden Winter nnd Früh-
Kng *) (s. Nr. 318 ond 323] , worauf zur Erläuterung der
beiliegeoden Tafel verwiesen werden muss. Die Windfahne
xdgte um Mittag
S SW W NW N NO 0 SO
11 18 19 10 6 11 3 13
aal, und es ergaben sich folgende Windrosen welche,
sidi der Reihe nach auf Barometer, Bedeckung und Ozon*
reaelion beziehen:
s
SW
W
NW
N
NO
0
SO
715^
712,0
713,0
713,3
714.5
713.4
713,2
714.0
0.5
0.8
0,7
0.6
0,7
0.4
0.4
0.5
53
10,5
12.0
8,9
9,8
6.2
4.5
5,7
*) Naektri|;lioli XQin vorhergehenden Winter mag noch folgende
Inachreihnng eines am 19. Januar 1864, Nachmittags nach Z Uhr, in
OnCcig bei Saanen atattgefundcnen Erdbebens hier ihren Platx finden :
i^Blen erst ,** aehreibt Herr Pfarrer Fetseherin , „um 2 Uhr 10 Mino-
tay hatten wir wieder ein Erdbeben, — das fönfte in nicht vollen
dM Jahren. Dicssmal nar es ein sehr bedeutender Stoss in von Ost
West gehender, dabei aber fast vertikaler Riohtunfc. Ich sass
an meinem SehreibtiKche , als ich plötxlich mich aufgeliobcn fohlte
wmi wieder eben nicht gani sanft mit dem rechten Arm auf den Rand
das Tisches geschlagen wurde, so dass ieh's Jetst noch, eine Viertel-
•taade nachher , spure , als hätte ich einen elektrischen Schlag auf den
reckten Arm erhalten. Der Hund sprang auf , sah erst ängstlich mich
an nnd rannte dann nach der Thäre. Die Blumentöpfe im Zimmer
Mhwaakten einige Sekunden so stark , dass ich glaubte , einige der-
■rihen wurden herunterfallen. Das ganae Haus wurde sehr Mark
erschüttert und swar wie gehoben , und dann sogleich wieder sn Boden
fesshmettert. Die Temperatur ist sehr warm, -f* ^ K- ^<^*> einigem
rshn. Barometer 2»'* 5'", 8. Das Erdbeben wurde überall im Dorfs
vtrs^rt. Dem Stosse ging ein sehr starkes Brausen voraus,
das fkst eiie halbe Bllnnte dauerte.^
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- 125 —
Bezeichoe ich die schönen Tage mit I, die NebelUge mit II,
die Regeolage mit 111, die Schneetage mit IV, und die ?er-
loderlichen Tage mit Y, so ergibt sich für Barometer,
Ozonreactioo und resnilirende Windrichtung folgendes
Schema :
1 II III IV V
714.7 712,9 710,5 — 712.6
5,1 13.5 11,7 — 9,5
8570 N S62W — 872W
wobei jedoch zu bemerlien ist, dass in dem betreffenden
Zeilraome nur 1 Tag als Nebeltag notirt wurde, da der
Nebel, obschon er sich für den Sommer ungewöhnlich
hiufig zeigte, immer früh aufging. Endlich erhalte ich
•och als Mittel für die
Ta^e ohne Tage mit
Niederschläge. Niedereehläi^n.
Earom 714,6 .... 712,8
Bewölk 0,4 .... 0,7
Ozonom 6,6 .... 9,5
Wind S490 .... S72W
Verglichen mit dem Sommer 1853 zeigt der Sommer 1854
etwas tiefere Barometerstände , bedeutend stärkere Be-
wölkung, mehr Südwinde und 77 Millimeter mehr Nieder-
ichlige. Die mittlere Ozon-Reaction war stärker als im
Sommer 1853, — aber bedeutend schwächer als in den
Sommern 1851 und 1852.
Zum Schlüsse mag noch die Notiz hier ihren Platz
finden, dass am 7. Juli in 10 Stunden 36,70 °^ Regen
fielen, — am 7. August während eines Gewitters in
30 Minuten (wovon 20' stark) 19,15 °^.
— 126 —
Christ. fVolf an Bemh. Büfinger. Halle, 4. Mai 1723: Soripti
nuper, quid Theolo^ nontri illiterati, ambitione et h3rpoeri8i tor^di«
ooBtra me moliantur et quomodo Rex potentissimaB libidiDem ipsorani
ooSrcere volaerit. Bnimvero cum sastus theolopcus , aot, si maTia,
pseado-theolofrioos non ferat, at in voluntate regia acquiesca nt , nova
contra me moliontor homines vesani. Scilicet cam Langias sit Deoaaas
ordinis theologici , Michaelis philosophici , faoile persaaserant Pro Rectori
invidiam theolopcam metnenti , Boehmero , Cancellario praesertim
Ladwigiu , qoi a parlibus meiB stat , absente, at per eonolasam
Deoanale Deeanus ordinis nostri errores , qai ipsi Tiderentar , ex
Metaphysiea mea aliisqoe scriptis exeerperet, com Colle^s, at con-
aentirent in sententiam decretoriam , exoerptos communiearet, atqae sie
aaetoritate totios ordinis damnatoa Pro Reotori afferret nomine totias
Aeademiae ad Regem mittendos eo flni, at a lectionibas pbilosopkieis
arcerer , in aolia mathematicis et physicis raaneria mei partes adimple-
taras. Misit excerpta Deoanus ad Collegas , sed Senior , Canoellarias
aliiqoe saacriptionem recasarant. 0 saneta simplicitas ordinis nostri
theologici, qui in Papismam debacchantes homini , qoi in Grammatioa
Graeca et Hebraca consenoit , nee unquam philosoplüam vel primis
labris deguatavit, per conciliam Decanale privilegiam infallibilitatis
in jodicandis controversiia eubtilisaimis conferri posse somniantl
Sed ecee Tibi specimina gravissimoram errorom. Damnat Doctor
infallibilis per decretum Deoanale , quaai ex tripode loqneretur , essentias
rerum esse ncoessarias, minime arbitrorias, at ne quidem a Deo qaio-
qaam in iis immutari possit ; animas habere vim ideaa producendi ; vi
legum motDH eandem in conflictu oonservari virium quantitatem, cam
Dens omnipotens viro, quam corporibn» dedit, pro lubitu angrere et '
minoere possit (en novam methodum mathematicas demonstrationcs ex
oatechismo rcfellendi , dignam sane , quam cum BernuUio communioes,
at habeat , quod ridcal , immo qnod cachinn'um moveat) ; influiam
physicum expcrientia non confirmari. Inprimis contra harmoniam
praestabilitam debacchatur, contra sapientem rerom nexum a Deo ab
aeterno determinatum recoquit conscquentias a Neumeistero contra
Reformatorum absolutum decretum noper revocatas, et imprimis
errorem gravissimum urget, qnod afflrmaverim, multa eventura fuisse
aliter , quam nunc , si sedem flxam alibi , quam Halae constituissem.
Probat me scripturam sacram subsannare , quod exemplum miraculi
addacam asinum rationi conformia verba profcrcntem. En aonmen
Grammatici nostri vere asininam !
Christ. Wolf an Bernh. Büfinger. Marburg, II. Februar i72i:
Nosti fündaroenta odii adversas me concepti, nempe quod adhaererem
partibus orthodoxorum, nee Franckium veoerarer instar Dei et Langium
instar hominis a Deo seeundi. Intellexi ex quodam Paedogogo
— 137 —
•rpiMaotrophi] , primnn principiom ibidem haberi: adora Franekium et
nfdrm raHoaen , eani sab aoctoritatem ipsios aabjo^ado. Cam hqjoB
piiatiyii ope et pendentis , inde in orphanotrophio praxe os in atheismam
;, et per plurimos anooa pietatem simolaaset, FraDekium taoita
itc Hypoeritarum PriDcipem veneratus , ipse pro regcnito adultae
artatin inter suos Habitus (erat enim bona mente praeditus et Franckii
panibas ^aam maxime addicto») , auditis meis de Deo lectionibus ab
ailiewni labe porpitUB plurimas mihi cgrit gratias ao pielismi foeditatem
daccstaliui est. PreqaeotiorcB deinceps Praeceptorea cam orphanotropbii ,
t«a Pmcdo^o^ii ioterfucrunt lectionibus meis , et Studiosi Theologiae
ercctiorU incenii , sed nullius prudentiae per eontemtum locuti sunt de
IrctioBibns Theolofi;orum , ubi ex meis didicissent, nulla ipsos in doeendo
Qti, qaae ad solidnm coernilinnrm Tlieolopue sufQceret. Quo maps
▼er» iaecBderetur studiosorum Theolofi^iae desiderium mearum lectionum
■■dieadarnra , eo veheroentiai« mihi succensebant Theologi , et ipsos a
IteiiaBibaa vel invitos arcere omni molimine annitebantur.
Ckriii. Wolf an ifernh. Hilfinger, Marburg^ 23. Oclober 1724;
In eloeio Monmortii Tidenlur mihi quaedam- oocurrere , quae alieniorem
Fonteaelii animum a Bernoullio probant. Cum de talibus ad Te scribere
•«lerne Bemonllius , quid , quaeso , de latentibus aculeis sentit ?
CkrtMi. Woif an Bernh, Bilfinger. 3tarburg, den I. Sepl, 1726:
Cd. Henaannus rem afccreditur arduam formulas omnes inte|!:rabiles
inte^rataros et non intefcrabiles ad quadraturas simplicissimas reducturus.
laTeatttm in analysi inflnitesimali erit sine pari. Et quamvis multa
eireanspectione opus sit , nc imponut universalitas ; allatum tarnen
speeiaiea jaro probat, quod da(uruH sit prucciara et arti profütura:
qaaaiaai vero vix etit alius quifipiam , qui tantum temporis tuntumqne
■tadiam la ealcalo difTerentiali ronsumsit , praeter Hcrmunnum ; iplur
valda opto , ne nimio labore valetudini ob^it , ut moditationes feliciter
cacptaa continuurc et , m nun brcvi , pofit plares tamen annos ad flnem
fdieitrr perdueere po^sit C1. Crosn in uula nostra verNS-
tv y cdaeationrm Principis olim haeredis futuri modcraturus. Adversarii
eaa in partes suun pcrtraxcront, ut ante abitum c\ Acndemia Groenin-
fiaa coayrripsrrit disscrtationcm de montc iHiinana, in qua non modo
•aMiaLaapanaconvitiact criminutioncs mirificiscncomiiscxtollit, sed fuco
qaaqae sno oratorio adeo exa<;g:erat, ut vcluti theolopos provocare
fUeatar ad philosopliiam mcam oppriuiendam. Divina (amen Providentia
IWrtaai e«t • o( , qoi sunt in aula potentes , non utfro honorifice de viro
Ist» srntiant , quem in aula appcllarc solcnt Tcnatorcni veritatin
(ckaaaeur de la v^ritö) propterea quod se talem esse dixerit , cum a
•crenissimo principe Wilhclmo, qui cum od uulani pertraxit , ad vena-
tiaacBi iavitarciur Clerici Judicium nc|^li^i potcst, qui
itfcasisaimo in Crosam est animo, ita ut jam de codcm publice judica-
— 128 —
veril, quod «ut staltas Bit, aat impostor (on an fou, oa nn fonrbe).
Plarimnm doleo , Cl. Nioolaum Bernoolli Tokis esse
ereptum, qai nomine Bernoolliano digaa datonis erat, ai Tita longior
eidem obci^sset. Opto ut Cel. Hermanno, quem meo nomyio salnten
yelim, propitium nnmen addat annoa Bernoollio debitos.
(R. Wolf.)
Tenselelmlss der fiir die BlbllothelL der
Sehwelz. IVaturf. CSesellsehafl elnse«
gansenen CSesehenke«
Von der physikalisch-mediciniscken GeseUsehaft in Würzburg :
1) Verhandlungen. Bd. IV. 2. Wörsburg 1854. 8vo.
Z) Verseichniss der Bibliothek der physikaliaeh-medinniaehen CtoseD-
schaft in Warzburg. Wärsburg 1868. 8?o.
From (he American Academy of Arts and Sciences al Boston:
1) Memoir8. Vol. V. Part. I. Boston 1853. 4to.
2) Eoetis , Plan ezhibiting the ravages of the Tornado of Aa^^t
1852. Fol.
Von dem zoologisch-mineralogischen Verein in Regenshwrg :
Abhandlungen. Heft i. Regensborg 1854.
Von der physikalischen GeseUschaß in Berlin:
Die Fortschritte der Physik in den Jahren 1850 und 1851. Erste
Abtheilung. Berlin 1854. 8to.
Von Herrn Professor Wolf in Bern :
1) Fetscherin , ein Beitrag aar pathologischen Anatomie des
Horngewebes. Bern 1853. 8vo.
2) Die Astronomie und die Astronomen seit dem Jahre 1845. Im
Lichte und Schatten unsrer Zeit betrachtet von einem Astrono-
men. Leipzig 1854. 870.
3) Max. Hell, Beitriige cur praktischen Astronomie 5 aas dem
Latein, fibers. von Jungnitc. 3 Bände. Breslau 1791. 8to.
Mit Tafeln in 4to.
4) Littrow, aber den gefQrchteten Kometen des Jahres 1832 und
ober Kometen Oberhaupt. Wien 1832. 8.
5) Sohaffnit, geometrische Konstruktionslehre oder darstellendo
Geometrie. Zweite Auflage. Darmstadt 1837. 8vo.
6) Sohaffnit, Sammlung aller Streitschriften swisehen Maa-
pertuis, König, etc. Leipsig 1753. 8.
Mr. S9G und 89V.
Stsder^ Kor ge^toglsehen Harte der
Sehivels«
(Vorgetrmfen am i. November 1864.)
Den weolgen Verbesserangen unserer geologischen
Earle, die ich den 5. November vorigen Jahres mitgelheilt
habe , kann ich nun , als ErgehniSs meiner diessjährigen
Alpenreise, eine beträchtliche Zahl andere, zum Theil
Too bedeutender Wichtigkeit, beifügen. Es scheint mir
iweckmissig, dieselben in einem gedruckten Blatte nieder-
iiilegen , und erlaube mir den Wunsch , dass auch ander-
wirU dieser Weg befolgt werde, damit, wenn in einigen
Jihreo eine neue Ausgabe der Karte bearbeitet werden
sollte , das Material dazu bereit liege. Inzwischen mag
ancfa jeder Besitzer der vorhandenen Karte die Verbes-
seroDgen auf sein Exemplar auftragen. Ich folge in den
Angaben der Formalionsreihe der Farbenlafel.
1. Flysch e*.
Die Formationsgrenzen in Chablais erwarten noch
■aoche Berichtigung, da der Mangel an Petrefactcn und
die grosse Aehnlichkeit der Slcinarten ihre Bestimmung
lehr erschweren. Der ChablaiS'-Kalk von Favre, eine
Ealkbreccie, gleich derjenigen zwischen dem Rüblihorn
•ad der Gummfluh und in der Gegend von Zwei-
linmen» ist ab Flysch bezeichnet worden. Auf dem
Wege von Taninge über Präs de Lis und das Ge*
birge von Chalounc sah ich aber diese Breccic mit
lichten Kalklagern wechseln , die den Charakter des
jarassiscben Alpenkalks der Stockhornkettc tragen. Im
!6edersteigen nach L^Abbayc fand sich darin eine un-
bestimmbare Terebratel und ein Korallenstück. Es ist
(imi. Mittheil. Nov«mWr 1864.)
/
— 130 —
vohl möglich, da88 die weit ausgedehnte Masse dieser
Kalkbreccie , sowohl in Chablais, als in dem Gebiete
?on Saanen and Zweisimmen, eher dem Jora-Kalk,
als dem, zwar ebenfalls enge damit verbundenen Flysch
angehört. Der Flysch bliebe dann beschränkt, auf einen
schmalen Streifen, von Le Biot bis L^Abbayc im Brevon-
thale, indem hier, wie bei L^ Biot, Schiefer mit ^ucm«
ttUncahis vorkommen.
2. Kreide c.
Im Amsteigen von Derborence nach den Alphütten
vonCheville ist, in grosser Ausdehnung, Rudistenkalk
anstehend. Es ist kaum zu bezweifeln, dass die Kreide*
bildungen ; in der Höhe des Südabfalles der Kette , von
da an bis an den Rawylpass fortsetzen. Bei Chorherr
Rion in Sitten sah ich Gaultpctrefacten aus dem Queil-
gebiete der Sionne,
3. Jura j.
Die verwickelten Verhältnisse der Umgebungen von
Engelberg bedürfen einer neuen, genaueren Unter-
suchung. Als jurassische Bildungen werden daselbst
Unterjura j^ und Hochgebirgskalk j^ unterschieden , der
erstere charakterisirt durch Pentacrinitentrümmer , der
letztere durch die Ammoniten von Engstlenalp. Im Ueber-
sleigen des Hohenstollenpasses, von Meiringcn nach
Melchthal, fanden wir indess, unter den Trümmern des
Hohenstollen, sowohl die Ammoniten von Engstlen, als
Pcntacriniten , als ob beide derselben Formation ange-
hörten. Die letzteren allein, wenn sie nicht von den
Callovienpetrefacten der Zwiscbenbildungen begleitet sind,
geben daher kaum einen sicheren Anhaltspunkt zur Unter-
scheidung der beiden Jurastufen. Auf dem Surenenpass
— 131 —
katle ich vor vielen Jahren einen Echinilenstachel gefnn-
4es« den Agassiz als Cidarü catenifera beschrieben
hat und der Kreide angehörend glaubt. Auch Desor hält
CS für wahrscheinlich» dass dieser Stachel aas Kreide»
MMnogen herstamme, indem diese Keulenform in anderen
alpiiiischeo Kalkbildnngen » mit Ausnahme von S. Cassian«
•abekanot sei» und war daher überrascht, auf unserer
Karte an der Surenen keine Kreide angegeben zu sehen.
Aaf meiner diessjährigen Reise, welche, auf der Ostseite
des Sorenenpasses, einen ziemlich reichlichen Ertrag
Cidaristenstacheln lieferte , überzeugten wir uns ,
die Trümmer , worin sie eingeschlossen sind , vom
Blacken stock, d. h., von der Nordseite des Passes,
herstammen. Gemengt mit diesen Trümmern waren aber
wieder andere mit Pentacriniten und Belemniten. Bis
aach besserer Verständigung wäre ich daher geneigt, in
den braonrolhen Fleck der Umgebung von Engelbcrg ein
Fragezeichen zu setzen.
4. Lias j*.
In meiner Geologie der Schweiz ist eines noch zwei-
feOianen Vorkommens von Lias am Col de Tena-
verges, zwischen Valorsine und Sixt, erwähnt; auf
in Karte ist dasselbe nicht aufgetragen worden , und ich
glaobe nun zuversichtlich, dass jene Angabe auf Irrthum
kerahe. Man steigt von Valorsine auf der rechten
Seile der schönen Fälle der Barberine steil aufwärts
üch dem ausgedehnten Kesselthale der Alp Messon.
ftarch mehrere kleine Kesscithäler gelangt man, ohne
weiter zo steigen, in den hintersten grossen, ganz flachen
Tkalboden der Alp Barberine, am Fuss der llauptkctle,
iereo Ausläufer sie, bis auf den vorderen schmalen Aus-
in steilen Gehängen und hohen Felswänden um-
— 132 —
schliesscD. Bis hier herrscht Gneis oder gneisartiger
Schiefer, steil SW fallend , in der Umgebang der Cireas«
thäler auffallend zu Noilen (Koches moutonn^es) abge-
rundet, mit abgeschliffenen and gefurchten Flächen. Die
hintere Grenzkette aber besteht aus dunkelm Kalkstein
und Kalkschiefer, worin, auf der Höhe des nach Siit
führenden Passes, zahlreiche, zum Theil gestreckte Be-
lemniten und einzelne Ammonitcn vorkommen , überein»
stimmend mit denjenigen , die den alpinischen Mitteljura
bezeichnen. Auf beiden Seiten das Buet, auf den Cols
d^Anterne und Tenaverges, enthält dieser Kalk
demnach dieselben Petrcfacten und gehört offenbar dem
Hochgebirgskalk an. Auf der Grenze von Gneis, and
Kalk scheinen im ganzen Alpboden von Barberine die
Zwischenbildungen zu fehlen ; ich fand auch unter den
Trümmern keine Spur derselben. Der Kalk zunächst am
Gneis ist nicht verschieden von dem auf der Höhe; nur
war es, ungeacht längeren, fleissigen Suchcns , nicht
möglich, irgend etwas Organisches aufzufinden. Die
Verhältnisse in dieser Gegend sind daher vollkommen
übereinstimmend mit denjenigen des übrigen alpinischen
Hochgebirges: Gneis bis in mittlere Höhe der anstossen-
den Kalkkelte, auf dem Gneis die Zwischenbildungen, in
denen sich nirgends bis jetzt Liaspetrefacten gefunden
haben, auf diesen , oder unmittelbar auf dem Gneis , der
Hochgebirgskalk.
5. Anthracitbildung h'.
Ein neuer Besuch der wieder in Betrieb stehenden
Anthracilgruben hinter Taninge liess mich erkennen, dass
die Kohle auf die zunächst am Foron hervortretenden ,
westlich unter das höhere Gebirge einfallenden , harten
Sandsteine und Schiefer beschränkt ist. Nur wenig höher,
— 133 —
vo Kalk ood Kalkbreccie aaflrcten, scheint die Kohle
gaoi zu fehleo. Es rouss demnach die Anthracitbildung
hier auf eine kleine Ellipse, zu beiden Seiten des Foron»
fon Taninge etwa bis Uond, reducirt und der übrige
■it h' bezeichnete Raum zum Chablaiskalk gezogen»
i. h. , blau gemalt werden.
Eine ganz isolirte Partie h' ist auf der (Karte am
Sorenenpass angegeben. Ich habe in meiner Geologie
ier Schweiz schon bemerkt, dass die einzige Stütze der
fon Escher Vater , ausgesprochenen Annahme eines
Hervoriretens der Kohlenbildung in dieser Gegend,^ das
Vorkommen nämlich von Anlhracit, eher auf die Nummu-
lilenbildung zu beziehen sei, die ja auch auf der West-
seite des Titlis Nester von Kohle enthält. Von Nnmmu-
ileo fanden wir allerdings keine Spur über den ganzen
TMs; die Bildung bleibt wohl, wie auf Engstlenalp, auf
die südliche Kette beschränkt, wenn nicht die Sandsteine
des Passes ihr angehören und auch hier abnorm unter den
Jura der Nordkette einschiessen.
6. Graue Schiefer h.
Im mittleren Wallis bedarf die Grenze der Grauen
Schiefer und des dazu gehörigen Kalkes gegen den
Gaeis, zwischen dem Ilauptthal und dem Lötschlhal,
ciaer wesentlichen Berichtigung. Die äussersten , S fallen-
fcn Schichten am Ausgang des Balt schiederthales
bestehen aus Talkschiefer, oder wohl eher Gneis, der
■it demjenigen von Naters im Zusammenhang stehen
ang. Er bildet aber nur eine sehr schmale Zone, denn
icboa im Dorfe Baltschiedcr ist man von talkigen
Schiefern umgeben, die bereits den Grauen Schiefern
lazagehören scheinen. Sie halten, stets SO fallend, an,
Im Ballschiederthal aufwärts, bis nahe vorder Alp,
— 13* —
tm
danu erscheint gleich rallender grauer Kalkstein, ebeo-
falls in grosser Mächtigkeit , and erst eine Viertelstunde
etwa nördlich von der Alphütle » nach dem ' Hintergrand
des Thaies zn , steigt hinter dem Kalk der Gneis in die
Höhe, und bildet die hohen vergletscherten Kämme der
Biclschhornkette. Wie weit dieser, wohl eine Stande
breite Streifen von grauem Schiefer und Kalk ostwärts
fortsetzt, isl mir unbekannt; nach Westen zu wird er
wohl mit den analogen Gesteinen von Leizinen und
Lenk in Verbindung stehen.
Verschiedene Verbesserungen fallen auf die Umgebun-
gen des Gotthards.
Im Ansteigen von Andermatt nach der Oberalp
sieht man am lieferen Abhang breite Anscbürfungen von
Grauem Schiefer, als Fortsetzung derjenigen von Realp
und des Thalbodens von Urseren. Sie scheinen süd-
wärts an die Grünen Schiefer zu grenzen, welche bei
Hospital und am Eingang der Unteralp durchstreichen.
Auf der Höhe der Oberalp und weiter östlich ist man
aus diesen Sleinarten heraus in die Zone des nördlichen
Gneises getreten, und auch auf der längeren, mehr süd-
lichen Strasse über Ciamut und Selva durchschneidet
man zwar Gtüne, aber nicht Graue Schiefer. So wie
man aber, bei Sedrun, auf die rechte Seite des Rheins
tritt, zeigen sich wieder Graue Schiefer, die hier eine
nicht geringe Mächtigkeit zu haben scheinen, und wenn
man, über den Gebirgsfuss fortschreitend, nach Medels
hinunterkommt, sieht man den tiefen Tobel , an dessen
Rande Muschnenga steht, ganz in Grauen Schiefer
eingeschnitten. Es setzt dieser fort durch das Bett des
Medelsor-Rheins und lässt sich über Curaglia noch weiter
ostwärts verfolgen. Dem Rheine nach aufwärts folgt auch
r dem («raaen Schiefer , mit gleichem steilen S Fallei
Üncr Schiefer and hült an bis in die Nühe von Tlalta.
Uie Kelle S von Airolo, zwischen dem Tessin und
CMBpo lj Torba, besieht wolil bis in geringe Höhe über
itm Thalbudea des lelileren, nur aus Grauem Schiefer,
im» fedoch . wie an der Nufencn, auch kryslallioische
Gfflieiiie, glänzende (ilimmerschiefer und Granalgesleine
■Btergeorrfnct sind. Die Spitze oberhalb Naate trügt
ttaen Gipfel von zuckerarligem Dolumil, — Der Dolomit
von Camttolongo zieht sich, von der Piumegna her,
oberhalb der Atphütte durch, schief durch den Pass an
die Westseite des Gebirges und setzt in der Hohe (;egen
Cimtiu la Torha fort , scheint jedoch in dieser Itichtung
liriit lange aniuballen. Die ümgebungCD des See's von
Tramorcio und die Gebirge auf der Nordseile dei
Patses, auf der Seite) von Dazio wie gegen Fusio hin,
hcitrben aus einem, zum Oaucn Schiefer gehörcDden
Killiglimmerschiefcr. d.h., aus dunklem, kornigem Kalk-
schiefer mit zahlreich beigemengten Glimmerbliiltcben.
Auf mehreren Exemplaren der Karte ist die rolhe Punc-
UrtiDg des Dolomits im Itinnonlhal und in den Umgebun-
|va des Gollhards unterlassen worden.
7. Gnlne Schiefer h.
Die nabere Keonlniss der geologischen Grenilinien
\m den UmgehuDgen des M.Rosa kann nur durch län-
fere anResIrengIc Bemühung feslgestelll werden. Auch
vcrUngl die Bezeichnung der Steinarien noch eine gemein-
nne Verstiindigung. Auf der Karte der Schlagint weit
■.K. Ist Virles zum Ser|)enliii gezogen worden , was ich zum
Gnioen Schiefer table. So habe ich im Ansieigen längs
der rechten Seile des Findeten gl etsrhcrs und auf dem
I
1
— 136 —
dem (jrale zwischen Rymfischborn und Strahlbora
nur Grünen Schiefer gesehen, so auch am Rif feig rat*
mit Aujsnahme des Riffelhorns. Im Niedersteigen vom
Grale der Strahlhörner gegen Matmarc sah ich nirgends
weder Serpentin noch Gabbro, und der letzte Ausläufer,
oberhalb der Hütten ?on Matmarc/ besteht aus mächti-
gem , felsigt abgestürztem , grauem Kalkstein.
Eine merkwürdige, aber nur mit Unterbrechungen
bekannte, schmale Zone Grüner Schiefer begleitet «den
südlichen Fuss der Finstcraarhornmasse« Man sieht sie,
auf der linken Thalseite, zwischen Möril und Lax, dann,
auf der rechten, zwischen Fiesch und Niederwald, und
auch die Grünen Schiefer oberhalb Sedrun iuTavetsch,
die weiter östlich sich in das flornblendgcstein von P o n t e I-
jes zu entwickeln scheinen, mögen dazu gehören.
Ausgezeichneter und besser bekannt ist eine andere
schmale Zone, welche in der Axe der Finsteraarhorn-
masse von einem Ende derselben bis zum anderen fort-
setzt *). Sie ist auf der Karte nur stückweise angegeben ,
ich habe jedoch in diesem Sommer mich überzeugt, dass
diese Stücke in nicht unterbrochenem Zusammenhange
stehen. Den Anfang dieser Zone bildet, von West her,
der als Hornblendgestein bezeichnete, und auch meist
daraus bestehende Streifen, der im Lötschthal unter
dem Bietschhorn durchstreicht. Im Hintergrund des
Aletschgletschers besteht der Faulenberg, das
Nordende der Walliser- Viescherhörner, nach einer davon
herstammenden Gandecke zu urtheilen, vorherrschend
aus Grünem, Epidot führendem Schiefer und die gegen-
überstehende, an das Aletschhorn anstossende Felsecke
scheint gleicher Art. Beide Stellen liegen in der Richtung
*) Geol. derSchweis, I. 312.
4e» TiiiD Labcbihal nach dorn tinsleraarhorD geio^tenr
Uuroblendstroirens. Die ForLselzung dieser Richlung Iriffl
auf den Abschwung am Aar^flo (»eher, unii auf der
Seil« der l.auk'raar bi'|{innt, wenig oberhalb deiu Ab-
schwang, fiac Uandcche von Grünem, EpJJ'il rührendem
{khirfcr, Melclie dem Aargletseher bis an seinen Vordcr-
nod rolgl. Auf der linken Seile der Lauleraar Tührl der
"Weg nach dem Gauliglc Ucher , unter dem Ewig
äcbaechorn durch, ebeufails über Grünen Schiefer.
Uic Ülelnarl bildel braunroihe Felsen und Trümmerhalden,
iw »iv xchun aus der Ferne erkennen lassen. Nach dieser
Spar glaube ich auch das RiUlihorii und Slampfhorn
in dj«5e Linie Grüner Schiefer einordnen zu dürfen. Auf der
rccblea Seile des Aarlbaleg kennt man die Giltsleine, den
Epidol and UcrgHacbs der Grünen Schiefer von Schal-
laoi ood Rothlaiii uberhalbGultanncn. Aus denselben
bruinr'iiben Gesteinen besteht, wie ich von Göschenenalp
ans sah. der Kamm, der von denT hierbergen Rieh nach
itm Sustenhorn erstreckt nnd südlich gegen Goschonen,
■Ördlich nach der Sicinalp abfallt. Der Steingletscher am
Sasten enlhiill in seiner Gandecke hauli); Strahlstcine,
Asbest und Epidot , von den Gebirgen des oberen
Gletschers abstammend. Oh die von Kscher imMajen-
Ihkle beobachtete llnrnblendpartic im Fort&lreichen
niuerer Linie liege, «di ihre Steinurlen im licussthnle
n Tage gehen, wie es die ilornhlendlrümmer xniscben
Anatlig und Gurlnellen anzudeuten scheinen, will
kh n^l enUcheiden ; mit grosserer Sicherheil sct/e ich
4it dilorilischen Gesteine damit in Verbindung, welch«,
mf dfr Südseite des Madcrancrthaies. Epidot ,
AlbeM, Tilaoil, F«ldspath und andere Miuerulverbindun-
|«B eolhiltco , dio von den bei Gutlanncn , oder am
Aargletscher vorkommenden nicht zu unterscheiden sii
I
— 138 —
Eine eben so aufTallende Uebereinstimmung findet statt
zwischen diesen Gesteinen und denjenigen der südlichen
Zone von Oberwallis und Tavetsch. — Das Vorkommen
dieser Zonen offenbar metamorphischer Schiefer ist für
die Theorie der krystallinischen Ceniralmassen gewiss
von tiefer Bedeutung. Lässf sich auch das Auftreten
dieser Schiefer am südlichen Rande der centralen Feld-
spathgestelne mit den herrschenden Ansichten wohl ver-
einigen , so ist dagegen die ununterbrochene Zone der-
selben in der Axe des grossen Gneisellipsoids eine höchst
auffallende Erscheinung. Noch bleibt zu untersuchen« ob
diese centralen, dunklen Gesteine, wie ihre stark geneigte
oder vcrticale Schieferung es andeutet , wirklich zwischen
dem Gneis in die Tiefe setzen, oder ob sie, ungeacht
dieser Schiefernng, nur eine in der Höhe dem Gneis
aufgesetzte Masse bilden , analog der Anlhracitmasse, welche
den Gipfel der Aiguilles Rouges bedeckt.
8. Serpentin 5.
Noch bleibt der Stammort von Serpentin- undGabbro-
blocken zu entdecken, die in verschiedenen Theilen der
Alpen, wahrscheinlich in der Nähe ihres Ursprungs , zer-
' streut liegen.
Dass die bekannten Gabbroblöcke des Saassthales vom
Allalinhorn herstammen, ist noch nicht mit Sicherheit
nachgewiesen worden. Jedenfalls indcss gehören sie der
linken Seite des Gletschers an.
Bei Möril wurden, als wir vorbeigingen, grosse
Blöcke von Serpentin aus dem Boden oberhalb der Strasse
ausgegraben.
Woher die grossen Blöcke von Topfstein oberhalb
den Wylerstauden bei Hospital stammen, woher
ferner die Blöcke von Serpentin bei der Mariahilf-Kapelle
— 189 —
»bprbalb Aiiil prnia 11 , Ut mir unbekaaDl. (m llDtcr-
■ Iplliale herrscht bis auf die Wasserschdde gegen Val
ranarla nur Gneis. Dagegen siretchl am Nordraiiile der
GwlIhard-MaAse. oberhalb II OS pilal, darcb S.Anna and _
den ADSRani; der L'nleratp. eine Zone Grüner ScbieTer^J
die mit Gillslcin und vielleicht mil Serpentin in Verbio-I
inng «Irhen dürrie.
In T«vctsch, gcf;eniiber Sodrnn, rechts oberhalb
irm Rhein, fanden wir, im Fortsireichr-n der vori|;en
Zone, nebsi ■usleheodeni Gillsteiu, auch Blociie
Serpentin.
1er
■'b '
n
n. ü'oir, Mlttheiliinfc ans einem Briefe
v«B Herrn Prof. I^nng In Solothiirn.
Herr Professor Lang schrieb mir unter dem 13. Juni '
18ä( BUS Solotliurn unter Aoderm Folgendes :
„Ihrem Wunsche am Anfschluss über die io der
Nsbe »on Sololhurn gesehenen Irrtichlcr zu entsprechen,
\mb» ich tcithcr Nachforschnngen über genannte Erschci-
Donic angestellt. Diese Irrlichter wurden von einer Ge-j
■elticbaft mehrerer zuverlässiger Personen in dem Attisbolc^ 1
Watdc iwiscbcn Altiswyl und Sololhurn, in der Nahe der ■
Landstrasse, an einer Stelle wahrgenommen, wo in jüngaler
Zeit vitl lannenes RaulinU gelullt wurde und woselbst der
Waldboden Tür neue PHanznngen gerodet wird. — Ich
* mit dem Kutscher Hess, der dio Erscheinung auf |
icm Boclie der Kutsche tuerst bcobarhietc . mündlich '
^|espr»chcn und seine Erziihlung stimmt im Wrsenilicbea
mil der Erklärung Übercin, die mir Lehrer Senn von
lellach abgab, der neben Herrn Hess auf dem Kutschen-
bofhe »au. Diese schhltliche Erklärung lautet:
— 140 —
^Es war den 24. April dieses Jahres, angefabr
^zwischen 8 ond 9 Uhr Abends, als ich, mit einer
j^Kütsche von Ölten kommend, bei'm Attisholz-
^Wald aof eine, scheinbar auf ans zukommende,
i>1ichtähn1iche Erscheinung aufmerksam gemacht
))Wurde* Ich glaubte auränglich, es würde Jemand
))mit einem Lichte auf uns zukommen , allein hierin
j^halte ich mich getäutscht; denn plötzlich kam die
^Erscheinung in eine ungeheuer schnelle, in ?er-
)»8chiedener Richtung sich zeigende Bewegung,
))Zertheilte sich in kugelähnliche Gestalten von der
DGrösse einer kleinen Kegelkugel, die dann gleich
jocinem Feuerwerke mit bläulichen und violcten
)tFunken und Flammen zerplatzten, gleichsam um
y^SH'h neu zu gestalten; denn dieselbe Erscheinung
»zeigte sich zum zweiten Male wiederholt, immer
»in blitzschneller Bewegung. — Es war starke Bise
)>mit Schneegestöber begleitet. — Die Erscheinung
)j>mag ungefähr zwei bis drei Minuten gedauert haben
»und zeigte sich circa 8 bis 10 Fuss über der Erde,
yfiber den Gipfeln junger Tannen. — Ich sass
]»bei*m Kutscher auf dem Bock, der mit mir die
^^Erscheinung beobachtete, aus Furcht vor einem
»Gespenste die Pferde anhielt und die in der Kutsche
)i>befindlicben Reisenden auf das Schauspiel aufmerk-
i^sam machte. Soviel ist von dieser Erscheinung mir
»noch in der Vorstellung geblieben. — »Sign.^
j^Einer der in der Kutsche Reisenden, Herr Xaver
Amieth-Lülhi , sprach sich über diese Naturerscheinung
im Sololhurncr-Blatt aus.
i^Von andern Leuten aus der Umgebung konnte ich
iiber dieses Phänomen nichts erfahren. Hingegen sollen
nach Herrn Hugi's Aussage solche Irrlichter sich häufig
— 141 -
k 4er Nabe voii Flumeiithal sehen lassen. — SolUe leb
terüber genauere Angaben erballeo , so werde ich Ihnen
dieselben gerne mitthcilen.
]»Ueber die Ursache des Phänomens and die Abhängig-
keil desselben von d«r Witlernng (da in der gleichen
Nacht der erste starke Frühlingsfrosl eintrat), kann ich
Ihnen bis jetzt kein begründetes Urtheil abgeben , und
beschränke mich desshalb auf einfache Relation der That-
sachen, so weit ich dieselben in Erfahrung bringen
konnte.^
CkriMi. Wolf an Bernhard Bilfingerj Marburg, 26. Sepi, 1726:
Faress BernuylÜas malto moerore ao|;itur non modo ob mortem fllii
NkoLii , sei et quia veretur , ne filius alter Daniel lactu coDflcialur,
%»go iptur , \ ir celeberrime , ot ipeum omni , qua polles , arte a
■oerore abducas Cam nuper requisiveris, at signifloarem y
quid «of»lri sentiani de veelris progreseibus ; signiflcandam tibi exietimoi
HaUcBses vobis propoauisae problema : Welches die beste krumme Lisi«
Mj für die Fi^r einer Tabacka-Pfeiffe ? Risum teneatis , araici!
ChriM. Wolf an Bernhard Büfingerj Marburg y 27. Dex. 1727:
8mt ■OMBulli, qui mihi suadcnt, nt quieti meae consallnrus a philoso-
phaado proraus abstineam et Mathesi soli me Iradam. Enim vero cam
plurimi lns;enü sui nervös ia Mathesin impendant , philoeophiie vero
eicolead» qai cum fracta Insudent vix reperiantur , nemo tarnen ne^re
aaait, plorea ex ea froclus in g^cnus humanum vedundare dcbere , quam
ti aabliraibus Malhcmaticorum thcuriis ; has equidem com Abbate de
Conti Bon contemno ; illam tarnen majoris facio. Slale sanorum ealum-
wim ao vexie me non amplius movent. Erit dies , quo omnes earum
faaitatem cvide atissime perspioient , quem ad modum unus perspiciunt
BHÜti ei pars mclior mihi suffragatur.
VoUaiie an Berlrand, Secrelär der öconomischen GeseUtehaß in
Bim, Fermy, 13. Dezember 1763: J'etais d^jk, corome vous lo
•caves , bien respectueusement attach^ a rillustre Republique de Berne,
doat j'ai toujours admire le gouvcrnement doux et sage. L'hoaneor
qae Ia soci^te d'agriculture veut bien me fiiire redouble ma reeoanaia-
saace. il manque a mon bonheur d'avoir des terres a cultiver sous lea
jeax de ceux qui ont daignö m'aggreger k leur oorps. je vous suplio
4a bw pröaeater non respeot. (B* Wolf.)
— 142 —
Verselelmlmi der für die Blbllotheh. der
Sehirelz. Maturff. Gesellsehaft eliise-
gangenen Gesehenke»
Von Herrn Professor Wolf in Bern :
1} KoeniQy appel au public du ja^ement de rAead^mie royale de
Berlin. 2e ^d. Leide 17ft3. 8vo.
2) Koftiig , Lettres coneernant le Jui^ement de rAeadimie. 8yo.
3) KoeniQy D^feose de l'appel au public. Leide 1763. 8vo.
4) Jahn, popul&re Astroi^nosie. Leipiig 1848. 8vo.
6) Gautier^ Notiee sur l'observatoire de Bruxelles. Geneve 1854. 8vo.
6) LitCrow, Geschichte der Entdeckung der allsemeinen Grayitation
durch Ni >%i(.n. Wien 1835. 8vo.
7) Schweigger, über die Umdrehung der magnetischen Brdpole.
Halle 1853. 4lo.
8) Penlher y PruxU geometrie. Augsburg 1732. Fol.
9} ApoUonii Pergaei conicorum libri quatoor. Pistorii l<i96. Pol.
Von dem Verein y^PolUchia*^ :
Eilfter Jahresbericht. Speier 1853. 8vo.
Von dem physikalischen Verein tu Frankfurt am Main:
Jahresbericht för 1852—1853. 8vo.
Von dem nalurwissenschaßlichen Verein für Sachsen in Thüringen :
Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften. Jahrg. 1853. X.
Halle 1853. 8.
Von Herrn Professor B, Siuder in Bern:
Puggaardy Deux vues g^ologiques pour servir k la desoription
göologique du Danemark. Copenhague 1853. Pol.
Von den Herren Verfassern:
1) Mauryy Explanations and sailing directions to accompany the
Wind aud Current Charts, approved by Commodore Charles
Morris. 6. Edition. Philadelphia 1853. 4to.
2) Slrom and Main Chart of the North Atlantic. 1853. Pol.
3) Gemeinnötzige Wochenschrift von Wursburg. Jahrgang 1854.
Nr. 14-47. 8.
De la Societi vaudoise des sciences nalureUes :
Bulletin nro. 31 et 32. (2 exempl.) 8to.
Von Herrn Prof. R. Wolf in Bern :
1) CoUa^ Sulla nuova cometa scoperta all' osserratorio di Berlino
dall' astroBomo C. Bmhiui nel Sept. 1853. Parma 1853. 8vo.
— 143 —
Z) Oirrard, Dm perehlonire de fer. Luasanne 1854. 8vo.
t) Bonnarä^ Sar le mal vert^bral de Pott Laosanne 1854. 8yo.
4) Slraifordn On the elements of Uie orbit of Halley's coroet, at its
appearanee in the Yeara 1835 and 1S36. London 1837. 8vo.
ft) V. B u 1 1 m a n n , Die Kometen. Mit besonderer Röokaicht auf den
Halley'achen Kometen im Jahre 1835. Aarau 1835. 8vo.
6) Bnke, Betrachtung:en über die Anordnang des Sternnystems.
Berlin 184«. 8vo.
T) Vierteljahrs-Kataln^. Jalir^. 1864. Utes Heft. 'Leipsig. 8vo.
8) Enke, Ueber Hie Bestimmun|;en der Entfernanpen im Welt^ebäade.
Berlin 1842. 8vo.
9} Mauperluüy Die Pi^r der Erden, bestimmt durch die Beobaoli-
tnn|;en der Herren v. Naopertuis, Clairaot, Camas, le Nonnier.
Aas dem Pransöbie^lien. Zürich 1741. 8vo.
10) CoUin , Des sympathics et de l'antagonis ne. Berne 1864. 4to.
11) Bahn, Teutsohe Alf^ebra. Zürich 1659. 4to.
12) Pisi, Hans Jakob, Deüciie astronomite. Zürich 1d97. 4to.
13) J. J. Littrow, Die Doppelsterne. Wien 1835. 8vo.
^0 n n n Sterngruppen and iNcbelmassen des Himmels.
Wien 1835. 8vo.
Di CAcadhnie det sciencet de Dijon.
H^moires. Deoiiöme s4rie. Tome 11. D'ij m 1364. 8vo.
Von Herrn Professor Röder:
Jahresbericht der Wetteraoer-Oesellsohafl für die s^BMnmte Natnr-
knnde sa Hanau. Gesellsehaftsjahre 1851—185;.
Ton den Herren Verfassern :
1) 91 eye r. Die Verbreilonc des Kretinismus in der Schwell.
Zürich 185!.
2) Zsehokke, Th. , Die Ucberschwemmunsen in der Schweis im
September 1852.
3) Pestalossi, H., Ueber die Höhenverändeninsen des Züreher-
See's.
4) B. Wartmann, Dr., Beiträgre sur Anatomie und Bntwicklanfi-
l^sehichte der Alpeng^attnn; Camanca.
tf) Friedrieh v. Tsehudi, Das Thierleben der Alpenwelt. Istes bis
7te8 Heft.
B) Ziei^ler, Die Karte des Kantons St. Gallen in 16 Blättern.
7) Erlen meyer, Oehirnatrophie der Erwachsenen.
8^ Wurster, Die tertiäre Flora der Sehweis. Erste Liefernni;.
B) J ä ( e r , Ueber die fossilen Säugethiere Würtemberfs, mit 5 Steia-
drocktafsla. Bresslan und Bonn 1850.
— 144 —
10) Jä^er, Ueber fossile Säugethiere aus dem Dilavirnn «ad alten
Alloviom des Donaathales ete. , mit^ Z Tafela. Stottf^rt 1853.
11) Kaster, Das Steinkind von Beinsoll. Stottpirt 1854.
12) Renovier, Karten ond Profile xa den peolo^sehen Verhältnis-
sen der Perte da Rhdne.
13)lllerian, Verhandlungen der naturforsehenden Gesellsehaft ia
Basel. Erstes Heft. 1854*
14) Nousson, Die Gletscher der JetsUeit, von Albert Moiisson.
Zürich 1854.
15) M o 0 s 8 0 n , Coqailles terrestres et flaviatiles recoeillieii |^ Mr.
le professeor Bcllardi dans un voyage en Orient Cärleh 18&4.
Von Herrn Gronsrath Laulerburg in Bern :
1) Bericht des Gesoodheitsrathes an die hohe Reg:ierung des Kantons
Zürich aber das Medicinalwesen de» Kantons. 1821 — 1849. 8vo.
2) Proriep, Symptome der asiatischen Cholera. Weimar 1832.
Von dem naturhislorischen Verein der preussiscken Rheinlande:
Verhandlungen. Jahrgang XI. Heft 1,2. Bonn 18&4. 8vo.
De PAcademie imperiale den icienceij helles lellres et ar($ de Ltfon:
MömoircB , nouvelle serie. Tome II. Classe des scicnees et dass«
des leltres. Lyon 1852—1853. 8vo.
From Ihe Departement of unüed Slates:
1) Andrads Report on Colonial and Lake Frade.
2) Map» 10 Andreu's Report.
3) History of Oregon and California.
4) Mesfifs Gallatin ^ Webster on the North-East.
6) Boundary, with a Copy of tho „Jay Map.**
6) Speech of (he Hon. Daniel Webster le the Toang men of Albany,
Wcclnesclay, Meay 28, 1851.
7) Speeches of Mr. Webster at Capon Springs , Virginia , together
with those of Sir H. L. Balwer and Wm. L. Clarke , Bsq.
June 28, 1851.
8) An Adress delivered before the New-York.
9) Historical Society Febr. 23, 1832 by Dan. Webster.
10) Mr. Websters Address at tho Laying of the Cornes-Stone of th«
Addition le the Capitol June 4, 1851.
11) Mr. WebRter's Remarks of the New-Hampshire Festival, Boston,
Nov. 7, 1849.
12) Owen*s geological Sarvey of Wisconsin , Jowa and Minnesota ,
larje, 4to.
13) niostrations to Geological Sarvey , larJe , 4to.
ITr. 8«9 und SVO.
t,^V«IC, IVnehrIchtcn von derSternwaHo
In Ber».
JUVfMl««F i»\ ätrrtt nach Be—oit'a Beaöatrh'
iHM^^n In iffM Jahren tSSS-tSstf WergMei-
»AMtt0 «tr-l««A«-H «le** uttlllfrt Terngteraluren
im B0m hm«! Bwfgtlorft AnowHnlie ittt IHg'
üeA^M Cmm««* tter TgB»*i*rral—f / MIe&ultale
•«« «fCM BeobnrMuttaen aer Boaettlentpe-
CVaririrngrn den lä- Dcccmbcr l&M.) |
A. Die ntf lourologischcn iteobaclilungeD worden in dem
tbta TcrDussenco Ucrbsle t^oDau su angc§tellt und aus-
ftzogea, wi« in dem vurliergcheDdi^o Winlcr, Frühling
m4 Souaii-r (s. Nr. 318. 323 and 325), worüuf zur Er-
kolertiDfc der beiliegeuden iaful Tcrwiesen werden mnss.
Die Wtodrahne zeigle um Mittag
S SW . W NW N NO ü SO
II It 7 U 3 20 19 SO
Bd. nod «s GrgahfiD »ich rolgende Windrosen, welibe
•fdt 4er Reihe Dach aaf Barometer. Bedeckung und Ozon-
mcllun beziehen :
S SW W NW N NO 0 SO
7103 711.0 71<^B ~ 718,1 715,2 715,6 717,4
0,6 0,7 03 — 0,6 0.5 0,1 0,3
6,3 8.8 II.9 - 11,6 7,8 6,5 3,7
Bezcicbae ich die tchoneo Tage mH I, die Ncbeltage mit 11.
b Begenlage mit III, die Scliueetagc mit IV, und die ver-
pderlicb«a Tagv mit V, so ergibt sich für Barometer,
(■cra. Miidicil. Deeimher I86i.)
- 146 -
Ozooreaction ond resoltireDde WiDdrichtuDg folgendes
Schema :
I II III IV V
718,6 — 708.7 701,8 712,4
5,0 — 9,7 9,3 8,3
8850 - Slow S45W S6S0
Endlich erhalte ich noch ^Is Mittel flir die
Tage ohne Ta^ mit
NIedersohläse. NiedlereehligM.
BaroA 717,1 .... 710,8
Bewölk 0,3 .... 0,8
Ozonom 6,0 .... 8,2
Wind N840 .... S9W
Verglichen mit dem Herbste 1853 zeigt der Herbst 1854
etwas höhere Barometerstände, weniger Bewölkung, mehr
Ostwinde, etwas stärkere Ozonreactionen and 104 Milli-
meter weniger Niederschläge.
Bemerkenswerth ist die prachtvolle Wilterang, die
Vbü Ende Angost bis nach Mitle September andauerte,
so dass sich 22 ganz schöne Tage folgten, an denen Nordost,
Ost nnd Südost wechselten, und kein Tropfen Regen fiel ;
der Barometerstand war, mit Ansnahme dreier Tage, wo
er ein wenig unter den mitUern Stand hinabging, bestän-
dig hoch, -^ die Temperatur sommerlich, — die Ozon-
reaction, besonders während der Nacht, meistens schwach.
Gegen Mitte November, als es bereits nach Temperatur
und Schneefall schnell winterlich geworden, traten bei
Ostwinden sehr tiefe Barometerstände ein: Vom 15. — 18.
November stand das Barometer sogar unter 700°^"", ohne
dasi sich auffallende Erscheinungen zeigten, — stieg dann
Wieder ein wenig, um nachher vom2l.~24. noch einmal
bei relthlichetn Schnee^ und Regen-Fall die frühere Tiefe
zu erreichen. Sehr auffallend war es auch, am 11. No-
-j>n!M»r)
OSOOQOQS-OQSO
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II
ü s
s •
"5:
1 1
1 :S
— 148 —
vember den Thermometer ?on 4 Uhr Abends an, wo er
bei 0^,8 C. stand, beständig steigen zu sehen, bis er am
folgenden Mitlag die Höhe von 3^8 erreicht hatte, nnd
schon bis 3** wieder um 0^3 hernnlerging ; umgekehrt
hatte er am 18. November um 21** (9^ Morg.), nachdem er
von 20^ an um 0,4 gestiegen war, seinen höhern Stand mit
4^5 erreicht, und ging dann bis am Tolgenden. Morgen,
wo er um 20** bei 0,0 angekommen war, beständig her-
unter. Beide Anomalien hatten bei steigendem Barometer
und ziemlich ruhiger Luft (am 11. zeigte die Windfahne um
Mittag SW, am 19. NO), aber etwas Schneegestöber, statt.
B. Für die mittlere Windrichtung um Mittag habe ich
(s. Nr. 318, 323, 325 und die gegenwärtige Tafel) für den
Winter 1853 auf 1854 . . . .» N550
Frühling 1854 N770
Sommer 1854 S70W
Herbst 1854 N790
gefunden, während Herr Prof. Studer in s. Beiträgen zur
Klimatologie von Bern (Bern 1837, V^) nach 40jährigen
Beobachtungen seines Vaters für den
Winter S180
Frühling NIOO
Sommer N9W
Herbst N40
gefunden hat. Dass ein einzelnes Jahr von dem Mittel
einer grossen Reihe von Jahren wesentlich abweicht, darf
nun allerdings nicht verwundern ; aber es scheinen über-
haupt die Winde in Bern in verschiedenen Zeitabschnitten
nicht dieselben zu sein, wie die 2te beiliegende Tafel zeigt,
in der ich nach den Beobachtungen Benoil's*) in den
*) Daniel Gottlieb Benoit, Med. Dr. von und in Bern, |:eboren am
16. Ootober 1780, g^estorben am 31. Juli 1863. Vergleiche über ihn den
Bericht über die Leistungen der Realschnle in Bern im Jahr 1863/1864
und die Verhandlangen der Sehweix. Naturf. GeBellschaft von 1864.
— 149 —
'^♦'•H I 288S§S
i^üii
2S9SSSSS
8§8SS8|Sg g5Q
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iC<©X9Qao^Za: I ZZ©aQaDaQ^Z
— 150 —
Jahren 1838 bis 1852 für jeden Ifonal, für jede Jahreszeil
nnd aoch fär jedes Beobachtongsjahr eingetragen habe»
wie Tiele fon 1000 Winden jedem der 8 Haoptwinde za-
fielen , — für jeden Monat and jede Jahreszeit noch die
mittlere Windrichtnng beifügend. Die Vergleichong mit
den Ton Herrn Stnder erhaltenen Zahlen zeigt eine sehr
grosse Verschiedenheit zwischen den Resaltaten beider
Beobachtnngsreihen , so z. B. sind im Jahr >on lOM
Winden
N NO O SO S SW W NW
nach Stoder 107 103 101 110 117 121 131 90
nach Benoit 84 300 45 73 19 196 175 108
und ibnlkfae Verschiedenheiten zeigen sich überall, so dsst
man, weil beide Beobachter gleichen Anspruch auf Zo-
▼erlässigkeit machen und wahrscheinlich beide die gleiche
Windfahne (die des Münsters) beobachteten, die DifferenzAO
(wenn man andi einen Theil derselben der Faulheit der
Windfahne zuschreiben wollte] mindestens zum grössteo
Theil anf die Differenzen ihrer Beobachtongsperioden setzen
mnss. Neben diesen Verschiedenheiten zeigt sich dann aber
auch wieder Uebereinstimmendes : So z. B. findet maa,
wenn man N and O zu NO, S and W za SW schlägt,
NO SW
nach Stnder 431 309
nach Benoit 429 390
Gibt man femer die mittleren Windrichtungen der Jahres-
zeiten durch ihr Azimuth, so bat man für den
Baeh Btoder nach Beaoit
Winter 342« 254«
. - 152 — 88
Frühling .... 190 106
— 19 — 36
Sommer .... 17! 130
+ 13 +24
Herbst 184 154
- 151 —
also, wesD ««cb nogleiche Richtong, doch ein Drehen in
(Mdiem Sime von einer Jahrieit zur andern.
IHircb Herrn Ingenieur Denzler veranlasst, habe ich
die 8 Winde auf Tersebiedene Weise combinirl, nnd bin
SB Ende dabei stehen gel>üeben, einerseits NO, 0, SW
■nd W, anderseiU N, NW, 8 nnd SO zn Tereinigen, da
■Ir N nnd NO nach den hiesigen Wittemngs?erhältnissen
eher znsammenzugehören schienen als N nnd NW. leb
erfaieM so, nach den Beobachtungen von Benoit,
NO, 0. SW, W N, NW, S, SO
1838. .
. 630 . .
370 .
. (18)-)
1839 .
. 678 . .
, 322 .
. (16)
1840 •
. 745 . ,
. 256 .
. (16)
1841 .
. 784 . .
266 .
. (16)
1842 .
. 713 . ,
287 .
. (17)
1843 .
. 679 . .
. 32t .
• (16)
18U .
. 682 . .
, 318 .
. (18)
1845 .
. 664 . .
, 336 .
• (20)
1846 .
. 749 . .
251 .
. m)
1847 .
. 717 . ,
. 283 .
• (22)
1848 .
. 757 . .
243 .
. (16)
1849 .
. 772 .
. 228 .
. (15)
1850 .
796
204 .
. (18)
1851 .
. 727 . .
273 .
. (18)
1852 .
. 680 .
320 .
• (19)
*) Di« !■ KlMunern baifeffigten Eahlen beieiohaen wie Tiele Cei-
ia dlem Oetober 4e8 betreffendea Jahres 1 Pfbnd Brod kostete.
Sunt MSB die s^eiehen Brodpreisen entsprechenden Jahre sosammen,
•• iadel Man im Mittel, dass sieh entsprechen :
Cent 16 ie 17 18 19 20
N, NO, 8, SW . 772 719 713 709 680 664
nnd könnte sohon ^nben ein ei^entliehes Geseti s^Ainden sn haben,
«irde sieh nicht seUiesslieh noch sn Cent. 22 die in obi^e Reihe schlecht
fsnnf fassende Sah! 738 finden. Sämmtliefae Jahre, in welchen der
Brodpreis seinen Mittelwerth 17,8 nicht erreichte, geben Im Mittel 725,
i
— 152 —
ond man wäre bieraos beinahfe veriocbt den Schloss tu
machen , dass flrachtbare Jahre durch cio häufigeres Webeo
TOD oder nach ONO, — oofrochtbara durch eio häufigeres
Wehen von oder nach SSO bedingt werden.
C. Herr Apotheker Flückiger in Burgdorf macht seit
einiger Zeit daselbst mit einem von mir verglichenen Ther-
mometer von Fastr^ regelmässige Temperatorbeobach*
tuogen in den Stunden 9, 12, 3, 9. Er hatte die Güte,
mir die Monate Juni — Octoher des laufenden Jahres mit
der Bemerkung zu übersenden, dass die Temperaturen am
9*" H. etwas zu hoch sein möchten, da er zu dieser Zeit
sein Thermometer nicht ganz vorBeflexen bewahren könne,
— und ich füge hier das Besultat bei, welches ich durch
Vergleichuiig seiner Beobachtungen mit den meinigen
erhielt :
Juni. .
Juli . .
August
Sept. .
Octob.
Miltel
liUl.Temperalar
aus9h||.o.94.
Bern.
15,73
Burg^-
dorf.
16,83
18,78
16,76
14,15
8,97
15,10
laiimum.
Bern.
26,5 am 26.
28,8 —24.
25,1—14.
25,3—17.
20,8— 7.
25,3
Bur^^dorf.
28,3 HD 26.
28,8 -25.
24,6—14.
24,4-16.
18,9— 7.
KbIbiui.
Bern.
13,0 am 8.
13,4— 8.
13,2—27.
7,8—27.
3,3—29.
25,0 10,1
Buri;:dorf.
9,3 aa 7.
12,1- 8.
11,5-25.
6.6—27.
1,5—28.
8,4
wobei zu bemerken ist, dass Max. und Min. für beide Beob-
achtungsorle nur den Stunden 9, 12, 3, 9 enthoben wur-
den. Es würde liiernach durchschnittlich in Bern die Tem-
— sammtüclie Jmhre, in welchen er ihn überschriii, nur 706. Zu be-
denken ist hiebe! natörlieh auch der Umstand, dass auf die Fruchtbar-
keit nicht aämfulliche Winde des betreffenden Jahres, sondern nur die
Winde von der Aussaat bis sur Brndte influiren.
u&
^r4liir in dipscn Monntcn nm nahi* ^/j" C- höher sein all
fi Burg<turf. und diese« Eonächst davon herrühren, dass
Burgdorr nehen nahe ([Iricheo Maxinias bedeoEend IJe-
treHiniina Turkommen. Aurgcfallcn ist mir bei der Ver-
IttdiaDg, dass, wahrend meine Beobachtungen nor aas-
iieni «Hien um i'2 eine hühere oder nor «iben so hohe
[Temperatur als um H. und ziemlich 3'>l(en um Q** Abend«
me liefere oder nur eben su liefe Temperatur als am
Morgens zri^ca, — beides nach den Beobachtungen
Berrn Fliicbigors in ßurgdorf sehr häufig, letzteres fast
rcfelmüfiig vorkömml. ferner kommt es, wie es scheint,
in Kurgdorf lienilich oft vor, dass die höchste Tagrslem-
peralar aoT den Vormlllug fallt : so z. B. linden sich in
Herrn Flückigers Beobachtungen am 3., 4.. 7. nnd 12. Juni,
•Dl 3., 4.. 6., 7.. 14., 18. und 27. Juli, am 4., 19. und 30.
iugiifl, und am 23. Seplember je schon um 9*" Morgens
Tklich hühcre Temperaturen eingetragen, als um l'i'' und
■B 3^ des gl>^ichen Tages. In den entspri^chenden llcrner-
leobaclilungen ist, mit Ausnahme des 3. Juni, des 18. und
il. Juli, wu klein« Anomalien in demselben Sinne, aber
fiel Khwacher ausgeprägt, vorkommen, nichts zu bvmor-
FÜr die oben angemerkten Anomatien in Bern am
d 1SJI9. November Telili^u mir noch die corrcspon-
toAta Beobachtungen von Burgdorf.
Durch die erwähnten Anomalien im t.lglichen Ganiie
drr Tempcraiar in Bnrgdorf wurde ich veranlasst, iheils
lo den mir /nr Disposition stehenden Beobachtungen Trcch-
•rb, Ibctls in meiuvn eigenen Beobachtungen nachzasuchen.
Imliche Anomalien auch in Bern etwas biinlig erschei-
ond ob au« einer grossem Reihe von Beohachtungi-o
«(WM Rntscfaeldendes über ihr Auftreten hcrauslinden
Die «un mir angewandten Bcobachlangen gehen
Dnember 1826 bis Knde November 1854, und hie-
— 154 —
t6D, da die Jahre 1847, 1849, 1850 und 1851 tbeils gani
fehleo, theils za anyollstäDdig sind, gerade 24 volle Jahre.
Ich sachte aos ihnen alle Tage heraus, wo das Thermo-
meter am 9*" Morgens eben so hoch oder höher stand als
am Mittag and am 3^ Nachmittags, and fand in den 24 Jah-
ren 350 solche Tage, welche sich anf die eiDselnen Mo-
nate and Jahreszeiten folgendermassen vertheilten :
December .... 34]
Janaar 87 1 Winter 89.
Februar 18]
März .22]
April 41 1 Frühling 91.
Mai 28]
Jnni 36)
Jnli 3l| Sommer 85.
Aagast 18)
September . . . / 20
October 19 Herbst 85.
November .... 46
Es geht daraas hervor, dass diese Anomalien ao keine der
4 Jahreszeiten vorzugsweise geboudeu siud, dass sich hin*
gegen die einzelnen Monate sehr wesentlich in Beziehung
auf dieselben uoterscheiden , — dass in jedem April und
November im Maximam dorchschaittlich 2 vorkommen, in
jedem August, Februar, October, September und März
dagegen kaum eine, und dass sich der Verlauf während
des Jahres so ziemlich durch eioe Curve mit 2 Maximas
um den 24. Hai und 15. November, und 2 Minimas um
den 22. Februar und 23. August darstellen lassen würde.
Um zu entscheiden, ob diese Anomalien an besondere Tage
gebunden sind, habe ich in der beiliegenden Tabelle ein-
gezeichnet, wie oft sie in den 24 Jahren an jedem Tage
des Jahres auftraten. Der zur Benutzung vorliegende Cyclus
Anuhl der AnoDuüien
in 24 Jahren.
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1,10
— 156 —
TOD Jahren ist nun zwar allerdings zur Erledigung dieser
Frage etwas wohl klein, aber doch scheint aus dieser
Tabelle hervorzugehen, dass sich einzelne Tage in dieser
Beziehung hervorthun, wie namentlich der 1. Februar, der
16., 23. und 29. April, der 28. Juni, der 21. Juli, der 8
November und der 9. December. Weitaus die meisten
dieser Anomalien traten bei SW und bedecktem Himmel,
Regen, Schnee oder Sturm ein, — doch manche auch an
schönen Tagen und bei anderen Winden : So z. B. wehte
bei allen 3 auf den 13. November fallenden Anomalien den
ganzen Tag NO, — dabei war 1827, wo das Thermometer
von 3,4 auf 3,0^ R. herunterging, schöne Witterung, —
1835, wo es von —2,1 auf — 3,2<> R. fiel, ebenso, — 1843,
wo es von 0,0 auf — 0,2^ R. ging, bedeckter Himmel. Am
26. Hai 1834 ging das Thermometer bei schönster Witte-
rung, aber starkem NO von 18,0 auf 11^2 R. herunter.
Am 15. October 1829, wo das Thermometer von 5,5 auf
4,7^ R. sank, wehte bei bedecktem Himmel am Morgen
SO, am Nachmittag NO. An dem prachtvollen 15. Januar
1848 ging das Thermometer bei NO von —4,8 auf —6^3 R.
herunter, etc.
E. Quetelet gibt im 4ten Bande der Bulletins de
TAcadömie de Bruxelles zur Bestimmung der Jahresoscil*
lation des Thermometers in p Fuss Tiefe unter dem Bo-
den die Formel
— p«
Ap=A«e oder logAp=a— bp
wo Ap die erwähnte Jahresoscillation, e=Num0,43429 die
Basis der natürlichen Logarithmen, A, a, a und b aber
Constante bezeichnen , und findet für Brüssel aus seinen
Beobachtungen in den Jahren 1834 — 1836
-0,0047.p
logAp=l,141 98— 0,04111. p oder Ap=13,87.e
— 157 —
Nieb meiocD Beobachtungen betrug in Bern die Jahres*
oscillatioa
1863 1854
in 3' Tiefe 16,09 16,89
— 6' — 11,64 11,58
Hieraof folgt im Mittel aas beiden Jahren für Bern
-0,1169.p.
lofAp=l,36935— 0,05075* p oder Ap=23,41*e
wahrend Kupffer aus den bekannten früheren Beobachtungen
fOD Otl für Zürich, anstatt 0,1169, die nahe gleiche Zahl
0,1102 fand. Bestimme ich aas der Berner-Formel den
Werlh von p für Ap=0^01, so finde ich 66,39 Fuss, d. b.
ia einer Tiefe von 66,39 Fuss verschwinden in Bern nach
aeineo Beobachtungen die Jabresoscillationen.
■• IW^ir^ IVotlsen cur Geschichte der
Mathematik und Physik in der Sehwels«
1) Der Antistes Ludwig Lavater von Zürich
(LMarz 1527 — 15. Julil586)hatsich durch seinen CWtetarum
owfiatfiii fere ccUalogus, Turici 1556. 12., der 1681 von
Med. Dr. Hans Jakob Wagner deutsch und vermehrt neu
aufgelegt wurde, ein nicht unbedeutendes Verdienst um
die Astronomie erworben. — Ausser dem seinem An-
denken in Zürich gewidmeten Neujahrsstück ab der
Chorherren auf 1832 sind über ihn zu vergleichen:
David von Moos, Sammlung von Grabschriflen I. 70
Hinsch , Epistolffi ad Job. Kepplerum scriptse, Nr. 460
Qod 477.
2) Zur Vervollständigung der Samuel König (vergl.
MiUh. Nr, 43, 44, 46, 47, 48, 49, 59, 60, 62, 65, 184
- 158 —
Qod 280) betreffenden Litteratnr ist noch bfnzoweisen auf:
Kästners Mathematik D I 290 und 385—386 ; Delambre ,
histoire de TAstronomie moderne I 390.
3] Von dem Mathematiker Paol Gold in von St. Gal-
len, nach dem die bekannte GuldioischeRegel benaont
ist , gibt Riccioli in seinem Almagestom novom (I 62)
folgende kurze Biographie : DPaulus Guldin Societ Jese»
Sancto-Gallensis natus Anno 1577 die 12 Junii, et Habacoc
Yocatus» Frisinge ad fidem catbolicam adductos, et
Monachii Anno 1597 admissus pro Coadjutore temporal! «
Pauli nomen assumpsit, sed detecta in eo indole exinia
ad Mathesim » Romam vocatus Philosoph, ac Mattbem.
studiit, docuit Grfficii et Vienn» Mathesim. Scripsit pro
Kaiendario Gregoriano contra Sethum CaWisium, obi
contra Scaligeri diatribam de Aequinoctiorum precessione.
Problema geographicum de discrepantia in numerandis
diebus inter eos, qui nayigant ad orbem noyum, et qui
ibi consistont, Centrobaryca , etalia: ubiit Anno 1643.^ —
Am bekanntesten ist Guldins Werk De centro gramkiUs
libri 4. Viennoß 1635, fol., geworden. — lieber Guldi
sind unter Anderm zo vergleichen: Kästners Geschichte
der Mathematik IV 33 und 146 ; Montucia , bistoire des
Math^matiques II 32 — 36; Hansch« Epistolse ad Job. Kepp-
lerum scriptae, Nr. 480 und 527; Dechales , Mundus
maihemalicus I 42.
4) Nach einer mir durch die Güte Herrn Rathsherrn
Peter Merians in Basel zugekommenen Notiz, war Peter
Euler, Vater des berühmten Mathematikers Leonbard
Euler, von 1703-1708 Pfarrer in St. Jakob bei Basel,
und erhielt erst 1708 die Pfarre in Rieben, auf welcher
er am 13. März 1745 starb. Es ist also die häufig vor-
kommende Angabe, es sei Leonbard Euler in Riehen
— 159 —
geboren, dabin in bericbtigen, dass er io Basel geboren
wirde, aber seine Jugendjahre in Rieben verlebte.
5) Deber den in Nr. 99 besprochenen zürcherischen
Mathematiker Johann Heinrich Rahn berichtet von Moos
in I. astron. etc. Kalender: yßer in den mathemaUschen
linalen erfahrene Herr Rathsherr und Seckelmeister Rahn
s. G. bat schon in dem vergangenen Jahrhundert nicht
aar rar Aenfnnng des stndii Aslrooomici , Uhren verfer-
tigen lassen, welche die Minuten und Sekunden anzeig-
ten, aondern auch unsere Stadtuhren nach chinesischer,
von den Engländern in Europa gebrachter Erfindung,
also eingerichtet, dass sie in einem vollkommen richtigen
nd gleichen Gang sein können , wenn man änderst fleis-
lig dazu schauet.^ Derselbe theilt in seinen Grabschriften
■il , dass Rahn , der 15 Kinder gezeugt habe , am 27. Mai
1C76 gestorben sei. — Auch in Doppelmayrs Historischer
Nachricht und in Kästners Fortsetzung der Rechenkunst
indet sich Einiges, das Rahn und sein Verhällniss zu
Pell betrifft, jedoch nicht ganz stichhaltig zu sein scheint
6) In der d Allgemeinen Monatschrift von Droysen, etc«^
laden sich sehr interessante Auszüge aus Rriefen von
Leonbard Euler und Jobann Albrecht Euler an Wenzeslaus
Johann Gustav Karsten.
YerBeichnlm der für die Bibliothek der
Schwele« IVaturf« Gesellschaft elnge-
Simgencn Geschenke«
Af Im §ociHi nalionale (fctgricttUure eU, de Lyon:
AsMÜe«. Deosüme s^rie. Tome 111. 1 , 2. iV , V. Lyon
1860—1853. 8vo.
Hf Im SociM vaudoUe des sciences natureUes:
Mletia. Tone IV. Nro. 33. 8?o.
— 160 —
Von dem naturforschenden Verein in Bamberg:
Zweiter Bericht. Bamberg; 18A4. ito.
Von der k. k. geologischen Reichsansiali in Wien:
Jahrbach. IV. Jahr^ng No. i. Wien 1863. 4ta.
Von der k. k. Akademie der Wissenschaßen in Wien:
Sitsan^berichte. Bd. XI. 5. XII. 1, 2, 3, 4. Wien 1854. 8.
Von Herrn J. Thumusnn in Prunlrul:
Contejean, Enomcration des plantes Tasculaires dea environa de
Montbeliard. Besan^on 1854. 8.
Von der TU, RedaelUm:
^ Gemeianfitzii^ Wochenschrift von Würsborc;. Jahrg. 1854. No.
18-43. 8.
Von dem nalurhisiorischen Verein der preussischen Rheinlande und
WeslphaUns :
Verhandlungen. Xlter Jahrg. , Stes Heft. Bonn 1854. 8.
Von der königl. Akademie der Wissenschaften in Amsterdam:
1) Verslagen en mededeelingen. I. 1, 2, 3 II. 1, Z, Amsterdam
1854. 4.
2) Verhandelingen. 1. Amsterdam 1854. 8.
Von Herrn Fischer^Oosler in Bern:
Mohl und Schlechtendal. Botanische Zeitung. Jahrgang I — XI.
Berlin 1843-1853. 4.
Von der Akademie der Wissenschaften in Wien:
1) Denkschriften. Band VII. Wien 1854. 4.
2) Auer, Tafeln su dem Vortrage: Der polygraphische Apparat der
k. k. Staatsdruckerei. Wien 1853. 8.
Von Herrn Prof. Wolf in Bern,
1} Bache, observations on the distarbance in the direction of the
horizontal needle. Philadelphia 1834. 8.
2} Raabe, was ist der Gegenstand der Mathematik? Zürich 1853. 8.
3) Littrow, Karl v. , Bahnnähen awischen den periodischen Gestirnen
des Sonnensystems.
4) De la Harpc , du muoilage de coings dans la m^dication ömoliente
anlispapmodique. Lausanne 1854. 8.
5) Diesterweg, Raumlehre oder Geometrie. 2te Auflage. Bonn
1843. 8.
6) Gräfe, allgemeine Sammlung von Aufgaben aus der bürgerlichen
kaufmännischen etc. Rechenkunst. Leipzig 1852. 8.
7) Gräfe, Resultate und Ausrechnungen au der allgem. Sammlung
von Aufgaben aus der bärgerlichen kaufmännischen etc. Rechen-
kunst. Leipzig 1852. 8.
A. III*rlot, über das Vorkommen von I
Fossilien In der Hniiererde von
EienKunu.
( Vargfirnepii Jen 30. Decimber t8.il.)
Ucrr Il^iguct hal schon mehrmals organische Sparen
to ikr' llupercrJe geTuailca, welche er bei LcDgoaa ab-
. Leltlea Sommer Taad er eiocD schönen Echinilen,
ciBgCKlilosscniDt^incr festen, harten Gesteinsmasse, welche
«ie Terüad^rter ond verkicselter Kalk aussieht, und die
wirklich Fener schlägt. Näher belracblel, zeigt sich
4a Gestein Ttiindrasit;, nach Art des Dutuniits, und es
Bul überdicss die Spuren einer früher vorhaodei
nlRnJacbto Struklur erkennen. Die Farbe ist neiss, fein
tlfalicli getleckl. Der Echiuit ist als innerer Abdruck
>rhaDd«ti, seine Schale ist verschwunden und hat einen
lUeD Rium zurückgelassen. Herr Desor schreibt Fol-
tndea darüber:
,J'«i exnmiiiä ce fussilc avec beaucoup d'inl^rät, ot. l
avec laut lo suin iiue reclamo nn objet pareil, cn le com-
parsnt k (üuIhs les «spOces de cc genre. II n'y n que dem
««pecrs de l'yijuru* , entrc lesqnels on pourrail balanccr,
I« Pi/qHntt Blumenbachii du corallien du Nord de l'AlIe*
magn«, qui n'a pas encore etü iroovä en Snisse, et le i
ti/jurus MonfmoUiAt du n^oeomicn (sup^rienr). C'est de i
ce dernicr qa'il se rapproche le plus, e[ apr^s lavolr c
fut de concert avcc M. de Montmullin avec les ei
pUrn de »a collectiün, nous sommea arrives ä cetle con-
doatoii qou ce duit £lru un jcunc individu du Pygunts
M«ntmollini (Ag.j, et par cons^quenl, qae la röche qui
It Fcoreriuo etl de l'epoqae niiocomienne. Ceci conlirme-
nit d*aiUrarg le* •>pinions que Gressl> a i-mises il y s .
Clcrn. Niitlicit. Deeimbcr lOM.)
4
— 162 —
loDgtemps sur l'äge du terraiD sidörolilique du Jura orien-
tal. — Si noaa avons eo ud ioslaol quelque doate aor
ridenlitö de cc fossile avec le Pygurm MofUmolUni de
Neuchätel, c'est parce qu'il est proportioooellemeul uo
peu plus aIlong6 que les eiemplaires ordinaires, circon-
staoce que j^adribue au fait que c'est un jcune individu.^
R« Ü^olf^ Motlsen sur Gesrhiehto der
nf athetnatik und Physik In der Sehwels«
XXJCMW. VmrMMeammm /TM toeta «ttaal AmirAmm.
1) Senebier führt io seiner Histoire litt^raire de
Gencve (II 176) zwei Genfer des Namens Oringalet auf:
1) y^Jean. II composa un petit livre latin en forme de
th^ses sur la manidre de fortifier les placcs; il le dödia
au Consell , qui lui fit donner 6 ducats , et qui lui
assigna en 1621 trente florins de gages pour avoir besoin
des fortifications de la ville/^ 2) y^Frangots. Keppler
parle avec 6loge de Francois Gringali^t dans ses leltres;
il dit que ce Genevois lui avait aid^ k faire ses observa-
lions. Gringalet avait vn Copernic k Thom. Ce Gringalet
fut non seulement Aslronome; il ötait encore PoSte; il
composa au moins des vers latins sur la mort de Jaques
Lect.^ Diese Notizen scheinen nun ziemlich. unrichtig zu
sein; denn wenn auch in den von Hansch herausgegebenen
Briefen von und an Keppler häufig von einem Gringalle-
tus die Rede ist , ja sogar unter denselben 7 Briefe von
ihm an Keppler erscheinen,^ so nennt sich dieser Grin-
galletus nicht Frangois, sondern Jantis. Ferner geht aus
diesen Briefen hervor, dass Gringalletus, den Keppler
als »sedulus calculator et totius Matheseos capax^ be-
zeichnet, in den Jahren 1617—1620 Gehulfe Kepplers
^ 163 —
war, ond Eode 1620 oder Anfang 1621 wieder nach Genf
zurückkehrte , and man darf wohl mit ziemlicher Sicher«
heit aoBeiuneD • dass Gringalletna zu jener Zeit noch ein
jingerer Mann war, — also gewiss nicht schon 1543, dem
Todesjahre fon Copernicas, lebte, — geschweige diesen
ia Thom besuchte. Zu bedauern ist es , nichts Bestimmtes
aber die spätem Lebensjahre und Arbeiten Griogalets zn
wissen, — das obige Zeugniss Kepplers und die nicht ge-
wobBlicbe Frenndschaflshezengang. welche er seinem Ge-
holfen darcb Schenkung seines Porträtes erwies, zeigen
uns , dass er seinem Vaterlande Ehre machte.
2) lo allen Zürcher-Kalendern der Stadtbibiiothek in
Zürich finden sich folgende handschriftliche Notizen :
1569. CofMta. Den S. November erschien ein Comet
m anfang der nacht gegen nidergang der Sonne.
1&72L Wintormonet Stella. Diss Zyt stund ein
wnsderschöner ungwonlicher häller stern an des himmels
höhe, stand die ganz nacht bis zu heitrem tag, und gab
ciA« grosse heitre um sich am himmel.
3) lieber die mit Recht berühmten Bernerischen Me-
chaniker Christian und Ulrich Schenk vergleiche
man: Morgenblatt 1816, pag. 708 nnd 1108; Bibliolhdque
britanniqae, Hai und Juni 1815; etc. Der sachverständige
lagenienr Feer von Zürich (siehe llitth. 1844, pag. 111)
nannte Ulrich Schenk in einem Briefe vom 10. Hai 1816
II einen seltenen Mann, dessen Theodolithen besser als alle
von ihm früher gesehenen^^ seien.
4) Gottfried Tri holet, am 17. März 1152 im 56sten
Jahre seines Alters in Neuenburg gestorben, soll (Mon.
Nachr. 1752) viele mathematische Artikel im Mcrcure suisse
verfasst, und ein die Astronomie betreffendes Werk hin-
terlassen haben.
5) Professor ThomasSpIciss in Schaffhausen (vcrgl
- 164 -
HiUh. 1847, pag. 165) war 1105 geboren and starb im
December 1775.
6) Alidreas Wirz von Zürich (vergl. Miltb. 1851,
pag. 186) wnrde den 6. Janoar 170B a* St dem Herrn
Pfarrer Caspar Wirz in Tüfen geboren, war Inspector der
Constabler und Rathsherr in Zürich, nnd starb den 28.
Mai 1792.
7) lieber den dnrch seine Lehren der Rechenkunst
(Sl. Gallen 1790—1791. 2 Thie. S^^), seine Logarithmiscben
Tafeln (Winterthnr 1794, 4^), seine Unlersnchnngen über
Cardans und Bombelli's Regeln (St. Gallen 1796. S^) etc.
bekannten Johann Joachim Girtanner von St. Gallen,
früherm Professor der Mathematik am Seminar in Halden-
stein nnd Harschlins , Tergleiöbe Honatl. Nachrichten 1800.
8) Albrecbt Höpfner Yon Biel, Apotheker in Bern
einer der Stifter der Naturforschenden Gesellschaft in
Bern , Herausgeber des Magazins für die Naturkunde Hei-
yetiens (1787—1789) etc., wurde den 20. Januar 1759 ge-
boren, und starb den 16. Januar 181S. Vergl. Monatliche
Nachrichten 1813.
9) Seit der in Nr. 318 gegebenen Notiz über Josias
S i m m le r ist von dem bekannten Zürcherischen Geschichts-
forscher, meinem lieben Freunde Georg von Wyss, als
Neujahrsgeschenk des Waisenhauses in Zürich auf 1855,
eine einlässliche Biographie desselben erschienen.
TarBeiehiiJbis der MitsUeder der Beme-
rlMlMn IVatiirforsch« Oesellscliaft«
Herr R. Wolf, Präsident für 1855.
9 L. Fischer, Secretär seit 1854.
j^ J. Hamberger, Qaästor seit 1845.
j> Christen er, Bibliothekar der Schweiz. Nat.
Gesellsch. seit 1847, und Correspondent
derselben seit 1849.
9 L. Schläfli, Unter- Bibliothekar seit 1858.
Nüit» IKe nit * beieichneteD Mitglieder haben die Gesellsohaft im
Laife des Jahres 1854 darch Mittheilnnsen erlVeat.
Herr Anker, M., Professor der Thierarzneikande (1822)
A Bienen, Lehrer an der Mädchenscbole • (1849)
Beck, Eduard (1853)
Brindli, Lehrer der Mathematik in Bargdorf (1846)
Bron, Notar zo Corban (1853)
Brögger, Lehrer in Erlach (1848)
Brnnner, L, Dr. und Professor der Chemie (1819)
Branner, IL, Dr. and Professor der Physik. (1846)
Christener, Lehrer an der Indaslrieschnle (1846)
Cramer, Carl, Med. Dr. in Thierachem . . (1854)
Cnsler, Dr. and eidgenöss. Münz wardein . (1850)
Demme, Dr. and Professor der Medicin. . (1844)
Denzier, Heinr.,-Ingeniear (1854)
Dill, Lehrer an der Indastrieschale . . . (1853)
Durand, Jos., Prof. d. Mathem. in Pruntrut (1853)
Durheim, Georoeter (1850)
— 166 —
Berr ▼•Erlach, Med, Dr
D Fay, Nordamerikaniscber Gesandter . . .
^D ▼• Fellenberg, Phil. Dt., gew. Prof. d. Chemie
D ▼. Fellenberg, Wilh
D Fetficberin.W., Lehrer am Progymnasinm
y^ ▼• Fischer-Ooster, Karl
* j, Fischer, Lndw., Phil. Dr.
* D Fläckiger, F. A., Apoth. in Bnrgdorf . .
D Frey, Bnndesrath
D Frotö, E., Ingenieur k Hi^conrt . . . .
D Faeter, Dr. mid Professor der Medicin . •
)> Färi, Lehrer .... .^
D Gerber, Prof. der Thierarzneikunde . . •
D Gib ölet, Victor, in Neoenstadt
j> Glaser, Gutsbesitzer
)) y. Goumoens, A., Dr. n. Prof. d. Medicin
D Gr^pin, Med. Dr. in Delsberg
I» Haller, Fried«, Med. Dr.
,1 Hamberger, Job., Lehrer an der Realschule
D Henzi, Fr., Mathematiker
9 Hermann, Dr. and Professor der Medicin
y^ Hidber, Lehrer an der Indostrieschnle • •
* y^ Hipp, Vorsteher der Telegraphenwerkstätte
» Jonqaiöre, Med. Dr
D Kernen, Rad., von Höchstetten . . • .
^D Koch, Job., Mathematiker
^ König, Med. Dr. . .
1^ Krieger, K., Med. Dr., Lehrer der Natnrw.
B Kuhn, Fn, Helfer in Rüschegg
y, Kupfer, Lehrer d. Physik in Münchcnbuchsee
» Kupfer, Fr., Med. Dr
D Lanz, Med, Dr. in Biel
» Lauterbnrg, R., Ingenieur
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
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1(
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1
1
1
11
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II
II
11
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II
- 167 -
Herr Laaterbarg, GoUl., Arzt in Kirchdorf. . (1853)
Leocb, August, Apotheker (1845)
Liodt, R., Apotheker (1849)
Liodt, Wilhelm, Med. Dr (1854)
Lutz, F. B., Med. Dr (1816)
Manuel, Rudolf (1846)
MaroQ, Lehrer in Erlach (1848)
May von Rued (1849)
May, Heinr (1846)
Meyer, L. R., Negotiant in Burgdorf . . . (1842)
f. Morlot, Adolf, gew. Prof. in Lausanne (1845)
Müller, Genie-Obersl (1839)
Müller, Apotheker (1844)
Müller, J., Lehrer der Math, an d. Realschule (1847)
Neu ha US, Carl, Med. Dr. in Biet .... (1854)
Otth, Gust. , gew. Hauptmann (1853)
Pagensiecher, J. F., Apotheker .... (1815)
P c r t y, Dr. u. Professor d. Naturwissenschaften (1848)
Quiqucrez, A., Ingenieur ä Del^monl . . (1853)
Ramsler, Director der Elementarschule. . (1848)
f. Rappard, Gutsbesitzer (1853)
Rau, Dr. und Prof. der Medicin (1834)
Ries, L., Geometer (1849)
Rütimeyer, L., Dr. und Prof. der Medicin fl853)
Sehatzmann, Pfarrer in Fruligen. . . . (1850)
Schläfli, Professor der Mathematik . . . (1846)
Schneider, Med. Dr., gew. Regiernngsrath (1845)
Schumacher, Zahnarzt (1849)
Sbuttlewortb, R. Esqr (1835)
Simon, gew. Landammann (1842)
Sinn er, Artillerie- Oberst (1848)
Stab«li, Fr., Lehrer am Waisenhause . . (1853)
St ein egger, Lehrer in Langenthai . . . (1851)
— 168 —
Herr Slero, Apotheker in Biet
Slraab. J. £., Med. Dr. in Münchenbuchsee
Stacki, PosUecrelir
S t Q d e r , Dr. and Prof. d. Natorwissenscbaflen
Stnder« Beruh.« Apotheker
Sind er. GottL« Reeierongsstaltbalter . . .
Tbaroiaon. Jales, Prof. k Porrentruj . .
Treathardt, J., Lehrer an der Mädchenschale
Trog, Apotheker in Than
Tscharner, IL L., Oberst
¥. Tscharner, Beat, Med. Dr
Valentin, Dr. and Prof. der Hedicin . .
T. Wagner, K. Fr^ Apotheker
¥. WattenwTl, Friedrich, in Muri . . .
¥. Watten wtI, Friedr., lu Gerlafingen • .
^ Wild, KarK Med. Dr
* » Wolf« R., Dr. and Professor der Mathematik
^ Wurstemberger, Artillerie-Oberst . . .
9 Wydier, H., gew. Professor der Botanik .
n Züadel, gew. Professor in Lansanne. . .
Herr Bond, Ami, Med. Dr., aas Bargdorf, in Wien
j^ Boatcrweck,Dr. and Director in Elberfeld
^ Gingins, Dr. Phil., im Waadtlande . . .
y^ Grnner, E., Ing^n. des mines, in Frankreich
9 Gygax, Rad
9 M a y e r , Dr. and Prof. der Anatomie in Bonn
y^ Meissner, K. L., Prof. der Botanik io Basel
^ Miescher, Prof. der Medicin in Basel . .
y^ Mo hl, Dr. und Prof. der Botanik in Tübingen
^ Mousson, Albr., Prof. der Physik in Zürich
y> Schini, Rud., Prof. in Zürich
^ Seringe, Directcur du jardin bot. ä Lyon
y, Theile, gew. Professor der Medicin . . .
Alpliabetisches
Personal- und Sach- Register
über die
Mltthellangen
der
Naturforscheiiden Geseilschaft in Bern
aus den Jnhreii 1843—1854.
M \\» (rU^fsirui-kli>ii /ahlrii li«£<*iriiiirii (mit VerMituog Ttm 18) tli« Jakrialilni , — tU«
/jhlrii in |rwolinlirb»r Sehrifl Jif SrtUiixahUn.
A.
Aether-Kinathmang 47 26.
AgMbI, Gaelana 46 03.
HpfSifthea U 49.
AltaMaui, Joh. Georg 46 io&.
i*ABgcville, llfnriette, Besieisung den MontbUne 51 164.
ArcdU vnlpiri« rt «tellaris 49 1^24.
AfUhaietlk s. Briindli, Schlafli, Wolf.
ArauuMi, Seeahren 51 187.
AstrOMMDlie s. Clurpentier, Frien, Heis, Ma^, Pararelsua, Sclienehier,
Sehleaain^er, Trechsel, Wolf, Zin^p.
■MÜkurleeB 48 161; 49 17, 172.
Ballistik 46 177.
Barameter Oücillationen in Bern h\ 23; tiefrr Stand 54 KKI.
Bathoieter von Kiseher 52 73.
Beek Krisinllmodelle 43 48.
Belley, Cemp^ratore de Montböliard 50 10:>.
Bmait D. G. Windbeobachtun^en in Bt-rn 54 148.
(Bern. Milth. 1864.) •
— 170 —
Berti (s- Meteorologische Bcubaclituii^ccn, Mu8cuni, Wulf, Ntcrnwar(f)
Ilrannen 44 Hb; Naturf. Ge8ell8clittft 43 I ; ( *anlon8vermeBAUBS
44 l»5; kiiniatologie 46 121; Cui(ur«:ehcliich(e 51 1b7; jälirliclier
iinnt; Her Barometer, Thermometer und Gewitter 53 38.
ReniOtllli Uebersicht der Familie 46 17: BriefwechBel 48 I, 53 ViTt
Prcisaufptben 51 103; Johannes I 48 217^ 51 07, 118, 188;
Johannes II 46 44, 109, 47 125, 51 10, 96; Johannes III 46 109,
51 iO, 162; Daniel 51 104, 154, 53 270; Nicolaus 1 51 188.
BcHraiid Elic 46 105; Louis 51 210, 52 187.
Bibliographie s. Bruuner II, Fischer, Woir.
Bilttnger, O. B. 51 97; Briefe von Christ. Wolf 54 126, 141.
Bll8en61 , päne Farbe 46 33.
Birne merkwürdige 53 20.
Blauiier, N. 44 186; 45 43; 46 84.
Blaubllure Verhalten zum Calomel 47 84.
Bitttiieuzeifen in Bern 54 lllj in Chaux-dc-fonds 51 65.
Bliunenbacil Briefe an Wyttenbach 50 119.
Bluineusfein, Wasserunalyse 51 193.
Bode Briefe au Huber 52 151.
Bodeiifeiuperafur in Bern 54 156.
Bofmersiicli atir .Steinsalz Wiediisbach 49 65; Cornol 51 41.
Bonanonil, les tcrrains tertiaires du val de Delemont 51^110.
Boiinet Briefe an Haller 46 109, 131. 1.18, 142, 168, 170, 182, 184,
187, 188, 189, 220, 221; 47 12, 15, 16, 19, 20, 55, JSÜ, 109, 121,
125, 141, 142, 143; 48 36, 37, .39, .52, 5.3, UW, 110, 11'^, 157,
188, 212, 240, 241, ZU, 265, 266.
Boren, Sturz in den (;rindclwuld;ric(scher 43 32, 89; 44 122.
Botanik s. Fischer, Lorinscr. ^lontandun. Forty. 8chärer, SchlüHi.
Thurmann, Tros, Wydier.
Bracliionu8 ureeoiari» 53 358.
Brttndli, 11. Arithnietii<clu-s, gTuaictriscIies und h»rmoiiiM*hcfii Mittel
49 178.
BraiUlS Fahlerz aus dem Kinfisclithale 54 57.
Brtinner 1 Darhtellun? von Silber in Blechform auf «ralvanischem
VVeffc 43 7: Analyse von Schiesspulver und andern Schwefelver-
hindunßren 43 *50: Verbindiin»: des KupferoxydcH mit der Kohlen-
saure 44 9 ; durch SchwefclwasserstoM' ffclallles iSehwefelkupfrr
44 15; Ultramarin 45 25, 47 .*)0; llcstinmumz: d^r kolilcnsöurr
in ihren Salzvcrbiniiun^cn 46 129. 47 91; Fiinuirkuiio* des Zu-
ckers auf chronisaures Kali 47 89; zur t^udiunictrie 47 121, 51
tT-i; ffedieffcups ti!<ild von S. Francisco 49 03; quaniitativr Be.siini-
mung: des (inWes aus Lr^jirunsen 49 94; zur Analyse der (^Ictalt-
Lc&ininsrn 51 1 ; Darstclluns: von reinrni »Silber aus (/hlorsilber
52 1 ; Fiilluns: von mrtaHischem Kupfer und Bereiiuuir von Kupfer-
u\yd 52 2: Trennuns: von Kupfer und Zink bei Analysen 53 111;
Brstiniiuuna: v<»n (lasinenacn 52 2'^.'>; Reinigruns des Lciicht^uscs
52 24'^; rnlrrsuchiins: eines vulcanisclien Frodukls 52 214: Ana-
lyst* der isciui'^phärischen \t\\\\ ,>3 249: Bereitung dei" rauchenden
— 171 —
t
SalMtersiurc 53 262; Uatersucliun^ des Wienerkalkes 53 264;
lifUeerer Raam auf chemtsehem Wege 54 1.
II fiVer SkandinaTien 46 1; Binfluss des Mag^eüfunas auf
dderisehe Körper 47 81 ; Cohäsion der Flfissigkeiten 47 145 ;
Schweiserisehe Nommuliten - and Flyseh-Formalion 48 9 ; Dia-
■afsetismiui des Kises 48 45; Wirkung verschiedener Substanzen
duirh Berührune: auf Nervenkranke 48 67; Brief von v. Erlach mit
Bemerkungen 48 248; Einflnss des Magnnetismus auf die Cohäsion
der Flüssigkeiten 49 106; landwirthschaftlicher Werth von Mer-
geln 49 113; Kalklager im Torf bei Kirchdorf 49 122; Thatsachen
lar Beurtheilung des gefärbten Schnees von A. 1850: 50 186;
Produktionskraft der Natur 50 207; wichtigste Arbeit über die
Geologie der Alpen 52 25; Taschenbarometer 53 273; Brief von
lloriot 54 60.
Iltkeri^escheilke an die Schwel«, naturf. Gesellschaft 44 123, 168,
IXt, 202; 45 15, 29, 84, 89, 117, 132; 46 14, 32, 88, 103, 120,
134, 160, 172, 190, 2Ü7, 223; 47 56, 63, 9i, 111, 128, 170; 48
K 22, 54, 95, 160, 165, 173, 189, 2U8, 213, 229, 244, 261, 271;
49 10, 45, 109, 127, 143, 146, 185; 50 16, 72, 103, 128, 141,
168; 51 16, 47, 165, 192; 5Z 22, 39, 55, 69, 95, 104, 120, 135,
152, 192, 223, 271, 288, 323; 53 22, 39, III, 128, 152, 214, 246,
271, 280, 296, 359; 54 14, 31, 72, 86, 103, 111, 128, 142, 159.
UrgL. J006t 46 162, 51 186; ProportionaUIrkel 46 164; Logarilh-
■ea 48 46.
Calandriiii, J. L. 46 219 ; 52 185.
CmIUIob, J. f. 45 82; Briefe an llaller 46 144.
I*hlippai8, F. Analvses de rochcs du Jura bernois 53 207,
C'kupeiltier Sehen der Sterne bei Tage auw tiefen Schachten 51 159.
I'bmif s. Brunncr I und II, Chappuis, Fellenberg, Lcuch, Malier.
PageuHtecher , Sehönbein, Siuder II.
C'kmeaux, Ph. Loys de 45 63, 66; 46 45.
C^kimrgie, s. Demme.
ChHoBiden Bau 53 168: Ch. der Antülm 53 195; Ch. der canari-
sehen Inseln 53 205.
C*«lritoiOB der Flüssigkeiten 47 145; 49 106.
CMMhiliologlp s. Shuttieworth.
C«|imii€aiil8clies Woltsysfem , lur NcschiclKc 52 105.
Iraner« Ciiabiicl 46 23; 52 185.
l-roiltiaz, J. P. 45 63. 51 9H. 54 r^7; Briefe an Hallei- 4<i '^4, 45*
Ciicarbifiirceii 52 .>.
( yrlo^tomareeu 52 'HS
(*3>i«t. Joh. Ba|itiHt 53 :Uo.
— 172 —
D.
Basypodius. Conrad 54 137; 54 09.
Decandollc, Pyr. Briefe an Wyttenbach 50 lif>.
Deluc, Jean Andre 47 123, 48 Ib8^ Briefe 50 120, 52 220.
Denime, H. <lie «turcli Aother-Kinathinunff bewirkte Unempflndlick*
keit 47 25.
Hesmldiaeeen 49 17, 173.
Diamagnefknius des Eises 48 46.
Dlastropllic der Infusorien 51 87.
Dieeras, neae aus dem Bern. Jura SZ 27^i.
Doppeljodttre Darstellung 45 105. ^
E. '
ElBenbahn-C'Outrol-Uhr von Hipp 54 62.
Elecfrisriie Maschinen aus Papier 46 161.
Elephanf, fo^RÜcr, bei Pruntrut 53 242.
Ellipsoid, kurxente Curve 46 145; 47 97.
Engel, Sam. Briefe 46 22, 25; 48 40; 52 lat.
Engelhard, Kiclaus 45 42; 51 98.
Entomologie «. Meyer, Perty.
Epidemien im Bisthum Basel 53 236.
Erdbeben 1846: 47 66; 1H54: 54 84, 123.
Erdmagnetismus, ZuKammeniiang mit den Sonnenficckrn 52 lifl,
26*2; jälirlicher Gang 53 217.
Erfahrungswahrscheinlichkeit 49 97, 183; 50 85, 209; 51 17;
52 133; 53 25.
V. Erlach, C Meteorologische Notixen aus Meyrinjsren 48 249.
Erratische Blöcke 45 93.
Escher von der Linth, J. C'onr. Briefe an Wvtienbuch 50 120;
51 134. « »
Eudiometrie 47 121; 51 6*2; 53 249.
Euler, Leonhard 47 164; 51 51; 53 2.); 54 70, 158, 159; Briefe
46 27, 51 53, 53 243
Euler. J. Albr. 47 161, 54 15.«).
F.
Fäsi, J. Jak. 54 69.
Fahlerz aus dem Binflschthale 54 57.
Faradey, Brief an Wolf 52 262.
Fatio Niroluus 46 135, 54 71; Christoph 48 219, 52 315.
Feer, Joh. 44 111, 48 42: Briefe 48 42; 52 221.
— 173 —
V. Felleaberg , L. R. Destillation von Pflrsiehblättern 48 147; Rei-
■i^aif 4m kohlentMieni Natrons vom sehwefelsauern Natron 48
U0; Analyse der Sehwefelquellen des Gnrni^elbades 49 69; ARohen
Tsn gegypstem nnd nngecypsteni Hlee und Bsparsette 51 74; Dar-
steüani^ aseheafreier Filter 51 105; Analyse des Mineralwassers
foa Blwnenstein 51 192; Jodwasser von Saxon 52 2^; 53 49;
Brief von Branns 54 57.
Fctockeiili Brdbeben am 19. Janoar 1854: 54 123.
Feierlnigel in Aachen anil Bern beobachtet 51 156.
FWer asebenfreie 51 105.
▼. Fiselier, C Vegretationsverhältnisse in Lithauen 43 75, 44 93,
125; Flora des Berneroberlandes 45 1 , 47 1 , 50 22 ; Orensen,
inseriuüb welcher barometrische Höhenmessun^n Vertranen ver-
dienen 46 49 ; Lorinsers Flora 47 171 ; Ve|;etationssonen und
Tempemtnrverhältnisse der Alpen 48 112: 51 123; neuer Batho-
neter 52 73; Altersbestiromuns des Ralll^andsteines 52 115;
sener Hypsometer 52 162; Beitr&f^ sor Hdhenkenntniss des Caa-
tens Bern 52 166.
Fiscber, G. AofBnden primitiver Kohpocken-Lymphe 45 113.
Ffauteme , Vertheiluns 51 121 , 53 153.
FlIcIlCD , convocale , zweiten Grades 47 97.
Fl«» des Berneroberlandes 45 1 , 47 1, 50 22; Fl. der Schweit
von Lorinser 47 171 ; Fl des Berner-Jara 50 106, 51 137.
FBtekiger Temperatarbeobachtun^en in Bur^orf 54 152.
Flysclübraiation der Schweis 48 9.
Ftbts, Oletscher 44 118.
FtrttweseB s. Qreyers.
F606iliCB in der Hupererde von Lenf^nau 54 161.
Fries, J. H. Sonnenflnsterniss von 1706 : 52 317; Gewitter in £i-
riek 1«8 bis 1718: 52 320; Kalender verbessern n|; A. 1701 : 53 168.
€2alilei ein Schaler von Worsteisen 52 105.
Hase Bestimmung der Nen|^ 52 225; Analyse 52 234.
Oeistessldmilg, die Periodicität der Mondphasen einhaltend 50 11.
CXeattl, Floraison k la Chaoi^de-fonds 51 65.
Seedäsle s. Oppikofer, Wetli, Wolf.
6e«legle (s. BonanomI , Bronncr II , Fischer , Oreppin . Gressly,
Mayer, Merian, Morlot, Qoiqueres , Studer, Tliurmann) Bidliehe
.Alpen 44 1 ; cur Geschichte der Geolocie 52 25 ; V er besser unf^es
der ceolopischen Karte der Schweis 53 281 , 54 129 ; Perloden
54 60.
üeffber, ThäUgkeit der Herzklappen 43 41.
Geschichte s. Branner II , Wolf.
ileselischafi, Natiirf. in Bern Geschichte «43 l.
(Bern. Mitth. 1854.) ••
- 174 —
GesellsehafI, Schweiz. Natarf. (s. Bfiohergesohenke) Gesefaieht»
47 67, 86, 128 } Autographensammlan^ 48 271 , 54 14.
Gessner, Johannes 51 151, 52 38; Briefe an Haller 46 19, 20,
22, 23, 26, 28, 29, 30, 39, 63, 84, 131, 136.
Gewitter in Zürich 1683 bis 1718 : 52 321.
Girtanner, Joachim 54 164.
Gold gedieg^enes in S. Franoiseo 49 93; quantitative Bcstimman^ aua
Legirungen 49 94.
Gosse , H. A. 47 130.
Gradmessiingcn, aar Geschichte 48 93.
Graffenried, J. Rudolf 47 101 , 53 125.
Greppin, les terrains tertiaires du val de Delömont 51 110.
Gr^s vert de Rman 53 40.
Gressly, Ics terruins tcrliaircs du val de Laufen 50 73.
V. Greyerz , Leben der Wälder 43 33 ; Vorkommen und Verbalten
der Kiefern und Birken 44 10t; Ueberwallen der Weisstannen-
Stöcke 44 177 5 Acclimatisirun^ exotischer Holaartcn 45 49.
Gringaiet , J. 54 162.
Grynttus, Simon 54 70.
Galdin, Paul 54 158.
Gumigelquelle, Analyse 49 G9,
Gyger, Conrad 46 209.
Gyroloma 45 85.
Uabreeht , Isaae 45 137 ; 54 09.
Haller, Albrecht 50 216, 51 189, 191; Nachkommen 46 82; Aus-
zöge aus Briefen an U. 45 33, 57 ; 46 17, 39, 63, 70 , 82, 101,
105, 131, 167, 179, 203, 218, ZU-, 47 9, 17, 52, 78, 109, 123,
140, 165; 48 7, 33, 52, 109, 155, 187, 210, 239, 265: Uebersicht
der Briefe an H. 48 267.
Hassler, F. R. 44 187; Briefe 51 164.
ileis, E. Berechnung einer Feuerkugel 51 157.
Heliceen, westindische 53 297.
Helicinaceeu 52 300.
Hell, Maximil. 48 93.
Hermann, Jakob 46 21, 54 127; Briefe an Bourguet 49 142, 50 118.
Henklappen, Versuche 43 41.
Hipp, AI. aber Translatoren 53 113; telegraphische Eisenbahn-Con-
trol-Uhr 54 62.
Höheiimessnngen baronietrinche 46 49, 52 162, 166, 232, >53 273;
trigonometrische 46 133.
Höpfner, Albrecht 54 164.
Homer, Job. Casp. 47 68; Briefe 51 163, 52 221, 222, 245, 246.
- 175 -
libcr, Dan. Briefe U 21; ^Briefe an H. 59 151, 320, M5, U SO.
loBboMt, Alex. Brief an Wolf 52 262.
^yiNMineter tob Fisoher 52 162.
Bjfyeiaelrie s. BnioBer I und II , Fischer.
JdlabeH, J. 46 24.
Jctseler, Christoph 47 165, 51 49, 162; Brief an Joh. Geaner
5150.
km de reneoiitre 5S 25.
liAnorien 49 17, 168; BntwieUungsreaohiohte 48 103; Diastrophle
51 87; Metabolie 51 135; System 52 57.
Mcrferenzerscheliiiiiig durch serstreutes Lieht 48 177. 'V
Mwasser Ton Saxon 52 282, 53 49.
Irrttcht vom 24. April 1854: 54 139.
KaleadartograpUe (s. Fries, Rosios, WolQ 50 62, 51 132, 52
318, 53 168.
Kjük des Chablais 51 169 ; im Torf bei Kirchdorf 49 122.
Kappeier, M. A. 46 170.
Keppler, Johanne« Mannscripte 48 187, 210.
Kenperfoimation bei Delsberi; 53 129.
Khücelen, Blfithenseitea in Bern 54 111.
IUee*As€he 51 74.
KHnMtologle s. Belley, Gentil, Kinkelen, Meteoroloipe, Stader, Trcch-
»el, Wolf, Wynifjer.
Kaospenlage der Blätter 50 145, 51 165.
Mtaiff, Samnel 45 33, 57, 46 22, 26, 27, 28, 30, 43, 71, 50 136,
52 125, 54 157.
MoUensAore, Bestimmung 46 129, 47 91.
KoHieten von 1472: 49 103; 1531: 49 104, 53 126; 1618: 53 349,
1661 : 48 269.
KrMallmodeile 43 48.
Knhpocken-Limphe 45 113.
Knpfer Pällunic 52 2; Trennung vom Zink bei Analysen 52 111;
Bereitung von Oxyd 52 2; Verbindungen des Oxydes mit Kohlen-
Ȋure 44 9.
— 176 —
LagraBge*8clMr Lekisate 48 97.
hmtAeri 45 131, 49 64, 51 60, 59 245; Briefe 46 203, «90, 2«l,
47 U, 51 37; Qedioht 45 131.
Lang, Irrlicht A. 1864: 54 139. ^
Lapelrouse Brief an Wyttenbech 50 214.
Lavater, Ludwig 54 167.
Leemann, Burkhart 50 117, 54 70.
Legendre, Brief 52 322.
Leim , flössif^r 5S 232.
Lesage, George-Louis 47 16, 51 210.
Leach, Darstellan^ einiger DoppeUodäre 45 105.
Lenchtgas , Reiniguiic 52 242.
Lhuiller, Simon 49 96, 51 163, 209, 52 184, 53 127, 232. 244.
Libellen des Cantons Bern 46 193.
LIehenen, Systematik 49 49.
Lobs , Vorkommen bei Basel 44 196.
Logarithmen , cor Geschichte 48 46.
Lorlnser Flora der Schweiz 47 171.
Llldolpli*B€lie Zahl, durch Versuche ermittelt 50 85, 209.
M.
BiagnetismuB (s. Brdmasnetismus) Binfluss auf die Cohäsion der
Flfissi^keiten 49 106; Einfluss auf thierische Körper 47 81.
niaupertuis (s. Samuel König, Joh. II Bernoulli) Krankheit und Tod
W 137; Briefe an Haller 46 70.
May, F. die Himmelsnebel 50 92; Ausstreuunjp der Sferne 53 153.
Mathematik s. Brändli, Merian, Schläfli, Wolf.
Mayer, Carl Brief an Studer 53 73; Verzeichoiss der fosbilen Mo-
lusken der Schweizerisoh-Sohwäbifiohen Hochfläche 53 iß.
Mayer, Tobias 47 79.
Medizin s. Demme, Fischer, Schweitzer.
Mergel, landwirthschafllicher Werth 49 113.
Merlan, Peter, Brief an Studer 53 107 5 Rudolf I, Brief an Wolf
50 209 ; Rudolf II , Brief an Brunner II 47 150.
Merkar Durchgang A. 1848 : 48 237.
Metabolie der Infusorien 51 135.
Metall-Leginingen Analyse 51 1.
Meteorologie (s. Benoit, Erlach, Fries, Flfickiger, Möller, PerUr»
Studer, Trechsel, Tsoharoer, Wolf) Beobachtungen in Bern 44
169, 200, 45 22, 30, 90, 135, 46 46, 126, 174, 191, 47 22, 48
- m -
IM, ZU . 214, 41t 9. II, tli>, UT, 3<l ii, 52 t», M 33, lai.
133, 2M1, 54 II. I». lOB. 1%). liSj NaliKGD aus Mgyrineen
!4S: upliKflir Krsohfinunrrn (9, Alpcn^lülien, MunJ, Nebrnsunn
30 131 . Kl mB. 54 hi.
Nrihorfr dt^r klMiiälon QuAdrote 49 HO.
MtfM-, Joh. Huduir44 llKi.
Rnrr. U H. >ur eiDhc1iniH>-h<rn Rnlomotuiri« 43 47; i.ihelkii d» J
i:»i«iDii B«rn 40 I"».
I Ricllril da <'reht 40 2S, 20; DrUr« 46 133, 13». 140. 143, IST,
IIB, ini, InA lliJ. IM. 2li), :C3fl, 52 »7, 53 47, liSII, 244.
I Umfib)«« psel. b.i Buredorr 43 47.
I IkrUkCopisrllC Organiatlien der Alpvn und >ler iul. Schtvrii 49
I lUI^ «rnicale VrrbrcilaB|; 49 17.
tlHttl, Arithm-, geumelr. and harmoninchei 49 178.
Lancvn . Oewidile and Kräfte In verschied. Allcrn 4S 23»,
49 ~ua , 5<> 10. 213.
iflalhwLpii liknd- und SäMw»8«r-n. von CuTslk» 43 A: B>a irr
ilp der cw(>issliwl<!;cn H, des rridHirn WaKBrr» 43 M; Uia-
rn nfoer Arten 52 IST, 193, ^S»; M. vun KonciHoa 54 33, 89;
faulle H. dir Sohweiirriseh-HctitvÄbUchen HochHaehe 53 7<J.
Jiflid Bvabtehlnneen mit Slfrn«n in s. Panillrl 49 TiE'l'insirmiHfl
lO) 53 3KI. IMS 48 I4&, IKAZ 52 48; n.-Phsic-B elimmen mil
«ber U«iR<«u<(>-<riine Ühcrcin 50 II; M.liDr-RKdlu» 48 4», 49 N,
lUf n.-K*e«nboefln 49 04.
Mooluidon, Flore dr Iv troMUrr berno-ilmtjquc 51 137.
ue, Brhleii:an; 51 104.
V. HarlMl. A. |rnulngi»hr PcnodfH 54 t»; Foxsllirn in der Hoper-
ards voa l.rncnBH 54 ISI.
MmIm, Fr. 4« IP, 51 in. 53 IZ« ; Urlcr« »n ll.llrr 4ß 13«. 137.
lÜW, i'br. Brnnn«ti Bernit 44 14.-»; lilhneriipliU<ilie|IKl<'infl 45 »8;
SehlcukuumoalU 4S 223; Pullnsrlin 47 ll^l; »aunomctcrbeulnvh-
(uci-n 54 V7.
*. BiUm-, Job. Urli-r nn Wyllenbaoli 51 Iffi.
NammllullCf. J- J. . •trblriacha Masehini^n nns Papier 40 Ißl.
nMmm. n«luri>. Iii Bern, Urschfnk« 47 IZH, 50 m . 52 347.
N>cal«4tlP (■- Trac) n. Wandemncrn 43 A7.
ifotwaM'Uchl'- Notien and W«»n 52 6»
Vaferlllrrkrn Venhclluni; 50 93; N. im IM
MH>f— BWfW 4U 64: 50 IM.
SrnrakrilKk« Wlrtonc rerschindenrr Hub»
4W »7.
Sarautlra nn«r dich« 4A 8P, III.
KMHfliBtUraraniwtiaii drr KrhweiK 48 0.
(B*n, Mllih.
4)
— 178 —
CK
Olbers, Briefe 51 177, 53 21, 245.
Oppikofer, Job. Planimeter 51 146.
Orionnebel von Cynat entdeckt 53 352.
Ozon 44 109.
Ozonometer Beobachtungen von 1851 — 1853 nnd Resnltate derselben
54 25.
p.
Pagenstecber Berns Bronnen 44 145; Erxeu^nc des Salpeters in
Sandstein 45 101 5 {^rüne Farbe des Bilsendls 46 33; Stroatiaii im
Leissinfer-Gypse 46 37; Soda|;eha1t der rohen Pottasche 46 35;
Xyloidin 47 70$ Verhalten der Blausäure isum Calomel 47 84.
Palmellaeeen 49 175.
Pampbagus mutabllis 53 358.
Paracelsus, Pbil. Aur. Komet von 1531 : 49 104, 53 126.
Passiflora SZ 153.
Perty, M. Baoillarieen 48 161; Infusorien 48 tO^'y verticale Verbrei-
tung^ mioroscopischer Lebensformen 49 17; physiolopsohe Bi^n-
thumliohkelten der Rhisopodeneippe Aroella 49 124 3 Podura Nico-
leti 49 145, 51 88; mioroscopisohe Or^nismen der Alpen und
der ital. Schweiz 49 153} eine die Pcriodicitat der Mondsphasen
einhaltende Geistesstörung 50 1 1 ; neue Räderthiere der Sohweis 50
17; gefärbter Schnee des St. Gotthard A. 1850: 50 169; Diastro-
phie der Infusorien 51 87; Metabolie der Infusorien 51 135; Sy-
stem der Infusorien 52 57 ; krankhafte Rrscheinung an tüben-
blättern 52 191; merkwürdige Birne 53 20 5 Pamphagns matabills
und Brachionus uroeolaris SS 358; Erdbeben 1854 und meteorol.
Phänomen 54 84.
Pestalozzi Institut SZ 103.
Pflrsicbblttttcr, Destillaüon 48 147.
Pbysik s. Bronner I und II, Hipp, Merian, Mumenthaler, Ran, Sehläfll,
Wolf.
Pbysiologie s. Brunner II, Gerber, Perty, Schiff, Valentin.
Planimeter von Oppikofer 51 145; von Wetli 51 150.
Planta, Martin 54 71.
Pneumatometer 43 21.
Podara Nicoleti 49 145, 51 88.
Pottascbe 46 65, 47 113.
Prebnit Analyse 45 17.
Primzablen, graphische Darstellung 43 8, 28.
Productionskraft der Natur 50 207.
Proportionalzirkel Erfindung 46 164.
— 179 —
«.
(■•dnitiir de8 Kreise« 46 81 , 40.
Qiiqaeres, A. Cemin keop^rien evp^riear daas la vall^e de Belle-
nve 53 129; Obsenrations diverses sar raseieii ivioh^ de B4)e par
N. Schweiser, m^decin S3 236, 242.
UderÜriere 49 17, 72, M 17, 53 358.
Um, Job. Helnr. 47 101, 54 160.
lalUgsandstein 48 261; Altersbestimmuiii; 52 115.
iMüqMdc, Chr. Briefe an Haller 46 41, 42, 44, 71, 72, 185.
Im, galvan. Ver|;oIdsn|; and Versilberong 43 3.
iMMftwaeke Jodhaltige 53 06.
IteODur Briefe aa Haller 46 83, 134, 186.
BcbcsbUktter Krankheit 53 191.
Kdahard, Barliara 46 64, 47 52, 51 127.
len 49 124, 167, 53 358.
^ Jttkob 50 61 , 53 318.
Mckcuuirkftiiiktloneii 53 336.
S.
Mpeter Brseai^ng im Sandstein 45 101.
Salpetenftiire , raaehende , Bereitans 53 262.
SapraiegBieeD 49 176.
8MMwe, Hör. Bte. Briefe 47 126, 127, 140, 48 7, 8, 34, 38, 40,
58, 111, 112, 155, 243; 50 140, 51 135.
SaxoB, Jodwasser 53 282; 53 49.
Sdtfürer, L. E. Lichenam Boropsormn Genera 49 49.
SchatteneoDstnictlonen Grondregrel 46 166.
Schalk, Christian and Ulrich 54 163.
Scbeoehser, J. J, Sonnenflnstemiss von 1706 : 53 316.
Schiessbaomwoile 46 225.
8cliie99palvf r Analyse 43 50.
SdiilT. N. Funktionen des Räokenmarkes 53 336.
SrUmil, L. Räamliches System von Geraden nnd spetiell Normalen
einer krummen Pläehe 46 89, 111 ; Ort der Mittelpunkte ^sster
■nd kleinster Krfimmuni; beim BIlipsoid , kirseste Cnrve , eto. 46
145; eonfooale Flächen sweiten Grades und f^eodatisehe Linie auf
dem BIlipsoid 47 97; Transformation der Coordinaten 48 27; Ver-
— 184 -
Z.
Zimmermann, Joh. Georg 46 83; Briefe an Haller 46 84, 105,
U1, 47 9, 11, 12, 18, 14, 17, 18, 54, 123, 124, 148, 144, 48
36, 88, 239, 288.
Zingg, Bfichael 45 121, 48 269.
Zodiakaliieht Beobaohtansen 50 97, 51 176, 52 149.
Zoologie 8. Meyer, Perty, Shattleworth, Valenlio.
Zneker Eia^nrkuni* aaf ehromsaares Kali 47 89.
ZOrieh, CantonsTermessniii; 44 111, 46 209; Gewitter von 1683—
1718 : 6t 320.
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Von (Jon Mitiheilungen der Naturrorschcnden Gese
Schaft in Bern sind durch die Buchhandlung Ilaher u
Comp, in Bern [Leipzig bei T. 0. Weipol vorrälbig]
beziehen :
Jahrgang 1846 [Nr. 57—86), zu fl. 2.
— 1847 (Nr. 87—108), zu fl. I. 28.
— 1848 (Nr. 109—143), zu fl. 2. 20.
' — 1849 (Nr. 144-166), zu 11. I. 32.
— 1850 (Nr. 167-194), zu II. I. 52.
— 1851 (Nr. 195-223), zu fl. I. 56.
— 1852 (Nr. 224—264). zu fl. 2. U.
— 1853 (N;. 265—309), zu fl. 2. 56.
— 1854 (Nr. 310—330), zu fl. 1. 24.
Die drei ersten Jahrgänge (1843—1845) sind vo
griffen. Die letzten neun Jahrgänge zusammen sind di
gegen zu dem ermdssigtcn Preise von fl. 12. 30 crhältlic
f i
AUtUieilaniKen
rl'urschfnden Ciesellsciian
Uta dmn Jahn; Is&ti
Xr. MO - 3itt.
— «e^e^JÖBC^ —
Bcm.
L itar lliltv^Mh» Harli-lmelliT*! •. r. II.
IKi«
■ « *
Mlttheilangen
der
latorrorschenden Gesellscliait
in Bern
«US dem Jahre 18!>6.
Nr. 3«0 - M4.
Mit 3 Taf In.
Bern.
(In ConmiMfoB Wi Hiber om«! Comp.)
DnMk i9r Haller'MheB Boehdruektrei <■. r> iimu» )
1850.
Inhalt.
Seite
ÜMiNM^r I, aktr IKirstellung des Aluminiums ...... 49
Bmnmtr II, swegälirii^e BoobHclitonf:eii fiber die Teuiperaiur
der Ziehbrunnen 33
r. Fischer- Oo8(er^ Uebersioht aller bisher bekannten Fundorte
fossiler Pflansen aus der i>lola8seperiodo
im Kanton Bern 73
fitähmk, Vci:et>ition in Aljper 101
Hipp^ iber den elektrischen Webstuhl 81
'lkämiz)y ans dem Kremdenbuohe des Hdtel du Monte Rosa in
Cermatt
h'ack^ nrteorolo|:iMohe Bcobachtunj^ei^ im Winter 18^/56 und
im Frnhiins 1836 ....... 1*^1
ülih , iber die Pruetifleation der Rhisomorpha 47
P^f'^y^ ^("Iffrc BememerkuBgcn aber Fernrohren 128
Schiff neve VorwKhe aber den Kinfluss der Nerven auf die
Gef&aM mmi die thierisehe Warme .... 60
Siuder 6*.« Ausflai;. in die Qrajiachen Alpen .... 1
Siuder B.« fnr In mniii^re d'^erire l'histoire de la G^olo|^e 41
— — iber Gleiselisrsehliflr 37
Woif^ Bcne BMh«ehtBB|peii and Bemerkungen über den Oson-
Gehalt der Luft 67
— \otixrn sur Geaehicbte der Mathematik und Physik in
der 8ehweis :
XL. Krans Samuel Wild von Bern. 153
\'ers«iehnis8 der Niijclieder der Gesellschaft .... 197
Versei«haisM der fSr die Bibliothek der Sehweiserisehe Natur-
fomehenden Gesellschaft einicei^nf enen Geschenke S. 40, 56, 80, lOOi,
1A8.
xr. s«o-ssa.
• Aiuder, ein Aasflug f b die G'rftjlsrhpii
Alpen.
Vnicr dcD Grajischen oder Graaen Alpen irir4
unnllich derjeaige Tbeil der M^eiunDlcn Wesialpea
■nlsDden, der fticti tttm Uont Cenii bis zar UoDlblaac-
te (Tsticckl UDd Piemout «oo äaiojrra »rbeidri. Gefrs
Meii sind sie durch die grosse piemonlesisdie Ebene uai
t liefe Gebirgsspalle des Dora-Tfajii icbarf abgegrenzt.
'eoigcr i^cuau bcsliiuml isl ifar« westliche Grenze, f'asit
KD. abgosehcD von d(;r oalürlicbeo Verbindung der Sei-
nglieder mit der Cealralase des AlpeozDges, nur die
inze brcile Zone des Alpeogcbiels iwiscfaeo di-m Uool
GcDJs und der Munlblanckelle ins Auge, so müstle die
Vcsllicbe GrcDzc der Grajischea Alpen in des Ebenen der
IliDphioe gesucht «erden. Ihre nalürlicbere geographiscfac
Begrenzung wird aber durch die Thaler des Are ond der
kcre von Bourg Sl. Maurice abwärts bezeichnet. — Weile
Strecken dieses Gebirges sind mit ewigem Schnee und
Eil bedeckt, und es darf die llenenDung „(iraac Alpen"
kioo auf die Torherrschcnde Farbe dcsielbea bezogen
■erden. Eine Menge ihrer Gipfil erheben sich bis zu
tiocr Utihe von 11 — 12,000' ii. d. AI., und ihrem Schoutse
ntspritigen die wilden, geschwätzigen Kinder der Aiprn:
^e Dora Ripaira, die Slura, der Orco und die Dura Bal-
lt), die sich in den Pu und mit dit-sum iu das adrialischc
Meer ergiessen, — der Are uud die Isere mit ibreu vielen
Elflüssen, welche vereint der Rhone und mit dieser dem
M'ltclläudischen Meere zuströmen.
Wenn man nach der bisherigen geographischen Clas-
izirong des Alpengebirgcs als sUdlithster Gren/putikt
7 Grajischen Alpen, da wo diese an das südlicher lic-
(Bcrn. nillhcil. Juauar ItrSb.)
— 2 ~
gcndc Gebiet der Coltischen Alpen grenzon, die Einsatt-
fung des Mont-Cenis annimmt und ihre Centralaxe, oder
den Haoptstamm, der die Gewässer des Po- Gebiets von
denjenigen des Rhonc-Gebiels scheidet, bis zq ihrer nörd-
lichen Grenze in seiner Richtung und in seinen höchsten
Erhebongspankten verfolgt, so haben wir als ersten nain*
haften Gipfel die oberhalb Susa südöstlich von der Pass*
höhe des Mont Cenis gelegene, das Thal der Dora Ripaira
— ja die ganze piemontesische Ebene beherrschende Spitze
des Rocc la Melone oder Roche Melon (10,904'). Von
ihr ans erstreckt sich die Wasserscheide in fast gerader
nördlicher Richtung zwischen den Quellen der Stura und
des Are bis auf den mächtigen Gipfel der Levanna
(12,000'?). Hier erleidet der llaiiptkamm eine kurze Ver-
vrcrfung nach Westen und führt auf die höchste Kuppe des
Mont Iseran (12,452'), von wo derselbe zwischen den
Qirellen des Orco und der Iserc über die Gratniederung
des Col di Galisia sich in nördlicher Richtung nach dem
Monte di Galisia hinüber zieht und dann als Grenz-
kette zwischen dem Thal der Isöre und dem obernTheil
des Thaies der Dora Baltea in nordwestlicher Richtung'
sich über dieAig. de la Sassiöre (11,845'), den Mont
Ormelunc (10,165')« die Einsattlung und Gipfclgruppo
des kleinen St. Bernhard und die P. de Lansbran*
lettc bis auf den Col de la Seigne ausdehnt, wo die
Grajischen Alpen ihr Ende nehmen und mit der Gebirgs^
masse des Montblanc das System der Penninischen Alpen
beginnt. Von dem Haupt- oder Centralstamm, wie wir
ihn hier in seiner ganzen Ausdehnung verfolgt haben,
lösen sich aber eine Menge Seitenstämme ab , welche
meistens unter sich parallel, vielverzweigt und in mancher-
lei Richtungen und Krümmungen sich nach Osten, Westen
und Norden hin ausbreiten und deren Ausläufer die Grenzen
— a -
die dctu llnuphUmtnc iiahcliogendL-n. crlirben sich (ai{
ebenso hutien lii()fulii. wio dieücr sclbsl. Als solclie
Oblienpaukri? nennen wir die Rocluj ClicvTUTe (10,103,),
Ai^. ilc lu Vnnuiitc tli.SK'i), tl<:n Moni i'ouni, dto
Giprel des Orsnd Taradii. den Kuitur (10,270'), den Pia
te Cogae, die Becca dl Nona gogenülier Aosla (10,076')
df» Ro^sa di Unnitii (9,798') — Auderor, ooeh nanien-
lo»«r, nicht lu gedcok4-n.
Um innere der Grajischen Alpen wird von llciscndca
Atl|tcniein«n wenig durch Tors cht. Zwar biidel ihr lud-
lidier ürcnzpunkl . der Moot Cenis, ein slaik besuchter
Alpentibrrgan^ aus Fninkreich nach Ilalion, aber es gibt
wmigc ilr Suussurrs, die der Wissenschafl zu heb die
bflreleoFH WrgG verlassen und die wilden tliiifcl erklim-
len, tUc drohend auf den Wanderer herunlerblickenl —
Zwar kennen Tausende von Tuuri&teu das Thal von Aosla
M der Kordgrenzc unserer (lebirgszone — sei es . daas
üe von Torin herkomniend oder dabin zielend den Grossen
El Bemli«rd übersrhreiten , sei es, dags sie die „grosso
Tttur" um dvn Muulblanc zuriicklegen. Allen wird das
kköae Thal mii seinen Dörfern, Schlossruinen and den
bob^n, Rcbnecbedecktcn , mil Alpweideu und Kastanien-
Vildrrn umgürlcleti (iebirgeo in Iteblicber Erinnerung;
cibea. E* It'iigi, bei einer reichen Vegetation und, man
im fa»t )a};cn, edleren Gebjrgsgealaltung, den Tharakler
la RfaoDC-Thals oder dos Vinscbgaues im Tjrol zur
•h»a. — Alle, die es besuchen , werden die eiKenlbüm-
±t Stadt AoKia im Andenken behalten, mit ihren noch
Ebreo Kehallenen Monumenten römischer Mncht und
'äs*e, neben denen stolze Bauten moderner Kunst pran'
n Von *or);fa1ti)r unlcrhalteiicn Weinbergen umgeben,
I
- 4 —
baumreichen Wiesengrond, der von dem Gletscberwasser
der Dora ßaltea durchströmt wird. Selten aber besucht
ein Reisender, ansser dem Alpenübergang des Kleinen
St. Bernhards oder dem Val Veni, das nach dem vicibe-
wanderten Col de la Seigne hinanfTührt, jene Gebirgstbä-
Icr, die sich aus dem Hauplthal der Dora südwfirts nach
den höchsten Kämmen der Grajischen Alpen emporziebn.
Diese Thäler sind von einer Gebirgswelt umschlossen, die,
abgerechnet die Gruppen des Montblanc, des Monte Rosa
und des Finsterarhorns , an Grossartigkeit und Wildheit,
an Reichthum und Mächtigkeit von Gletschern und Fels-
bildungen, an schauerlichen Schluchten und Wasaerstürzen,
an freundlichen Alpenbildern und pittoresken Sceoerien
alles bieten, was die schweizerische Alpenwelt aufweisen
kann t
Eine Ahnung ?on diesen erhabenen Naturschöoheiten
gewinnt der Reisende * wenn er Ton den Gipfeln des
Grossen St. Bernhards die mit ewigem Eis bekleidete Ge-
birgskette betrachtet, die in langer Reihe und in mannig-
faltigen Gipfelformen dem südlichen Horizonte entragt;
oder wenn er von den nächsten Umgebungen Aosta*s im
Westen die schönen Firnkuppen ansieht, welche das Thal
von Grisanche begrenzen und die Blicke des Wanderers
unwillkürlich an sich ziehn, — oder auch, wenn er bei
St. Pierre, der Mündung des Cogne-Thals gegenüber, an
die prachtvolle , pyramidenförmige Eisspitze des Pic de
Gogne cmporschnut, die da in ihrer ganzen Erhabenheit
den stellen Thalwänden entsteigt und von so imponiren-*
der Höhe ist, dass sie noch von einzelnen Gipfeln der
Berner-Alpcnkelte über die breite Zone der penninischen
Alpen hinweg erkannt werden kann.
Unsere Reisehandbücher und Alpenbeschreibungen
— 5 -
»liialicn in der Hegel nur dinfligc Noiizcn über diu I
fographiff der tirajischon Alpen. Einige clwa» phantnsic-
feiche Heisebildcr Üiidrn wir bei Mnray. In geutogischer
Keiiehung gibt uns die Einleiluog zur „(jeulu^iu der
cbwciz" verlhvollc AufschliiSKC über die innere äCruklur
' (icbirge. 'lar OrienliruDg leistet die vom sardi-
I tiencraUlab aufgenommene Karle des Königreichs
EanUaieu voriretTtiche Dicnsle i nur ist zu bedauern, dass
Ae firbirgtnomenclatur >n derselben sehr dürftig ist. In
4er lluffnung, Ihnen einen weiteren bescheidenen Beilrag
r niiherrn Kunde dieses Alpenrcvters zu bieten , lade
ich Sic rin, lorchrte Herren , mir in der Erinnerung auf
riaro flüchtigen Streifxuge t\s fulgcn, den ich im August
•tf% *prßusM-nen Jahres 1855 von Austa aus in ßeglcilung
Brine* TrÜ|{ers Zahler dahin unternahm.
(ilekh allen debirgsthalern, deren Kiclitung vurberr-
Khrad dicjeiitgc vun Osten nach Westen ist, zeigt das
Tbal von Aosla an seinem nordwärts ansteigenden <iu-
' hinge einen anderen üusservn (Jharaktcr, als am südlichen.
WriiD jfnes xur Frühlingszeit Im schönsten Scbinuck der
ikb «alwicLelndeit Vcgelaliun prangt und das erste helle
I der Alpen die höheren Berglehnen bekleidet, wäh-
lend die südliche Tbalwand an ihrem gegen Norden ge-
kofartea Gehänge noch von Massen ziüien. schmutzigen
ftchnees bedeckt ist. zwischen denen die sehwarzon Wäl-
aod die braunen, von ächnee enibltissIeQ Kasen-
Jlrvckcn um so greller abstechen, — so gestaltet sich das
Vcrhillntss in der spätem Sommerzeit umgekehrt. Ahdann
BBglirlen grüne Weinberge und MiÜKpflanzuagon, leichte
4ich6tie, dunkelgelbe tietrcidefelder oder graue llrschgc-
Brfe den unti^rn Saum des nördlich gelegenen livbirges.
pie oberen Theile aber, der versengenden Gluth der Sunntj
ud den trocknenden Winden ansgeseixt, erscheinen kahl
I
utiJ Terbrnniil' Das lialbvcrwclktc Ums der A
hnt oiiic in'9 Kölhliche spielende Farbe; nur da,
selben b>-wü4s<-rl werdi-n bOnnea, oder in den schaltigen
liründcn bcbiill os si'in F.iniges Grün. An den nackien
hellf^raacn Felsen, welclio das Cieh^nge (durchziehen oder
dessen Ziiine krrinon, prülll der Soiincnslrübl hilzespendend
ab und beftUnsligel das Vurdorrcn der Gewächse. Dage-
gen crlabl sich das Auge, wenn es dt-n jenseitigen
GcLirgsbong belradiiel , an dem wobllhuenden Grün der
Wiesen, über welche klare Quellen herunlerriescln, an
dem dunkeln Sihniucke der srhallcnreichen Waldongeu,
aus (leren Dickiehl hie und da der weisse Sebaum eines
Wildbaches hervorbricht , au den mannigracti genirb(«n
Felswänden, die Uieilwelse von einem sammlenen Teppich
von Moiis umhängt sind , und am herrlichen Bronzegrün
der AlphUhen, die in seharTen Umrissen den dunkelblauen
Himmel schnoidcu, oder zwischen gezackten Felsflrsten
bis an die ewigen Firne sich empufziehn.
Zwei Siundei) IhalauTwärts von Aosla gelangt man
zu dt-m ansehnlichen Üorr Villeneuve, mit mehreren
Wirlhsbausern und einer Eisengiessorei. Es liegt auf einer
erhöhten schmalen Terrasse am rechten Ufer der llora
zwischen dem Strom und einer hohen schrofTen Ilergwand
eingeklemmt, welche den äusserston Absturz der Gebirgs-
kette bildet, die das Cognethal vom Thal von Savaranche
(rennt. Wenige Schrille ausserhalb des Dorfes verlies«
ich die Ilaupstrassc , die nach Curmaycur fuhrt, um nnich
nach dem unbekannten Thal von Savarancho >u wen-
den, das hier seinen Glelscherbach vereint mit dem W«f>
scr, das dem Thal von Rh(^mes entsrümt. iu breilcr Mün-
dung der Dura zubringt. Gleich wie bei den meisten Süd-
Ihülern des Wallis aletgl der Sanrnwcg in maocberlci
Windungen sofort bis zu einer Höhe von 800- -1000 Fuss
Jjk.
7 —
tapoT. So wio man sich ans dem Thalbuden erhchl, gc-
vionl d» Aufic einen erwcitericn Ucberhiick über di.-n-
(Hbeo. Ocgcn Norden wclll es fliichlig an dem )i(eilcii,
lbiilwei>e bahleo firhtingß , das sich, bis auf den Gipfel
lieh bograsl, nach der (jcbirgskaiite dos Mool Fallet
inriicht. über deren vcriicrie Einsiillluiigcn Uer^sltige
Thal der Itora in dasjenige des (irossen St. Bcro-
hwds führen. Im Weslen Irilt zwischen den einamterfasi
betthrcDden (^uuüsscn der beidsciligen Thollehnen die
knlossaJe Gcslail des Montblanc hurvur. Seine stolze
[«Fora, »«ine cliaraklehiilische Fuhen- und Gletscberbe-
ikkidung, das Gefühl meiner liedeulung als hoebittT and
iodi >u oft Toa der Macht des Mcniehcn bezwungener
crg Earopa's üben einen eigenen Zauber au«, und man
begrü>tl leinn Erscheinung mit Freuden. Mehr links in
illelbarcr Nahe erhoben sich die zugespitzten, schwarzen
tebgcsiollcn, wekhe die Eini;<inge in das Val de Khctaci
Dod in das \a] Savaranche bewachen, und auf einem gegen
die Au»muadung heider Tbäier vorspringenden, niederen,
Dil Wiesi-n und Iruchireldern bedecklea Itergsatlel lagen,
*UD fidamcD uoikränzl, das Dorf Inlrod. Der rauhe Weg
■leigt (ait eine Stunde unonlerbrochen von Terrasse zu
TerTMte l}erg.-in. Auf der rechten Seite des Wanderers
leitkeD «ich gehü»chige Haseuhalden, reichlich von rieseln-
iltn Bicbicm durchQossen, steil gegen das llett der Sava-
nnchc hinunter. Die Kluft wird allmälig so enge , dass
in Tb«lwa8ser sich den Blicken enlziebl und nur zuweilen
|4«wva duoipfes Tosen an dus lauschende Obr dringt.
der linken Seite breiten sich lietfacb durehturchtQ
Vieteohünge empor, die von Tanneiigehulzcn, Luubliulz,
lUva Fel>«ubugeln und Wasscrrunsen durchzogen sind,
die erito Steigung zurückgelegt, lo geht der
V'eg («hr angenehm während einer weitern Stunde einer
— 8 —
gut onterhaltcnen Wasserleitung entlang fast eben fort
Ein üppiger Baumvuchs schmückt die Berghalden. Ge-
hölze von Lärchen und Dählen wechseln mit falterreichen
Wiesen und Pflanzplätzen, aber auch mit Trümmerstrecken
einslmaliger Feisbrüche ab. Eine Thalsole wird noch nir-
gends sichtbar. Die beidseitigen Tbalwände berühren ein-
ander an ihrem Fasse. So wie jedoch der Reisende weiter
hineindringt, entdeckt er endlich 2—300 Fuss tief onter sich
das schöne, blaugrüne Wasser des Thalstromes. Am Ende
der zweiten Stunde kommt man durch das ärmliche Dörf-
chen Moldre, das schon hart am Ufer des Stromes ge-
legen ist, der jene Wasserleitung nährt. Bald überschreitet
man den Strom und gelangt an dessen linkes Ufer. Von
hier an wird das Thal fast noch enger, einsamer und
wilder. Die schönen Fruchtbäume und Wässermatten ver^
schwinden und machen Feist rümmern Platz, welche die
beidseitigen Berghalden bedecken. Der Weg steigt bergan.
Die höheren Berggipfel sind durch den vorstehenden
steilen Fuss der Gebirge zurückgedrängt und nicht wahr-
nehmbar. Die Aussicht i$t auf die nächsten Umgebungen
beschränk', nur im fernen Hintergrunde des Thals kom-
men bei weiterem Vorwärtsschreiten einige vergletscherte
Gipfel zum Vorschein. — Das Thal scheint sehr spärlich
bevölkert zu sein. Fast die einzige Begegnung auf dem
Wege waren russige Kohlenträger, die, wohl bei 60 an
der Zahl, mit 3 bis 4* ordonnanzmässig bepackten Kohl-
säcken auf dem Rücken, den zähen Bergstock in der Hand,
einzeln oder gruppenweise thalauswärts schritten, um ihre
Bürde nach dem Eisenwerk von Villeneuve zu tragen. ~
Bei einem zweiten, fast ebenso ärmlichen Dörfchen betritt
mau wieder das rechtseitige Ufer des Stromes, und nach
einer letzten Steigung breitet sich vor dem Wenderer auf
die Längendistanz einer Stunde eine mit Feldern und
'fl bedeckte Thalflücho aus , von der Savaranrhc
riorchslilHnf'oIl nnd »on dem Hanptorlc des Thals, Val
amncho oder in der Volkssprache Oionx genannt,
lud eini^rn dazu gehörenden lläusergruppen belebl. Bis
hieher sind es von Villeneove yier Stunden Wegs. In
Gioai findet der Heisendc eine bescheidene Wirlhschaft.
— Kalilc, steile Berge fiissen 7« beiden Seiten die Tbal-
läehr da. Die östlich anrstrebcndcn Felsenzinken tragen
4(0 Namen La Tour und bilden das Fussgcslelle des
Pic de Cogne, welcher anch den Namen Aignille
de GrlTola tragt, dessen Ansicht jedoch den Blicken
ganz entzogen ist. Die westlich gelegene (jebirgsnias^e,
u deren sthwarzrelsigcm Gipfelgohiinge ewiger Schnee
kirbl, wurde mir mit dem Namen Monta gn e de Biol-
>!■! bfieichnei. Gegen Süden sieht man das Thal sich
' Wfort wieder verengen, und aus dem Hintergründe lenchtol
tin ichnecgenifcbler Bergrücken, der sich zur Linken dos
Col de Croii de Nivolel befindet, mit welchem wir bald
lekannticiiart machen werden. Von Gioux rühren Gobirgs-
fiue DÖrdlich um die Aig. du Grivola herum ins Cogne-
UiaJ and südlich an der Uonlagnc de Biollaz vorbei nach
tan Val de Khemcs.
Wei(er thaleiowjirig führt der Weg bei cinzelnea DörF-
cfcn vorüber eine Strecke weit Tast eben fort , bis sich
St Thslffirbe zur wilden, einsamen, romantischen Schlucht
|ntatlel. die nur der ungestüm über mücblige Fcisblöcke
brraal erlosenden und grossenlheüs in Schaum aufgelösten
SsTarasdic Kaum gcwiihrt. Zur Seite des lärmenden
ftromo* windet »ich der Weg durch Fcisenlrümmer und
Rasenhügel auTwürls. Jede Aussicht verliert sich,
aelbil der Anblick der Gletscher im Hintergründe des
'^hah versrh windet. SchrolTe Halden und Felsmaucrn
Ikärmen »ich zu beiden Seiten der Kluft empor, and rcchtt
4
- 10 -
oben auf der mit üppigem Lärchenwald bckrüuicn Teri
sahen wir die Kobibrennercien und die Kohlerhüllen, W9
die dienslbarcD Gci»lcr des Eisenwerks von VilleneoTe
ihre schweren Bürden hellen. — Wenn man diese Scblackl
durchsch rillen hol. so gelangt man in ein elwas erwei(er-
(cs icrünes Thalbccben von geringem UmTang. Mehrere o
Gebäudegruppen beleben dieses abgeschlossrnc Itevivr
Tbeils sind es Kasespeicber, Slallgebaude und Schcnnea, |
IheiU noch bewohnte Häoser. Im Hinlergrnnde dietei
Tbalheckens , wu dasselbe in oincm Winkel gegen Süd-
Osten umbiegt, trelen kahle schwarze Fclshi'>rner znm
Vorschein. Das hinlerste schmntzige Dörfchen heissl Pont,
zwei Stunden von Gious oolfernl. Hier liffnet sich jener
Thalwinkel, und man gewahrt unrern den (ilcischer, der,
bis in den tipund uiedcrsteigend. das Thal umschliesil OD<t
von einem Kranz schneeiger (iipTel gekrönt ist, welche in
der Masse des Grand l'aradis geboren. Sie schetden
das Savaranche-Thal von der Valle di Locana und bilden
eine nur für kühne Gemsjäger überschreilbare Marke ge-
gen dasselbe. Wir Hessen diesen vergletscherten That-
winket zur Seite liegen und verfalgten rechts einen berg-
prad, der sich in langer zickzackrürmigon Ansleigung ein em
schäumenden Gletscherbache entlang gegen eine Felsen-
wand emporschwang, die jeden Ausweg in ein für Reisende
noch zugängliches Gebirgsrovier zu versperren schien,
wenn nicht die höber auseinander tretenden Gebirgsmasseo
und der wasserreiche Glclschcrbaeh dafür Zeugniss abge-
legt hallen , dass da oben noch ein llochtbal verborgeo
sein müsse, Dieser Bach stürzt in schönem Fall iiber
einen Theil des felsigen Bollwerkes herunter, und der
Anblick dtcdcr ganzen Gestaltung crinncrl an den liang
von der uotern Sandalp nach ttbersand im Hintergründe
des LindlbaU. Nach einer Stunde Steigung erreicht man
n
bei di^r Ooit d'Aroletla dio Höhe Jenes Bollwerks, und
nactiilein man sich nocli, dem Dachgrtinile folgend, dorcli
eis liu^cliges . mil den loUlen Tannen geziertes Felsen-
temiD biodarchgcarheitcL bal, liegt eine baumlose, teller-
1 tben«, mil üppigem Graswuchs bedeckte Alficnlläche vor
I den Waoilerer , welche io der Länge etwa eine halbe
I Slnoiki und in der Breite eine Viertelstunde halten mag,
I 9»i i» etwas versandetem Belle von dem in mehrere
L Anne zerlhoillcn Thslb dcbc und einigen SciteobiicheD
k^arcksrhliiogclt itl. Am südlichen Ende dicxer Alpen-
Hjfichr, wo die Ansteigung des Bodens wieder beginnt,
H|kgt dne Ciruppc dicht in einander gebauter steinerner
IlMobültvn. Dies« isl das Alpengelande von Nivol6, ['lau
HIb Nivul^ genannt. Von den Alphtiüen hinweg scheinen
Hicli die Weidhünge etwa uucb eine Stunde weit in sehr
Viu(Ur Antleigung bis auf die Höhe einer flachen Oebirgs-
I UmMIuok hinoufiuiieheu, welche unter dem Namen Col
I riiU icrandc Croix de Nivolc bekannt i!>t und einen
I (ItberganK in d»» Tbul Ton Locana gewährt. Zur Hechlen
II Irr PuBOii-diirung erhtibl »ich auf lothrecht abgeschnit'
UtiMn FvIsenpijBlAfiieDte die l'yrtituidc des Monte Ga-
H^sii, tun den Hirten von Nivol« kurcweg la Galiae
Hnuanl, — während zur Linken oder östlich ein brcit-
Hbwtttbier, mitStrcifon voo ewigem Sehnen belegter ßorg-
Hkltvii sich nach einer kahlen, scharfkantigen KelsenspHie
^wofliebl. wckhc den Namen aSoniuaite du Itcv ers*^
^C|^iiesc mag cino Höbe von »-IÜ.0OÜ'. die Galise
^^^^Ki nordwrürl* von der Spitze bis zum Fuss mit
^^^^Hnbsca t'irupunzer bekleidet ist, eine solche von
P^^^sibou* ü. d. M. behaupten. Westwärts ist der Plan
Mt Nifole, der die Natur eines ehemaligen Seebeckens
■■rratfcet. vuu einer »teilen, theils begrasten, theils mit
H|UbÜ0derudurchiogeneD. e(^a Ö—HOUScIiubhohej Berg-
— 12 —
wand eiDgeschlosseD. Diese bildet die Stafe za einer
Hochterrasse , die in der liöcbsten Sommerzeit, den Rin-
dern und Schafen treffliche Weide bietet. Schnee- nnd
gletschcrreich steigen die kahlen BergGrsten von dersel-
ben nach den Gräten der Gebirgskette empor, die das
Thal von Savaranche von dem Val de Rh^mes schoideB
und sich an die Galise anlehnen. Wenn man die geolo-
gische Karte der Schweiz nr Hand nimmt, so sieht man,
dass diese Gebirgskette zugleich in geognostiscber Be-
ziehnng das granitische Gestein, ans dem der ganze Al-
penkessel von Nivol^ besteht, von dem Gebiet des grauen
Schiefers des Val de Rhemes abgrenzt. Oestlich erheben
sich weniger steil Guferhalden, steinreiche Schaflriften
nnd Schneefelder gegen den Grat, der die Ebene von
Nivol^ von jenem vergletscherten Thalwinkel des Val de
Savaranche trennt.
Die schöne Alpenfläche war von Scbaaren weidenden
Viehes belebt. Nach einer Wanderung von 2 Stunden«
vom Dörfchen Pont hinweg, oder nach einem Tages*
marsche von 10 Stunden erreichten wir die Hätten vod
Nivolö, wo wir in dem wobleingerichteten Stafel des Carlo
Jocal willige Aufnahme und Herberge fanden. Die Alp
war von den Bewohnern erst seit 14 Tagen bezogen wor*
den. Ihre hohe Lage nnd die Einwirkung der nahen
Schneefelder und Gletscher auf die Temperator halten das
Wachsthom zurück und machen ihre Benutzung nur etwa
während 6 Wochen im Spätsommer möglich.
Am folgenden Tage verliessen wir frühe unser Nacht-
quartier. Die Gebirge standen rein und klar am wolken-
losen Horizonte. Statt daher einfach dem Col de la grande
Croix zuzueilen, führe ich Sie mit uns auf die Spitze der
Sommit^ du Revers, um von da mit einem einzigen Blick
ein deutliches Bild der Hochgebirgswelt zu erlangen, in
■crcu ;>choosi wir nun eingedrangen siud. Wir bedüricn
ktem 3 Stuniten. Wenn wir uns der Pyramide des diprela
DÜipm , bielcl dieselbe ein 'nlselzlichcs Labyrinlh wild
ubiT «inacider gcwurfrncr Fchslucke von allen Dimcn-
(ioacn dir. Mancher Stein, auf den sich der Fusi tlem-
ineti tolIlG, wanki; mancher klalTende Schlund ölTaet sich
i«iKli«n den aurgelhiirmlen lUÖcken. Ein ^aiuer llcr)r
tOB Trümnivrn granilischcn Gesteins erliebl sich vor uns;
— i'bauitscher und gewaltiger . als ihn die Trümmer-
liaprrl d«r riebirg^massc der Grimsel und des liotlhard«
<artiictrn. AurderSpittc. aur der wohl selten ein mensch-
bcbrr Kass gcstaotlea isi, 4'rlsfaco wir uns an dem I'anu-
, da» fich mar nicht in unabsehbare Weiten vor uns
trrliert, dat aber in schärferer Ilegrcnzuog des Uori^onti
fit Ritd'T des Umkreises gerade um desto blarer und in
Lftrcr gsntrn (irossarligkcit vur Augen stellt. Wenn wir
|«9ief»l dt-o südlichen Halbkreis betrachten, so erblicken
r«ir dicihl zu den t-'iissen, HOO — IIIOU l'uss lief unter uns,
V«l ■BsgcbreiletD (jclildo, aus denen dem Auge nichts
I k«Ufr Frlgeoboden, hie und da von einem PliilEchen
leerer Scbafweidc unterbrochen, blendende Schneefelder
id Trümmerhaufen enlgegenstarren, DicMU lictilde, die
litn Fuss des sieil abfallenden Gebirgsgrates umriehen
■tod von einem von der Sommite du Revers auslaufenden
Bjvdt« quer durchzogen sind , bilden eine Hochterrasse,
pvetche gvKcn das Thal von Locana abrülK , durch ihre
tompriogende rteslaltung über dem Auge den Anblick des
1'halfrundci selbst rnlzicht. Gerade gegenüber, als süd-
liche Einfassung d» Val Locana, erhebt sich in seiner
«tlden Majestät das Schneegebirge der Levanna ta einer
Höhe Tun ii.iiWi'. Als ein Unggcdchnter. scharfkantiger
Röcken , bugcnrünuig gekrümmt , erscheint der Gipfel.
■ Wände, mit ghinieodeoi Firn bedeckt, aus weU
«4
Uli
ehem hie und da schwarac Felsbänder bervorbrccheD
kl ibrer ganzen Aasdebnun^ von der wellenfornnigen Lini
eines deudicb sichtbaren FirnKchrondes durchzogen sine
senken sich von der Gipfelkante herab bis an den Fat
des Berges, wo sich die in zerklüftete Gletschermassfi
auslaufenden Firne zwischen den vorspringenden Felseo-
rippen in die kcsselförmigen Schott-« und Alpengrootfe
binuntardrängen , die die erste Stufe der Abdachung dd
Berges bilden und von welchen derselbe scbroCT und wild,
doch zum Tbeil mit Rasen nnd spXriicbero Holzwnchse
bekleidet, gegen den Grund des Thaies niederslelgt. Du
Gebirge der Lcvanna zeigt hier In seiner äussern Fora
und Beschaffenheit eine unverkennbare Aehnlichkeit nit
der Blümlisalp im Bemer-Oberlaiule, wie sich diese dca
Wanderer z. B. vom Forggepass oder von dem Gipfel des
Hondsboms darstellt. Links von der Levanna, jedoch
bedeutend niedriger , dehnt sich in langer , vielgipOiger
First die alpenreiche, braune Gebirgskette aus, welche dti
Val Locana von der Valle Grande scheidet. Hinter ibrei
Gipfeln sind noch ferne Bergzüge sichtbar, welche <Ke
südliche Seite des Po^Thals einzunehmen scheinen. Zur
Rechten der Levanna und in ungefähr gleicher Hohs
reihet sich Schneegipfel an Schneegipfel, theils rundköpfig,
tfaeils firslähnlicb die weiten vergletscherten Firnhäage
beherrschend , die sie umgeben. Dieser Gebirgskamn,
dessen einzelne Gipfel mehrentheils noch namenlos sind,
wird mit dem allgemeinen Ausdruck Mont Iseran be
zeichnet, obwohl diese Benennung streng genommen nor
dem am westlichen Ende an sie gelehnten Alpberge la-
kommt. Von der böclisten Kuppe sich ablösend, erstreck!
sich ein hoher , fast horizontaler Grat , als Schlusswasl
des Val Locana , quer hinüber an den Monte di Galisia*
Dieser Gral gestattet einen Glelscherübcrgang nach de«
— 13 -
Vil de Tignes. Der Absturz dcsscIbcD sonkl sich in steilen
Firabüngm horsb bis aa ciucn vorspringendcD Felson-
(örlel, an dpsspti Fuss sich die griioen, mit SchocebÜn-
dern und kli>iii<-n Sco'n gezierten Triften der Alp Süruo
atbrcilrn. Man übersieht die VerlieruugcD, die nuch
hrischrn der Alp und ans sich tielinden und tneint , sie
Wi in wenigen Schrillen und fast ebenen Wegs vom las»
m (('preis »US zu erreichen. — In seiner ganzen
Kfliligkril steht der brettf;ipl1igc Monte di fialisia
1 >ftaen Kelsenabslurren, seinen Lawincnrunsen und
Sctoerbalden und luil seinem tief herunter hüngendea
idiöaeB Firn vnr uns. Mit ihm beginnt der nördliche
Btlblirct« des Panurama's. Die longe, in gleichrürmi(:cn,
g ober die Nnrnialhulie des Grals ansteigenden tüpfeln
tick aufwcrfcude Ketle, die dasAlpenibal von MtuI6 vob
4cD Val de Rh^mes scheidet, liegt als ein riesiger Wall
I k»hkn, »Clin coumgür tuten Fels- und GerUII-Masiea
tor ans aos^estrcckl. Darüber hinweg gewahrt mau noch
riaufaiB htihe, nriibelnstele (ii|ifet. die zwischen den Ihü-
I von lUi^mes und Grisanche hegen nnd unter dcneii
rieb die Aig. de 1a Saasi^ro hefindcn muss. Ja, hinter der
Biaialilung d«« Toi de Itossel, über welche man ins Val
de Rh«mi't ([elangl. blickt dns befreundete Anllit;c des
llootblane hervor. Jenem Gebirgswallc entlang dehnt sich
"Mt wiolerlicfae Uuchlcrrasse aus, deren Abstürze die Al-
^yeaOjiclie Tnn \ivot6 westwärts umschüesen. Kleine Sce'n,
I TUeit noch mit blauer Eisdecke oder mit schwim-
Mrnilvn EicblUeken bedeckt, schimmern aus »chncoigen
l'ricbtvrn und nui dem dunkeln Grün der SchaftrJft uns
.ilfeg«n. Näher gewahrt man die begraste Niederung
in CuUc de la Grande Cruis. Der Plan du Nivolu selbst,
; den Lager seiner Sennltütien und den gcsehlängeUen
Afrüiidcn, iil in tcluem ganzen Umf-tnge als das ein*
— 16 -
zige freondliche LandschafUbild miUen in der Felien-
and Gletscherwildniss sichtbar. Fern in der Flacht des
Thaies von Savaranche, in desien Grund jedoch das Ange
nicht zu dringen vermag, erscheint im Silberglanz ihres
Eises die Pyramidenspilze des Grand Combin, und etwas
mehr rechts sieht man den weissen Kamm der Becca de
Cröte Söche an der Grenze des Bagne-Thais erglänzen.
Alsdann folgen in scharfen Profilen die Gipfelgeslallen des
Gebirges, das zwischen dem Thal von Savaranche und dem
Cogne-Thal aufgestellt ist Da sehen wir als äassersle
Spitze die Pointe de Ruije, darauf folgt der schlanke
Gipfel des Nomenon, dann der Pic de Cogne, der, von
hier aus gesehen, seinen schönen Firnpanzer verloren
hat und an dessen kahlem, felsigem Absturz man kaum noch
eine schmale weisse Kante gewahrt Endlich thürmen sich
hinter dem niedrigen Bergrücken, der das Alpcnthal von
Nivol^ von dem hintersten Thalkessei des Val Savaranche
abgränzt, die lirnbedeckten und reich umgletscherten Ge-
stalten empor, die unter dem Namen Giacchiaija di
Monei oder le Grand Paradis bekannt sind und deren
Hauptkuppe eine Zierde der Alpenaussicht von der Superga
und von Turin selbst bildet Sie stehen auf der Marke des
Thals von Locana und ihre Formen mahnen theils an den
hohen Eisrücken des Schiossberges im Engelbergerthal,
theils an das Breilhorn und Tschingelhorn im Thal von
Lauterbrunnen. Ja, sie erscheinen fast noch riesenhafter
als diese. Vermittelst eines aus rauhen Felstrümmern be-
stehenden Grates, dessen nördliches Gehänge in weiter
Ausdehnung in blendende Schneefeldcr gehüllt ist, schlies-
sen sich diese letzterwähnten Gebilde an den Gipfel der
Sommit^ du Revers an und vollenden das Bild unseres
Panorama's.
17
[j(D die Alp StsroG, des heutigen l'ages Ziel, zu er-
(«cliea, kletivrieu wir mil Vorsicht an dem wusilichcn
£pbüng« des tiipruls herunler und gulangleo sodaDD über
jei» udc , vün klciueo ThalgrüiiUcii uod FeiseohügelD
diirdi«cbQiUenu Ilochlerrassc , bei einigca Alpeatoich^D
iMbei, bis an den Fuss des Co! de la Grandu Croix, wo
vir die erslc Spur einoa Pfades anlraren. Iiami-r nuch
■ifderslcigend, öffnete sieb vor anscrcn Blicken ein grünes
kckeo, desKca krcitrörmiger Grund von einem litblichen
ilpcntce ausgefutU war. Heichbfgrasle llaldeo, an denen
|te oad da eine ScnohiitlL> klebte, senkten sich ziemlich
lUU b«rab bis an den Hand des Scc's. Der Secablluss
Mlilc «ich scbäumeDd und tobend durch eine enge i'cl-
HHpklLe heraus, und ei schien der südliche LTerrand
ligcti das tieTcr gelegene Thal in einer hoben und sleileo
FelitnwaDd abg<.'rissen zu soiu. Vom gegenüberliegenden
Ufer des See'» zogen sich die grünen baumlosen Weid-
ktoge der Alp Seruc in sanfter lloschung empor, und man
fiwahrle am obersten Itando der Alp die Seonbultcn am
tut» eine* Wasserfalls, der sich von den böber gelegenen
Ititea berabslünle. Wir errcichlen dieselben nach einem
Mtrscti TOD 2'/-j Stunden und vermochten uns den In-
hbern einci' der besser aussebeuden llullen kaum so
cH verständlich zu machen , dass sie zuletzt begriffen,
ir otOcblen hier Herberge nehmen. Während im sogc-
mtra PajrsdWoste der Keisende, welcher der Laudcs-
ipracbs nicht kundig ist, sich fassl durchweg mit der fran-
(aiiftcbca Sprach« bchelfen kann, scheint hier im Vsl Lo-
cana icboo ein anderer Volkscblag, eine andere Sprache
tiabeiiDiscb . welche in einem durchaus unversliindlichcn
ItolicnucheD Tutois sich bewegt. Die steinerne Hütte ward
tu, l'rau und einigen Kindern, worunter noch ein
icgeikiod, bewohnt. Das Innere bestand in einem ein-
I
18
sigcn, ziemlich dunkeln Kaum; denn das Liclil drn
•durch die nlfeno Thürc und einige Maaor$pallcn hcrpin.
I'ln der einen Ecke war das achmulzigß Slrohlager der
Bpsilzer, in einer andern der sparsam uiilerhallcii# Feu^r-
hecrd. in einer dritten liess sich Ein junges Kalh auf spar»
licherSlreue vernehmen, in einer vicrlen, sowie an Wän-
den und Stützbalken befand sich das Hausgeräihe. Hand
und Knize schössen aus den nnsteren Ecken und Löcbera
hervor, und zuweilen suchte das Maullliier oder eine neu-
gierige Kuh sich durch die offene Thiirc noch za uns la
gesellen. Alles Beweise, dass hier Menschen und Vieb
In (juler Eintracht mit einander lebten. Mikh und Zieger
einzige Nahrung;, mit welcher die Familie wäh-
rend der Alpzeit hausballen muss und die auch uns dar-
geboten ward. Ein Bündel Stroh, auf den harten Stein-
boden hingesireut und mit einigen alteu Decken über-
■worfen, war unser Lager für diese Nacht.
Der Standpunkt bei den Hütten von Serue bietet einen
hübschen Blick dar nach jenen Alpenseen in der Tiefe,
nach der Pyramide der Somtuit^ (In Revers, nach d n be-
glclscherleii Gipfeln zu deren Rechten, welche in steilen
Firsten gegen das Thal niederstcigen. Mnn sieht in den
Thalgrund selbst und in das weisse Bett des Orco. Jen-
seits erhebt sich schon näher und riesenhafter das (ilet-
Bchergebilde der I-cvanna. An seinem Fusse. von der Alp
gcruc nur durch den hintersten ThaleinschnitI geschieden,
sieht man in einer von kahlen Firsten eingefasslen Mulde
die Alp di'Üa Cernera, von welcher ein Glclscherpass über
den hohen, fasst borinzonlal ausgespannten Grat, der die
Lcvanna mit dem Gebirgsslock des Iserun verbindet, unter
iem Namen Colle del Cami hinüber nach ßonneval, im
Thal des Are. in der Mauriennc führt. Westwärts schliessW
19
Ftrae des [scrnn und die Wunde des Celle di Galisia
dm nahen Horizont ab.
Seboa Tor Sunnenaofgang beraoden [wir uns reise-
taüf vor der Hülle, l'nser Wirlh ichickle gicli an , sein
HanHIiW id gürlen , um nach Cereaolc. dem tiiichslon
Dorff, »ifdvrzuülei^en , während ein slämmiger Aelpler
ÜB crfardi^riichen ZurüsluDgcn traf, am uns bis auf die
des Col di Galiaia za begleiten , bis wohin Tür den
ttnnien ein Führer unerlässlich ist. Als die obersten
firnväadf des Mont Iseran nnd der Levanna im Strahl
fit aofgeht-nden Sonno »ich rötbelen , machien wir uns
Mt den Weg. Anfangs halten wir noch wülirend unpc-
tot einer Viertclsiande die hintersten TriTlen der Alp
Strva za überschreiten ; alsdann Tührle uns ein wenig
btlraleacr Schäferpfad einem steilen Abstürze entlang qncr
nfwirli. r>ieser Absturz war mit spürliclier Schafweide
ttWKb««fi . jedoch traf man stellenweise auf kühle Fels-
urntn, welche die begraste Etliche durchsclinilten und dem
Fdsic nor geringen Haum zom Slützpunkte boten. Etwa
IW Fa»« lief unter uns zur Linken lief der Absturz ge-
fn das Recken eines kleinen Atpsee's aus, der die Thal-
>ir1ierDDg BusfulUe. Zur Rechten stiegen die schrnlTcn
fiM|;e gegen die nnterslen Felsköpfe des Monlu di Oa-
<ia empor. F,s bedarf hier schon eines schwindelfreica
i4 geübten Berggängers, um keine Furcht zu empfinden;
■an der Pfad ist schmal und der Abüturz glult und sctirofT.
aer terlor sich allmülig vor den tlciieu Wanden eines
Felseubandes, welches die Gebirgsmassc , die sich nach
dem Col di Galista lilnaufzJehl , giirlciröinii{E umschliosst
vad glWcbsam di« erste Stufe dazu bildet. Diese Felsen-
itofe bat eine Hohe von einigen hundert Fuss und wird
kleine Colurel gi'nanni, ein Name, der wohl *jno-
mit Couloir (Uinne, Kehle. Hohlweg) sein dürfte; denn
•
I
— 20 —
um sie zu erklimmeo, mussteo wir uos durch eise solche
Rinoe, deren Boden mit hartem Lawincoschnee bedeckt
war, emporarbeiten. Dieser Gang, obwohl etwas mühsam,
machte sich jedoch ohne Gefahr , da die Schneelage an
ihren äussern Rändern geschmolzen war und der Foss
auf- leicht beweglichem Steingerölle Tritt fassen konole
Höher aber erweiterte sich die Rinne, man konnte her-
vorragendes Gestein und einigen Rasen ergreifen» and nach
einem Marsch von nicht mehr als drei Viertelstunden be-
fanden wir uns auf dem Höhenrande des kleinen Colorel.
Hier bot sich uns ein neues Gemälde dar. Wir belratea
eine kleine Ebene, deren Vordergrund noch mit dem dun-
kelgrünen Teppich kaum aus dem Boden gesprossener Al-
penkräutcr bedeckt war, während in sehr geringer Entfer-
nung davon das Schmelzwasser des Schnee's kleine Lachen
bildete. Hinler diesen lag die Ebene mit ewigen Schnee-
fcldern belastet, welche sich, sehr sanft ansteigend, dann
immer steiler etwa 1500 Fuss hoch bis an den untern Saum
eines zweiten Felsengürtels hinaufzogen, der den höchsten
Grat des Col di Galisia krönte. Dieser obere Gürtel, der
eine Normalhöhe von 3—400 Fuss haben mag, wird der
grosse Coluret genannt, und unser Führer, indem er
auf eine Lücke oder schmale Einsattlung des Grates hin-
wies, die wir dicht über uns an dessen nördlichem Auslaof
gewahrten, da wo der Grat sich an die Masse des Monte di
Galisia anschliesst und in welcher der Schnee fast bis an den
Rand des Grates hinaufreichte, bezeichnete dieselbe mit
dem Namen ß ocche tta di Galisia. Zu unserer Rech-
ten war die Ebene von den Felsköpfen und Geröllhalden
des Monte di Galisia eingewandct. Einzelne Weideplätze
für Gemsen zierten mit ihrem schönen Grün das kahle Ge-
hänge. Zur Linken zogen sich schöne Firne und zerklüftete
Glclschermassou aufwärts bis nach den schncereichen Hoch-
- 21 -
(fljlilen des Slont IsersD. i'icsc Ebene wir-1 Plamo tlu
IfrloIlB gcoaant and mag wohl KOOO' ü. M. liegen. I>Ig
£rilrtgung di-r Roc<'I)i.'Ub schien von hier aus nichl mehr
■ fcbwierig zu »L-in, und mit frOUlichom Mulhe selzUn wir
nuern Wanderung fori. Nach wenigen Schrillen belrateo
vir dcD ewigen Schnee. Die Masse war noch nichl erweicht
ud but einen angenehmen Manch dar. so lauge es über
iw Ebene forlgiudc oiler die>c nur gemach anstieg. Mit un-
terer Erhebung nahm aber die Steilheit des Absturzes zu,
nad «ic wir aus dem grossen Colurct näherten, wurde er
lusteil und der ächneo so harl, dass es schon einus rosten
rrtite» und einer krliDigen unerschrockenen Haltung be-
•lurUc. um nicht au*izugleilen. Vorzugsweise suchten wir
oiu «rrltcflc Schueeriancn aus, in denen vereinzelio her-
atigerullle und angeTrorne Steine dem Ku.>s einen sichern
Älül2|iuakt gewührlen. In Zeiten, wo diese Shneegehänge
gbiittcfrureii sind , muAS ihre Erklimmung bedeutende
Scbwieiigkcitcn darbieten, und es ist dann raihsam, hiefür
eine spklere Tageszeit auszuwählen, wo die Masse durch
eiDrn erfaülilerca ürad der Temperatur so weit aufge-
weicht in, um dem Fuss nichl allzu grossen Widerstand
rolgegenzuscIieD. (llcichwohl wäre mit dem Ausgleiten
kjüne eigeoUicbe Gefahr vcfbunden. weil der Absturz sich
fegen die Scbnve-Ebeiie von Uelotia ausflücht und keine
Felsrittc oder l'cisbänder das liehauge durchziehn; also
4am itor Ausgk'ileude neben dem Schrecken nur dcu Vcr-
4niM balle, sich neuerdings auf eine Uühu Ton 1000 bis
IMKI t'uM empur lu arbeiten, bei der wenig tröslliclien
Aouicfcl. ein iwcitvi Mal. hinunter zu rollen, wenn er
nelal, atn Ziele zu sein. Wir gelangten indessen glücklich
bK>u der Stelle, wo sich die oberste schmale Schueekehic
gtfVB die Oretlückc hinaufzieht. Hier war die Schneewand
Micb ^or ID äberschreilcn, um das Geslein am südlichen
I
I
I
— 22 -
Rande der Schneekehle zu erreichen. Die letzten psar
Schritte mossten kletternd auf dem rauhen Felsen zu-
rückgelegt werden, und nach weitern V4 Stunden oder
nach einem Gesammtmarsche von 2V2 Stunden standen
wir auf der Höhe des Col di Galisia. Sfidlich vom
Uebergangsponkte bildet der Grat eine kleine, nindköpfige
Gipfelorhebung, deren Besteigung ich jedem Reisenden,
der diese Gegend besucht, empfehlen möchte. In 40
Schritten steht man auf der mit kleinzerbröckelten Fels-
trümmorn und einigem Pflanzenwnchs bedeckten Höhe,
circa 10,000 Pariserfuss ü. d. M., und geniest von da eine
Aussicht, die durch die Grossarligkeit und Schönheit der
Gebirgsformen in hohem Masse Ueberraschung gewährt,
Die weite Spannung des Querjochs, das hier die mäch-
tige Gebirgskette des Kleinen St. Bernhards mit dem Ge-
birgszuge des Mont Iseran und der Levanna verbindet,
die bedeutende Höhe und seine Lage als Wasserscheide
zwischen den Thälern der Isöre und des Orco, welche
in ihrem einander entgegengesetzten Laufe die breite
Zone der Grajischen Alpen bis an die schmale Wand des
Col di Galisia vollslündig durchschneiden , — gestatten
wenigstens nach Osten und Westen eine freiere Umsicht,
als sie gewöhnlich dem Wanderer auf Alpenpässen zu
Thcil wird; wo man in naher Begrenzung von den hohem
Gebirgsmassen umgeben ist. — Wenden wir uns gegen
Osten , so haben wir dicht zu unserer Linken die von
schneeigen Kehlen durchfurchten und auf ihrem Scheitel
mit einer Firndecke belasteten Felswände des Monte die
Galisia, welche sich über unsern Standpunkt noch etwa
2000 Fuss hoch fast senkrecht emporlhürmen. Rechts
davon erblicken wir die Gralniederung des Col de la
Grande Croix, und hinter der scheinbar unbedeutenden
Spitze der Sommit6 du Revers treten die schönen Gestal«
llCD Ji^ Grand Paradis hci
. Sic zeigPD uns ihren s
Ijfn Abstuft gegen das Thal von Locana. Zu uiisercD
iit einem schwindüchk-n Abgrund, in den die über-
I Feliettmauern de« Grals und <
tprklüfteU'i
Idcrjedi-u Augenblick nit-derzusiürzen drohen, liegt
Be von ßdutia mit ihrem Schnectcfipich und ibrcm
I Cferrande. Darüber hinaasblickcnd , ergötzl sich
Ige an dem duDkt^in Grün der Alpenthflen von Seme
I di-m schinimernden Spiegel mehrerer kleiner Al-
^CMCe'o, welche die bockenrörmigen Verliefungen au9-
lUUeo. Tiefer rdllt der Blick auf den Thalbodcn selbst,
■mr airbl den gesiblüngellen Luuf des jungen , kaum den
Elrlichi'rn des Munt Iseran und der Ga1i«in enlsprungeneo ,
Onro Dnd an dessen 1 Ter auf der schmalen, begrasten
TbiNolff die Scnnhüllen von Chafis. Weiler hinaus ver-
Wiidern dii; lücgungcn des Thals und dits Nnheaneinander-
Irvten der beidseitigen Gcbirgshange den Anblick des Thal-
bodens »elbst , abrr man kann dessen Richtung auT eine
hag« Sirerko Terfolgen . und rem durch die Thalllücht
gewahrt man die unabsehbaren , Tast neblichten Gefilde
r pi«munlesiscbcn Ebene. Zur Rechten des Thaies von
J,i>caDa liegt diu langgedcbnte, wnid- und «Ipenreiche ond j
in gleicbrnrmigen Gipfeln ziemlich scbarfkanlig sich aus- '
idc Itcrgkettc ausgestreckt, die dieses Thal vun der
Valle tiiandu scheidet. Sic mag eine ^o^mothübe von
7000' bebiuplen, bis da, wu sie sich in einem plUlzlicheo
Anfschwung an diu gewaltige Levanna anschliessl. Dieses
iMiIrre Gebilde erscheint von unserem Standpunkte hin-
Ttg nichl mehr in seiner breiten Grslall, in welcher sich
desRCD Eisllüchen und Gtetscbermulden in ihrer ganzen
EBtfaltang vor Augen «teilen, sondern in seinem gcrAck-
I Qoerprulil- Rechts davon Übersicht man die wunder- ,
^tctktaen, im Glanz der Sonne sieb spiegelndiu Kirne,
- u —
wie ein Hermeliamanlel, voq schwärzen FelskUppen dorch-
brochen, aus dem Trichter der Ebene von Belolta einige ,
tausend Foss hoch hinauf bis auf die Kappen dea MooC ^
laeran führen. Milien in diese Firne verläuft aicb der j
Querdamm des Col di Galisia « und wir sehen « wie der
Firn am Rande des Absturzes in einer Dicke von 40 bis
50 Fuss auf dem senkrecht abgeschnittenen Felsen lastet
Wir wenden uns jetzt gegen Westen, und da Iriit ans
eine neue Gebirgswclt entgegen. Nachdem daa Auge die
unter ihm sich ausdehnenden Schneefelder und die un-
mittelbar au diese sieh schliessenden Weidbänge über
flogen, blickt es in den engen Grund eines alpenreicheo
Thals und verfolgt dasselbe in der Ausdehnung voa etwa
zwei Stunden, bis sich ihm ein geschlossenes Thalbeckeo
darbietet, von hohen Gebirgen umgeben, auf dessen Wie-
senfläche ein Kirchdorf sichtbar ist. Das Thal ist das Vat
de Tignes, der Strom, der dasselbe durchfliesst, ist die
Isere und jenes Dorf trägt ebenfalls den Namen Vai de
Tignes. Dort macht das Thal plötzlich eine Biegung nach
Norden und ist dem Auge der vorgeschobenen Gebirge
wegen nicht mehr sichtbar. Die linkseilige Thaleinfassung
ist von den hohen Schneekuppen des Mont Iseran ge-
krönt. Die Firno senken sich herab bis nach einer ge-
wölbten Terrasse , welche neben den zahlreichen Lagern
von unvergänglichem Schnee mit dem kräftigen Grün wil-
der Alpenlriften geziert ist Von dieser Terasse fallen die
Abstürze steil und begrast, in der Nähe von Val de Tignes
schon mit schönem Lärchengehölze bekleidet, in's TbaL
Einen ganz anderen Charakter trägt die rechtscitige Ge*
birgsbildung zur Schau. Zwar sind die untersten Hänge
ebenfalls begrast und spärlich bewaldet, aber schon sicht-
barer durch rauhe Felsmassen unterbrochen. Höher vtrird
das Gehänge kahl und wild. Schneefelder und Firne be«
~ 25 —
■eil and füllen die Mulden und Schlnchli^n aus, und
!r ihnen thürmen sich die nackten Kclswünde der Ge-
gskell«. welche das Tignes-Thal vom Val de Hhdmos
iBRt, mehrere lausend Vvft hoch Tasl senkrecht empor.
I» i;iganlifch<: FeUenmauer schliesst sich an den Monte
(ialisia an. Durch die i'halulTDung selbst erschein! ein
ni Ton «nlfernteren Gebirgen, die den oberen, sichl-
eo Theil Aw Tignes-Thsls westwärts hcgränzen uod
tB ScbÖnheil der Formen und an Erhabenheit des
nkters dem bisher Gesehenen nicht nachstehen. Gerade
er dem Dorr Val de fignes steigen die Gebirgswände
•teilen begrasten Halden, an denen iheilweise der kahle
I* zu Tage britht, im einer ansehnlichen Höhe hinan,
wie die Cuultssen der beidseitigen Tbalgehängc in
M böbrrn Thcileu aaseinander treten, dehnt sich auch
tr enirerntcre Gehirgskranz weiter aus. Es cnirallen
b uher den begrasten Halden weitschichlige Alpenler-
■ea , denen kahle , zerklürielo Kelsgipfel entsteigen.
kr ifittcn strecken sich langgezogene t'elsfirsten hin,
reo WUndc schon grosBonlheils mit ewigem Schnee ge-
ikl sind. Auf diese liingebaul und von blendenden
nfflderu umgürtet, strecken gewaltige Schnechäupter
R »elUani geformten Gipfel in das dunkle Blau des
■mels. und es mahiieu dieselben durch Gestall und
be tüuscbrnd an die itiesrnhhupler eines Combin und
lia. iNiemanJ kuiinle mir ihre Namen nennen. Es sind
■lüchligen Gebirge, die iwinchcn dorn Val de Tignes
1 ieu Thälcrn von Leissc, von Chsmpagny und Pcisey
|e*(cUl *uid und sich rechts bis auf den slafelfürmigen
kn irt UoDl Pdurrt bei St. Foy ausdehnen. Sie schei-
\ «ich bis XU einer Mvcre^bühc von 12,000' xa er-
Üietes Gemälde von Schneegebirgen, das fast rings-
um den Horizont einnimmt ond nur durch den EinscImiU i
des Val Locana eine kurze Unterbrecbong erleidet, ver- |
leiht dem Panorama des Coi di Galisia einen so erhaben« j
Charaicter, wie er nor im innersten Ranm der Hochaipea-
weit gefunden werden kann.
Nur ungern schied ich nach einem Aufenthalt von
einigen Stunden von dieser herrlichen Gebirgswelt, die,
durch kein Nebelchen getrübt, in der schönsten Klarheit
und Milde unter dem Himmelsgezelt ausgespannt war und
deren feierliche Ruhe nur hin und wieder durch den Fall
eines Eiszackens oder den Einsturz eines Gletscherge*
wölbes unterbrochen wurde. Unser Führer hatte sich
schon früher auf den Rückweg nach der Alp Serue be-
geben, und ich musste es nun mit Zahler allein versuchen,
den Weg nach dem Val de Tignes ausfindig zu machen,
Schon bei einer flüchtigen Betrachtung der Lokalität hat-
ten wir die Ueberzeugnng gewonnen, dass das Hinunter-
steigen auf dieser Seite sich leichter machen werde, und
unsere Voraussetzung wurde nicht getäuscht. Ohne irgend
eine Schwierigkeit, viel weniger eine Gefahr zu treffen,
gelangten wir abwärts. Gleich Anfangs, dicht unter dem
Felsenkopfe, den wir erstiegen halten, lag ein sanft ge-
neigtes Firnfeld vor uns, das wir zu überschreiten hatten.
Dann wechselten Schneefelder mit Geröllstrecken. Kaum
hatten wir aber eine Weite von 20 Minuten zurückgelegt,
als die Schneefelder schon der Schafweide Platz machten
und unser Fuss den Rasenboden betrat. Von Stufe zu
Stufe, nirgends sehr steil, gelangten wir tiefer. Zu unserer
Linken erblickten wir den schönen Gletscher in seiner
ganzen Ausdehnung, der vom Mont Iseran bis in den
Thalgrund niedersteigt und dem die junge Is^re entströmt.
Bald entdeckten wir die ersten Spuren eines Pfades, der
uns sicher in die Tiefe des Thaies leitete. Allmälig ver-
27
licbwatiden dfe schonen Firnkappen, deren Anblick
I for kuriom noch so sehr crgötzl hatlc, hinlir den näheren
I Toibcrgen , die nun selbsislandig liervorlralen und zu
I bohen (irbirKen sich zu erheben schienen. Nur die Firn-
Ikkppea der Ifierüiikolle blieben dem Blicke ofTen. Indem
r Thil^ronde angelan;;!, schrillen wir ziemlich ebenen Weges
IbilauswÜHs. Kahle Alpnciden atngaben uns, anf denen
tiac Schaar Rinder weidete, ßegrasle steile Hänge stie-
gen in beiden Seilen empor, und hie nnd da schoss als
AwQuss der die versteckten Itochlhäler ausfüllenden Firne
I vildfir Bach aus einer schmalen Felsenspalle hervor
oder slürzlc sich in schOnem Fall über die Fluhwand hin-
•nlrr. liefuhrh'che (iletscherpässe sollen über diese Firne
blDÖbcr in*» V'al de llh^ntes Tühren. Menschliche Wuh-
waren noch keine wahrzunehmen. Die Alphülten
r«R Weiler answjirli, von uns noch durch eine Thal-
Mgr gelrenni , die uns jede Aufsicht nach dem liefereii
lalgcljindc verschloss. Wenn man diese Thalenge er-
reicht, drängen tüch die steil und Tehig ahgeNchnillenen
krgwdndc von beiden Seilen so enge zusammen, dass
■ar Kaum für die Isere übrig hiriht, deren Wasser slill
wir in rinem lirab uiiler der Decke von l.awinenschnce
foTlMrüntt, der in der schattigen KluTl dem Sirahl der
^nne selbst bis über die beisse Jahreszeit zu trotzen
«ermag. Iter steinige Weg ziehi sich elwa hundert Fusi
aber dem Abgrund der rechten Thalseile entlang. Am
Ende der Kluft älTnele sich vor uns in geringer Tiefe ein
laclier Alpengrund mit einigen rauchenden SlaTeln, und
rtvas entfernter schimmerten die ersten Hoggenfclder
Bnd die Kirche von Val de Tigneg. Cileichzeitig er-
freale der Anblick der schönen Lärchen waldang, die ml
fbreta wobllhaendeo Grün die Gcbirgshalden zu schmtickeo
brgann. das Auge. Bei den Alphüllen machten wir llilL
n
L.
I
— 28 —
Es waren die Stafeln des Berges St. Charles, welcher
mit 60 Stück Kühen hezogen wird. Wir halten dieselben
vom Col hinweg in Zeit von anderthalb Stunden erreicht.
Es war mir angenehm, in französischer Sprache begrüsst
zn werden. Der Senn war sehr gefällig. Er fährte uns
in den Kasespeicher znr Besichtigung der diessjährigea
Sommerprodttkte und reichte uns erquickende Milch, Brod
und Berg9peise dar. Der innere Raum des Ebuptstafels
war hell und geräumig aus Holz gebaut; die Gerithschaf«
ten waren sauber gehalten und alles zeugte von Ordnung
und selbst einigem Corafort. Hier wäre der passende Ort
für die Wahl eines Nachtlagers, wenn man vom Val de
Tignes aus den Col di Galisia übersteigen wollte; was
jedenfalls für denjenigen Reisenden , der an schwierige
Bergwanderungen nicht gewöhnt ist, rathsamer wäre:
denn nicht nur hätte er hier ein bequemeres Nachtlager,
als auf den Alpen des Locana-Thals, sondern der Gewinn
bestände hauptsächlich darin, dass er an den Schneefeldern
des grossen Coluret leicht und rasch hinuntergleiten und
auf diese Weise fast eine Stunde Zeit ersparen könnte.
Indem wir nach flüchtiger Hast die gastlichen Hütten
von St. Charles verliessen, überschritten wir auch bald die
Grenze der Alpweiden und kamen durch schOne Wiesen
und Roggenfelder. Am linken Ufer der Isäre lag das
erste Dörflein mit dem Namen Fornet, von wo man
nach dem Col d'Iseran hinansteigen kann. Es war heute
das Fest von Maria Himmelfahrt und die sauber geklei-
deten Jünglinge und Mädchen des Dorfes belustigten sich
im Wettlauf diessseits und jenseits den blumenreichen
Ufern der Is^re, um sich weiter unten auf einer beide
Ufer verbindenden Brücke wieder zu vereinigen und paar-
weise nach der Kirche zu wallen, wo sich die Festgänger
versammelten. Nach einer kleinen Stunde Wegs von St.
— 29 -
"iuch wir das Dorr Val de Tifocs
ftiehl, wo sicli das Thal plüUlicti auch Norden umbicßt
ai4 4m nbtrrste ßvckcri von den lierereo GrüDdeo durch
riar »cfamalt: jäli abrilteiid«? Scliludil geschieden isl- Ucf
\ü de Tiitflps tMl die AnKicIil der Schneebergo fast gnos
ifnchwantlen. Alan ^owalirl nur oocli den weissunisiium-
Itn Cul di Galiiia nud den icUneebcdcckteD Kopr, der »ich
iiitlicli ütiur il«in (^ol d'Ueran erliebl und hier mit dem
Kamen la Vslluiiette belegt wird. Auch wosilicher
Unint Ducti in der Richtung gegen Uiltag ein blendender
tirnkaram Kum Vorscboin , der den Namen Aux Kours
iti^L Ini üebrigea wird das Hache Thalbcckcu von ab-
ftrundelen, durch tioro Einschnitte von einander ab|;e-
I6i4a Grbir^sforniea umkränzt, deren Fuss vun ttirdicn-
«•M Qwgärlei, die oberen Tlicite aber mit scböoeu Al|)-
wHdeo bedeckt und mitunter von Felsgipft-In gekrönt
lind. — Sowie man durch jene Scblucbl binunlcriehreilel.
■& tler^^n waidichler Tiefe die Uere wild und laut über
Felulück« lobt, und sivh allmälig der Itiickbük nudi dem
Crauodficheo Geiünde vun Val de Tignus verliert, entdeckt
du Aagt Uiiilauswärts in dem engen Uaume der sich üfT-
Wde« Thalschluebt eine von lilelscbern (ti-'^chinückle
PjTwalde, welche durch ihr acharrgexelchnoles l'rotil, wio
dircb ihre llobc und malerische Schouheit an die (icbilda
«aer Aig. Verte oder Aig. du Glacier der Muniblanc-kella
trinacrl. Es iiil diess die Aig. Uousso bei S. Voy,
dort der Uotit l*(iurri genaunl. Die Scbluclit mündet
ia rtnrn Thnibodro aiix, dessen Itudcn schon reicblicltcr
■tl fflauiplaucn und Ueuguiern iiberdeekt iil- Mehrere
ltar[|rnppcn , welche lar Kirchgemeinde Tigncs gc-
btirei, (l«rca d» stille Gelände. Das DurrTignes mil der
Urctl* mag UMfi;eführ eine Slundu von \al de Ttgoei enl-
(oral seia und livgl nach UcaumunI 3366 l'ariierfuss li, M.
— 80 •-
Oesilicb stürzt sich cid schöner Wasserfall ober die Fels- }
wand beranter. Die höheren Gebirge sind dem Aoge \
durch die nächste Tbaleinfassang entzogen, die aber selbst i
durch wilde Gipfelgestalten sich auszeichnei. Namentlidi
steigt auf der Seite jenes Wasserfalls ein Fel&horo in die
Lüfte, das zwar von kleinerem Masse, aber an Form md
Nacktheit an das Mallerhorn bei Zermatt erinnert Voa
Tignes führt der Celle della Goletta hinüber in*s Val dt
Rhömes. — Hat man die kleine Thalebene mit ihrea
Häusergruppen in Zeit von ungefähr einer halben Sloode
durchschritten , so scbliesst sich das Thal und man ge-
langt in eine neue Schlucht, die gegen die tieferen Thal-
becken niedersteigt. Die Thalwände drängen sich fast
drohend zusammen und lassen nur eine enge Spalte übrig,
welche dem tobenden Strom kaum Raum iässt, der sich
wülbend und lärmend, Fall über Fall durch das felsige
Bett hindurch windet und stellenweise fast dem Auge ent-
schwindet. Der schon breiler und besser angelegte Saum-
weg führt hoch über dem Abgrund der linkscitigen Thal-
wand entlang eine Strecke weit aufwärts» um sodann um
so rascher zu fallen. Eine kräftigere Vegetation ist schon
bemerkbar. Man durchwandert einen stolzen Wald von
hohen, dickslämmlgen Lärchen, Rolhtannen und Weiss-
tannen, der den Gebirgshang bekleidet. Am Ausgang der
Schlucht öffnet sich neuerdings ein abgeschlossenes, schat-
tenreiches, tief in den Scbooss des Gebirges versenktes
Thalbecken, dessen schmaler Wiesengrund mit den wilden
Umgebungen fast an das düstere Bergthal von Trient mahnt.
Nach einem Marsche von anderthalb Stunden von Tignes
hinweg überschreitet man bei einem kleinen Dörfchen die
Isöre und gewinnt deren rechtes Ufer. Bald verengt sich
das Thal wieder; Waldung umgürtet bis weit hinauf den
Fuss der beidseitigen Gebirge und der Weg führt, hier
— 3t —
Mwu «i»l€igen(f. dort sich lenkend, stets in anseholicher |
Uobe über die Is^rc hinaus. Hie und da muss das Bett
riars trildrn SeJIenRewtissers überschriUen werden, das,
luf UDticlitbarvn Giflschero cotspriagend. längs der »teilen 1
Rergtultl« hurDnIerichiesst. NBcfadem man bei einigen
TfreinzeKen iläuiiern vurbefgewanderl, wird die tie(;end
immer enger nnd einsamer, fast andcrllialb Stunden lang
|tIiI FS durch dunkle Gehölze fürt, indem man Vorsprnng
SOI Vorsprang des Gcbirgabfallcs umgchl. Nur der zu-
weilen sich (ilTnende Klick auf zahme, reich cullivirte Iturg-
hohen, die fpro in der Flucht de's Thaies erscheinen, las-
UB den Wanderer ahnen, dass er aus der Wildnis» und
FiDiamkeil des Hochgebirges einer rreundlichcren , im
lachenden Hell der Frnchlbarkeil prangenden Gegend zu-
nlt. Zur Linken hört man lief unter sich das Gemurrnel
der Is^c and sieht das dunkelgrüne Wasser in dem mgen
Febrobelte nngesliim sich hiodurrlizwätigen. Am jensei-
ligeu ITer Ihroot auf einem hohen Fclaenhügcl eine weisso
Kirthe. Hoher steigt das steile GehÜngo grüner Alpen
inpor. Ms ist *on den weissen Gipfeln des Moni Pourri
fekrönt, auf die man mit Bewunderung hinaufblickt. Eia
Eranz tun GIcIschorn umgibt sie, die Ibeils als weiss-
tdiimmernde Bastionen die hohe grüne Gebirgswand zie-
NQ oder (ungenfnrmig an derselben herunterhängen, und
41« Bäche, die dem ewigen Eise enlüirssen . schweben
|ieicb äilbrrbdndcm an dem Absturz und bilden male-
rische l^scaden. — ' Wenn man endlich bei dem Dörfchen
la Thutle de SL Foy aus dieser Tbnleiige herausirilt
nach dem eine halbe älonde davnn enifi-rnlen Kirch-
iorte SL Fo; herunlersteigl, so gewinnt die ganze Ge-
«ie durch Zaubcrschlag einen anderen Charakter.
[Um breiter, grüner, baumrcicbcr Thalbodcn, von der berft
'diiO|ca, breitet sich in den Füssen de« Wanderen
- 82 —
aoi. Die Berglehnen treten auseinander and si
grünen Terrassen and reiclien Kornfeldern gese
und belebt von Dörfchen und Häosergrnppen, die 1
an dieselben angel^lebt sn sein scheinen. BIj
düslere Tannwaldimg hinter sich und ergötzt
deoiL Anblicif: der herrliche» i^a^baumwälder , mil
jetzt die Abhänge und der Thalboden geziert sind. ;
liegt noch in massiger Höhe üb^r der Thalebene
ein. ansehnUches, mit mehreren Wirthschaflen heg
Dorf. Man geniessl von hier einen malerischen Rü
anf den .Mont.Ponrri, dessen weisser Gipfel mil d«
gletscherten Fimbuchten hoch über den bewaldetei
tront and in seiner leuchtenden Gestalt der Gipfe
des Balmborns und des Allels im Berner* Oberland
lieh siebt. Von St. Foy führt ein Bergpfad über d
du Mont nach Val Grisanche. Aus dem Thaleinschni
die Richtung des Passes verrälb, fliesst ein Seitenge
hinunter in die Is^re und bildet einen hübschen Fi
Wir hatten nach einem Marsche von 7 Vi St
?om Col di Galisia hinweg, St. Foy erreicht und d.
ein ganz comfortables Quartier gefunden.
Bei St. Foy endet das eigentliche Val de Tigne
Thal führt von hier an den Namen Val d'lsör*
wird breiter, offener und fruchtbarer und zieht siel
2 Stunden lang in westlicher Richtung fast eben fo
zu dem grossen Dorfe Sccz, am Fusse des klein«
Bernhards, von wo dasselbe bis nach Moutier südwe
Richtung annimmt, um dann in einem grossen nörd
Bogen wieder in dem weiten Becken von Grenobh
zumünden.
Ich schliesse hier meinen Bericht über den flüc
Sprung in das Herz der Grajischen Alpen, und biti
nachsichtige Aufnahme und Benrtheilung desselben.
C» Brunner II.^ Bweljfthrlye tteiibaeh-
luaseii über die Temperatur des Wag«
■era T«n Ziehbrunnen»
Vorgelegt den 2. Februar IS55.
Die Dördlicb von Bern gelegenen Landhäuser be-«
ziehen ihren Wasserbedarf ans Ziehbrunnen, welche über-
lU, wo man durch den Humus auT das diluviale Kies-
liger gräbt» das vorlr«(tlichsle Wasser in reichem Masse
liefern •
Das ganze Kicslager ist mil Wasser imprägnirt» und
so tief ab der Schacht in dem hLiese niedergeht, so hoch
steht während des ganzen Jahres das Wasser in dem
Bmnnen. Wird der Letztere ausgepumpt, so füllt er sich
in wenigen Stunden bis zu dem constantcn Niveau wieder
ao. Diese schnelle und fortgesetzte Erneuerung des Wal-
lers in den Brunnen beruht nicht allein auf der Herslel-
Ib»; «les aDgemeinen Niveau's , sondern auch, in dem
Harken aeitlicben Abflüsse, welchen das Horizontalwasser
in dem nahe gelegenen tiefen Thaleinschnitte des Aar-
lanfes vom Altenberg bis zum W}ler findet, wo es sich
in reichlichen Quellen in den Fluss ergiesst.
Nachdem ich in den Jahren 1817 bis 18i9 gemein-
schaftlich mil Herrn v. Fiscber*Oosier die Temperatur des
Thoneraee^s in verschiedenen Tiefen und in allen Jahres-
zeiten Botersucht halte*), scliicn es mir nicht uninlcres-
saot, auch den Eintluss der Jahreszeit auf die Temperatur
jraes unterirdischen Sees zu kennen.
Ich wählte hiezu den Ziehbrunnen auf dem Spital-
ackergute des Herrn Brunncr-Sulcr, welcher bei einer
*) üeclifrelies nur la tempemture du lue de Thoune. MimoirM
^ b soeMU de Physiquc de (Jeneve. Ibif).
(Bera. MiicheU. Febraar Ib&ti.)
- «♦ —
Tiefe TM SS Fun eines eonsimten W«mc
iMt, md denjeaigeD anf dem zeho llinot«
Ann« Breitfeld des Hemi Brnoner-Lfilhar
einer Tiefe ton 85' ^ineo Wassenland Yon
Dm lIieraiOHietriscbe Inf Iromenlt dessei
diente, iat da» in der anfcef&lirten Abbandlonf
TliemioaMler, welchea, Yon einer gesclilosse
nmgebent ib einem weiteren gUsemen Ge
Endet Wird das Instrument an einem Seile i
des Scfaadtei Yersenkt, so railt sich allmäli
Gefiss mit Wasser, welches einerseits sein
dem llessinstramente mitlheiltt anderseits
aidien das Letitere vor Veränderung schfil
Das Instrument wurde jeweilen wenigste!
im Wasser upid iwar auf dem Grunde des
lassen. Meistens wurde die erste Beobachtoi
iweiten Verspicb controlirt.
Die Ergebnisse sind in folgender Tabel
•849, ^
10. Juni 9J3 C
M. » 9J7
18. » 9,05
6. JuU 9,14
15. » 9,ia
81 » 9,09
88. » 9,15
8. August 9,15
7. , 9,17
la » 9,80
M. » 9,88
» » 9.17
ftfiit ttikmilktng.
1949.
SUUraMM« Mrf 4«a
SfitalMker.
9.I9 C
Blehbranm Mf it
■nithU.
9.58 C
». »
9.38
9.36
tt. .
9.87
9,34
1». .
9.38
9.38
«. .
9.37
9.45
4. October
9,41
—
11 »
9,39
9.45
»a .
9,45
9.57
«. »
9,31
—
IOl Noteaber
9,48
9.50
18. .
9.31
—
» .
->.
8.75
13. Deeenber
8.76
8.51
IBM.
t Jmmt
8,91
7,83
11 .
8.81
7^
«. »
9.03
8.05
19t Feknnr
9,85
—
«. »
9.88
736
17. Hin
8.90
—
ü April
—
7,54
J4. .
8.98
7,69
§. Mai
9.00
7.76
«. .
8.99
7,90
II. ,
8,99
8,14
11. Jnai
8.98
8.13
S. Jali
9.00
—
14. Aofoat
—
8.88
1 October
9,41
9.36
». •
—
9M
— «6 —
Tai; der BeolMchtuiig
Spitalaok^.
BreKfel«».
1850.
0
• 0
10. Nov«mber
9^9 C
9.60. C
24. • «
p
9.39
26. Debeinber
9^7
8.60
1851.
\ '
13. Februar
9,29
8,06
14 März
8-95
7.46
3. Aprtl'
'sß
7.57
6. Mal '
8;8^
7.49
1. Juni
i;98
—
15. inii
'9'.05
•'SA6 '
13. October
9.87
A^i jdiesen BeobachliiDg^en ergeben sich to\f<dnit
Schlüsse:
1] Wenn man von einzelnen UnregelroiissigIkciteD,
weicht üarch auffallende alliiere Temperalnr- VerlMlMbiMe
bedingf'sTnd, abstrahirt, so'^^gt sich folgender Gang dtlr
Tempcratbr: In) Monat Joni ^beginnt die Temperatur de«
Wassers zu steigen , erreicht ein Maiimum im October
und NciVember, fällt dann iiii^mlich rasch und gelangt in
Hai auf ein Minimum.
2) Die grössten l'nlerschiede zwischen Sommer vbU
Winter'^belragcn im Brunneiir auf dem Spitalacker O^JC
und aof dem Breitfeld 2M.*
3) Die mittlere Jahresbmperatur betragt:
Ziehbronnen auf Ziehbrunneii Mf
dem Spitalacker, dem Brtltfcld.
vom Juni 1849 bis Juni 1850 9,07 8i51
„ 1). 1850 » ), 1851 9,20 8,44
£8 iM somit das Jahresmittel in dem ZiehbHiDDeti des
BreitfelfM-', welcher einen Wasserstand von 16 Fuss Mit
ei Eitttnil des WiMlers *e lieforM SciiicIillM «ciNHrtI
ifchiMf , wilH-nd der Sosmer »»r MiMr hii|riii>i
lei dieser oa^leieWn Mittlieilttngsteil der Wirm«
üaHe« welche on so verscbiedmc r i$l« j« $fiS$$H^ d(«
ennaise, nvss datier die Temperatur der Meiafi^rfNi
ersaole dem Jahresmittel der Lafttemptratur nihtir
o, als diejenige der hohen Säule, und fteuiu |r«^nnill«
irird die Tcmperatur-Beobacbtuair jeder WiMarmitti«
lilbcr dem wirklichen Jahresmittel steti ein tu kleine»
Itat liefern.
B. Stiider^ filier Glelneheriirhlllf»
ierr Desor zuerst hat dem mrrkmürdl|ron OoKttnilU
hen den tieferen gerundeten Felsoii dc«r llo€ltgeblr||it
len ihnen scheinbar aufsitienden scharfen und ladMf •
— 88 -
teo Gräten grössere Aafoierksainkeit gewidmet uni 4k
Abrandang und Politur der unteren Gehänge «os der
Reibung der vorzeitigen Gletscher hergeleitet. Die Sleis*
art der oberen und unteren Felsen ist dieselbe, die Gneii*
tafeln und Schiefer setzen, oft verlical, aus den oberei
Gräten in die unteren bauchigen Gehänge fort, die Liaie,
weiche die gerundeten von den steilen zerklüfteten Foi^
men scheidet, bezeichnet die obere Grenze der aitea
Gletscher. Herr Desor schätzt diese obere Grenze ioder
Nähe der höchsten Gipfel in runder Zahl auf 3000 "".
Die Beobachtungen meines Freundes beschränktea
sich fast ausschliesslich auf die Umgebungen der Grimsel,
und nur nebenbei führt er an, dass auch bei Zeraatt onl
in Formazza ähnliche Verhältnisse vorkommen. Wer die
Alpen in weiterer Ausdehnung bereist hat, erinnert sich
aber wohl, in Piemont, Graubünden, Tyrol, Kämihen den-
selben auffallenden Contrast in den Formen der höheren
und tieferen Gebirge gesehen zu haben. In Bünden oad
Tyrol drängt er sich vorzugh'ch dem Auge auf. In neb*
reren Fällen mag der Unterschied der Formen allerdings
in der Verschiedenheit der Steinart seine Erklärung fin-
den ; in der Uegel ist er aber wohl nur ein äusaerlicher.
Der Geolog wird beide Fälle leicht unterscheiden, selbst
dann , wenn die untere Steinart verdeckt ist. Bei hori-
zontaler Stratification ist eher das Erstere anzunehmen,
bei verticaler wird man eher auf Gletscherschliff scbliessen.
Im vorigen Sommer hatte ich Gelegenheit, die Er-
scheinung in ausgezeichneter Weise zu beobachten. Ich
befand mich, gegenüber Brieg im Wallis, auf dem hohen
Rücken, der das Thal von Bcllalp vom Gredetscher- oder
Mundthale scheidet. Die unteren Gebirge zeigten sich, in
der ausgedehnten Umsicht, bis in eine fast überall gleiche
Höhe, auf beiden Seiten der Rhone , auffallend bauchig,
89 -
vtgSnilloa bekleidet; die höheren GipTcI
and ririilc wsrcn fcltiel. gleil und nackl. Das Biall XVlil
dpf *iil^«-ni)s«iirhen Karle liul den ['nierschied der Für-
ntn irum Tlieil »dir put dargcglclll. Das 2602'" hohe
Fuf!g«Dborn i«l norh g:erunJft , das nördlichere erste
Kflibiirn h.il die Höhe ton 2853'°. Die ubere Glelscher«
(lenie »Jn- daher in dieser Uegend anT etwa 2700° an-
istptjeD , was mil dco früheren Angaben ziemliclt gal
abcfcinslimmt.
Aehnliche fteobachlungcn fcöonen von jedem TourisleD
lemaclil werden , und die neuen Karlen erleichtern lio
dnrcb die vieleu llöhennngabpo. Im Interesse eines ge-
Diflcrirn Studiums der diluvialen Gletscher muss aber die
möglJchsle Vermehrung dieser ßeslimmungen sehr ge-
«üasfhl werden.
Au» dem Fmiidriibiiche des Il6lel du
Monte Rosn In Zeriiiatli
Forbci in «eintir llescbreihang des Monte Rosa hebt
hervor, dass auf dem RifTeibcrgc der Cumpass eine sehr
Monsle Slclluag angenommen habe. Spuren dieser Lokal-
virilaiig lassen sich bereits in Zermalt erkennen, nenn
dkiea mit St. NicuUs verglichen wird. Die Inclinalton war
!■ 81. August lU St. Nicolas Gi" 2',7, in ZermatI am t.
Ittember 64"^ 11'.«, also grösser, statt kleiner tu wer«
Ein« Magnelnadcl, deren SiUrke nahe constant war
nd welche »ich wenigstens tu diesem Intervall nicht nn-
Itrle, brsDclile zu eiair Schwingung in St. Nicolas 3",5e3.
Zrmiail 3 '.600, die Dauer auf die bei 0'' rednrirl.
■»eh isl dio Itorizontal-Intensitiit in St. Mcolng 2.02S,
ZcmuU 1,984 [Uillimetrcs und Milligratumcs], auch hier
— 40 —
das Gegenlheil dessen , was man erwarten solllr. Die
Total-lntensität isl demnach in St. Nicolas 4,733, in Zsr^
matl 4,558.
Dr. L. F. Kämtz, Prof. d. Phys. zu Dorpit
Derselbe fand den Unterschied zwischen
Vicsch und Aeggischhorn = 933 Toisen (29. Aug. 1855).
Nach der eidgen. Karte =918 Toisen.
;l Meter = 0,513 Toisen.)
Verxeiehniss der für die Blbllolhek der
Schweiz« I¥aturf« Gesellschaft elnge-
Sangenen Geschenke«
Von d:r kaiserliehen Akademie der Wissenschaften in IVien^
1. Kreil, Jahrbucher für Meteorologie und Erdmaj^^netismos. Ster
Band. Wien 1856. 4»
2. Denkschriften der kais. Ak. d. WUs. in Wien. 9tcr Band. Wira
1855. iO.
3. 8Uzung8berichte, 15tcr B., 3tes H. und 1(), 1. Wien 18&5. 80.
Von der geologischen Reichsansialt,
Jahrbuch, öter Jahrgang, Nr. 3 und 4. Wien 18&5« 4ß.
Von der Jabhnowskischcn Gesellschaft in Leipzig.
Geinitz , Darstellung der Flora des Hainichen-Ebcrsdorfer- und de«
Flöhaer-Kohlenbassins, mit 14 kupfertafeln. Leipzig 1854.
Vom Herrn Verfasser.
Senoner, Ad., Zusammensteliune; der bisher in Siebenbdrgen gemaeb*
trn Höhenmessungen. Wien lSo4. hf^.
Von Herrn Prof. Wolf.
Catulog der Bibliothek der naturforsciirnden OoRellschaft in Z&rich.
2te Aufl. ZQrich 1855
Von der nalur forschenden Gesellschaft in Basel.
Verhandlungen, zweites lieft. Basel 18o5. 8'>.
Von Herrn Prof, Perly in Bern.
Naturgeschichte des Thicrrcichs. Stuttgart I8i>5. b^.
Von Herrn Dr. Fischer^ Privaldozenl in Bern.
1) B R V 0 u X , noiioe sur quelques plantos du d^parteoMOt da
Doubs. 80.
23 Schönheit, Taschenbuch der Flora Thüringens. RudoIsCadt
1850. 80.
3} Glooker, Grundriss der Mineralogie. Nürnberg 1839. 80.
nrr. ae»»
LNiHdcr, sur In iiiaulere il'ccrire
tolre de la geolegle.
PrdscnU Ic 3 nmi 186C,
C'tsl 1-308 doDle un tr^s lonable asagc de cciii qoi
MlGol nn sujol scieotirique . de mcltre tc Icclear au Tnit
ie r«ut •cluet de noi coniiaiss.inccs , par lenuiii^ralion
it% Iraraax anlt-riturs, cl i'n jugeaiil de leur m^rilc d'a-
lei prngres que Ion doil nu gi'nic et ä la pers^TC-
ince de Icurs auteors. Mais, ces inlroduclions histo-
i<iurt, paar tftre accfptabics, duivcnl r^pondre aus con-
AliuDi qop r>>n pose a loule bonne hisloire, elles doivcnt
ttrt i6ridiqui-s et exat-tcs , ol \es jugcmciiEs porle« oe
ivivcnt latsscr percer d'aulrcs senlimeala que l'inU'ri^t pour
h ictence et Tindalfienco que nous dünne une lungue
ipplication k dva rutlierclios anslogucs. C'csl cc carac-
ittt que nous reconnaissons dans les Iravaus de Cuvier
ü de Mr. de lliimboldl, ce sunt ces graiids modcles que
Vf. d'Archiac. dans son excellenk' liisluire de la ){euIo-
|ir, parail avoir eus devant lui. Je regrcUe de oc pou-
Toir relronver lea mOincs quallles dans les m^iuoires,
fit lesqiwls Mr. Aeiirrior vienl de dt'bulcr dans notre
Kirncc, rl qiii toiis cummcucent par des gen^raütcs bis-
lariquei, ^criles dans uo slyle, qui a peu liOrite du Ion
•Durloli de l'ancienne Lausanne. J'ui laisse passer rn silcuce
kt prcmiörcs pubticalions de Mr. lltiuiier, n'ayant jamais
CD. dcpnis plus de 34) ans quo ju pnblie mes extais en
ffolocic. aucunc conlroverso lill^raire cl n'aimanl pas
liflublor la bonno liamiuiiie et l'amitit^ muluclle qui jus-
jct OOl disliii){a6 la scienco suisse ; mais, ce nouveaa
rbitloirn sc monirant de jour on jour plua
la particuiiiiremenl dirige cuulre moi, je la
I. Hiiihfil. Hii l&M.)
croifl de moo devoir de protester contre des assertioi
m nioiBfl ifttiactes, las^tUes, si ellei n*6t«leol'p«f n
levöes, pourraienl ötr« pri^ei' potr de»- fijis accept^s pi
la g^ologie saisse.
Dans la x^Description des fossiles do terrain nammo
Kli^ue de Gap, des Diablerets et de la Sa?oie de MI
Biberi et Renevier ^ 1854,^ ce demier pasfse en revoe U
Iravaaz de leurs defanciers. II commeoce ainti:
)i I/indicatlon la plos anoionne relative amfossMa
i^qoi Font Tobjet de ce travail eit, h notre conoaltaaBei
^la cilation des hölicites, oo pierrea lenltonlaires, ao!
ytoasea de Fondant (Faadon), aa-dessas d'Ancelle, pa
j^Gueiiard (1779).*
]»En 1799, Dtlue rapporte la d^converte faite, ver
yf le sommet des Diablerets, d'un grand nombre de ooqail
)»lages marlDS, en parlicnlier de strombües. II b'j dt
^ ancane noniinalite , mais il dit en avoir re^a de lii
i>Tollot, qui provenafent do Scex d^Argentine.*
dH faat aller ensoite jasqo'cn 1833 pour tronverd
ptiouveanz renseignements ; c*est alors quo Brofigniar
i^daiis son Memoire snr le Vicenlin, donna snr les Dil
^ bferets nne notiee fort interessante , comprcnant , a?c
Dane esqofsse doe ä Mr. Elie de Beaumoat, une cou|i
))dölaill6e des assises sop^rienres^ etc.
Mr. Renevier ignore donc toutes les indicalions d(
fossiles des Diablerets , donn^es par les ouvrages d
Grüner (1760), Razoumavski (ilS^), Wild (ilSSl Ebä (tm
etc., oovrages qai cependant diaient ä sa portee et qo
en grande part, ^taient le r^soliat des Iravaax de S(
compatrioles.
Apr^s avoir exposö la coupe donn^e par Brongniai
Mr. Renevier saate de saite ä Fannie 1884, en ne citai
iri Eefersieinj ni Boui, nl De CkarpenÜer^ ni anea pablia
tions dans le jonrnal de Leonkaifä^
- 43 -
^Ka 1834. pt>or«uil-i?, Mr. Sruiiir parle des Diable-
iRU, oui« ae ifonne aocun Tail nouvcau." — Mr. Kene-
^r ei(«'U |»ge 88 de mon ouvrago sur Ifs Alpes occi-
itaUlfs »UMicB. Sil nvai( piis la peinc de lounitr quel-
fuuUlci. il surail tu, p. 93, tjue je corrige k> coupe
tl tn drssin de ßroof;nbrl, d'apri!! den indicalions donnevs
Mr place pnr De tihnrpciilier. que, d'uue dizaineconnuc
IDroogniarl, je porte h i\ le nümbre dos esp^cca fus-
liltf do c«Ue localite, quo. plus loin, je lignale feilrnsion
A> t«rrain nuiniiiulitique par loule la Suiase. que J'elablit
M decm Ic noQveau (errain du flysrli. Si Mr. Rencvicr
coateiit pas ä recoonailrc cen dounees pour des falls
Havraux cl do quclquo valeur, tl le monlrc de beao-
•Mp plus dtfllcile que Mr. D'Archiac, donl raDal^io de
travaui (Hist. de la Oeo).) ne posvaii lal ülre ii-
•■ Nu loio, p. 14, Ur. Kcaavier me fait Conleiter ä
Mr. Favre *b Mcouverte de ouiumDlil«* i PcrnanI, poar
in >pr6> <|ue Ur. lUorliUel avail pleiDCincNl coDliriDo
Im obsrrvatiODS de Mr. Favre. J'dvaJs simploraenl dil,
^ aoos n'aTionB pas sü Irouver. aux approchca de la
de liouillc, le> oun>mulUca indiqurs par Ur. Favre,
ja nc pontais pas de nier leur eiialGDce dans In
«Miroia. C'6l«it une roiiiarquc uiftive, «i Tob veal , el
'tlü, em luai caa, no valail pas d'<]lre relevee, si Ion n'a-
Mt d'aKlrcA inleolioaa que de ihmner da t'hislorique pur
M inparlial.
Lc mctnoire lur l'exeursion geologiqno ä la ßeal-
hhdi par MU. M. De im Uarpc <l E. Senrntr, kl fn
Junier tK63, commrncc par ces mcils;
«rias) rei^ l8Sf Mr. J, l>e la llarpeinila h llcnb*
kto-Uidi et CD rapporla <iaokia«-9 rosstl» dtf diMretüs
lltmina. Nous UrtlAmei d'accorder «es ubMrvnliont et
»Im fotnica lecnnllis BTtc U oaiie g6oJogiqaa de Ur.
I
— u -
Ȋttider, 'ee noils (tot cbosn impotsibl0. L'ooTrAge du
^möMe autenr-SBr li* g^ölögta 4e la SabseinoM^ permit
^sans doote d'etpliqoer- en partie ce q«e U carte ae
i^disait paa, de fodme qac qaelque-uiiea des obaervatmft
«qiifi Qoas ötaient cominuniqQ^ea; naia äne- lacone ia^
»menae r^tait encore ä combler.^ *
Lindicalion d*erreors dant la carte publice par H^
Bacher et moi B'aoralt pas ca de qaoi m'^loftoer« -J'afaii
leraiio6 par les mota soivaDti Paiinonca. de aa pvbiicatiöa
ä la röunlon de Sion, 1852 : ^ Uike carte qul r6aoUe de h
1^ compilation dea travaoz de tant de g^ologuea diff^rcDlii
i^renferme n^ceaaairemeDt bien iea erreora dana aead^*
^taila^ Au88i ne la pr^aenteröna« boqs que ponr aervir
i>4 orienter lea g^ologaea nös aoccoaaeora, qoi a^oecope«
]^ront ä dooDcr lea coaleara g^ologiquea aax bellea cartei
pä grande Schelle, dont nous commen(OD8 ä Dooa eo**
«richir. IIa boas aaaroot gr^ de four a?oir laUai de
,»foQvrage k faire et, aa liea de a*dtoiiiier dea dobh
)»breages errenra et lacunea qaUla troaveront k notre
»carte, ila ooue remergieroDt de leor avoir r6ser?6 ooe
I) tÄcbe plos möritoire et plaa agröable qae celle de con-
» stater Texactitade inattaqoable de lears ddvanciera.^ De-
pais, j'ai signalö plusieara correctioos aasez importantet
daoa ce m^ine Journal , et, ai Ton compare la carte r4>
daite, qui a para en 1855 p«r lea aoina de Hr. Eacberi
avoc la grande carte, on y remarqoera des chaogemeoi
notables. Mais, ce qa'en effet je ne pr^voyais paSi c'esi
que Ton cbercherait aar notre carte la dispoaition exactc
des lerrains de la Dent-da^-Midi, c'est^^ä-dire d'angroapf
extr^mement compliqaö qui, ä T^cbeUe de notre carte,
y occupo au plus Tespace de 2 ou 3 centinädtrea carr^a,
et dont le dessin topograpbique möme n*est donnö qö'i
granda traita. Et encore» qn'est'-ce que l'on reprochc
k la carte? Lea tevraioa^ quo Ton y voit aignaMs k U
«5
Ik'Dt-tlD-Midi , loni les IcrralDs Dammuliliqaps , crclnccs
It jnratsiqaps, Ica ftiasitcs indiqa^s par Mr. Itenevicr, qai
|rult«b)em«Dt ätaicnl des mCmcs coaches que ccux rap-
^rl6s par Mr. J. De la llarpe, soDt des fossiles numina-
flllqucs el crctscui cl , Mr. J. De la Uarpc n'^lanl pas
l^ologue de profetiiuo, Ton ae voll guiro sar queli«i
Imoita le* autcurs du memoire, avunt d'avoir ^le cui-
Btou sur les liuux, rundaicnl ua jugoment aussi s^vcro
W notrc paDTre carte, sur laqueile on a de la pcitie
I Irouter la place n^cpssaire ä la „lacanc immease qai
leitr redatl A comblcr."
Uana od demier memoire, lu cn juillet 1855, Mr. He*
BEtier donne un rösnmä des Iravanx de Hr. Skarpt mr
Ic clivige.
LTiislorique qai icrt d'introduclioD a ce iii6tnoire
i'qI pa» lung.
all esl uo potot de ^^ologie, dit Mr. Renevier, qai
fl M ni^fiig6 sar le coolioent el tout parlicali^remcnl
otn Saisae uü il esl poarlanl de la plus haule impor-
(laiicr, je vcux parier da clivagc et de la rolialion äei
)fochei."
Si llr. Rcae*ier avait Irouv^ an moment poor prendro
■oltce des Indicalions donn6es dans le Irailä de geologie
IKa r^pandu de M. Naumann, il y aurait va , sani m^me
Are obHg« de rcniontcr aux sources, quo , bicn avant
|«e les Anglais se soicnl occupes de ccltc qacillon, eile
lil He IraitA« cn Allcmagnc par Lusiv» (178))), Voigt
I. Moki [tmj) et d'autrea. et quVn 1846 M. Baar
pablie OD cicelleal memoire sur lo cliva^o des
f%, tfaoi Icquel il parais»ait avoir enircru, avant M.
IC, la raoie de eclte structurc. En ouvrant sun Dt
I aorail Irouvü qae, mi>me avant les Allcniaods,
I 1783 el BoivaDles, Ic ccnlre dos Alpes suissca, le S.
hubai4, avaii dootitS lica k de luagues discusiioDs entre
De S&ussure , :qtl tootenail la itraUficalion do gnc
CQUChcs, ei Am, qui rrgardail aa structore comn
clhragc. Eo conialUnt le Balkstin de., la Soou Gä
aaralt appris que, dejä t ers la Go da .1846« j'avaia c
lea praliv«8 lea plns direetes qae la mani^rc 4e vc
Pini ötait la seole adoiissible et qoe lea grandea
ferticales oa trds inclio^ei de oos Alpea ceolrat
pooTaieat ^tre des cpuohes redressies« comaae le ci
De QaQSSflve*. Ge fliest que Tanu^e aiiiyaole qae
V^vantage de faire li Loodrea la coiuiaiisaDce persor
do M. Sharpe et qa'ea visilaol les enviroas de Daiif
de Llaaberria» je pos ttie coovafaicTe de rezacliltti
aea obaervaUonaJ C'eal aoma riaDpression ioute (i
de mes conversations avec M. Sharpe et de ce que j
TQ 60 Wales que j'ai r^digö les parlies de ma G^c
de la Siiisse qui trailent des Alpes centralea^ * Dans
aieura iettrea^ qoi ont para daos les jouroatti de Jbq
et de Leonbard, j^ai exprun^ ma coaviciioo de la gi
taiportance que mörilaitrobservatioo du divage dea.rc
Aprös tout eelai on a quelque raisoo dJölre 4
lorsqu'on lit dans le memoire de Mr. Reoevierr
i^Quoiqae Celle dtstinelion (tntre le dlifage
)i ^imtificalioa) soit adoiile par loos lea g^alogoes aa
^Me n'eat preiqne paa connoe sur le cooliaeat.
^ Sliider» dans aa Geologie der Scbweii^ parail goaCi
nies deux pb^Domteesi c'eat saus doul^ pourq«^
yCOupea paraisaem ai. bizarres et quelqoefois si. dit
^k CQBipreDdre. De Saussure Caisait mtMit celto dji,
fflioD^ ote.
Cm n'aat p«s iei la caa de disculer Tapplicatioi
id^es da Mr. Sharpe a uoa Alpes« Eo me declarant
coad avec lui p«r rapporl a oos goeia ei scbistea ci
JRna^ ja doato enrcora forteoiciit de ki joatesse d
viiM aMT la vArilabk): fioflUioo des coutfiei» de »oa
— 4Br —
•
Tatet ealcäir€8 et de schistes gris, et je läit persfiadö
qs^il u tort de Hier la soperposilioo da gneiB des Alpe»
cetilralee eiir les ealctires et schistes rossiliföres. Qoant
k Mr. Renefier ei a« eritiqae de mea coupea, il en jogera.
peet'^lre aTec moina de a^y^rit^, loriqu'il »nra failmoil*'
hire connaiuance a? ec iea Alpea , puisqae , la premtöre
foii q«'U a «bordö un groope difficile, dans 9a coarse ä
la Denl-do-llidi, il eal parveou h oouadoneer uiie coupe
Pin bitjrre pcul-^lre que toelea cellea figaröes datta
■ta OQTrage. .
U. OMh^ Ober die Fruetlfleattaii der
Bhlxemerpha.
ywgßtmgtm dei 8. Min t%b$.
Die angebKche Entdeckung von Fractificationen der
Bhitomorphen, welche einige Forscher gemacht zq haben
gtanbleiiy haben die Forderungen der Mjrcologcn nicht
Itrfriedigea können, weil das einzig sichere Rennzeichen,
<Ke SporenbilduDg , immer nicht nachgewiesen werden
Itoanie.
Ich bin non letzthin in Sland gesetzt worden , eine
iUiizoaiorplien^Fruclificaiion nachzuweisen, die jenen An«-
forderangeo za entsprechen geeignet ist.
Ich fand nämlich Anfangs dieses Monats M«1rz im
Bremgartenwald in hohlen Taulcnden Buchcnwurzeln die
Hbizomorpha fragilis. Var. a teres. Dec. [oder
<fie stieirnnden, nicht zwischen Holz and Rinde eingc-
pressten , und dem Lultzutritt nicht entzogenen Vernstc-
iaagen der Rhizomorpha subcor tica lis. Pers.
ttellenwclie in der Ausdehnung von einem Zoll, und mehr,
ült zerstrenteo, feinen, dunkeln Haärchen besetzt, deren
jedes an der Spitie ein kleines weissliches Köpfchen trug.
— 48 —
Das Brgebniss der onicroscopiscIieD.Uolenacbiuig
selben ist nun folgendes:
Aaf der OberOficbe der Rbizomorpha zerstreut,
mit derselben bomogen, eotspriessen die sehr feinen,
steifen, von der Basis an etwas veMünnten Fracbtträ
an der Spitze nebmen diese eine weisslicbe Farbe
pinselförmige Gestalt an; die nacb allen Seiten bin di
girenden Fäsercben des Pinsels sind gegliedert und an
oft etwas verdickten Artieulationen mit einzelnen
einfachen Zweigräserchen besetzt, welche an der S|
eine langgezogene, spindelförmige, mit Oeltröpfcben
undentlichen Septen vergebene, weissliche Spore traf
die Sporen sind überdiess durch ein farbloses Bindem
zn einem festen, balbdnrchscbeinenden Sporenkopf zus
mengeklebt, fallen aber, in Wasser gebracht, bald aas
ander, nod lassen nach einiger Zeit die theilweise
blössten. Sporenträger sichtbar werden.
Die verschiedenen Dimensionen, welche sehr bec
tenden Variationen unterworfen sind , mögen unge
folgende sein:
Länge des Fruchträgers . . . = 1—1,5 Millim^
Dicke desselben .....= 0,024-0,05 p
Durchmesser des Sporenkopfs = 0,066—0,09 »
Länge der Sporen . . . . = 0,02—0,034 y,
Durchmesser derselben . . . = 0,003—0,006 »
Erklärung der Figuren.
Fig. 1. FrucCificircnde Rbizomorpha in natürlicher Grc
y^ 2. Ein unversehrter und ein in Wasser zcrfallei
Sporenkopf, und ein von Sporen entblösster Fru
träger, stark vergrOssert.
]i 3. Einzelne Sporenträger und Sporen , sehr s
vcrgrössert.
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C Bruiiner 9 filier DarstelluiiB des Alu«
inliiliuuui*
Vorfetrmgen den 3. Nai 1856.
BerzeliQS lehrte zuerst darcb die Anwendang der
alkalischen lletaRe aus einigen Fliiorverbindnngen die
forher noch nicht isolirten oder nur sehr unvolllcomroen
bekannten Radikale darzustellen. Seine Versuche betrafen
das Sillciom, das Bor und das Zirkonium.
Indem er die Verbindungen dieser Körper mit Kalium
und Fluor der Einwirkung des Kaliums aussetzte, gelang
fs, die Radikale derselben zu isoliren. Es scheint nicht,
dasi er diese Methode auf die übrigen Erdmetalle aus-
gedehnt habe.
Mittlerweile war durch die Enldeckung der wasser-
freieo Cblor?erbindungen derselben und die von Wöhler
zoerst ausgeführte Bereitung des Aluminiums aus dem
Chloraluminium ein neuer Weg eröffnet worden, auf
welchem nun die Metalle der Thonerde, Thorerde, Ue*
rjUerJc und Talkerde aus den betreffenden Chlorverbin-
'oogen erhalten wurden.
Die genauere Kenntnisa des Aluminiums, die wir vor-
züglich den Bemühungen D e v i 1 1 e ' a verdanken, welchem .
et gelang, mit grossartigen Mitteln die Versuche Wöhlera
i« eioem vorher kaum geahnten Massstabe aoszufübren,
lenkte die Aufmerksamkeit der Chemiker von Neuem auf
<lieie Reduktionsversuche, und H. Rose hatte, wie es
scheint, zuerst den glücklichen Gedanken, wieder eine
floorverbindung hiezu in Anwendung zu bringen. Es
War dieaea das unter dem Namen von Kryolith be-
^uata frönländiadie Mineral, welchea von Berzelius ala
Itra. HittIliU. Hai ISöd.
— «0 -
eine saaerstoffTreie Verbiodang Ton FlaoralomiDiam inil
Flaornatriom erkannt worden war.
Die Leichtigkeit, mit welcher ans diesem Fossil darcb
Glühen mit Kah'um oder Natrium unter Zasatc eines schick«
liehen Flussmitlels (Kochsalz oder Chlorkaliam) das Als-
miniom in geflossenen Kugeln von vollkommen metal-
lischer Natur erhalten werden kann , isl wirklich über-
raschend* Wenn man , wie es mir durch die Güte des
Herrn Deville vergönnt war« Zeuge dieser Reduktion war«
so verschwindet das Wunderbare jener gewaltigen Stnda
dieses Metalles, welche aut der letztjährigen Pariser Aus-
stellung zu sehen waren.
Soll jedoch die Anwendung des Aluminiums zu einer
eigentlichen technischen gebracht werden, so sind hiera
zweierlei Bedingungen errorderlich, nämlich Sicherung des
Rohstoffes , ans dem es bereitet wird , und wohlfeilere
Darstellung. Jede Verbesserung des Verfahrens in einer
dieser beiden Richtungen kann nicht ganz der Beachtung
unwerth sein.
Was zunächst den Rohstoff betrifft» aus welchem das
Aluminium dargestellt werden kann , so dürfte man der
Meinung sein, dass es wohl au Thonerde so bald nicht
fehlen werde. Bedenkt man aber, dass dieselbe aus dem
rohen Zustande, wie sie uns die Natur darbietet, zuerst
durch mehrere Operationen gereinigt und dann in Chlor-
aluminium umgeschaffen werden muss, dass man in Bezog
auf die Aluminiumhereitung dieses oder den Krjolith als
Rohstoff oder erstes Präparat ansehen mnsa, so erhält die
Sache eine andere Bedeutung.
Könnte man mit Sicherheit annehmen, dass der Kryo-
lith fortwährend In grossen Massen und daher zu billigen
Preisen zu bekommen sei, so dürfte es beinahe überflüssig
scheinen, sich 'nach einem andern Material mnziiaehett.
— 51 -
tllein Niemand bürgt ans daTür, dasj es nicht ein blosser
Enftll ipi, welcher Herrn Rose dieses Material in solcher
Ueh$e lur VcrfiigDng; stellte.
Der Mangel an itiescm Fossil rührte mich anf den
fiedinkco, eine demselben ähnliche Verbinduog künstlich
dirnilelleo. Da dieses sehr leicht gelang, so erlaub« ich
nir taiemii, die ganze Folge des aniuweadendcn Verlah-
tt«* la bc-schreibeii' Ich darT vielleicht hoffen, dass. ab-
|eiefa«o von dem vorliegenden Zwecke, diese Erfahrang
lu anderweitigen nützlichen Ergebnissen rühren
durflr.
Vorerst handelte oi sich am eine praktische Methode,
reioe Thonerde zu bereiten. Sieht Ammoniakalaun zu
Gebote, )o dürfte wohl das einfachste Verfahren sein,
ridi dieselbe durch starkes tllühen dieses Salzes zu Ter-
•Ebaffen. E>a jedoch dasselbe nicht überall zu bekommen
hl. to sieht man sich anf den gewöhnlichen Kalialaun an-
|r*ie*en. I>bs bekannle Vurfahren, aus diesem die Tbon-
erde durch Niederschlagen mit kohlensaurem Ammoniak
tirzntlellen , ist schon ein für die Technik beinahe un-
Hifbhrbare». Abgesehen von der Verwendung einer Menge
itt Anmoniahsalzes, ist das Auswaschen eines Thancrdc-
ilcderschUgos eine Arbeit, welche tjedald und Zeit in
tichl geringem Masse in Anspruch nimmt.
Viel leichter erreicht man seinen Zweck auf folgende
AH:
Itnrch öfteres l'mkryslallisiren von Eisen so gut ;ils
aögllcb befreilcr Alaun wird auf die bekannte Art zu
ilBOtca QStum gebrannt. Man erhitzt dabei das Sali so
•it, d«sa bereits Dumpfe von Schwefelsäure sich zu er-
geben. Alsdann wird die Masse zur Kaumerspa-
I riocm gröblichen Pulrer zerilampn und dieses
!■ einen Tiegel wahrend elwi iwci Standen einer guten
I
i
fiolhglfihhilc^ «usgeMtet. Nach dem Erkaltei wird te
xuiammcogeiickerie Masse Eerrioben und mit Wasser aa»
nähernd ausgewaschen. Das so erhaltene Präparat ist aoa
Thonerde, die noch eine geringe Menge Schwefels&iire
(ohne Zweifel als basisches Salz) zarückhält« die dnrck
kein Auswaschen cnlfernt werden Icann*). Man Irocknet
non die onvollsländig gewaschene Masse so weit, dass sie
von der Filtrirleinwand abgenommen werden Icann, und
rührt sie mit einer concentrirten Lösung ? on Icohlensaurem
Natron an« Hiezu ist nur eine geringe Menge diesea Salzes»
höchstens J\ des in Arbeit genommenen Alauns erforderliche
Pas breiartige Gemenge wird nun eingelrocknet und der
Rückstand etwa eine Stunde lang massig geglüht. Durch
di^se Operation wird der basisch- schwefelsauren Thoa-
erde ihre Saure vollständige entzogen. Kocht man die ge-
brannte Masse mit Wasser aus, so Ist der Rückstand reiae
Thonerde« welche sich leicht und vollständig auswaschen
lässt.
Würde bei der letztern Operation eine grössere Menge
kohlensauren Natrons genommen, als oben angegebeft ist,
so geht ein Thoil der Thonerde mit diesem in Verbin-
dung , lösst sich beim Auswaschen auf und geht fiir die
Bereitnng verloren. Bei dem angegebenen Verhältniss ist
dieser Verlust ganz unbedeutend.
*) Bei der Bereitvis des Alumen ustum ist, wie bekannt, die erste
Wirkung das Katfemen des Vl'assers. Dieser folgt aber auf den Paste
die Zersetzung des Salxes , welche conächet darin besteht , daas die
schwefelsaure Thonerde ihre Säure theilweise abgibt und sieh in ba-
sisches Sali Tcrwandelt. Wird die Arbeit in einem gewissen 2eitpmkt
unterbrochen, so kann durch Wasser doppelt aohwefelsaarea Kali ans-
gexogcn und dieses sogar durch Abdampfen krystallisirt erhalten wer-
den. Durch länger fortgesotstes Glühen würde lulotst auch dieses ii
neutrales Sals verwandelt werden, welcher Ponkt Jedoch i« notem
Sweck xa erreichen annöthig ist. ' .
*3
lim nnn die Tboocrdc in Fluorntuminium za Tcr-
ndeln, wird sie bei hijheror Temprratur Jon I^Umpfrn
« FlnorwassersloITsänrc- ausgesetzt. Zu diesem Ende
ringt man tic, wenn der Versach mit Itlciacn Mengen,
, B. 8 Orammen, gemachl werden soll, in einen Plalin-
, hiitfl diesen milleist eines Eiscndralhes über einer
Bleo Spiriloslampe oder einem Kohlcnreuer in schiefer
ItliiBg aar und efhilzt ihn bis 7um eben anrangenden
Alsdann lässl man die (luorwasserstolTsBoreD
knpfp, die aus piner Blei- oder Ptalinrelorlc entwickelt
erden, millen in die Thoncrdc hinciitdringen, die man,
B ill« Theilc mit dem Gase in Itcfiihrung zu bringen,
it cinom I'lalinspalel öricr umrührl.
Da bei dieser Operation das Thoucrdepnlver sein
iotehen nicht merklich verhindert , to beobachtet msn,
•b das PorlichreKcn und zuletzt die Beendigung der
Arbch ZQ beurlheilen, von Zeit zu Zeil die Gewichtsia-
Ime der Substanz. Am bequemsten ist es, den Tiegel
>t ivlHcm (abgewogenen) Inhalte zu lariren und dnreh
Merr* Wiigen seine Gewichlszuoahme zu bestimmen.
Die Iterechnung ergibt njimlicb, dass, wenn die Thon-
hi AI] O3 in AI2 F« Sbergehl [und diese Verbindung
Mielnt lieh hier in bilden], lUO Tbeilc zu 163,3 werden
•ttuen. Diesen Punkt erreicht man nur nach ziemlich
hngrr Arbeit, Indessen kann er wirklich erreicht werden.
r firnod mag darin liegen, dass das entstehende Fluor-
rimiolnai die norh übrige Thoncrdc einschticssl und hie-
Ircb die gänzliche Imwandlnng erschwert wird. Za dem
theriiien Gebraoche hat jedoch dieser Umstand keinen
tMieatlichen Narhthcil. Man erspart Zeit und Mühe, wenn
10 die VcrmcbTong nur bis aut 150 fortsetzt. Wesent-
li bt bei dieser Operation der richtige Wärmegrad, da
!i hohera and niedrigem Tenperalarcn die Verbindung
I
M
— 5« —
w
viel schwieriger eDlslclil, Eine kaum anfangende Glä* ]
bilze schrinl die günsiigsle Temperatur zu sein. Ebrou
jsl fin öfteres, ja bei grössern Meogru ein furlwäbreDdei
Umriibrpu sehr zu eDipTehlca.
Bei Zubereitungen unter Anwendang von 8 GramiM
Thooerde erforderte diese Operation gewöhnlich 1'^
Stunden. Es ist aber klar, dass bei gehöriger EinricbUiB|
des Apparates in der nämlichen Zeit eben so viele Pfunde
dargestellt werden ktinnlen. Das so erhaltene I'rapint
nimmt beinahe das doppelte Volumen der art^prüngtichea
geglühten Thonerde ein, welche Volumvermehrnng Tor-
zUglich gegen das Ende der Operation eintritt. Msn b(>
wahrt es in Glasern auf.
Zar Reduktion des Metalles bediente ich mich der
von Rose und Ueville empfohlenen Methode.
1 Man schichtet in einem hessischen Tiegel eine belle*
bigc Menge des nach der soeben beschricbenenMelhode
bereiteten Fluoraluminiums mit Vj seines Gewichtes in
dünne Scheiben zerschnittenen Natriums*], drückt du
Gemenge in dem Tiegel mit einem Stempel möglichst feil
zusammen und schultet oben darauf etwa '/i Zoll hoch
geschmolzenes und in kleine Stücke zcrstossenes Koch-
aalz. Der Tiegel wird mit seinem Deckel oder besser mit
einem runden feuerfesten Backstein bcdeckl.
So vorgerichtet gibt man nun ein rasches ziemlich
kräfliges Feuer, wozu am besten ein kleiner Scfstrüm'--
scher Ofen mit Geblase angewendet wird. Es ist weieol-
lich, dass eine gute Rothglühhilze, doch nicht Weissglüh-
hitie, angewendet werde , indem man sonst keine deut-
*J Am be«Un isl es, die Nalriumeehcibea mit einom HiBhen Piiiill
•of mchrracli «UBUmmcDgelfetem KU css Rapier llucli lU dräckcn, lo du*
■le den TIebI in seinem ganxrn DurelimcBacr BüHrüllcn. Hicdareh ntr-
■te NUgIcfoh von dem antinnsenilrn Sleinöl voilkonioiea E^relnigt.
le ScbmelsDn^ des redazirlen Helalla erreicht ; allein
«feeiigo tcbr ist es zu cnipfehlcD , dieselbe nadi vollon-
leler Reduklion nictit zu lange amJauern zu Insson, indem
■ODst leicht ein Anlliril des rcduzirlen Metalls verbrennen
oder der Tiegel dnrch die Einwirkung des enislandencn
Rtiornalriams Schaden leiden kann. Genülmlich liörl man
Ib Augenblicke , da die Reduclion vor sich gtht, ein
Elchen oder Krachen im Tiegel. Von da hinweg setit
aao die Feuning nur etwa noch 5 — 8 Minuten fort, rührt
Ae geschmolzene Masse mil einem Ihöncrnen Pfeifensliel
am, wodurch sich das Aluminium zu einem einzigen
Klnmpen zusammenschmelzt, erstickt nun sogleich das
Feoer durch Bedeckung und durch Scblicssen aller Oeff-
ODOgen des Ofens und liisst den Apparat erkalten.
Nach gänzlichem Erkalten wird der Tiegel in ein
Min mit Wasser gelegt, wodurch sich die graue Salz-
■stse aufweicht, und diese herausgenommen. Auf dem
Bciijea des Tiegels findet man das reduzirtc Aluminium
il) eine mnde, völlig metallische Kugel.
Die übrige Salzmassc enthalt noch eine ziemliche
Henge Teiu ztTthcillcs Metall, theils in kleinern Körnern,
Iheils als ein granliches , mehr oder weniger gröbliches
Pulver, welches beim Zerdrücken in einem Achatniörser
netallischcn Glanz annimmt. Man sammelt dasselbe, rei-
nigt ea durch Schlammen, wobei zuweilen noch ansehn-
liche geschmolzene Kugeln zum Vorschein kommen. Bei
diesem Schlämmen entwickelt sich gcwÖhnlicli ein übel-
riecheodcs Was« erst offgas. Es ist anzuralhen, das Wasser
lehr oft zu erneuern , weil die sich bildende alkalische
Lotung auf das Aluminium oiyilircnd einwirkt.
Hat man het dieser Operation die metallischen rundlichen
Körner heransgesnchl, so ist es unnütz, das übrige amorphe
pQWer weiter auf Aluminiumgcwinnnng zu behandeln.
- w - ►
Weoigsteos gelang es mir nie» et ordentlich zaiaromen-
zoschmelzen. Man begnüge sich mit denjenigen MeUU^
körncrn, welche nicht kleiner als ein Stecknadeikoopf
sind and die man sehr leicht bcraussochen kann.
Dagegen enthält dieser Rückstand oft einen nicht ge-
ringen Anlheil von Siliciumt ohne Zweifel ans der Masse
des Tiegels herrührend« Es ist dieses dasselbe Produkt,
wie es schon Deville*] beobacbtete and Wühler*^)
neaerdings bcscbriebcn hat.
Zaweilen gelingt es « nach Ausziehen des fein ser*
tlieiUen Alaminiums mit Salzsäare einzelne Silidamkömer
za isoliren.
Terzelehiitss der für die IBIbllolliek der
Sehweis« liraturCi Get»eUb»ehait elnge-
S^^nsenen fiesehenke«
Vvn äem Mannheimer Verei» für Naiurkunde.
Einondiwaoiigster Jahretbertcht (IBM}. MamliMiii ttSiv 8^.
Von der Welterauischen Gesellschaft für Naturkunde,
Jahresbericht Tom Aagast 1853 bis August 18&5. Uanas 1855. 8P.
De la soeiiti vaudoise des scienees naiurtUes.
Bulletin T. 4, Nro. 36. Lausanne 1855. ffi.
Von den Herren Verfassern,
Sohweicertsehe Zeitschrift für Medicin, Chirurgie und Geburtshälfe.
Jahrgang 1855. dies llrft. Zürich 1S55.
Fotfi naiurhUlorischen Verein der preuuischen Rheinlande und Wtd"
phalens,
Verhandlungen, Jahrgang 12, 2tes Heft. Bonn 1855. hfi^
Von der geologischen ReichsanstaU in Wien.
1) Abhandlungen, Band 2. Wien 1855. 4f>.
2) Jahrbuch, Jahrgang 6, Nro. 1. Wien 1855. 8P.
VonMcrm Fr euler in Schaffhau^en.
Monographia Cdrias PorcoUi soologica. Goettinge. 4^.
*) Annales de Chimie et de Physique (3) XLIll. 31.
"^^j AnnaL d. Chemie a. Pharm« XCVU. 266.
nrr. sev und ae».
I> Wolf, nrne ReobaelitiiiiKcn uiiil Uc-
mrrliungeii über dcu Ozougeball der
liun.
Vor|;rli'e[ den 31. Mni I8&C.
Drr Ozonßohall der Luft wurde auch im Jahre 1855
tk ft«ni tnll lliitre des Schjinbein'schcn Ozonumerers bo-
^chlrl. — bis zu mctDcr Abreise von Dem noch von
selbst, nachher genau in gleicher Weise und mil Itc-
lliUDfc dersnlbm Scale von Herrn Koch, llie Summe
betdco läglichcn Ablesungen findet sich für jeden Tag
Taf. I eingetragen.
Die Uglichen ßeobachtangen des Ozonomelcrs ver-
leider immer noch dadurch einen ThcH ihres Wcr-
dass: t) die Scale noch sehr unvollkommen ausgo-
ifl iil und verschiedene Scalen Tür dieselbe Iteaklion
Irschiedcne Wcrlbo geben; 2) die Dcreitungsweisc der
'ftrcITen nicht nur zulüssl, dass ein ausgcselzler Streifen
^ticb dem Eintauchen in Wasser, nnttalt eine gleichmifs-
Fitrbung anzunehmen, oft ganz rnarmorirl wird und
klrit nicht mil der Scale verglichen werden kann, sondern
sogar (wie aus vielen lleubaclilungen der Herren
:h und Apotheker Dücktger hervorgehl] zwei neben
uider und gleich lang ausgeselzle Streifen oft sehr
lealenil verschiedene Mianren annehmen^); 3j nicht nur
einzelnen Füllen sehr starken 0/ongeliallcs der Loft
höchste Iteaklion schon vor Ablauf der 12 Aussetzungg-
Ddco erreicht wird, sondern dass überhaupt ein Streifen
der ersten Zelt seiner Aussetzung empliniilicher zu sein
I) Hnr Ptackigcr r>nJ lll[ruri>nicii biß nuf 3 Uraic iteriin Ubbscii
Gndö «airBMMdcn Soal«.
Iin. Hiltbcil. Jani ISM.
^ ^ -.
scheint , als später « — somit i. B. die Somme der Ab-
J^QDgen «0 4 je 3 Standeo aoftgeselzlea Streifen gross«
.M^äre, als die Ablesung an einem 12 Standen «nsgesetstei
Streifen« — Möge es Herrn Dr. Flückiger gelingen » die
Constrnktion des Ozonometers so weit zu verbessera,
dass diese UcbelstXnde wegfallen.
Ifittelwerthe ans einer grössern Reihe von Beobseh-
tnngen werden natiiriich, namentlich fergleicbangsweisei
von den eben besprochenen Uebelständen weniger berährt
Die Monatmiltel für 1855 enthält Taf. I« ihr Mittel oder
das Jahresmittel ist 9.82, während es 1854: 9,35 und 185S
9,02 betrag. Wird noch der Dezember 1854 beigeiegei^
so erhält man als Mittel für die 4 Jahreszeiten:
Dez« 1241 März 12.27 Jani 10,63 Sept. 9,10
Jan. 11,11 April 7,82 Juli 8,68 OcL 7,03
Febr. 12.39 Mai 7.85 Aug. 7,82 Nov. 10,05
Winter 11,87 Frühjahr 9,31 Sommer 9,04 Herbai 8.7S
ein Resultat, das von den frühern Jahren nur insofern ab-
weicht, als dem Winter hier noch entschiedener ein Mt*
ximom zurallt^).
Seit August 1855 stellt auch Herr Pfarrer von Ratte
in dem Prarrdorfc Saanen (etwa Vi ^ südlich, Vs^ westlich
von Bern und 450"^ höher gelegen) regelmässige Ozon-
beobachtuDgen mittelst übereinstimmender Scale an onl
hat die Güte gehabt , mir dieselben mitzutheilcn. Die
Rubriken b der Taf. II enthalten für jeden Tag der Mo-
nate August bis Dezember die Differenzen zwischen dei
Reobachtuogcn in Saanen und Bern, so dass die mit den
Zeichen - behartetcn Zahlen den Tagen zukommen, w(
die Reaktionen in Saanen schwächer waren, als in Bern
Es geht aus dem Mittel der 5 Monate hervor, dass durch
3) Vergl für die frühem Jahre Bern. MiUh« 312, 313, 338-341
5S
hnlulicli die liigllctia Oionreaklioa in Salben um eidoD
I stärker war, ali in Itcrn, dass aber speziell im Augosl
Suplembcr dicjcuigc in Bern um 2^^ starker all in
len. diejenige in Sannen dagegen im Oclober nnd
Itembcr um 3" siärker als in Uith war. während sie
k Un Ucienibcrmillel ao boldi^n Orten nahe Gleicbge-
:M hifllen. Es wird sieb späler üelegcnheil darbieten,
' dirse Anomalie zurückzukommen.
Da Bicti mir bei Zusammenstellung der Ozonbcobach-
l|ca vvQ 1853 nnd I8ö4 mit di-n in diesen Jahren zu
hl »ialttiabeadeti Murlaliliilsverhüllnistcn einige ntcrk-
lrdf|D Bciichungcu ergeben hallen^), su durfte ich uicht
nloinen , die Üzunheobacbtun^en im letzten Jahre mit
Rahrcpidemie zusammenzustellen, die im Spätsommer
k lo tcbrccklich in Bern hauste und leider auch der
irfoncheoden Gesellscliart eines ihrer treusten Uil-
1er »tri»*). Herr Koch halle die (liitG, mir zn diesem
'•che die Todlenregisler Kerns vom Monat Mai hinweg.
die ersten Knbrfätle auHralen, bis Ende Oclober, we
Epidemie erloschen war, auszuziehen. Die Itubriken
ir Taf. II enthalten für jeden Tag dieser 6 Monate
If die Zahl sümnillicher Tude»räitc, lluils die Zahl der
r>Ttidlrn (erstem vor, lelzicre nach dem Komma),
eakl man, dast In den Jahren 1833 und 1854 durch-
■Utlicb in Hern lügtich 2,58 TodesHillo vorkumin und
tcidrn Jahren zuiaminen nur drei Tage mit dem Maxi-
B ton 'i lode!>rällcn, — lo zeigl ein erster Itlick auf
. 11 nnd namentlich auch auf die Monaimlilel (von
>. Om. Hiuii. 338-340 und 34D, sowi« nach : Watt, Über iI*r
ü( der Lull and •einen KuBKiiintcnlinns mit der HurtaliUl.
I Ihoa. 8.
I) U<rTB Anlan Simog, |;pir. Luiiinmaiion der Ropublik Bern, in
Jmkttm IS«S tai )6U Prüldcnl dtr Nilurf. CcactlBcliiirt
— 60 —
Taf. I.
Oconometer-Beobaclitaiigtti
im Jahr 1855 in Bero.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
.31
lillel
9.0
10.0
9.0
11.5
11,0
018,
0ll4.
16,0
11,5
16.0
16.
18,5
10.513.0
9.514,0
9.512,0
8,5 14.5
515
9,5
9.0
14.5 10.5
10.5 10,5
13.0
12.5
11.0
11,0
9,5
12,39
13.0
10.5
13.0
10,5
8,5
15,5
11.5
16.0
.0
12,0
8,5
9.0
14,0
9.5
9.5
10.5
12.0
11,5
12.5
12.5
12.0
13,0
10,0
12.0
13.5
12.5
9.5
6,0
8,0
125
15,0
4.5
6,0
6.0
2.0
2.5
10.0
8.5
7.0
13.0
10.5
15,5,14,0
17.0
.10.5
6.5
2,0
4,0
5.0
5.5
6.0
1,5
3.0
4.5
4,0
3.5
11,0
8.0
5.0
2,5
5,0
2,5
7,82
14.5
7.5
11.5
10.5
15.0
9.5
12.5
10.0
3.5
15.0
12,5
15.5
9.0
9.0
2.5
5,0
5,6
13.0
9.0
11.0
12,0
7,0
14,0
14,0
17,5
13,0
14.6
15,5
16,5
0
9.5
9,0
11.0
10.5
6.0
5,5
10,5
11,5
11,0
9,0
8.0
11,5
11,0
5,0
4.5
11,0
10,0
10.0
5.5
7,5
2.0 15.0 10,0
10,0
11.0
9,5
14.0
6.0
9.5
5.5
4.0
3,5
8,68
7,5
8.0
5,5
9,0
1.5
11.0
1.0
8,0
5.5
8,5
2,0
8.0
10.0
9.5
9.5
10.0
10,5
3,0
10,0
7,85
10,63
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4.5
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11,5
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11.5
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8.014.0
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6.5
4,5
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5.5
11.0
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4.5
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6.5
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6.0
14,0
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13.0
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11,0
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6.0
3.6
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5.5
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15,5
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3.1
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M Xntsrn^ 0<uib€r cm« 5vd
i« ihr Miiii— ^im ^ bcv H. :
ft Taf it mU ) to i To4l«s nd IC T
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i 8.14 f 8.15 ; 8.00
7.12 ; 734 : 7,84 j
8^
l
1
llflo rofgeodes aoffallende Verbahniss: Zur Zeil sUrker
rodetfälle starken Ozongebalt ond Steigerang am Todes-
lage, -*- zur Zeil nttllerer TodesOffle niUlern Ozongehalt
»kne bedeateode Sleigerong oder Abnahme * — zur Zeil
ichwecher TodestdUe geringen Ozongeball nnd Abnahme
im Todeslage. Die aus der Vergleichnng der Beobach-
lungen von Saanen nnd Bern herTorgegangene Thalsache,
Jass während den Monaten Angnsl ond Sc|ileinber die
rjzonreaklionen in Bern um volle i<> stärker waren« als
In Saanen, gewinnt hie<hirch eine eigcnlhümlicbe Bedeu-
King, und diese wird noch prononcirter , wenn man der
Tnf. II enthebt , dass an den 23 Tagen des Augvsi un/i
September, an weihen in Bern 6 und mehr Rubriod^-
es
■nftralen . diese Differenz im MHIcl sopar über ^^
17, i* In der Maxlmumperiofle des 6. bis tO. Se]?«
>tn hli nahe an 5" <lieg. So weil also LIossc Zahlen
tdieiifen küoncn, ging die Bomcr-Itulirppideinie T*n
I Rift einer OzönanhäufuD^ Hand in Hand, und unler*
fi sirli dadurch wcsenlllch von den gewohnlicben
rhocn cir., die sonsl za dieser Jahreszeit clwa io
> efni^ie Oprcr forderlcn und gerade bei geringerem
n^ehalle auftraten. — sie schien mehr entzündlicher
rr zu sein. Das Nähere iniiss ich den Acrzten übcr-
tn.
In Beziehung anf meine Frühem Mtllhctlitngen über
Oton^ehslt der tuft glanbe ich Tolgende Stelle aas
m Briefe anfoehoien tu sollen, den mir Herr Drofei'
Krril in Wien. Direktor der k. k. Centralanslalt für
ForolPgieQndErdcnagnclisinu5ani25.Aprii f855schri(*b:
I danke Ihnen recht sehr Tur ihre gütige Mtllheilang
' Schrift über den Zasaoimenhang des Ozongchaltcs der
II mit dem Gesundheitszastandr, sowie Tür die übrigen
Ibrilangen, welche mir sämmllich zugekommen sind.
leriehnng auf die crsterc Erscheinung haben wir wühl
h!cr manche Erfahrung gemacht, welche aber meines
Iphim* noch tu keinem klaren Ergcbniss geführt hat-
I Ausbrechen der Cholera am II. September Torlgen
es In Wien machte der Ozongehall in Vergleich mit
frillieni Beobachtungen einen bedenlendcn Sprnng,
•of eine plötzliche Verminderung desselben schliessen
1; allein ein ähnlicher, wenn nuch etwas kleinerer
atirfa im August ein, wo bei uns von der Cholera
h liHne Spur war. Dagegen trafen zu beiden Epochen
lewöhnlicho /anahmen in der Temperatur und . Ms
davon, andere Vorgiingc io der Almonphüre ein.
oaa diese, oder die hohe Temperatur, oder der
- 64 —
Terminderte OzongebaU ia einem CaiiMlnexiii ^nil
aorgelreteneD Cholera t Darüber getraue ich mir nich
entacbeiden» und selbst der Umstaiid, dass der Oxongi
während des Verlaufes der Cboleraperiode geringer
als früher, ist nicht massgebend, weil derselbe immer
diese Zeit (September and October) sein Minimum erre;
Ich habe darüber auch in meinem letzten Briefe an I
Schönbein geschrieben. Sollte Ihnen die Wienerzeil
vom 5. November su Gesichte kommen, so werden
darin den bezüglichen Artikel finden. Die Mcteoroh
mnss allmälig den Weg der Scheideknnst betreten,
wenn man über irgend eine Erscheinung eine grosse
zahl von Wahrnehmungen hat nnd diese so grupp
kann, dass sich alle übrigen Einflüsse gegenseitig tilj
die Wirkungen der gesuchten Erscheinung aber sich si
miren und diese dadurch so zu sagen ausgeschieden v
kann man ein stichhaltiges Resultat erwarten.^ —
gleichen Tage schrieb mir Herr Dr. Theodor Bocckel
Strassburg: »Ich habe mit grossem Interesse Ihre Brocl
über den Ozongehalt der Luft gelesen und danke Ib
für deren gütige Ueberscndung. Ich stelle gegenwa
allerlei Experimente an, wie Sie dieselben auf Seite
und 11 wünschen. Mein Sohn wird dieselben in e
grössern Arbeit über diesen Gegenstand veröffentlic!
Ich habe während der Cholera in Krankensälen versQ
mittelst des Phosphors Ozon zu producircn. Meine
perimente sind aber aus Mangel an Zeit in jener bedrä
ten Periode allzu ungenügend ausgefallen, als dass
hätte darüber sprechen mögen.^
Herr Prof. Resihnbcr, Director der Sternwarte
Kremsmünster, erstattete^) im November 1854 der
^3 Wienor-SiUangsberlchte, Nov. 1854.
- 65 -
Akademie io Wien Bericht über die von ihm angeslclllca
Beubachluogeii über den Üzongehall der Luft, and kam
in Beziehung auf den Einduss von itarDn:i''terstand, Wind,
Niederschlägen etc. ganz zu entsprechenden Resultaten,
vic ich Sic seiner Zeit ans den Berner-Bcubachtungcn
abgeleitet habe. Für die Jahrescurve slelll er dagegen
iwci Maiima [Januar und Juni) und zwei Minima (Mai
■Oll Ocluber] auf, während ich aus den sämmtücben Be-
obachtungen von 1851 — 1855 die Jahrescurve
10,7fi 13,45 12,86 10,95 11.51 10,46
8.87 8.76 8.72 8,30 9.-14 12.23
erhalte , also jedenralis dag ilauplmaiimum im Februar,
dl) ilanpiminimum im Oclober, — kleinere Maxima im
Hai und Dezember, höhere Minima im Januar und ApriL
Uerr Prof. Pouriau in Saulsaie (Ainj Tand'') bei seinen
Beobachtungen vom Dez. 1853 bis Nov. 1854 ein Haupt-
inaiimum im Januar, ein Hsupimininiuni im August, —
kleinere Maxima im Juni und November, höhere Mi-
nima im Dezember und April; er trifft also tum Thcil
nil Reslhubcr, zum Tbeil mit mir zusammen. AulTallend
in, dass nach seinen Mülheilungeu die in Paris ausge-
teilten Slrcifcn nur seilen, die in Lyon ausgescizlen gar
iie Färbungen erhielten. Das Iclzterc negative ttesultal
wird von Uerrn Prof. Bincau in Lyon auf folgende Weise
«rklürl: »L'almospherc lyonnaise est sans cessc charg^c
ie corpuscules qui noitcnl au milieu de sa masse et qui
tn troublcnt nolablement la transparence. Parmi ccs cor-
potcnles il en est qui sont tr^s facilcmcnl allaquables
pir l'osygäuQ froid. A leur renconirc, l'Ozone doit se
pHlPr k ane r^action immediale, et l'on congoil sans
peine qn'il j ait alort disparilion totale de roxig^ne ozo-
'I Eludee sor l'Oioiio par A. Paariau. Lj-cn 1S65. ep.
Mif^ 4ür fji£: a fea liem<äfs»faft Kr
t^Jl4ik <iw ffz/>ftfe44H 4«r «rBr:ffi^«iick«a Lall ntf der
fMUi^nPt, 01^4 Vertrr*t'«mj fcr Krukbcitea ienc Be*
/»«iMiikf ««fzoSft'f^ ut* — S^ §«hr icib aaa andi tos
A^ ^ifh%\V.f.\i\L*:\\ 4ief er Beobad^tccr^o ncd raterüidiiiii-
tr^ Mf^^/<»;ofrt Lid, m> f 74o!>e ich doch, dass der gezogese
IMtti»^ Uithi ganz rchtir ift, ond bedaare, dasi derKö-
m%th^r'%tf'S«trt\n für wiffenschaftKcfae Heilkunde nacb
^\n^.%h rmziir^n Beobachtoogsjabre darth deoselben ver*
irJa^l wurd^ ««"ine Tbäligkeit in dieser Richrong abzu-
hfi'ihf'n. ll^Ue ich mich seiner Zeit zonächst an die pag.
17 m^ffiirr Abhandlung ober den Ozongrhall der Luft mit-
((iflh^ilt^ Tafel gehalten, so würde ich fn meinen Schlössen
f) Mffir 0«ono AtmoMferieo. Nota del Prof. A. CoHa. PamM
«> Wlfliifr-HIUaiii^NWrichie, Juli 1865.
— «r —
weai|;»r sicher gewüsca sein, — ich wurde naraent-
durrh dir in den kleinen Tafeln pap;. t5 und 19 zo
e Irrlrndcn aufTallcntjen Gegmsäde fcsigohallen, and
«Q ähnliche ZusammcnsIcUungcn habe ich bei Herrn
ScbietTerdecker nicht gcTunden. Wenn ich übrigens
« Carven n>tl den mcinigen zusammenlialtc , so ßnde
darin manches Achnlidic ausgesprochen, so z. B. in
«OD ib« Taf. XIV gcfcebenon Curre der Erkrsnkun-
I u Uiarrhöo.
So wcni^ Ich auch behnupten möchte, durch mclno
kcttfD über den ÜzongchoK der Luft die l'ntcrsnchting
Er arine Bedculang zam Abschlasso gebracht ru haben,
9»o wenig kann ich tugcbon, dass diess bis jelit Ton
Itrer Seile geleistet worden sei. Die Sache ist nach
her Ansicht noch nicht sprochreir, — aber sie ist
rorigeselKter l'ntcrsucliung würdig. Man über-
\xe den Ernfluss des Ozons nicht, und der Arzt glaobe
I, am Oionomcler ablesen zu künnen, was er am bc-
Tagc für Rrccpto zo srhreiben haben werde,
rttr ebenso Wenig bekümmere er sich nicht um den-
beg, sondern sei den Meleorotogen dankbar, wenn sie
I ein Material zubereiten, mit dem er doch vielleicht
vanclies bis jetzt dunkle VerhSItniss einiges Lichl wcr-
kSnnt«.
Wenn ich mit der gogenwurligen Arbeit meine Slo-
I über den Ozongehall der Luft abschliessc , so ge-
eilt es nicht aus Entmulhigung, sondern weil die Ver-
nisse mich meine betreffenden Beobachtungen unter-
Klirn licMpn, and andere, mir näher liegende Arbeiten
: Zeil zu sehr in Anspruch nehmen, um eine neoo
beginnen zu können. Ich wünsche im Gcgcntheil,
der von mir angebahnte Weg namentlich auch io
Bern weiter verfalgl werden möge« — et wird fchwef»
lieh gani ohne Erfolg geschehen.
IVachtras«
Während obige Mitlheilong gesetzt wdrde, erhielt idi
die pag. 64 angekündigte Arbeit: j^De rOione, th^epr^
sentde etc. par E. Boscltel« Strassboarg 1856. 4.^ SM
führte Herrn BoDckel zu folgenden Schlüssen;
1) L*inflaence de TOzone snr la prodoction et Taggra^
vation des affeclions pulmonaires noos parall bort
do deute.
i) Les rapports de l*Ozone avec les maladies gastri-
qaes et rhomatismales sonl encore obscars; aiii
ils m^ritent d'ötre l'objet de noovelles recherches.
3) La iiövre intermiUente« la fi^vre typhoide» le typhüi
les eianthömes febriles, n*ont aocnne relation wtc
rOzonc.
4) Le Cholera dehnte ordinairemenl vers Tipoque da
minimum d^Ozone et do maximam de temp^ratore;
mais la marche de cetle maladie ne paralt pas £tr6
influenc^e par FOzone.
Indem ich bedanro, tbeils hier nicht mehr näher auf
einige dieser Punkte eingiehen zu können, Iheils meine
betreffende frühere Arbeit nur in einem untergeordneten
Punkte von Herrn Bceckel berücksichtigt zu sehen, schliesse
ich mit der Bemerkung » dass auch Herr Boeckel findet.
es habe Herr Dr. Schiefferdecker seine Beobachtungea
zu schnell abgebrochen.
Schiff, nene Vergliche über den Ein-
fluBB der IVrrveii aiir die C-efnsse und
> die thierlsche ^Wärine.
Vorgclragcn den 5. April.
cna man die GeHissnervcn eines Thcilcs durch-
Ichocidel, so dehnen sich dessen Blulgcfasse passiv aus
■Bd der vcrmehrlen Blulmen;;e cnisprechrnd wird die
Wärme de» (Irgiines erhöhl. Auf diese Weise wurde auch
bereits im Jahre 1847 in einer unter meiner Leitung cr-
ichicaeoGO Uisserlalion die oftmals gefundene Erhöhung
der Temperatur in gelühmten Theilen erklärl, und einige
iihre später hat Bernard bei Thieren die Erhöhung der
Wurme nach Trennung der Gefiissnervea experimentell
uefagewiesen. Die Ansicht Bernard's, dass es der Sym-
Uthikot sei, welcher ausschliesslich die (jefässe beherrsche,
Itd die sich darauf gründete, dass er zufällig an gewissen
Thcilcn des Kopfes cxperimcnlirlc . deren Ge fassnerven,
lom Hiickenmark aasgeliend, die sympalhiscbeti Ganglien
durchsetzen. — glaube ich durch meine bereits veröffent-
Üdile l'nler&uchungcu über diesen Gegenstand genügend
«idcrlegl zu haben. Ich habe nachgewiesen, dass sowohl
die Gefässncrven des Kopfes als der Körperwandungen
lud der Extremitäten aus dem Itückcumark entspringen
■od zum Thcil gar nicht die sympathischen Ganglien
darchselzen, dass man durch Zerstörung oder AbIren*
Bung bestimmter Theile des Itückenmarks ganz ebenso
Ttie durch Durchschneidung der Nerven GeHissausdehnung
Bad erhöhte Würmc hervorrufen kann, und da.<s sich im
Verlängerten Mark der Einlluss auf die GcfiissncrTen in
in Weise konzentrirt lindel, dass man durch einen nach
einer bestimmten Methode durch eine lialfte desselben
I
— 70 -
geführten Schnitt die eine Hälfte der ganzen Körperober
Oiehe daaeitid wärmer machen kann» ab die andere.
Ich will iioo zeigen, dass dareb kfiosllleb^ Llhinanj
der Gefässnerven die tbieriachen Organe nicht nur wlme
und blutreicher, sondern unter gewissen Bedingon
gen auch kälter und blutärmer werden können, als dii
gesunden. .
Man durchschneide den linken Halssympatbikua eiü»
Hnndes und das linke Ohr wird, wenn dasThler bestaa«
dig im StaUe eingeschlossen bleibt » so oft und so langi
nach der Operation man es auch ontersncben möge, I
Mft 9 Grade wärmer als das rechte erscheinen und ^
Blutgeffisse «of der innem Fläche desselben werden melu
ansgedehnt sein.
Nachdem man sich yon der Beständigkeit dieser fi^
acheinong überzeogt hat, nehme man das Thier bei wsr
mem Wetter auf einem Spaziergang mit, oder lasse ti
eine kurze Zeit im Freien, am besten im Sonnenscheia
umherlaufen. Sobald der Hund anfängt sich zu erbitzea
sobald er rasch, mit offenem Mundo oder gar mit vor-
gestreckter Zunge athmet, untersuche man die Ohrer
aufs Neue. Die Temperatur der ganzen Haut und be«
sonders beider Ohren und der Extremitäten hat dann be*
deutend zugenommen, aber merkwürdigerweise findet sld
trotz der Zunahme der Wärme in beiden Ohren jeti
eine Umkehrung des im Zustande der Ruhe brobachtetfi
Verhältnisses: das, früher wärmere, gelähmte Ohr ist tii
1, 2 bis 5 Grade kälter, als das gesunde , und seine Ge
fasse treten weniger hervor, sind weniger gefüllt. Brin(
man jetzt das Thicr wieder zur Ruhe, so wird seine Tem
peratur im Allgemeinen wieder abnehmen, die vorher he
schleunigten Herzschläge und Athemzüge werden wiedc
zur normalen Zahl zurückkehren pnd das gesunde Ot
— 71 -
-d wieder bedealcnd kälter erscbeineo, als das der
erirlen Seite.
Di«e Umkehrung üer in der I\ahe beobacliteteo Er-
kifltufco lätst »ich nicltl aur durch Bewegung bei
inner Tcmpcrslur, sondern aucli ijuicli alle sndcra
liiHiuae bfwirlien, w^lclie, wiu man sicli ausdrückt, das
Ctfäisijrslcni lurrcgeD.
In Winter und bei kühlem Wetter bedarf es dazo
Kt rascheren und lünger furtgosclzIeD Bewegung, aber
dl beim ruhenden Thicr kann eine künstlich in huheai
rade geiteigerle Lufttemperatur, kann die Erzeagung
■iia Gefacrfaarivo Zuslandca, z. B. durch Verwundungen,
li EiDtpriliung von Eil crftüisig keil, dasselbe bewirken.
Eins seil länger als zwei Jahren lorlgeselzte Reihe
IBB Unlenuchungen über diesen Gegenstand hat mich
fttrieugt, dass bei Hunden anch die vurschiedeailea
ncUscb erregenden Einllüsse von demselben Erfolge
btflellel sind, ja dass sie douselbon viel rascher als kor-
ptrlkbe Bcwcgong erzeugen können.
Uuler denselbrn Bedingungen, unter welchen wir an
dta Ohren diese incrkwUrdige Umkchruug der Erschei-
I bemerken , liisst sie sich auch an der Intcrdigital-
■wnbraa wahrnehmen , wenn wir vor einiger Zeil den
,us einer äcite durehschnillen haben- Starke Auf-
Kfnnf jeder Art erhöht die Temperatur beider Füsse,
r die Wdrmecrhühung im gesunden ist su viel slÜrker,
1 er nicht nur diu Teuii>eralur des andern vorher
Mmcreo erreicht, sondern das« er sie bald um t bis S
6mle überlrilTi.
Auch bei Kaninchen, wetehe man rasch nmherjagt,
rr bei kalzon, diu man grosser llilie ausielzt oder
Den man künstliches Fieber cricugl, kann man dieael-
Wi piradoien Erscheinongco beobachten, bei ktnincbea
I
— 72 —
habe ieh nur die Temperatar der Ohreo, bei KalMO dia
der Ohren, Zehen, Thorax und Baochdocken ta dieiar
Besiehung antersachU
Ueberall, wo die GefXsse fär das Aoflfe wabniebaibar
sind, sieht man am wärmeren Theii, der vorher weniger
aasgedehnte Gefässe zeigte, eine stärkere Schwellong so-
wohl der Arterien, als besonders der Venen.
Sehen wir die Aasdehnung der GeFässe mit der Helir-
zahl der heutigen Physiologen als einen passiven Zoitsil
an, als eine Erschlaffung ihrer Ringfasern , so Iftsst sich
bis jetzt noch keine scharf und experimentell begrihidele
Erklärung der eben geschilderton Erscheinungen gebio,
die mit allem dem im grellsten Widerspruch zu stshea
scheinen, was wir bis jetzt über den Einfluss der Nerven
auf die kontraktilen Gebilde wissen. Wenn nur Lähmnog
oder nachlassende Thätigkeit eine Erweiterung der Ga-
Hsse bedingt, nnd die Anregung der Nervenaktion sie
nur verengern kann, woher kommt es, dass sich hier
gerade die GeFässe, deren Nerven gelähmt sind, weniger
erweitern, dass die Blnlwallung und die aus ihr hervor-
gehende Wärmeerhöhung stärker an der Seite hervor*
tritt, wo die Gefassnerven noch thätig sind. Es ist leidit,
sich zu überzeugen, dass die Gefässfüllc an der gesunden
Seite nicht dadurch erhöht wird, dass eine verborgene
Kontraktion an irgend einer Stelle des GeFässrohres die
Cirkulation hemmt und das Blut zurückdrängt Die stärkere
Erweiterung konnte dann nur die Arterien und nicht die
Venen betreffen. Uebrigens werde ich gelegentlich eine
weitere Kritik der hier möglichen Erklärungsversuche
geben. Für jetzt wollte ich bloss auf diese merkwürdigen
Thatsachen aufmerksam machen, welche dieNothwendigkeit
der Mitwirkung der Nervenlhätigkeit bei der Erzeugung star-
ker oder fieberhafter Kongestionen zu beweisen scheinen*
> V. FIscher-Oosf er , Cebcrstcht aller
bisher bekanuten Fundorte fossiler
POauKen aus der lUolasscpcrioile Im
Ciiulou Hern*
liier steht das Erilzlhal,
unweit ThuD, vcgcn seines
. Als die neue lahrslrasse
toD Schwarzcneck bis zu liiDter!<t in's Tfaal gemacht wurde
- es wird etwa 10 Jahre her sein — erhielt ich die
tnie Kunde von dem Vorkummen fossiler I'flaDzen da-
•elbtt Allein erst im Frühjahr von 18J» halte ich Ge-
Irgcolicil, mit meinem Schwager. Hcrru ÜcisIit, die La^
pruiilto «uTzusuchen. Wenn man vtia Schwarzeneck am
to Anfang des Thaies erreicht hal, so trilll man, nach-
1 noch etwa 10 Minuten weitergegangen ist, auf
I titiige Häuser (Loscnegg); etwa noch 7 Minuten weiter
. die Stratso, deren llauplrichtung von West nach
I Oilgeblt eine kurze Wendung nach rechts: hier, links am
I ^'*S'. i*l der erste Funilurt fossiler Pflanzen ; der Sand-
1 »t sehr reich an Glimmer und schiefert sich leicht
ilb. Etwa 2 Minnlen weiter wacht die Strasse eine zweite
I WendaDg: hier leigt sich am Abhänge in einem mcrg-
iBehUn äandsleioc eiu schwarzer Streifen — Spuren vod
noakuhlc — wahrscheinlich würde man auch hier rflan*
•orestc finden. Noch eine Miiiulo weiter ist der llaupl-
ladorl; es ist ein kleines Fclshord von ziemlich harter
e, links am Wege, hei einer abermaligen kleinen
Wendung desselben. Dieser Tunkt ist leicht kenntlich,
«eil ton da aus der Gipfel des Niesen zwischen den bei-
rfcn Gipfeln di-r ttlume sich zeigt. Nachdem mein Schwager,
SD<I ich daselbst gesammelt hatten, was sich mit leicblcD,
■«n. Hiiilioil. Juni IHM.
^ n ^
Hanuneni «d4 Meisicla abschbgm liest, theillaa wir ü
Kfnntniss dieses Fondortes deo Gebrfidern Meynt nil
welche daraof sich anschickCen , deoselben grBndüdie
aoszobeoteD. Sie kauften tn dem Ende tov dem Besibei
das genannte Felsbord bei dem HnoplAMdorfe an nai
sprengten es mit Pnl?er. Das Ergebniss aller dieser Fnad«
befindet sich auf den Museen in Bern und Zürich ood
lieferte Herrn Prof. 0. Heer ein wichtiges Material n
seiner Tertiärflora der Schweiz. Er zShIt etwa 00 Arlai
Ton hier auf, darunter die interessanteste, eTn mit reteh-
lichen Sporenbehältem beladenes Farnkraut — die Wood-
wardia Rössneriana Ung., nebst mehreren radem Famesi
alles unzweifelhafte Zeugen eines früberti snblropisciieB
Clima*s. — Man sehe neben dem obgenannlen Werke tos
Prof. 0. Heer noch dessen üebersicbt der TcxliaHlon li
den Zürcher-MIttbcilungen (Nro. 84—88) Ond im nreifwi
Theil pag. 423 von Herrn Prof. B. Stoder's Geologie der
Schweiz, wo eine Aufzählung der einzekien Arten sidr
befindet.
Ich zweifle übrigens gar nicht, dass Hoch ao and^fir
Stellen im Erifztbale fossile Pflanzen gefunden werden
könnten, besonders wenn man die von derSttlg ti^f aof-
gerissene Schlucht genauer untersuchen Wolhe.
Ein zweiter Fondort , gleichsam die Fortsetiung des
vorigen, denn er befindet sich im nämlichen Streichen der
Schichten, nur einige Stunden mehr östlich, — wurde vofl
Herrn Prof. C. Brunner jun. vor einigen Jahren am nörd
liehen Fusse des Hohgantes, im Thale der obern Emme
obenher Schangnau gefunden , nicht weit von Cherfishattt
am rechten Ufer des Wassers. — Später schickte er einet
gewissen Spieler von Merligen hin, um für unser ttuseun
zu sammeln; dieser scheint einen andern Fondort, weitei
oben im Thal, im Bumbacbgraben, ausgebeutet zu habei
- 76 -
Getloin iil liier aber viel harter and schcinl »chon
i&uUande voa Uclamorplitanius lu sein. — Er fand
li Kuocbcn untj ZÜlinü eines Säugrtliicrs, uns sich scil-
aU ein AnLhracoÜicriuai beraailelitc, ntclil vcrscliie-
I ron dem später bei Aarwangen von Herrn Moriot
UtkUsv.
Von diesen beiden Fandorten befinden sich suT un-
n Miucum, ausser einigen nnbeslimnibarcD Rcflen,
[CBiJc TuMilo rCanieu:
Tasodium dubium SU-rnb.
n Kiachcri Sl.
Cornos orbifcra Sl.
I Carpious graodis St.
Qiicrcus nereifolia St.
Uloiua Fiscbcri Sl.
) Arundo Güpporli St.
AtpidiniD Eavheri SU
Oanku«?
Cauia T
. Eil drtUtt FuDdort von roiatloa Pflansen muii in der
U fon Signau sein; es befindet eich aeit langer Zeit
iwacna Muicum eiu groates Klall mit dem Fundorte
M, obna nähere Angaben. Herr ProT. ileer beglimmii
h tin* Pappclarl (Popuius Ijaudini), die ancb in der
law *u» Laiuanoe vorkominl.
E« ist jetzt i Jahre her, dass Herr Ad. Moriot in der
I Ton LülzeUlüi) in eincni Walde eine Leiimtchichl
ilirtie, die einige «uhlerhalteno «nd seltene i'llanze»-
etalhiril. worunter Lygodium aculangulgm St..
bj»b«r nur in der Näbo von Lausanne gcTundon wor-
war, Hiid einige Esenplare von Acer pseudo-
ipealre L'ng. Dieser Fundort verdient bester aus-
nlct xa «erden.
— 76 —
Von Bargdorf (Gysnaaflob) ist ein Stfick mit oobe-
f tinombaren PflanzenrcstcD auf ansenn Museum. Ich ISkn
OS nur an , um die Aufmerlcsarolceit des Sammlers aif
diese Lokalität zu richten, die vielleicht auch besser ei^
haltene Pflanzen liefern mag.
Es ist ungefähr 2 Jahre her, dass Herr Dr. A. HorM
in einem Molassesteinbruch bei Aarwangen die rechte
Hälfte des Unterkiefers eines Anthracolheriums, sehr schM
erhalten, nebst einigen Pflanzenresten entdeckte. Seither
brachte Herr Studiosus Kummer noch mehrere gut er-
haltene Blätter von ebendaher. Auch Herr Prof. B. Sta-
der bemerkte diesen Fundort und sammelte Einiges« Von
ihm erfuhr ich, dass hier, sowie ich es später auch bei
der Kalten Herberge fand, die Pflanzenreste in grossen
Blöcken einer hartem Molasse, die der gewöhnlichen
weichen Molasse eingelagert sind, sich beGnden. Die ge-
wöhnlichste Pflanze dieses Steinbruchs ist Camphora po«
lymorpba St. (Daphnogene Ung.) ; femer beGndet sich auf
nnscrm Museum von daher: Sabal major St, Salix longa
A. Br. und Salix Lavaleri St., anderer zu unvollkommener
Blattreste nicht zu gedenken.
In naher Verbindung mit dem vorigen Fundorte und
in ähnlichen Verhältnissen finden sich fossile Blätter in
einem Hügel , der zwischen der Kalten Herberge und'
Murgenlhal, der Eisenbahn wegen, durchschnitten wurde.
Die Pflanzenrestc , obgleich in Menge vorbanden, sind in
einer sehr harten Molasse enthalten und dcsshalb sehr
schwer abzulösen. Ich erhielt gleichwohl einige Exem-'
plare von Salix Lavateri St., ein Blatt einer neuen Art
Ahorn und ein Exemplar von Qucrcus elsena Ung.; die
Hauptmasse ist wieder Camphora polymorphe St., wie bei
Aarwangen.
Endlich ist noch ein Fundort im ßcrncr Jura bei
tsbvrg lu erwühnen, der von Dr. Grcpin entdeckt nnd
ueo Aosbcalc bcroils von Prof. Ilcer beschrieben wurde
in «che Prof. B. Sluders Geol. d. Schweiz, vol. 2, fag.
ft, wO die einzelnen Arien anfgezühtt sind}.
Alle die bisher aurßerührlen Fundorte fossiler Pflantcn
lörm der untern Siisswassermohssc an. Da die Na-
Bob Tun Thun narfa Herrn lt. Studer nur ein nnler-
»"dnetp» Glied derselben ist, so gehört hierher ferner:
D«r Griuisberg bei Tliun und dessen Fortsetzung bis
ich Sijriswjl. Die Schichten fallen hier steil südlich
Bjicli« haben im Laufe der Zeil tiefe Gräben eingc-
tucD. wodurch auch die onlerslen Schichten ZD Tage
cd; 50 der Lauigroben hinter Than, die Kohlere, der
ilbachgraben ; ferner die ßächc von llilterlingen ond
WrhofMi. l'eberall ruht daselbst die NagclHuh auf einer
bdil banler Mergel, die bin und wieder flTanzenrestQ
llt; so besitzen wir auf unscrm Museum vom Laoi-
en Qnercus Charpenlieri U., Cypertes plicatus P. O.
U Cjperilcs Guihnikii If., vom llünibacb einen Kehr nn-
llKchco Abdruck von Acer pscadomouspessBlanns Uog.,
ml Stengeln einer monocuijlcdonco Pllanzc; von den
pten Hcrgclo, worauf die Nagi-Ifluh von Obcrhofen
h; Dspbnogene lanccolata und eine Hhamnurart.
Ad dtciD leliten Fundorte reiht sich derjenige von
■riiefanecken (Clausilia, Ilclix und Cyclosloma) an, wcl-
im Früjahr 18-19 mein Schwager A. Oosler auf dem
Kollchen Abhango des Grüsisberges entdeckle'nnd wet-
Herr B. Sinder in »einer Geol. d. Schweiz II., pig.
I erwähnt und dessen Entdeckung irrlhuniltch mir ZB-
trelbL Der Fnndorl ist wesilich vom tauigrabcn, am
Fge, der Ober den Grüsisberg in'a Gcissithal tührt, mit-
Im Tannenwald, etwa auf halber Hohe des Berge«.
I
- 78 —
£ndlich Diuu hier nuch eines Fuudorles lostiler
Pllanzeo orwiihnt wcrdca, voa dem tdion Scheacbttf
aprklit. dcD ich aber nicht habe auCTindca konoca. Et
i(l in der Nahe vod glelTisljurg bei dem Weiler Erlen
(vide ScheuchKcr Ana. alpin., p. 605. ano. 1711). Er ugl
dasdbsl: »PdIcus propc paguni Tuil apcrlus in cujus SirUO
su|»eriuri marga rcpcrilur, plantarum variamm iconibut
figurata, colorc cinerea.** L'eberdiess spricht er such voa
Kohlen . die daselbst gefunden wurden. Ebenso sollen
nach einer mündlichen Millhcilung von Ucrrn Ingeoicor
Uenzler in neuster Zeit in der Mibe von Thun bei dem
Graben eines Sodes fot^ilo Tflanzen zum Vorschein g^
kommen sein,
Es bleiben mir uoch ein paar Fundorte fossiler Pflautra
io unserm Gebiete zu erwähnen, wo dieselben cntwcdcf
mit Mecresconchylicn untermischt oder wenigitCBi in
aachster Nachbarschaft von solchen Torkommen. Dakift
geboren der Eigengraben uhcnher Halligen, die WciobaUe
bei Münsigen und der damit in nachslcr Beziehung ste-
hende kleine Bruch bei Ilünigen, neolich von Herrn Prof*
B. Sluder entdeckl , sowir wahrscheinlich der von dem«
selben in seiner Monographie der Mulasse, paf. 34. katt,
crwähnle Fundort bei Ouggisberg. Von den beiden lelU-
genannten bcsilz?n wir nur einige Brncbslücke. VoB
Halligen und der Wetuhaldc bei Münsigen hingegon ist
genug Material vorhanden, um daraus den Scbluss zu
ziehen, dass die Flora dieser Orte mit der von Selzka ond
Ilaring die grosste Uebcreinstimraung zeigt. Die Flort
von Solzka und Haring wurde von den Wirner Geologen
in die Ecenepoche gesetzt ; ich will die Gründe nicht
wiederholen, welche Herrn Prof. ß, Sluder bewogen, dm
Sandstein von Kalligen als unterstes Glied der Mulasse zu
h^athlcfl., SQDdcrn verweise auf dessen GeoL d. Schweift
L
- w -
|i HC» Mivia «of desf e» Moaogr. d«r MolasBe» .p»|i
I 40 Wfgon der genaocrn Beschreibong des Fnod-
Da der Catalog der daselbst gefandcnen Pflanzen»
h seiner Zeit Herrn Trof. Stader mitgelheiU halte»
. fragmentarisch ist» so folgt hier eine nene Aaf*
g der bis jetzt Ton Prof. 0. Heer bestinraiten Ar-
n daher:
iom dobinm Stemb. Banksia hsringlana Ett.
arpof Eocenica Ung. ^ Ungeri fiit.
pahcoftrobna EIL Daphaogene laneaolata BtU
heptof Ung. Ceanolhns zizyphoides Dtt|^
0 Göpperti R. fidgenia hieringiana Ung.
es rigidos H. WeinnveoniaoiucropbjFUaBll«!
Of cblorophylfa Ung. Acaeia Sotzkiana Uiig«
myrtilloides Ung. j^ Mejrati Fisch.
fnrcinerris Ung. Cassi« Berenices Üag.t
Ira Brongnasti Ett« ^ ambigna Ett.Y
la longifolta EtK
OB der Weinhalde bei Münstgeo beaitiea wiv anf
a Mnaeom:
1 Stoderi St. Pimclca Ooningcnsis 8L
I iiDgalaU St. Poacites sohtilit St
sa crassipes St.
iTegea der Fundorte verweisen wir auf Stoder^s
{r. d. Molasse, pag. S41.
— so —
»
Terselehnlm der flir die BllillothelL dei
Sehirelz. HTattirf. Gesellsehallt elngc-
Sangenen Gesehenke.
Von Herrn Schriflgieuer Grabirg in Zürich.
^ 17te und 18te Uebersioht der Verhandlno{^B der techniBebeB GettB-
Schaft in Zfirich. Zörich 1854—65. 8».
Von Herrn Prof. Wolf in Zürich.
1) RodeB, cebalten bei der feierlichen Erdifunnf der eidceafiMiaekei
polytechnischen Schale den 15. October 1856. Zörich. ^.
2) Ackermann, Harald, das Wetter oftd die Krankheiten. Kiel 1851. 9.
8) Meisel, der Reichtham des Himmels. Altenbnri; 1865. 8*.
i) Sig^orfne, prvlectiones astronomiie Newtonian». Tobias« 1709. 9
5) Meteorologische waarneming^ea in Nederland. Utrecht 1856. 4^
Und mehrere andere kleinere Schriften.
fom niederösierreichischen Gewefin)erein.
Reater, über Fortschritte der Leinenindnstrie ia Oesterreicb. Wi«
1855.
Von den Herren Verfassern.
1) Aag^ust Mensel, die Chitinf^ebilde im Thierkrelse der Arthropodes.
Zürich, 1865. 40.
2) Antonio Villa, notisie intorno a1 g^ene re^ Melania. Milaao 1856. 9^
3) Antonia e Giambattista Villa , catalogo dei mollusehi della Looi-
bardia. Milano 1844. 8l>.
4) J. Marcou , le terrain carbonifcre dans TAm^rique da aord.
1855. 80.
5) J. Mareon, sor le g^isement de l'or en Californic. 1856. 8P.
6} J. Marooa, r^ponse a une lettre de Messieurs Porster et Whitaej
sar le lac sop^rieur. 1850. 80.
7) Rapport de rAcndemie des Sciences de Paris sar un memoire A^
M. Marcoa , relatif a la Classification des chafnes de moatafnef
d'ane partie de TAm^rique du nord. 1855. 4^.
Von Herrn Stabile in Lugano.
1} Von Hauer , über einige Fossilien aus dem Dolomit des Hont«
Salvatore bei Lugano, 80.
2} Gius. Stabile, dei fossili dei terreno triassico nei dintorni dei Iag<
di Lugano.
Von Herrn Leo Lesquereux.
Boston Journal of Natural Ilistory. Vol. 6, Nr. 4.
Von der phys.^medic, GeseUscIiafl in H'ürzburg :
Verhandlangen VI, 1. 80.
Nr. 870.~S91.
; Hipp, Aber den elektrlscben VTeb-
VorgcIrsEfD den 8. Min 1856.
In einer der früheren Silzungen halle ich die Ehre.
Ikaen einige Mllllicilungen über den damaligen Sland des
tjeklrischen Wc-bsluhis zu machen. Die Bcdealung, welche
un im Allgemeinen diesem Webslulil beilegt, die Wich*
ligkeil der hierbei in Frage kommcaden Induslrie, sowie
itt wiederliolt ausgcsprocheDe Wunsch mehrerer Alit-
llicder der f erehrlco licsellschafl ermuthigcn micb, Ibnco
Siebt sowohl eine Furlselicung meiner damahgen Millhei-
hogen , als vielmehr eine kurze technisch- historiscbe
Utlicrtichl , so weil mir dieselbe bebanot ist, id geben
Bnd Ibneo über den dermaligen Znsland einige Aufsctilüsse
n CTibcilcn.
L'eber den cickirischen Webstuhl isl bereits eine
iiDie Literatur erschienen, bei welcher es sich jedoch
tniger am den Webstuhl, als um das Priorilütsrechl des
Crfiaders handelt.
ßonelli, Generaldirektor der sardinischon Telegraphen,
hil mbeslf ilten das Verdienst, die ersten geistigen tind
ilerirllrn Opfer für das Zustandekommen des eleklri-
•then Webstuhls gebracht und durch seine unermüdliche
Tfalligkcit eine Aktiengesellschaft gegründet zu haben,
vtlebe mit den nulhigen Mitti.'ln ausgerüstet ist, om diese
hocliwicbtige indoslriellc Frage dem gegenwürligen Za-
le iler Wisscnschnfl entsprechend zum Abschluss za
kriDgea.
An* mi'iner frühem Miltbcilnng ist es ihnen bekannt,
du* der elektrische Webstuhl an die Siclle des Jactiuard-
Webslubls oder des BildwebsluhU treten soll. Unter Itild-
Icra. Hiftbeil. Juli ISäU.
n
4
Weberei oder Master-Weberei rerstebl man diejei
Weberei, bei welcher man durch eine eigenlhfimKAe i
ricbtang statt einer regelmiifigeo VerschliDguQg der
den, wie bei den gcwöbolicheD Geweben, beliebige F&i
eine beliebige VerscbliogtiDg machen lassen kann, wodo
ein beabsichtigtes Bild entsteht, sei es durch die V
schiedenheit der Schatlirnng oder dnrch die Verschied
heit der Farben, welche die betreffenden Faden hab«
Jacquard aus Lyon hat im Jahre 1808 zuerst e
Maschine mit einer solchen Einrichtung Terrertigt, na
dem er 18 Jahre daran studirt und Terbessert hatte. 1
kann sich einen kleinen Begriff von der hohen Bedeoti
dieser Maschine machen, wenn man erßbrt, dass 4 Ja
später bereits 18,000 solcher Jacquard « Maschinen
Gange waren.
Heute beschäftigt die Vaterstadt Jacquard^s mit die
Weberei allein 50,000 Arbeiter.
Aus diesen Zahlen erklärt sich die grosse Aufme
samkeit, die allerorts der Erfindung dos elektrischen W
Stuhls zugewendet wurde.
Maumcne bestritt zuerst Bonelli die Priorität der I
Gndung und schlug eine Abänderung in der Ausführi
▼or. Er wollte das Muster durch Stifte, die in Wal
gesteckt werden, und Federn, durch deren Berührung
Batterie geschlossen wurde, hervorbringen ; eine oii
flächliche Kenntniss der Muster- Weberei genügt jed<
um einzusehen, dass eine solche Einrichtung qnmög
den Anforderungen der Industrie entsprechen kann.
Ausser Maumene hat sich noch ein Dritter als
ßnder gemeldet, ein Posamenter aus Berlin, von welcl
jedoch nichts weiter bekannt wurde, als dass die pre
sische Regierung dem Herrn Bonelli die Ausfolge ei
ntcs Tcrwoigerle , weil die Idee cine$ elektrischen
«bsiuhia in I'reussm nicht oen sei.
Auf 4ea technischen Thcil der Fra^e übergehend,
^M ich mir erlauben, in einige Dcilails einzugehen, die
I nar ite« Zusammenhanges wegen für nothig erachte.
Mcs aof einem Webstuhl gemachte Gewebe besteht aui
die and Einschlag; Kette heissen die Längenßdea, Ein-
idilig heiftsen die Fäden, welche der Quere nach gi'hen.
Iff der Operation des einfachen Weben» werden rer-
lillrlst eines Tritls die HHiric der Kcltenräden in die
ktke gehoben, so dass das Schiffchen, welches die Spule
lU dem Qaerradcn [F.insrhlag) enthüll, hindurch geschnellt
ferden kann. Ist diess geschehen . ditnn verändert sich
jtr Lage der Fiiden; diejenigen welche oben waren, kom-
> nun nach nnten, and die, die unten waren, kommen
heb oben; jel/t wird das Schiffchen wieder zuriickge-
IChnelll. Ausserdem werden durch eine besondere Vor-
tcblang die Querfiiden nach jedem Durchgang des Schiff-
MM in die LangenHiden gedrückt oder gesehingen.
Neie Operation wiederholt sich slclsforl und heissl die
brache Weberei.
Die Muster- Webere i crrorderl eine Einrichinng,
^ es möglich macht, jeden der Ketlcnniden einzeln nach
tlRrben la beben oder nicht xu heben , so dass das
dilffchtn oder der Einschlagfaden über oder unter dem-
Jbeo dorchgehcn kann. Vor der ErGndang Jacquard')
I Knaben, sog. Zugjungen angestellt, welche auT das
mmando des Meislers diejenigen Füdi-n htiln-n, die eben
Ibotteo sein mussten, um eine ligur i\i mmhrn. Jac-
|srj risklrte , nach Bekannlwcrdung si'ioer Erlindiing
OD «einen Mitbürgern schltndlich ermordet lu werden;
c Uaschioca wurden zerschlagen und auf iilTentlichcm
— M ^
Plmtie Terbrannt. Die Weber and ZogjoDgen glaobtei,
et werde ihneo das Brod geBommA.
Daoials war die Weberei ein ongesondea GescUft,
das widemalürliche AostreDgoogeo erforderte ood die
Arbeiter Tor der Zeit mit siecbem Körper in^s Grak
lieferte; bente ist die Master- Weberei nicht nar iLeias
oagesonde BesefaäfUgong mehr» sondern ich darf es dreiit
behaupten, sie nimmt unter den Künsten eine der erslea
Rangstofen ein und beschäftigte schon kurze Zeit nach
der Erfindung mehr Leate, ab je zuvor.
Die Maschine, die Jacquard erfand, yersah die Dieoite
der Zugjungen in viel Yollkommenerer Weise.
Die Ketlenfädeo wurden durch Scblaafen geföhrlt
welche an Haken gebunden waren ; diese Haken konntea
rückwärts geschoben werden, in welchem Falle sie nicht
eiobakten und also beim Zug nicht in die Höhe gingen.
Die Figar I macht dieses anschaulich.
Die Nadeln nn dienen , um die Haken hh zu ?e^
schieben, ff sind Federn , welche die Nadeln and durch
dieselben die Haken immer nach vorn drücken, c ist eis
Pappdeckel, durch welcheo nach Erforderniss Löcher ge-
geschlagen werden. Dieser Pappdeckel bewegt sich bei
jedem Durchgang des Schiffchens vor- und rückwärts,
indem zugleich jedesmal an die Stelle des vorigen ein an-
derer tritt.
Es ist nun selbstredend, dass da, wo Löcher in den
Papp.deckel geschlagen sind, die Haken nicht bewegt wer-
den und also beim Zug x sammt den mit ihnen zusammen-
hängenden Kettenräden in die Höhe gehoben werden; wo
kein Loch ist, wird der Haken zurückgeschoben, kann
also nicht einhaken, d. h. beim Zug wird dieser Faden
unten bleiben; es ist nun klar, dass es nur in der An«
Ordnung der Löcher im Pappdeckel liegt, um diejenigen
85 -
erscheinen za lassen, welche nolhig sind, am
bclrcFTeuiIe Figur dsrziislellen. DJcss ist die Ilaiipt-
ntJoD dcE Jacquard-Stuhls.
Es ifl unnülz, zu bemerken, dass ich auT die (aasen-
lel Mudificaiioncn, Ncben-Apparale und Hülfsmille! nichl
wHen kano, woroil die prachtvollen Stoffe hervorge-
thl werden, die die Vaterstadt Jacquard's so berühmt
licht haben.
Ein Jacquard-Webstuhl hat oft 1000 und mehr solcher
len, oft werden mehrere Jacquard- Mas chio cd zusam-
t^estellt. so dass man mehrere tausend Haken mit den
Dien tüden zur Verfügung hat, um die feinsten Zeich-
Igen, Portraits u. 8. w. zu reprodnciren, die in einiger
fernuDg den besten Stahlstichen ähotich sehen.
Iter Pappdeckel oder Karton, wie man ihn gewöhn-
heisst, muss natürlich bei einer Maschine von tausend
leo gross genug sein, um lausend Löcher aufnehmen
böooen, und da man in der Prasis die Entfernung der
iitr von einander zo 7 Millimeter am Tortherlhafleslen
ftnden und fast in ganz Europa und Amerika so an-
ommea hat, so erfordert es mit den ItJindern eine
[onoberfläche Ton circa 6 Q Decimeter für jeden Durch-
j des Schiffchens. Es gibt Zeuge, bei denen lO und
r Eiosrhlagraden auf 1 Millimeter Lange des Zeugs
•0. and wie man anf jeden Längenfaden einen Haken
hig hat, so hat man auf jeden Querfaden oder jeden
vbgsng des Schiffchens einen Karion nöthig. Ist nan
'ZetdiROng (das Musler) auf einem Zeuge zwei Meter
, oder mit andern Worten , wiederholt sieh diese)
er nach je 2 Meter Länge, so sind hiezu 20,000 Kar-
•Olblg; die» gibt einen Flitchenraum an Kartons Ton
{OOO Q Decimeter. Würde man diese Kartons, die
handbreit sind . der Länge nach neben einander
— 86 —
legen, so würde ein Streifen Karton entstehen von drei
3 Standen Länge. ^
Die Aufgabe des elektrischen Webstnhis
ist es nun, diese Kartons entbehrlich ii
machen. Gewiss eine Aufgabe, welche der grossen Opbr
werth ist, die bereits darauf verwendet worden, nnd wm
hat es ganz gewiss Herrn Bonelli, der die ersten Opfer
hiefiir brachte, sowie den Unterstützungen der sardinischea
Regierung und ganz speziell der hochherzigen Theilnahme
des berühmten Diplomaten Herrn Grafen ▼• Cavoor n
verdanken, dass diese hochwichtige Frage die beste Au*
sieht SU ihrer vollkommenen Lösung hat.
Bedenkt man, dass Frankreich allein jährlich circa
2,000,000 Franken für Kartons ausgibt, so ist der Beweis
der Wichtigkeit auch in Zahlen dargethan.
BonellPs erste Versuche, die ich im Jahre 1853 auf
einem Webstuhle von 24 Haken sab, lieferten zwar den
Beweis der Möglichkeit Im Kleinen, die Kartons durch
Elektrizität zu ersetzen; dagegen traten so erhebliche
Schwierigkelten zu Tage, dass die Möglichkeit der
Ausführung im Grossen, auch abgesehen von der Nütx-
lichkeit, von Gelehrten und Fachmännern vielfach in Ab-
rede gestellt wurde.
Die Industrie konnte sich natürlich damit nicht be-
friedigen, denn das Verfahren war viel theurer, als das-
jenige des gewöhnlichen Webstuhls.
Die Beharrlichkeit des Herrn Bonelli wurde indessen
dadurch keineswegs erschüttert; er gründete mit vielem
Glück um diese Zeit eine Aktiengesellschafl, welche, mit
bedeutenden Mitteln ausgerüstet, die Erfindung auszu-
beuten sochle. König und Minister nahmen den lebhaf-
testen Antheil daran. Der Bonelli-Platz (piazza Bonelli)
- 87 -
■«bcD dem EiienbahnhoT zeugt von dem BcsIrpb'eD
liochflon Herrschaften, den Erfinder zu ehren.
Diese lilanzpcriode vnrde jedoch sehr gelrUbl ond
die icbi>oe Erßndang drohte dem gleichen Schicksale za'
fcrbllen, wie lausend andere, als von der Aktiengesell-'
tdkafi der Iteschluss gcfassl warde, einen Webstuhl miC
VO Ilaken io Teris nnfcrligen zu lassen . als die Gcsetl'
ichaft einen eiitenen Kommissur hinsandle, am die Ar-'
biilen lu überwachen , und als dieser Kommissär nach
eintgeo Monaten zorückkehric mit der Nachricht, das* der
Webdohl nicht in Gang geselzl werden könne, and dass
IS nicht ralhiam sei, die ßemühuDgeo rorizasetien.
In dlpsc Perlode rüllt die Zeil (Juli 1854), wo idi'
lorch (elrgraphischc Depesche angegangen wurde, schtea-
aiftt nach Turin zu kommen , um dort den Versuch za
■achen, einen elektrischen Webstah) zu bauen. Mein«
Banplaufgabo bestand darin , die Möglichkeit darzutfauo,
rioen solchen mit 400 Haken zn bauen und in Gang ta
btlogea , weil, wie gesagt, die Möglichkeit lieirach bo-
itritlen wurde.
I^h libernabm dicie AuTgabe, und zwar, wie ich mich
TOD Tornheroin Üosscrte. nicht weil ich der Möglichkeit
lither war, sondern weil Ich keinen Grund der Unmög-
lichkeit Torantsehen konnte. Letzterer wäre erst za enl-
drehen und Trslzastellen gewesen, che die Erfindung als
outunihrbar erklürt werden durfte.
Nachdem ich mir die allernölhigsfen Kenninisso der
Weberei in Törin erworben hatte , ging ich nach Bern
nriick und construirle nach einander 3 elektrische Web-
Itöblp ganz rcrschicdener Art; von den 2 ersten kann leb
hier L'mgang nehmen , ntcht allein weil ich derselben
frftber icfaoD erwähnte, sondern weil im System des lett-
lea eiae *o weientliche Aenderang aod Verbesierong lag,
I
i
4
dass die vorangegangenen nur als Mrtlel zar Erreicboig
des Zwecks belrachlel werden dürfen.
Eine oberflächliche Kennluiss der JacqDsrd-Webtrei
lehrte mich bald, dass ein gedeihliches Gelingen vonap- ,
weise von der ökonomischen Frage abhängen müsta;
ich überzcagtc mich , dass die Wahrscheinlichkeil sehr
gering isl, dass der elektrische Webstuhl an Lcistangea
der Qualität nach den Jacquard-Stuhl je iiberlreflen könne.
Obwohl vorerst auch eiae gedeihliche Losung der
ökonomischen Frage mit Sicherheit nicht Abzusehen wir,
so war anderseits auch kein Grund vorhanden , der den
Iteweis für die rnmöglichkcit geliefert hätte; ich nahin
daher die Arbeil mit Vorsicht an die Hand ond machte
hiebe! Erfahrungen, die ich kaum erwartet hätte.
Es siebl vor Allem fest , dass wie beim Karton ge-
schlossene und olTene Löcher die Zetchnang und den
Grund angeben müssen, so beim elektrischen WebstabI
eine die Elektrizität leitende und eine die EIckinzitK
nicht leitende Oberlläcbe.
Mclallptallcn und metallene Walzen , auf welche d|«
Zeichnung mit Firniss oder Stiften aufgetragen werdcD
sollte, wie solche vorher angewendet wurden , schieneiv
mir schon desshalb unbrauchbar, weil dieselben mehr |
kosten als die Kartons, der zu suchende Vortheil daher
gar nicht erreicht werden konnte. Die Beseitigung diesei
tebelstandes ist mir, wie ich glaube, vollkommen gelun-
gen ; ich liess die Zeicbnung, welche auf dem elektrischen
Webstuhl reproducirt werden sollte, einfach auf gewöhn-
licbcs Papier mit Firnissfarbe auftragen und melallisirle
dieselbe. Dicss geschieht sehr leicht dadurch , dass man
auf die erwärmte Zeichnung McUllpulver (wie Sand auf
eine Schrift) aufstreut, oder noch besser, indem man die
Zeichnung mit Goldschaum oder falscher VersilberuDg he-
Pfl UD(1 nach dem Trockaen oder Kallwerijcn abreibt.
Ilberall, wo Pirnisi war, wird das Molall kleben bleiben.
wird also die Zcicbniing für die EleklHxilat leilend
1 der (irund uder das Papier nictil leitend sein.
>fei VTrahren ist aucb so wohlfeil, dass es vollkominea
I Anforderaogen der Oekonooiic entspricbl, da es aiclit
1 lehnlea Tbeil der Karions kostet.
Dieses Verfahren , das sich unlerdcsseo Tollkommen
knührl hat, das auch die mechanische Vervielfältigung
<er Zeichnung zulässl, betrachtete ich und betrachte icb
nuch als eine Verbesserung von en(scheidendet))
KbIIuss auf die praktische Anwendbarkeit des elektrischen
Webstuhls. Es kamen indessen noch Schwierigkeiten
llDi anderer Art vor , deren Itcseiligaog nicht weniger
Vlchtig war ond die nahe dahin führten, der oben be-
läiTteo Ansicht beizupflichten, das« es nicht rathsam »ei.
t* Bemühungen für die praktische Ausführung eines
ilektriichea Wcbslubls fortznsetzea. leb will nur einige
4iton hier anführen.
Bekaanllich onlsteht immer da , wo ein elektrischer
Slium unterbrodien wird, ein Funke, der das Metall oii-
4irl; ebenso bekannt ist es, dsss die Metalloxide schlechtB
Keklnillittleiter sind. Wird daher der Strom an einer
derselben Stelle mehrmals unierbrochen , dann hürl
Leitungsfähigkeil an dieser Sielte auf; eri>I nachdem
■la «las (!)kid wieder weggeschafft nnd die Stelle gerei-
•i|t hat, kann an derselben der Strom wieder durchgehen,
tdle Metalle, z- B. Tlatin, osidiren nur sehr wenig und
Vtrdcn meistens in Füllen obgenannler Art verwendet,
looelli fand schon diesen L*ebelstand bei seinen ersiea
Versuchen und half sich durch Abschaben der Walze. In
-Viril wurde, so viel ich weiss, der Vorschlag gemacht,
IMo ra venreadcB. Dieses würde jedoch offenbar den
— 90 —
Fehler nur iheilweise abhelfen, indem man zwar im N
falle wohl die Spitzen der 400 Condakloren (ich beCra
hier emen Webstahl roil 400 Haken) von Platin ma<
könnte, offenbar aber nicht die Walze, aof welcher
Zeichnung aofgelragen ist ; aoch wftre es ökonomlscb
möglich, die Zeichnung mit Platin zu metaüisiren.
Eine Zeitlang glanbte ich seihst hier ein onzabea
gendes, die Frage entscheidendes, Hindemisa gefoi
ZQ haben, als ich noch zu rechter Zeit die eben so
fache als sichere Lösung fand , welche darin besti
dasa ich schon bei'm ersten elektrischen Webalohle,
ich ausführte, die Unterbrechungstelle an einen an<
Ort verlegte; diess führte ich in folgender Weise i
Die melallisirte Zeichnung muss nothwendtg'nacb je
Durchgange des Schiffchens etwas fortrücken, dieCon<
toren dürfen wärend des Fortrnckens nicht auf der Zf
nung liegen bleiben, sondern werden jedesmal ob
viel gehoben, als nöthig ist, um die Zeichnung firei n
durchzulassen; ein Funken entstand also jedesmal, s<
die Condoctoren abgehoben wurden, und so oft sie wi
in Berührung mit der Metallfläche kamen; die dt
Metallachicht wurde so^ar jedesmal vom elektrisi
Funken durchbohrt , so , dass lauter kleiae Löcher
einem Rande von oiidirtem Metall entstanden. Liest
jedoch den elektrischen Strom erst dann hiodorchge
wenn die Berührung mit der Zeichnung bereits s
gefunden hatte, so zeigte sich, wie vorauszusehen
nichts von diesem Uebelstande; ich construirte dess
die Maschine so , dass in der Ruhelage die Kette im
geöffnet war. Bei'm Beginn der Arbeit wurden durd
mechanische Einrichtung selbst zuerst die Conduct<
auf die Zeichnung niedergelassen, hernach wurde
Batterie an Einem Punkte geschlossen (hier war
- 91 -
Kall «tcrhandcrl Punkten nur oio Punhl mit Plalin ta
htulien); die Zeicbnunji! büpb Tolitlirh anaDgegrifrca
li die Wirkutig der Elektriiiläl. indem, wie bekannt,
mt ui einer solchen Stelle ein Tunken entsteht, wo eine
nrtalliscbe Verbindung bereits stalttindet; die nümliche
llperalion Tand beim üofTnen der Balleric »ta(t, indem
itr Strom lucrsl an dem Einen Punkte unterbrochen
nrde, rbo dis Conducloren sich von der Zeichnung
rotrernleo.
Uil der glücklichen Lösung dieser Frage waren in-
itutn noch lange nicht alle Schwierigkeiten gehoben.
Nachdem das Placircn der Haschineniheilc, die Be-
mbnong der Grösse and Daoer der Bewegungen jedes
(iuelorn Hebels beendigt war. zeigte ei sich, dass die
■einandcrstehenden Elekironiagnete sich der Art
fepaseillg influeniirlen , dsss aach solche Elekiromagn«!*
ai^etiich wurden , die keinen Strom erhielten. Ich
frUirte mir dicsf Erscheinung folgcnderinasscn.
Wenn vier Elektrumafcnele nm einen rünDen herum-
ririien [). V\^. 3], so stehen zwar, wie die Preile an-
dtDtra, die Slrümo der einzelnen äussern Elektromagnele
in Beiifhung anf den fütiften sich enlgegen , indem eben
iel nach rechts nts nach links gehen, sie sich also in
r Wirkung vollkommen salheben sollten ; dagegen
Klgi der erste Anblick, dass die innere Richtung des
Strome« der äussern Elektromagnele den mittlem Eleklro-
Bi^elen viel nühcr liegt, als die äussere, und somit
mm ijberviegenden Kintluss haben mnss. Die Verinche
kiutiftlen auch vollkommen diese Ansicht.
biesem l'ebclstande half ich dadurch, und wie prakli-
Kke Erfabronjit zeigte, in vollkommen genügender Weis«
diSN Ich die Elektromagucte so anordnete, dass je
>*il and swei den Strom in estgegeogeielzler RichtoDf
erbielten, wie Fig. 3 zeigt, bei welcher AttordDong fk
eiozelD stehender Elektromagnet nie ringfum vom elektri»
sehen Slrom in gleicher Richtung inflnenzirl werden kaaa.
Eine andere Schwierigkeit bestand noch darin, ik
Gondnctoren so anzuordnen , dass aif einer Linie dai
möglichst grosse Anzahl Platz hätte, am der Zeicbaiog
and somit der ganzen Maschine nicht vatlzn grosse Dimeai
sionen geben zn müssen; diess gelang mir dadurch, im
ich dünne Metallblecbe nahm, die ich anf beiden SeHea
mit Postpapier isolirte, welches letztere ich mit eineni
besonders bereiteten Firniss aufklebte, und den Condoe«
toren eine solche Form gab , dass der Schwerpnnkt ante^
halb der Unteratützungspunkte Gel. Dadurch gelang e
mir, auf einer Linie von 400 Millimeter Länge 800 Con-
ductoren anzubringen; es war nämlich die doppelte Anzab
nöthig, das heisst, für jeden Elektromagneten zwei, wei
der Strom hin- und zurückgeleitet werden mnaate, ei
Uebcistand, den die Anwendung der Zeichnung auf gc
wohnlichem Papier mit sich brachte , denn bei Anwendun
▼on Walzen konnte der Strom einfach durch die Wall
zurückgeleitet werden. Bei einem spätem Exemplar fan
ich jedoch das Mittel , das später beschrieben werden sol
auch diesem Uebelstande vorzubeugen, so dass ich fi
400 Eleklromagnete nur 400 Conductoren nöthig hatl(
deren Form, wie e 6, Fig, 4, sich am geeignetsten zeigt«
a. Aufhängpunkt; b. Berührungspunkt auf der Zeicl
nung.
Eine weitere Aufgabe, die ich indessen erst bei'
dritten Exemplar, das ich machte, lösen konnte, wi
folgende: Die Schwere der Gewichte, welche, am d
Fäden straff zu halten, an jeden einzelnen Haken gehän^
werden müssen, geben bei'm Aufhören der Bewegui
der ganzen Maschine eine solche Erschütterung^ da
- w -
lorcb die Anker, nenn sie darch den Eieklromagnelco
!i tirmlich »lark angezogen waren, abgerissen wurden.
Iglöcklicber Weiso nilll nun die nalürlichc Wirkung
r Elekiromagoelc gerade in den Augenblick, wo dieser
Ütg ststHiodct; es konnte desshalb uiclit fehlen, dass
toe öbermässig starken Strom kein gules Kesnltal er-
Wt werden konnte. Diesen üebelsland besiegle ich
eurch voilkoinffli'R, das» icli durch eine neue mechani-
! Anordoong, welche später besthricben wird, die
ranklion der Elektromagnetc so stattfinden liess, dsss
t>, etie der Schlag and die Erschütterung kam, vorüber
Inr. Indessen war, troti allen diesen Einrichtungen,
■nier nodi eine sehr starke Batterie crfordertieh, am
||f einem Webstuhle mit 4U0 Elcklromagncten arbeiten
■ böooen; man bedurfte einer Batterie von 1*2 bis 16
pinea Eletnenlen, und da die Rnllerion allein einer
ItadauerndcD Consunition unlerworren sind . so musste
1^ Verbesserung aof diesem Felde van huher Wichtig-
|bil sein. Es gelang mir endlich, mit nur zwei Elementen
Vtben zu ktinncn, Diese neueste Verbesserung wurde
■Ir dadurtb itiogiich, dass ich den Strom nur dnrch
IfiBefi Tbeil der Kliklnimagncle tu gleicher Zeit leitete
[ Es braarht nämlich zur Ausrührung einer Bewegung
Ijtl WebtiDhIes oder der Haken ungefähr eine halbe
Ptkaode ;eell ; der eleklrJschc Strom wirkt aber so schnei.
M die Elektromagnetc , dass er wiihrend dieser Zeit recht
pl nebt Elektromftgncle einen nach dem andern in Thätig-
hüt rerselzen kann. Slalt abo Trüber den Strom auf alle
HD Clektromagncle zu gleicher Zeit zu leiten, leitete ich
Itasdbrn nur auf 50 /u gleiclier Zeit. Es musste, um
ibiei zu erreichen, eine mechanische Anordnung aat-
i»fhl werden, die sebr verschieden *on der voran-
jfiogenen acln musste. Die Eleklromignele mussteo
— 94 -rr
serienweise za yerschiedenen Zeiten ihre Fonktioiei
beginnen und ?oiIendcn. Da aber die Nalor des Web-
sluhles eine solche serienweise Funktion ohne ZeitYerlait
schlechterdings nicht gestattet» so musste nolbwendiger
Weise eine weitere Funktion eingeschaltet werden, wekhe
darin bestand, die errolgte serienweise Ordnung der
Elektromagnete zur gleichzeitigen gemeinsamen Wirkuog
zu bringen.
Ich gestehe, dass mir die Lösung dieser Aufgabe
nicht wenig Hübe verursacht hat, jedoch die Geang-
thuung erhielt , dieselbe zu meiner ▼ollkommeoen Befrie-
digung gelöst zu sehen, indtm, wie ich zum Voraus
erwartete, in Folge dieser Einrichtung eine acht Hai
kleinere Batterie genügte, um zu denselben Resultaten
zu gelangen. Der Gedanke, eine noch grösaere Anzahl
von Serien anzunehmen und damit die Batterie auf noch
kleinere Dimensionen zu reduziren, liegt nahe; da aber
die Wirkung der Elektromagnete nicht eine momentane
ist, wie ich hier in einem frühern Vortrage mit Hülfe
meines Chronoscopes nachzuweisen die Ehre hatte, so
ist hier eine Grenzlinie gezogen, die nicht überschritten
werden kann.
Es bleibt nun noch übrig, den Zusammenhang der
einzelnen Maschinenlhcilo des elektrischen Webstuhles
und ihre Funktionen zu erklären; vorher muss ich jedoch
die Bemerkung einOiesscn lassen , dass ein besonderer
Werlh darauf gelegt wurde , und ich es daher unter
Anderm auch als Aufgabe betrachten musste, die elektri-
sche Maschine so einzurichten, dass dabei der gewöhnliche
Webstuhl keiner Aenderung bedurfte, 'das heisst , dass die
elektrische Maschine einfach an die Stelle der Vorrichtung
für die Kartons gesetzt werden konnte und umgekehrt;
so , dass man denselben Stoff auf dem Webstuhl bald mit
— S5 —
id mit Elekirizität behandeln konste.
Mlb»! hcIrachU diese Einrictilung Tür »ehr iiüitlich, s*
tangc der elcklri»cho Webslahl nucli im Sladinm der
Expcrtmenlirens ist , halle jedoch dafür, ddss er ohne
diese Anrorderniig einTachpr werden könnte. Itci einem
WcbituhJ von 400 Haken ist die Einrichtung {jcwühnlicb
•o getroffen, das» die Nadeln 8 in horizonlakr und 50 iu
verlikaler Lage angeordnet sind.
la der Vig. 4 ainit nur vier Nadeln, in horiiontaler
ii*t* Mgcordni-t, Angerührt, die Anordnung «Her übrigen
ill aar eine Wiederholung derselben.
a ist eine Walze «on llulz, auf deren Axc eio
Sctullrcd in der Weise bcfesligl ist, das9 damil der
Peripherie der Walze eine Vor- oder Kückwarlsbewcgung
gegeben werden kann , deren Grosse man zwischen zwei
MiUiincler nnd '/lo Millimelor tariren kann.
Da» l>a|>ierband li, das eine Breite von vier Decimeler
hal, kann je nach Errordcrniss der Zeichnung, eine
beliebige Lange haben; es ist da, wo die Zeichnung
•ufbOrt, lusamoiengelctoil, so, dass es ein Papierband
obae Ende Liltk'l, nudurch auch die Zeichnung auf dem
Stoff fticli ohne weiteres /.iillmn des Wcliers niederholt.
Die Zeichnung liegt auf der l'eripherie der Walte und
bewegt sich mit derselben; ein metallener C>linder, e,
drückt mit seinem Gcwrdil auf die Zi-ichnung und giM
ihr di« Kichtuag, damit sie sich nicht verschiebL
d ist der llauptconductor oder Zuleitcr der Eleklri*
tilül ; et ist dicss eine eiserne Schiene, »0 lang, als die
Zficbanng breit ist; unter derselben ist der ganzen LUnge
■icb eine dünne Mcasing|)blle bcfesligl. welche der Quere
■acli etwa lUÜ Einichnitle hal und damit eben so viel
Federclien bildet, die sich genau auch auf etwaigen
Vnebenbcilen der Zeichnung anscblicssen. e itl eiO
4
n
— 96 —
Coodoclor , deren es 400 sind , deren Form sdion
beschrieben isrnrde. / ist eine Schiene, welche iv
des Arbeilens eine kleine auf- und niedergehen
wegnng macht und dazu dient, sämmtliche Condi
▼on der Walze zu entfernen , während dieselbe ih
wegnng macht, g sind die Leitungsblätter, dei
ebenfalls 400 sind, durch eine isolirende Schiel
einander getrennt; oben haben dieselben einen Eins
in welchem die Condnctoren ohne den sichern n
sehen Conlact zu verFieren, die kleine Bewegung n
können, welche während der Fortbewegung der
nung nölhig ist. Diese Leitungsblätler haben je a
schiedcnen Stellen Verlängerungen, die zur beq
Verbindung der Drähte dienen , welche zu den El
magneten führen.
Die Elektromagnete hhhh sind so gemacht, di
innere Draht oder dasjenige Drahtende , mit welch
Umwindungen beginnen, metallisch mit dem Kern
verbunden ist; 50 solcher Elektromagnete (entsprc
der gewöhnlichen Anordnung der Nadeln in horiz(
Richtung) sind auf einer metallenen Schiene befcsti
acht metallenen Schienen sind unter sich isolirt) un
derselben geht eine. Leitung k zur Batterie t.
findet nun das bereits erwähnte OcfTnen und Schi
der Batterie statt, zur Vermeidung des Funkens a
Zeichnung, l^tr Stromweg wäre demnach folg<
von der Batlerie % nach d, von d nach e , wen
kleine Zwischenraum zwischen d und e durch eine i
lische Zeichnung ausgefüllt ist, von e nach g und
den betreffenden Draht nach h, wo der Strom dur
Umwindungen durch- und nach k i zurückgeht.
Diess ist die Einrichtung des elektrischen Theil
Webstuhls, welche, wenn man die absoluten Erforde
(o)
TSJ.S.
©©©©00
©000©©
©©©©©0
©©©©©
— 98 —
kommen freies Spiel; die auszuübende Kraft derselben
ist daher ein Minimum.
Gehl nun der Zug wieder abwärts, so gehen auch
der Reihe nach die Qucrschienen t, u, Vy w wieder ab*
wärls. Nimmt man den Fall an, wo der Anker nicht
angezogen ist , wie bei h l, so wird die Nadel auf dem-
selben aufruhen. Dicss hindert aber die Schiene, weil
die Löcher in derselben länglicht sind, nicht, ihre ganze
Bewegung abwärts zu machen, wie bei u angedeutet i.Ht.
Ist im andern Falle aber der Anker angezogen, wie
bei h V, dann wird die Nadel immer im Loch der Schiene
aufliegen und mit derselben abwärts gehen. Wurde der
Anker auch unmittelbar nach dieser Bewegung zurück-
fallen, so würde diess auf die Lage der Nadel keinen
Einfluss ausüben.
Die zweite Bewegung der Schienen ist eine vor - und
rückwärtsgehende. Die Lage der Nadel r und Schiene t;
zeigt, was bei weiter fortgeschrittener Bewegung geschieht,
wenn der Anker nicht angezogen war; eben so bei w ,
wenn der Anker angezogen war; welche Wirkung dieses
auf den eigentlichen Webstuhl oder dessen Haken ausübt,
ist bei früherem Anlasse erklärt worden.
Aus dieser Anordnung erkennt man, dass die Wir-
kung der Elektromagnele nur eine ganz kurze Zeit hin-
durch nöthig ist, eigentlich nur während des ganz kurzen
ZeittheilchenS; wahrend welchem die Schiene ihre Be-
wegung nach unten macht; ist diese Bewegung der
Schiene vorüber, wozu etwa Vio Sekunde erforderlich
ist, dann wird die Nadel entweder auf dem Anker oder
der Anker auf der Nadel liegen, denn wenn der Anker
auch sogleich zurückfällt, so hat dieses auf die Stellung
der Nadeln keinen Einfluss mehr.
i«n Upcralion geschieht nan d^r Reihe
allen arlil Serien von je ■^0 Eleklrumaijnelen ; die K.ideln
Werden also immer so geordnet sein,, dnss da. wo
twiichon r fl metallische Vcrhinttung (/cichnung] ist, dieJ
^fadel wie bei c ohwiirls steht und da, wo keine metalll-,
^clie Verbiadang (blosses Papier] ist , die Nadel auf dei
kniier aufliegt und oben sieht; da nun sämmtlii-hc^chienetfl
■ oe llrwc)(ung nach Torwürls machen, so werden ditf
fcea stt-Iiendcn Nadeln mitgenommen,
vderi werden an ihrer ätelle bleiben.
Rs ist selbstredend, dass durch das Tolgende ZurQckrl
'«bon und Anfwärlshcwegcn der Schienen wieder Alleffl
n onpriinglichen Stand versetzt wird.
llit dem Webstabl Ton dieser Einrichtung wurde ejo 1
llück /eng gewoben, das ich Ihnen vorzuweisen difl I
Elire habe; die Zeichnung, welche tiie/u viTfertigl wurda 1
nd rioe Liingc vuu vier Meter hallo, repräsentirlel
Q.OOO Karions. Wahrend dfs Wcbcns, <l.is in (jegen-
'art des künigl. Ministeriums und vieler (iesandlri
"^ärlifter Mächte geschab, warde auf die Zeichnung dicsa J
Intclinfl befestigt, die sieb sofoit auf dem Gewebe repro- 1
^asirlc. Diese Inschrin heissi :
„M Signor Contc di Cavuur, prcsideiile del Coiisiglie 1
■dei ninislri, protelloro del Tindastria nationale, In I
aSOciela della Ellcctri-titigilura Ituni-Ili , upparril Hipp, J
»direltore Guillot."
leb muss hierbei bemerken, da;i> Herr tiuillot der |
Direktor derjenigen Fabrik ist, in welcher dice Virsuchfl I
gemsdit worden, dessen lebhario Theiluiihme und uncigen- 1
Dtililge Mllbtilfe zur EtcrurdoruDg dieser wichtigen Erfin- '
dang bei seiner hohen Regierung eine solche Anerkennnnf;
find, dacs er am darauf folgenden Tage in Würdigung
-- 106 -
leiner Verdienste nm den e(ektri§cbeB WebslokI in deo
RiUerstand erhoben wurde. ^ »
Ich habe mich bemüht , Ihnen mit der grössten Ge-
nauiglteit die wirliliche Sachlage darzustellen ; ich dirf
jedoch nicht unterlassen , zu bemerken , dass ich keines-
wegs der Ansicht bin, dass nunmehr diese Frage in allen
Einzelnheiten gelöst sei; im Gegentheil, Ich glaube, da-
mit nur meine Aufgabe gelöst zu haben, welche zunächst
darin bestand, die vielfach ausgesprochene Behauptung,
dass es unmöglich sei , einen elektrischen Webstuhl Ton
400 Haken herzustellen . zu widerlegen. Dass dieses nun
geschehen ist, beweist das Ihnen vorgelegte Stück Zeug.
Es bleibt noch viel zu thun übrig ; es sind noch eine
Menge von Einzelnheiten zu ordnen und abznSndern, um
sie den Bedürfnissen der Industrie und insbesondere der
Intelligenz der damit beschäftigten Arbeiter anzupassen;
es ist jedoch kein Grund vorhanden, die Erreichung auch
dieses Zweckes zu bezweifeln.
Teraeelehntos der ffir die Bibliothek der
SeiiiweiaB. Matiirf. Geseiiseiiaft einge-
gangenen Geseiienke.
Von dem Mannheimer Verein für Naturkunde.
Einundzwanxigster Jahresbericht. Mannheim ISbb. SP.
Von der natar forschenden Geseüsctiafl in Danzig,
Neueste Schriften. V. 3. 4^
Von der königi-bayerischen Akademie der Wistenschaflen.
1. Almanach für 1855.
2. iiamout, Denkrede auf ThAdd&us Siber und 0. Ohro. 4^.
3. Oeffeniliche Sitsung am '^8. Nov. ISM. 40.
Von Herrn Prof, Wolf in Zürich.
Rosten, istroooroischcs Handbuch. Nornber^ 1772. 4^.
finllinlk. Tegf'lHliwii In AIbUt.
In B«rn den 26. Juli.
Et dürric Tür die Leser dieser Blällcr iiikTCi^saiil \
tcia, etwas über Vegetation , Landwirliitchan elc.
eiDetn Laude zu erfahren, worin schon liele Sihwcizvr 1
wuhnrti and wohin, namen'lith auT diu liühern l'latcauij
(liiihvr gelcBcnc Flächen von i! a 30(1(1' IlbhCj, noch vii'it-,
.nnd gewiss nicht ohne Vurlhei) , ilire Schrille lenkea]
Die kurze Uauer meines Aulenihslts in Algler (zweifl
Itfonate] möge enischaldigen, dass ich nicht ausführlichct
IJanch» behandle oder doch /u tiehnndeln gewünscht
bttllc. llats dieser Itericlil in Manchem weiter gch(. atg
' in dieter kurzen 7.cil zu sehen gc-laltet war , ver-
ike ich den Nachweisungen einps englischen Otoiiislen. !
br. Munbv. de* berühmten Verrassers der Flura von AI-
^rr, welcher seil der Besitznahme von Algier durch die
Frtozoien das iotcressanle Lanit hewohnl und Oüler in
<leii ProtiDzrn Algier und Oran bcsilzt nnd zum Theil
)«lb»t bebau).
Die nalürlichcn Wiesen in der Nähe tou Algier und
bil aller llügclgegcnden der Uerberey liefern vortrcff-
tichei Folter, indem sie meist aus lliilsengewtiehsen l>c-J
tteben. V«-rscl)icdenc Mcdicagoarlefi bilden den griisstesl
Theil lies h'ulters , wo/u sich Klecjirlcn, / II- SiernkIceJ
(Trifolium »ipllatum;, Scliasmklee (Trifol. spumosum] vic.,,
Uod einige Arien von Scurpiurus, Aslragalus, Drnilhopof,!
Hedjiamm und Ünobrjchis gesellen. Ilertvcarum coro-
naHum, eine /terptlanie der europjiischcn (iUrlen .
dienl eine besondere Erwähnung, weil sie hier und da in
MatM wuchst und von Pferden geru gefressen wird, Ihre J
Kbarlachrothen, ich^DeD. liemlich grossen Blüthcn zctcb-j
— 102 —
iien sie voo Weitem aus ood crreichco aof Wiesen , die
nicht zu steinigt sind, die Höhe von ein paar Fuss.
In feuchten und morastigen flachen Wiesen, z. B. der
sehr grossen Fläche der Milidja hinter dem Sahelgebirge
von Algier gegen Blidah und zum Theil dem kleinen
Alias entlang, sind Graspflanzen vorherrschend, Alopecu-
rus, Dactylis, Phalaris etc., auch Lieschpflauzen, Junci und
Riedgräser (Carices). Das Heu der feuchten Wiesen steht,
wie in Europa , demjenigen der oben beschriebenen
Wiesen nach.
Von unsern Kleearten kommen am besten Luzerne
und der kriechende Klee fort; an steinigen Orten auch
der gelbe Ackerkleo (Trifolium agrarium), und zwar so
gut, dass sie verwildert an verschiedenen Orten und üppig
wachsend angetroffen werden.
In der Provinz Algier und Oran schneidet man du
Heu gegen Ende April. Der Heuernte folgt Anbngs Uai
die Ernte von Gerste, und im Laufe Juni's diejenige des
Weizens. Die vorzüglichsten Kornarten, die gebaut wer-
den , sind Gerste (die scchszeilige) und der rothe harte
Weizen; letzlerer ist am besten geeignet, um die National-
speise ))Cooscousou^^ daraus zu bereiten. Man fangt nun
auch an, andere Weizenarten anzubauen, so namentlich
die weissen von einströmenden Europäern , was nöthig
ibt, da das feinste Mebl bisher meist von Marseille oder
andern französischen Häfen eingeführt wurde.
K?is wird noch selten von Colonisten gebaut und
meist, um Reisstroh zu erhaUen. Haferfelder sieht man
selten, weil Gerste als Pferdefutter dient. Da viele Bier-
brauereien in allen Provinzen Algiers angetroffen werden,
so isl für diese auch schon viel Gerste erforderlich. Das
Bier ist gut, etwas billiger als in der Schweiz und wird
viel getrunken. Die Bierbrauer sind^meist reich gewor-
- 108 -
Im Lenle. Von dorn reifen Kuni wurden am häufigUrn
die Avhrcn allein abgcschnitlcn , das Slroh l'är dag Vii'li
uehen geUaen, und was von diusvin ühriggeUsscn wird.
tertirctiDl niBn vor der Brnle , indi-m diese ctngepHuglc
Atcbc den allciaigfn Oiingor für kÜDfiige Krntrn bildet.
Beror man säet, gilil man sich nii-lil die Miibc. lurher
diB Land umzupnijgen , sonder» nian besäet den Acker-
|rund und pllügt den Saamen lin durch einen eiarachen
Pflug, der von Ochsen oiter Pferden oder auch liic und da
vuo einem Pferde und einer Koh. zusammeugejocht, ge-
liibrl wird. Auf regclmüsstgc l-'Drchen hiilt man niclil
Bll<a»e>ir, indem viele kleine Strecken und ganze Dreieck«
nngepllligt in den Aeckcrn zu bemerken waren. Unver-»
ulwortiicb nachlässig gehl man im Allgemeinen mil dem
Däpger um, was auch ein landwirlliachartliches ßlall in
«Algier mit Keohl scharf tadelt. Ich sah selbst hei Oran
Döngerhauren. welche von den heftigen hier herrschenden
Winden ausgetrocknet und weit und breit verweht wor-
drn. Das Siien des Korns Cndet von November. bis Januar
Mall, ifT sogenannten Itegenzeil.
Ein ibunreicher. sehr eisenhalliger Itodeu bildete in
den von mir besuchten beiden l'rovioiten den Ackci-
[rund, and im Allgemeinen stand die Saat trotz des un-
(TwOlinltch trocknen Winters gul.
Mais oder türkisch Korn wird nicht viel gebaut , da
er b«wüMcrt werden muss; die Kotben davon werden
awJsl unreif verspeist, nachdem man sie vorher in beisscr
Ascbe geröstet hat. Breite oder Saubohnen tritTl man in
offenen t'cldern, d«<gegcn Krbsen und Erdüpfel meist in
gfsclilossencn liürlen.
Man pflanit die Erdapfel im September und crnlet
li« in Üecember; ebensu setzt man vit im Mürz, um si«
reil' in Juni auszuheben, und in liarten, welche bewüsserl
— «u —
werden könaen , macht §icb eise driUe Erale Yon Jiii
hh September. Trotzdem viele Brdäpfel gepflanit wer*
den , sah ich schöne grosse Herbstkartoffelo auf dcai
Markte in Algier, die ans den gebirgigen Gegenden Spa-
niens eingeführt waren.
Die europäischen Kolonisten setzen oder pflanzen
grosse Mengen Bohnen (Schneid- und Stangenbabnen), die
grün oder reif verspeisl werden; in letztera Znstande
aber nur von den Eingebornen. Kichererbsen oder
Garbanyos werden meist von spanischen Colonislen ge-
pflanzt, doch essen Manren und Araber grosse Qnan-
titälen davon , indem sie sie , in einem Ofen geröstet,
kochen.
Artischocken werden sehr viel gepflanzt und roh und
gekockl gegessen , in Städten meist mit Oel und Essig.
In der protestantischen Waisenanstalt zu Dehli Ibrahin«
2 Stunden von Algier, versicherte man mich, sie viermal
im Jahre ausbrechen zu können; auch Cardons (Cynara
(^ardunculus} sah ich in verschiedenen Gegenden und ass
die zarten Hippen mit weisser Sauce gerne. Zwiebeln
und Rübli werden ebenfalls viel gebaut, und verschiedene
Salatarten.
Von Spargel sah nur den wilden in Algier und Oran,
den unsrigen schon wieder in Barcellona und dem süd-
lichen Frankieich angepflanzt. Die wilden Arten von
weissem und spitzblättrigem Spargel (Asparagus albus und
acutifolius} wachsen in Hecken, ersterer ist etwas dicker^
aber etwas bitter, letzterer so süss und zart, wie der
unsrige, aber nur einen halben Federkiel dick.
Melonen werden wenige gepflanzt, und zwar aus dem
Grunde, weil ciS aus Spanien zn allzubiltigen Preisen
eingeführt werden, um zu ihrer Cnitur aufzufordern.
WasscrniFlonon dagegen werden mehr gebaut uiiil
bilden in Jen hcUscn Moiialuu eine sclijiutiarü l'ruclil.
VerschiedcDC Kürbi^artcn werden in grüsjer ItlcDfjc
ton Arabern in (iäilen ({e/ogtn . in deren Nühc Was-
Kr u\.
Kukummern »ind auih g;cmeiit , die Linhcimi»ehen
CiJen kic wie wir die Aeprel, ulinc alle Zulljal.
HibiscQs esculcnlüs wird als KiJchergewiit'hs in der
Uvrberev angewandt, die zarlcn Kippen davon werden in
Kienen geschnilteu und gekuchl uder mit Fleisch ge^
tlJiD|in ; i»l Illingens zienilicli gesclimacklos.
Spaniicher MfelTer ii^apsicnm annuum] wird grün uii4
(tlrocknel ticifaltig anfccwandl.
L'ap^ieum grossum wird roh inil Oel und Ktsig ([U-
Kosen und allein oder nill SUtckcItcn von Tumalu oder
Liebesapfel nurgelragen
LiebeBaplel , Tomato [Sutanum LjcopentiCDin] wird
•ohr viel von Einheimischen sowohl, al* Einwanderern ge-
pflanzt.
Eine ziemliche Menge Pllnnzcn werden nui-h von den
Arabern angepflanzt , welche zum Würzen ihrer (Speisen
dienen, /. lt. Curiander , dessen grüne Kliillcr slark nach
Manien riechen; Itlütier und Saanien werden davon bc-
wulei.
Pelerailie . Ila«itik , PrefTerkraul ;äa(urfju horleusis),
köriiel , Fenctiel, Münze, Majoran sind alle hetiebt. Uic
Araber, welche in Zelten hernmrcisen und Keine tiürlen
haben , beziehen ihre Küchenkr-Iuler aus den Ebenen,
welche ihnen Artischocken ((Cynara Curdunculus), Cjnara
acaulis. Atractjrliü gummirer» [von dieser Pllanzc essen sie
riie Miitelrippen der IHatler;. Ammi majus, Kerula
munis, Doretsch und viele andere Pflanzen Ikrern.
L
J
— IW —
^ un ItaumrrücliU'n iil im AtlgcnipincD zu tagen, dug
slu iiiclil so geschmackvoll als in Europa sind.
nie Aprikose bchauplct iinsirpilig den ersten fiang;
diuier Fruchlbauiii wuchst ohne alle Resorgong oder Be-
sclincidung und reiTl im Juni. Ks gibt mehrere Arten davon,
vovon die t>c»le Chschi geaatinl wird; sie ist arhr saftig
und das Fleisch haftet auT dem Kerne. Die geringste Art
davon wird Boreulbi genannt und gleicht den gemeiuslea
Aprikosen in Kuropa.
Der Feigenbaum ist einheiniiieh und lindel sich iD
schönen Exemplaren in den Schluchten und Einschoittcn
des Sähet- und Alla^gehirges nnd wird in vcrtcbiedtnni
Distrikten in Giirlen und bei Häusern viel gepllanzl. Die Früh-
IVigc oder Kakliur reiH schon im Jont und gibi eine rwette
l>iilc im August und Sepiember; die Feigen der zweiten
Ernte können nur getrocknet werden, weil die der erilFB
allzu wässerig tu diesem Hchufe sein würden. Alle Fei-
genabarten sind gut ; <>inc Art , von deu Spaniern Ver-
darola genannt , welche im September und October erst
reir wird , ist am meisten geschätzt, sowohl wegen ihres
angenehm süssen lieschmacks , als des späten Reifens.
Feigenbäume werden durch ellenlange Zweige Torlge-
pflanzt, die in die Erde geslecbt werden, und wenn sie
anschlagen, geben sie suhon im drillen Jahre Früchte.
Granatbäume linden >^k\\ in Hecken, etwas schattigen
(Jrten und in Gärten bSulig , enlTallen schon die herr-
lich scharlachrothen nnd gelben lllülhen Anfangs April
um Algier; die Frucht reift im September und lüsst sich
den Winter hindurch aufbewahren. Von guter Abart sind
die dranaltipfel von sehr angenehmem Geschmack, von
minder guter unschmackhaft, fade.
Der Jujnh oder Brusibeereiibaum (Jujubier. Ziiyphas
saliva) ist gemein in GSrten, seine Frucht reift iiu October,
— 1Ö7 -
irird von den ColonUlen wenig geachtet, doch macht man
ant iheen einen angenehmen Cider.
Rrbpflanznngen sind um Algier viel und besonders
hinter Oran sogar grosse , wohl besorgte. Die Araber
pflegen diese Pflanzungen mehr im Innern, bei Medeah,
Milianah, Mascara etc. Da Wein dem Muselmanne ver-
boten ist, 8o dienen die Trauben den Einheimischen zum
Essen, und daher findet man auch in ihren Weinbergen
Trauben aller Art nnd Farbe. In den letzten Jahren
dehnte sich die Rcbencnltur sehr aus. Ich kostete sehr
gnlen , für mich etwas zu geistigen weissen Wein von
Vcdcab in dem Wirthshausc im Allasgebirge an der Chiffa,
' and verschiedene rolhe , sehr köstliche Weine , hinter
[ Oran gezogen, bei Privaten in Oran. Die Weincullur
\ konnte bisher von französischen und andern Einwanderern
! detswegen nicht recht betrieben werden, weil wenige der
j Einwanderer auf den Ertrag warten können, der erst nach
3 Jahren erfolgt. Wenige können nämlich ihr Geld zu
AapOanzungen hergeben , die erst nach 3 Jahren eine
Ernte in Aussicht stellen, um so weniger in einem Lande,
wo der gesetzliche Zinsfuss auf 10 pro Cent gestellt ist
und der sich sogar oft bis 30, 40 und 50 pro Cent stei-
gern soll *). Der gewöhnliche Preis der Trauben ist 20
Centimes das Pfund, in Frankreich oft nur 5 Centimes;
inch werden grosse Mengen Trauben aus Spanien einge-
*) Ht\i lancrm kUfLi mini iiiU Kechl Ober solche VVuchrrsinse, aber
*• Usge nicht mehr KmpiUilicn in iie neue Colonif flic^sen. ho
(»Ke ■•ch Blbn fiel Abentenrer anstatt mehr ri^cntliche Colonisten
^fm Lande laMrömen, ho lange neue Bauten uufgerQhrt werden , kuri
*• Unfe grÖMtrt and kleinere Läudertttriehe auf lVbarmaehan|: war-
tet ader letxtere von allsu viel .4etioniren erworben werden und der
t^kaktion au f roMer Kpielraum bleibt , wird dieser Wucher leider
Miaaern, wenn nicht die Regierun; Mitlei and Wege findet • diesem
Miosen JSnntande ein JSiel sn setsen.
- N6 —
fülirl. Die Trauben der in Hecken wild wacbscndeD Reb«
werden kleiner, aber von Geschmack ebenso got gefnt-
den, als die der cultivirteu.
Von Pomeranzen und den verwandten Arien davoi
isl zu bemerken , dass die um Algier ond die an dsa
Küsten wachsenden zu den bessern auf der Erde geziU
werden, ja die bei Blidah gezogenen sogar zu den besten.
Sie haben , wie der Weinstock , nichts von Nachtfröitea
im Frühjahr zu befahren *). Trotzdem werden noch sehr
viele auf den Markt nach Algier und den Küatenstädtes
aus Spanien eingeführt. Die Pomeranzen von Blidah, wo
leider Anno 1840 eine grosse Anzahl Bäume omgehaasi
wurde, weil sich die Araber dahinter verbargen, nm mit ^
meh r Sicherheit auf die sie bekriegenden Franzosen und ]
Einwohner zu feuern , gehen fast ausschliesslich nach
Paris. Die Pomeranzenbäume erreichen eine flöhe von
circa 20 ä 30 Fuss, und ihr Anblick im April, wo sie mit
Blumen und Früchten bedeckt sind, ist für Auge und
Nase die angenehmste W«Müe.
Von den Mauren werden viele bittere Pomeranzen
gepflanzt und gepflegt, weil die Blüthen feiner und besser
riechen , als die der süssen. Die jungen Pomeranzen-
bäume kommen meist von Genua, obwohl im Lande selbst
deren ebenfalls gepfropft oder veredelt werden. Aus Saa-
men gezogene zeigten nach 10 Jahren erst Blumen und
Früchte , und obgleich nicht gepfropft , schmeckten die
erhaltenen Früchte delikat.
Lemonen aller Art gedeihen sehr gut und sind
gemein, Zitronen dagegen seltener und dienen fast ni^^
*) Es Hurdr mir versichert , dnH8 dun Thermometer im Wini^
nicht unter --^GP R. falle und die Hitse im Juli, Auguet und Septeml^
+23—26'*, autinabmsweise 30, 32 bis 3dO steige^ in den andern M*
naten variirt der Temperatar)\coh8eI von 9—18 Grad.
— 109 —
Bon6lur«A ( Kingemachles); ilire Rinde . fast einen
\ dick, wird von den Arabern gegesicii. Andere Varie-
sind von den Franzosen (■itigcfuhrl wordni , unler
m die rhinescr [Cliingis), diu Itlein ist und iiatli itim
Mchrti gcbmoclil wird, und die Mandoline, eine sehr
le, alirr nugenchm schmeckende aus Maltn von dem
fischen Consu) in Algier, Herrn Sl. John.
Her Sridvn-Maulheerhaitin n urde nicht vor der Kran-
han gepüanzl. nun is\ er bis /um r<.>bernus!t
«DiulrefTrn. da man nichl Seidcnwürmer ftcnuf; zieht,
alle terttnidbaren Bliitler zu verbrauchen. Man weiss
i|en$ , dass die in Algier orluillene Seide von einer
n» lu deren PiiifUDK niedergeselzlcn Comniission in
ifl, soitic auf der lelztjüJirigen .\Qss(elluug in l'aris zu
«ortüglichen Qualilüten gciahii wurde, die mit der
«uf doo Ovenuen auf dem Markte l'reis hält.
t« bat Algier V'orlheile in Erzicliuiig der IJcidenwürmer,
iic Frankreich oichl bietet. Algier kann, wegen der
lern Tetnperalur, welche i>ich erhalt, der künstlichen
e bei der Wiiriiierzacht entbehren , und die jungen
ter haben iiichlt von Naclilfröslen lu leiden, da« ge-
1 in den crslea ft Tagen 51ai's in diesem Jahre bei
D DRil den hoher gelegenen 1 heilen I-iaitkrcichs stall
e.
Uer schwarze Maulbeerbaum wird von den Mauren
r grauDden t'riichle wegen gezogen.
ber Johannisbrodbaum (Üerslonia Siliquaj wiichst wild
den Hügeln, doch selten in hoben Itaumrxemplaren.
er in v<ir den fiiitifigen zerstörenden Winden ge-
l&titen Orten noch angetroffen wird.
Es ist überhaupt itu bemerken , diss Bäume an den
«Q Algi«rB nur in Schluchten and geicIiUltlco Orten
- 110 —
foftkaoMiea kömiea , iruiyu me UMaMca al Icdl
libgteD. Ib lidber gelegCMa GcgeüdeB. ia fcirif ftilw.
Milijoab etc., ib eiser Hölie tm iSHO ä SOM , war Ccsn
weoif er der Fall, weil Hitze «ad TrocfccaheU ml H«ki
weaiger fühlbar ud daher die Zcrslurvagnrvih der Wiaie
dadurch geaiiadert oder gezihal wird.
Die frofsen susseo Hoben des JohanMhrodbiii
Caroobier/, g ewöboürh, aber onricbiig, Sckotea geaanni,
werden ? on Einheimischen gegessen nnd Enden sich auf
den Märkten nnd in Liden; in Sädspanien nnd ItaKei
dienen sie, weil sie mehr gepflegt nnd hanliger sind, wie
bekannt, den Pferden als Fniter.
Olif enbäome , nnd besonders die wilden , sind so
häofigstf D uro Algier, ond letztere werden viel ab Heckeo
zur Einfsisnog von Gärten nnd Feldern gesehen. Die
Frucht der wilden Olive ist klein, ihr Oel dagegen vor-
züglich; wegen ihrer kleinen Früchte sammelt man sie
daher nicht , sondern sie fallen ab nnd werden von deo
Im Winter in Schaaren sich einfindenden Stsaren anfge-
surht. Dass man die Entwilderang -Veredlung} der Oliven-
baumc einsieht, sah ich an mehreren Orten nnd nament-
lich Zwilchen Blidah and dem Chiffahflosse , dem kleinen
Atlas XU, wo in einer Vortiefung alle wilden Olivenbänme
frisch gepfropft und die abgehauenen Aeste ah Brenn-
material fortgeführt wurden. Das in Algier verbrauchte
Od wird von Kabjicn aus den Bergen zwischen Algier
und Bougia zugeführt, in Oran aus den Bergen bei Tlemcen
und ist das Produkt von gepfropften. Das allergewöhn-
lichste Nahrungsmittel der Araber ist Brod , in Oel ein-
gctauchti wenn sie es haben können.
Die süsse Eichel von Quercus Ballota, welche Eiche
von 10, seltener bis 20 Fuss Höbe vorkommt, dient als
- Hl
WW^^swjUpI und tindt^t sich tiUMmc^n&rKle
I^bmei-Ll sie wie die KastaGic , wird roh und ftekoctit
l^cnpcisl; die Einwanderer rÖ$U<n sie, um den KnITee i
■ Vneiren.
V Kaslanicnbliume sind lellcn, mnn rmdrl sie n«uh ver-l
I ciDzell (atier ohne Früchte) in den schalttgon Schltichlon I
■ drr BoDJareali hei Algier.
I Klnchhünme , ohwohl wild und wie die Kaslanivn-
I laatne vur kommend, (ragen seilen Kriichle; die Kirschen, '
I nlche auf >l<-n Markt gebracht werden , slnmnien ans
I S|ianirn, wo sie Itöulig sein raü«sen: denn Knde Aprils sah
I Ich «ur dem Markte in ßarccilona grosse Uauren Kirschen, i
I l'llaomen worden mehr gepflanzt, sind aber wen%V
I ichmarkhart.
I Aplelbäume , ebenso wie die Pflaumen . sind klein, |
I rciTcD iiu Sommer und hallen sich nicht: diejenigen,
Ivilche aur dem Markte feilgehoten werden, kommen aat |
Ifipanint.
I tUrnta geralhen etwas besser, halten <i<-h über auch |
I nnr korzc />'ii.
I Die rrochl der japsni*clien Mispel (Mespilosjaponic
I dte kleinen Horsdoirer-Acprelii mit innerm grossem Kern
[ gloichf n and angenehm gelb aussehen, rciTen leicht und
prangen schon gegen Fnde April aur der table d'hAle und
tiai nJI Itechl gegch.ili( wegen ihrer angenehmen laben-
. dm SJlurc. Nach meinen mühsamen bolanischon Am- ,
rlOgea ass kh diese norh lieber, als die ebenhlli köM- |
PÜchea Pomrranien. I
I Johannisbeeren wuHen iiiihl gedeihen : diejenigen 1
I Juh«aoi<beerstriiU(he . welche man aus Nurdfrankreicb ]
I koomca lies», sollen selten I oder 2 Jahre überleben. J
I &dbeeren sind von den Kraniosen ciDgeriihrt nor- I
ptfca und gedeihen in Gärltn , die Wasser in der NSh*:|
— IIS —
haben uod fleistig begossen werden* sehr gnl; sollen Mck
10 allen Jahreszeiten reire Früchte bringen, scibsl ioi De-
zember. Ich sah welche Tast alle 2 Tage anf der Wirlbi«
tarel vom Monat März an ; doch fand ich diejenigen, wekbe
in Barcellona Ende April aufgetragen wurden, scbmackfaslter
und schöner. Die Mauren nennen die Brdbeeren toat-
onsjira, d. h. Maulbeeren der Christen.
Bananen- oder Paradiesäpfel (Musa paradisiaca) finden
sich mehr oder minder fast in jedem Gartep; sie reifes
vollkommen, kosten aber immer das Stück 10 Centimes.
Obwohl sie sehr geschützt und in einer gewissen Tiefe
gepflanzt sind, werden ihre Blätter von den beltiifa
Winden dennoch zerrissen , und sehen sehr traurig aas
und gleichen gar nicht den ganzen zierlichen BIfittero io
unsern Treibhäusern.
Wallnussbäume gedeihen nur anf den Hocbplateatt'i.
dem kleinen Atlss, TIemcen u. s. w., 2500 bis 3000 Fosi
hoch. Die Rinde der Wurzel wird von den Eingeboroea
zum Färben von Händen und Füssen bei Festtagen sn-
gcwendet.
Mandelbäume sind gemein und sollen in den Wäldern
des tiefen Innern, gegen die Wüste hin, wild vorkom-
men ; sie blühen im Januar (in Marseille Ende Februar)
und reifen im September.
Die Myrtbe als Fruchlbäumchen in Afrika aufzuführen,
dürfte schwer sein; die reifon Früchte werden von den
Eingeborncn viel gegessen , und kommen aus Spanien, leb
sah die Myrtbe sehr vereinzelt und ganz niedrig bei'ffi
Cap Malifou und bei der Batterie espagnole bei Oran.
Die Beeren haben einen süssen , starken , den Wachhol-
derbeeren ähnlichen, Geschmack.
Aehnlich den Beeren der Myrtbe sind diejenigen des
Mastiistrauches (Pistacia Lentiscna] ; sie werden auch von
IfipHiiern und Maaren genoiien ; diesrr Slrauch isl sr\tM
I nie Ualtelpalme wird an den Küsten nicht xntll
ftKaUen, sondern mehr äh Zierde gepflanzt: denn dJH^
^^^Blbessende Völkchen wohnl im Innern , mehrere hun-
^^Hpinglischi! Meilen gegcD die Wüsle za. und in den
^HBwa der Wüste. Die schone Allee von IMlIelpalmen
W tm Versuch»garlen' zD llamma, zwei Standen von Algier,
I erfreuen jeden Besucher. Die Palmen dieser Alice »ind nichl
^^Meb gehalten und biüblen im. Miirz und April, mussten aber
^^^H#eise durch starke Seite ao Pfähle berestigt gehalten
^^^Pkti, um nicht von den unbarmherzigen starken
^^Woden umgeworfen oder zerrissen zu werden.
■ Der Baomwotlcnstrauch wird mit Krfulg gepflanzt undl
I grtogeu, nnd die davon erhaltrno Elaumwolle kann. ,
I nach dem Ausspruche des Prcisgeritlilcs hei der vor-
I jiihrigeD Pariser>AusslcIluiig , mit der besten amcrifiant-
I sehe« cnncurrircn. Sie wird circa sechs Stunden von
I Oran, z. fi. ho) Arbal nnd an andern Orten, im Grussm
I cultivirl, woher ich einen dreijührigon Asl von zwei Zoll
lUcke sah. Schade, dass die allzu Iheurc llandarbeil (mau
zahlt tV) — 2 Francs täglich) der (iewinnung von Banmwulle
vielleicht unüberwindliche Hinderuis>c in den Weg legen
wird, nie Hegierung befördert durch Priimienvrrlheilung
die Baumwollcnptlanzungen im tiriissen.
I>as Zuckerrohr wuchst ohne alle Pflege, doch macht
I man keinen Zocker dqrans; einige der (Kuhmisten benutzen
es im Sommer als Cirünfuder, wenn Wiesen keine Weide
gi'bi-n und anderes Futler seilen wird.
Tabak wird von Eingcbornru und Uolonitlen gcbaul.
und von allen Cultaren an der Küste, wo nicht gerade
Wassermangel ist, sagte man mir, sei diese am meisten
Btrn. Hillb«il. Juli 1&5Ö.
ieDi ^_
- m -
die lohnt Ich sah n«r Abarles Ton spillUiltrigcfli TaU
(Nicotiaoa Tabacom). Man zieht die leichten Abarten ata
andern ? or. Im Uärz Gng man an , die Jansen Pfaaioi
in Felder zu Yerseizen. Der Yon Arabern gezogene Talik ]
soll besonders mild sein und demjenigen Yon LaUkia ote
andern orienlalischen Tabaken gleichen. Die Cohmislci
liefern ibn an die französische Tabakregie, die ihn gü
bezahlt. Man wollte eine grosse Tabakfahrik zwischn
Mostafa and Hamma (anderthalb Stunden von Algier)
errichten; die Capitalien reichten aber nur znr Errichliai
eines grossen Fabrikgebandes and nicht zam Betriebe,
daher dieses Gebäode nun zum grossen TabakougaiiBe
dient.
Lieber andere kleinere Cnlturen^ z. B. der Erdmandei
(FArachide^ Arachis hypogeea) , Indigo, Lein^ Hanf n. s.w.
schweige ich, indem ich darüber allzu wenig Sicheres
erfahren konnte.
Cochenille-Cactus oder Nopal (Cactus cochenillifer]
ist ebenfalls bei dem Versachsgarten in Hamma in grossen
Feldern und auch anderswo anzutreffen; man sagte mir,
dass dessen Cultur, verständig betrieben, sehr abträglich
zu werden verspreche.
Die Vegetation der Kästen ähnelt am meisten der-
jenigen von Spanien und theilweise auch von Südfrank-
reicb , denn Cactus (Cactus Opuntia) und amerikanische
Alochecken (Agave americana), welche den angebauten
Landstrichen ein tropisches Ansehen geben, findet man
auch in Spanien und Sicilicn, kurz, an den wärmsten
Küsten des Mittelmeeres. '^
Die Zwerg- oder Fächerpalme (Chamaerops humilis)
gesellt sich zu den beiden vorigen, nur bedeckt sie in
Algier ungeheure Strecken; wild treibt sie keinen oder
- 115 -
wenig älruDk and erreich! uur die
kii tvnt Kuss : in Giirlen oder bei tiräbcrn, wu die l'alme
|t|*IIPBt wird, lindct man welche von zwanzig t'nss Hohe.
Viel Hübe vrrursachlc diese l'alme beim Ausrenien dca
ColOftiilen , indem ein WurzelresI , der in der Erda
bteibl, «icder ausscblügl , und dpnnocti ist sie eine der
■äülidulen , indem die BläUer zur Anrcrli};ung von
Korben, Bändern, Säcken, SchUrmsIten u. s. w. dienen.
Itic Faser, welche die Blallslenge) umgeben, werden mi(
Kuneclhaaren versponnen und bilden die Zellen der
Araber. Das ilerz der Pflanze oder die zarlen ^teugel
VB biiiroe und ihrer Sclieidcn, bildet wübrend eines gc-
nisiCD TbeiU des Jahres eines der vorziiglichslen Nah-
raoganutiei der Araber und wird in Biindeln auf dem
Markte verkauft. Die Frucht reift im Herbste (im A|>ril
ich viele blühend) nnd wird von Schnkals und den
«rabiichcn Schüfern gegessen ; sie schmeckt im Anfange
, nachher ziemlich zusammenziebFod , daher mundel
•ic dem eoropaischen (iaumeo nichi.
CactUB Opuntia liefert den Kingebornen in der iu
Juli und s]inler reifenden Frucht ein Nahrungsmittel; ich
fsod sie aut meinen frühem Heisen fade; sie wird auch
«OD EiBwanderern nicht besonders geachict.
Itic Faier der jungen Rliittcr von der amerlkaiiisrhcn 1
Aloe werden zu Stricken und andern niilzlichen und Zfer*
gegtntlBfldun verarbeite! , welches besonders im (irussca 1
durch Utllliirstrüftingc geschieht, und welche man billig
in Verkaufs lokalen iu l*aris haben kann.
Die französische Regierung, die in so Vielem wahr- 1
baft liberal handelt , für die Colonisicn sorgt und gewisi 1
•acb gescblusacoem Frieden noch weit mehr Ihun wird ,
durch Errichtung von Versnchigärlen in den drei ]
- m -
Provinzen Algiers sich den Dank der Colonie und lUer
Menschenfreunde erworben.
In der Provinz Algier bestehen deren in Himmabei
Algier, in Medeah auf dem Atlas, in Milianah, Orkaoi-
ville and in Anmale. In der Provinz Oran werden 4ereo
gepflegt : in Moslaganem , in Mascara ond in TIemcen.
In der Provinz Constantine besteben Baomscholen, und
in Con5tantine, Philippeville, Bona, Gaelma, Setif, Bathna
und Biskara , kurz in allen Provhizen zosammen fünfzebo
Versuchsgärten. Aus diesen Versuchsfeldern können die
einströmenden Colonislen zu billig[en Preisen Saamen ond
junge Bliume sich verschaffen; dadurch wird der Acker-
bau am kräftigsten befördert , und das nackte Land
(wenigstens das innere , von Mecresstürmen nicht lo
leidende,) mit Alleen, Frucht- und andern Biumen ver-
schönert und bereichert.
Dank dieser schönen Einrichtung kann man immer-
grüne, harzige Baumpflänzlinge , z. B. Cypresscn , Alep-
pische und andere Fichten, Lebensbäume (Thujaarten) u.8.w.
ä ein bis zwei Francs das Hundert (je nach der Höhe)
sich verschaffen. Oekonomic - und andere Bäumchen
werden verkauft, z. B. Maulbeerarten, Eichen, Ulmen,
Eschen, Platanen, Oliven, Pfirsiche, Aprikosen ä 15 bis
35 Centimes das Stück.
Wie reiche Auswahl von Bäumen u. s. w. al|er Art
den Colonistcn zu Gpbotc steht, wird folgende Aufzählung
am besten zeigeq.
Derjenige in Hamma bei Algier, freilich der reichsic
von allen, erbietet sich, 1855—1856 zur Lieferung von:
Immergrünen Harzbäumen Stück 170,i04
Oekonomiebäumen .... y> 98,420
Waldbäumen ,> 34,707
- tir -
FivckIbäaiBeii mii ibriUendon Blällern Slüek 58,200
Re^pfläoiliDgen in vielen AtNirtea (ä
10 Centimes das Stück)
lountrgranen Fruchtbäumen
Zierbäamen
AosMiidiscben akklunalisirlen Pllanzcn in
Töpfen gezogen ....
Aufliändischcn Bäumen , im freien Lande
gezogen
Aoflländiftckeo Geslräuchon, in freier
Erde gezogen ....
Ziergeslräocben
KHoMDeaden und kriecbendea Gesträuchen
ioageo Baanpflänzlingen überhaupt .
»
14,0«»
98,142
6,396
1IJ85
8«3I7
»
PlansliBgen, weiche atheriacbeOelfi ealhallen y>
2,5ii
8,801
1.««»
399430
6,050
Holzpflanzungen im Ganzen Stück 858;^8
Dazu kommen noch : Stück
Junge Saft- und FcUpdaqzen 2,104
Ausdauernde Zierpflaozen 5,008
o Arzneipflanzen . 5,025
^ Küchenpflanzeu 35,100
» ökonomischePflanzen 161,000
Zus^fumen Stück 200,237
Ferner köonon geliefert werden:
Nilirende Knollengewächse
BlMueuzwiebel« u. s. w
BAuoiaaamep
KücheopfliBZ6Maanen
Oekoaomieaaamen
Anneipflanzensaamen
Zierpflaozen
(eosaamcn
circft 10,000
y, 10,000
Kiloframmo 212
» 2.814
» 101,594
Pakeie 550
)i 5,900
KilogiMiiN 9
- 118 -
»
ijm
1»
5.171
»
810
»
4,860
»
ISO
Um obige AufzäbluDg zq vervolbtändigen » folge noch
die Liste des Versucbsgartens von Setif, eiaeai der jöegil
errichteteo :
Oekonomiebäamc , abzugeben • Slück S,890
Waldbaaroe
Obstbäome
Zieraträucber .
BaumpflanzliDge
Aa'fdaacrnde Pflanzen
lieber Wälder und Verwandtes im Allgemeinen wirl
man gern etwas erfabren; leider erlaubten mir das ver-
änderlicbe kalte Wetter und die hefligen Winde, welche
Anfangs April , wäbrend meines Aufentbaltea im kleinen
Attas , herrschien > und das Aufhören von fahrbaren
Strassen bei Medeah und Milianab (circa 3000 Fnsa hoch)
nicht» in das Innere des merkwürdigen Landes so einzu-
dringen , wie ich es gewünscht hätte. Auf dem kleinen
Atlas , in den Schluchten der Chiffa , gleich über Blidak
und theilweise bis Milianah, 40 Stunden von Algier, war
die Bergvegetation üppiger und Gesträuche und Bäume
bedeckten Alles , wo nicht nackte Felsen der Vegetation
Grenzen setzten. Obwohl aber die Strauch- und Baum-
vegetation üppiger an und auf dem Atlas war, als auf
den höchsten Punkten des bis 1200 Fuss ansteigenden
Küsten- oder Sahelgebirges, und die der Eichenarten
eine Höhe von 19 bis 20 Fuss , die im Atlas häufig vor-
kommende Thuja articulata Desf. (Callilris quadrivalvis
Vent.) 15 bis 25 Fuss erreichen mochten, so glichen doch
diese Wälder kaum unsern locker bepflanzten jungen
Wäldern. Von Fichten (Pinus halcpcnsis) fand ich bei
Koubah, zwei Standen von Algier, ein Wäldchen von
1200 Bäumen, aber auch diese erreichten kaum eine
Höhe von 25 bis 40 Fuss. Die gleichen Fichten, gegen
- 119 -
IWffiMb ZQ, hallen immrr ein bruppliches AnsebeAV
1 konnten circR 13 bis '2ü Fuss hocli scia. TieTer im Lande,
I nuoentlich Über Philippeville . hinter Setif, bei La Calle
^ ' K'^K^'i Tunis hin, sollen Wälder von Kork- und
n immergrünen Kichcn vorkommen, deren Bnume
I JO bis 40 l'uss Höhe erreichen.
Die Cedcriiwaldungen (Cedrus Libani] , welche hier
d da im Innern und namcnllirh im grossen Thale von
I Kibflien (Citbylio iiisoumisej angctrufTcn werden solleti,
I ioiiBle ich, ila ich das Reiten nicht ertrug, aus diesem
I iBgegcbeDen Ounde nicht besuchen.
Du Sahel- oder ganze Küstengcbicl Algiers besieht
I GestriJpp , ilcssen llauptbcatandlhcile sind: die oben
»gertthrle /wergpalmeiCbam^erops bumili»), Maslisslranch
(Piatacia Lenliscus], Eichen [vorzüglich (Juorcus llci et
COGCifer!, Cislusarlen, Geni»la, Citysus, die beiden Heiden-
«rlCB [Erica arburea et roulliflora), Phyllyroa . Itbamnos
Alalernos. Arbnlus Unedo , Hyrihen selten , LavandaU
Sloecboi, Daphno tinidium u. s. w.
Im Alias i^uüelllcn sieb dazu vunüglich : Thuja arti-
calal» , Uyrica ccriTera . I'iniis Halcpensis . Fraiinas
■QttrtUs. Pistacia atlanlica , bei Tk'mcen ii, s n. : Juni-
peru pboenicea und iiuch einige andere.
Ich bemerkte bereit» oben, dass eigentliche Bäume
■icb nur an gescbülxlcn Orten und ho mehr !icliallen
ond Wasser ist, anzutrefTen »ind.
Aaf den Hochiliichen von Constanitne, Setif und dea
fFTwandten Hohen von Milianab, in letzter Sladt war leb
l'lHbll, blühen Obstbäume freudig, Lilak iüyringa vulgarla)
I Akaiien ebenfalls. Auf diesen Hüben gedeihen auch
I Eicbeo, Trauerweiden, weisse Pappeln u. a. w. Uocfa
I f oUeo Birken und l'latanen kränkeln. Die gemeino Ulme»
— t» —
die italienischo und schveizeriscbe Pappel, obsi
AnfaDg gut wachsend, solUn nacli einigen Jahrea
Larven angcgrißen werden, die ticT iii's Holz sich
nislen. Die amerikanische l Ime ist weniger diesem V<
derben ausgesolzl. /.ahme Kastanien wollen audi ii H
diesen Höhen nichl gedeihen. Pftrsiehbäume leiden hÜirf^
VOR Erdnähen.
Ao Tcuchlen, gescIiülKlen Sicllcn, an Eioschnitlen nnd Ab*
hängen kamen vorzüglich wild vor: Viburnum T>nus,^eTiaB
Oleander, Ricinus commuuis, Salix podiccDala. Nicotiui f"
glauca hat ebcnTalls ihr Klima in der Gerberei fefnnden.
und sich , 10 bis 20 l'uss Höhe erreichend . verwildert.
Kiir Alleen wählt man viel l'hjlolaeca dioica, welche
schnell wächst und Schalten verleihi . aber nach einen
Dulzend Jahre zu Grunde gehl. An den Fliisseo, z.B.
am llaradsch bei Algier u.s. w., lindel man viel Timarit
aTricana und seltener Tamarix gallica.
Die AiipflanzUDg uiciüt aller in Mitleleuropa gedeilien-
den liaumarlen gerath dcssfalU nichl, weil die Kühe, welcbe
unsere Winter gewühren , in dem warmen Afrika FehK;
daher die meisten Bauinaricn dort entweder krifnkelD
oder weil kürzere Dauer als in Kuropa haben.
.Mit obigen Bemerkungen glaube ich in Kürze d«n
wissbegierigen und selbst dem wisKcnschafllichon Leser
ein Bild der Vegcialion Algeriens geliefert au haben. Es
wäre zu wünschen, dnss niiin , in einem Lande, 4at ge-
wiss, wenn der Friede rurtdaaern liullic, eine glückliche
Zakunn Millionen von EiDwandcrern darbietet . über
Akklimalionsverhältnisse, besonders der aut den Höhen
gemachten Anpflanzungen , Alles bekannt mache , «at
bisherige Erfahrung feslgcstelll hat. Einstweilen ini>ge
man diese Uebersichl mit nachsichtiger Güte aufnehmaBl
Hr. •«• Hid M9B,
i. H«eh,
Ibis ISft«.
Villi den 13 nacliblebeDÜvii lueit'uiiiitix'i^*:»' I i<»u»-«<
•*Hlhallrii dit* C ersten di** voi? iin' \«ii' i»- /••o;»»' i'
bis Mai \Hö{\ iu herit freniBCla»':: ui*-i*">ti<.>.;.. • «i« —
xeichnungen ond die f« rcH;<rno*M if ui«^»»>i«' /'•- v
^'iHeron^rsbeobacfalDiieei! v *»aiii»»i *u» ••«srr. ^t^ •
^•Bälle and Herr« Ur 'Inrt ••••-• i«!niJ|P^»nrfi*-.
C>bichlUD^eD iu b u r |; d <> r f - W*« - nAtaWiii«:«^ i«* u-
QdrtoD^D worden in irteicli«?» *\«*f*» »•mr^-inw* »
lelzten Halbjahr •Soinni«?'- uo^ H«^ii'' Hfl' »*:»•■•**! »"•-
nr Anskanfl über di' h*.-^f:u«nnii-' u- fu»nviu^^'-
Orl der Aufslelluuy derM.'lo«?! •:•• ■ •♦!»••. «u :•■ >*-
ilei Torippii Mirgaiis'^ v««t^»«rw! iib«io*-i a.««* Mfftnt^'ir«'
indet diessmal . an* Beb5lllu^• <••-• ^#*-.**»;. n** m ?-v«
ler Angabe der w üciirnlii*:i»^f Mu»»- •-»•• *•>;. jm^^^
ifidhHhins: der beobaclituii)!«fi «'(^'
Zum ^ erftläiiQUi^: ü*** 'l4»»»'u • *-v «i-*uivtrr»-«
1 da»6 iti bei. ^uiuiii*«i , ^" mi*' •»»• v iM^«MJ'jfM^
oder i»'>iiw»vi*»ni V« lut v i ■■ .• r-.ui'>r m w"'
'i iimee^^i. iiM<»Mx hm!*.' •i*-.- wu* *»-t»- »•»• »r
Winde zur b^ruiM'jjiuiu;?/' .•":••. ui:*-
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UnoUert WahTMkiMH» iiM « 4« Colouc
iMrkmflcs'' MgeTahrt, wt AunkM aBiger n i
dieMi iabrci Wer Tertpirtfm ErdertckAlierM
die iü Folgeadra bU des is der übrign Sckweiz i
geMMMumeB Erdkebeo, too iwM die Zeil««gea ]
riekl bracbteo« zeMOniDeogeilelU sind:
Janoffr 4. Erdiloti io Inleriakee.
r, 5. Starker Erdilofti in loUrleke« iiimI Wall
„ 6. Schwacher « » » • »
,, Nachts 24..25. Schwacher Erdstoas id Stanx
Febroar 1. 9^ 30"> M. Erdbebe d in Bern ;SW-
Ziirfch, Locie, loterlaken. fin Locie !
einen Stoss am T^lf.)
>, 7. Erdstosg in Bern, WaUis [sehr stark;
tcriaken, Neaenbnrg, Genf, Laosanne.
^rf 9. Erditoss um 7** 15* M. in Laosanoe, Gent
tf n, Meiringen, Wangen, Nenenbarg, Nc
borgersee etc. (In Genf om V M. ein sc
cbev Stoss.)
,1 t9. Erdstoss in Bern (mäsaig stark).
n Nachts 19/20. Erdstosa im Kufidift.
)ril 9. Vm^ IK" 4rei Erdslösse in Basel, um 9^ 20<
ein YierUr Stoss.
Auch fiolge Nofftea über die Sichtbarkeit de« Zu-
kalliehtea möfto hier noch ihre Stelle finden,
Dasselbe wurde kn Folgenden 18 Abenden (je zwischen
ind 8^90") wahrgenemmen :
5. 39. Dez. Rand uobest. Spitze bei 0 Pisc.
6. 4. Jan. Sehr schwach.
28. » Hell. Spitze bei 0 Pisc.
7. Feb. Ziemlich hell. Spitze bei glatiri. Ob. Hand
durch v und a Pisc.
Aensserst schwach (wegen Mondschein).
Sehr hell. Sp. fast bis zu d. PIej.
9 ^ ^ oeb. d. PIeJ. in d. EccIiptic.
Ziemlich hell. Sp. zw. Pii^j. und Xtauri.
Hell. Sp. i. d. EccI. neben d. PIej.
. Sehr hell.
Sehr h^ll. Sp. neben d. Piej.
n )» i> yt m %
Ziemlich hell.
Spuren von ZI.
Sehr bell. Sp. i. d. EccI. über d. PIej.
Ziemlich hell. Sp. bei r und xtauri.
Rand sehr unbest. Sp. neben PIej.
Hell, Grenze undeutlich; bis rtauri.
Im April nicht mehr sichtbar.
9.
»
S5.
»
27.
»
28.
»
29.
»
4.1
klii
6.
»
7.
»
8.
»
Üi.
»
24.
»
25.
»
26.
»
91.
»
Die Bodoutemperaturcu in 3' und 6' Tiefe, die
Samstag Mittags aufgeschrieben wurden, sind in nach*
lender Tafel enthalten:
i
- 1« -
1856.
■
3' Tiefe.
e'Tlefe.
0
0
)ezember
1.
5.83
8.85
»
8.
4,75
7.81
))
15.
♦.11»
7,i4
»
22.
3,83
6,78
»
29.
4,35
6,19
Januar
5.
3.05
5.83
1)
12.
2,85
5,65
»
19.
2.73
4.98
»
26.
2.56
4.35
Februar
2.
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iraricn Sie, Torehrtc Herren I von mir nicht ihoo-
B«lracli(nDgcn, sondern nar einige mehr praft-
ililthel tunken, aus Erfahrun); hervurgegangcn , dio
vieder durch oin von Jugend an gcbeftes Interesse
irero Gegonstand bedingt war. Dieses führte mich
ila jungen Sludirenilen in dos optische Institol des
■dienten Fraunhofer, dem ich manche Relchrung
scbaaang bei meinen Bcsnchcn verdanke, welche
einem Nachfolger Merz noch tieissiger fortgesetzt
. An dieco Bekanntschaften schlössen sich in spaterer
e von Plosal, *. Steinheil und andern Optikern,
h Gelegenheit gegeben war, Inftlrumente verschie-
^rt tu vergleichen und ein Urllieil über ihre Lei-
in gewinnen.
dioptrischen rcrnröhren, auf welche wir uns
nken, «erden jetzt, mit Ausnahme der allcrgc-
Sorten. stets mit achromatischen Objektiven ver-
tnd geboren i verschiedenen Grundformen an , je
n siecuncavc oder convexc Okulare haben.
die früher erfundenen, sind die sogenannten h n I -
cb«n oder Galilci'schen Fernrohren, denen
[lieh wegen der Kleinheit ihres Sohfctdes höchstens
intlgmalige Vergrösserung gegeben werden kann,
jeiil nur noch als Thealerperspeklive und
mie Feldstecher gebraucht werden. Erstcre maclit
tlCg doppelt, zum Sehen für beide Augen zugleich
»■MML Oktober ItiM.
— 158 ^
(Binocies, Jamelles). Irre ich nicht, so waren Voigtländer
und Sehn, damaU in Wien, die ersten, welche dietelbfi
nach y. Pelzvars Berechnung mit achromalischen Okularen
versahen und zwar mit dreifachen, so dass, weil auch ihre
Objektive dreifach sind , ein solcher Zwilling 12 GBser
hat. Doch ist die Achromalisirung der Okulare nicht so
wichtig, weil bei den hoiländiscben FernrMiren das Aoge
so nahe an's Okular kömmt, dasa dessen Farbeuerstremuig
nicht von Belang ist. Herr Professor Kunzek in Wien
rühmt V. Petzvars »Theaterslecher^ ungemein, welche alk
andern an Lichlslärke , Gleichförmigkeit und TrcM des
Bildes, wie Grösse des Sehfeldes übertrcffee aeHen. Man
verfertigt nenestens , namentlich in Wien, Zwiliinge von
19—24''' Durchmesser des Objektivs, höchstem 3'' boch,
ungewöhnlich scharf und hell« von grossem Sehfeld, wdebe
selbst auf Reisen sehr gute Dienste leisten. Nach PetivsTi
Theorie und Yoigtländers Modell werden «Dch in Paris Ja-
melles verfertigt, unter welchen die niedliche JtteieUel^iMkefN
von nur 10''' Objektivöffnung viele grosse Zwillinge über-
trifft, obschon das Sehen durch sie das Auge etwas angreift.
Was die ,) Operngucker^^ überhaupt betrifft, so rühmt sie z. B.
Gallon (Bericht eines Forschers im trop. Afrika ; a. d. Engl.
Leipzig 1854] namentlich für Afrika sehr, wo ein kräftig
vergrösserndcs Fernrohr wegen der wie aufkochenden
und waHenden Luft wenig nützt Sie seien zugleich die
vollkommensten Nachtgucker, daher unschätzbar für deo
Jäger, dessen Sehkraft sie ))mit der der wilden Thiere im
Dunkeln auf gleichen Fuss stellen ,^ sowie sie nach ihm auch
zur See bei Nacht allgemein in Gebrauch kommen und den
gewöhnlichen beschwerlichen Nachtguckern*) vorgezogen
*) Nachtgucker, Marine- oder NachlfernröhreD sind gewöhnliche Zo^
«der Seefemröhren mit breitem, sehr schwach vergrGsserndem irdi^chca
Okular. Mit einem solchen kann jedes Fcrmrohr in einem Naoktgicker
gemacht werden.
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rdpn. Feld siecher ncDiil man holländische Fern-
iren mit kleinen, meist mehreren, dann auT einer Ilreh-
leibe beweglichen Okularen, ^onst wurden die bellen
England verrerligt; in neaerer Zeil überlrcITcn die von
fesi in Wien alle übrigen an Schärfe and VcrgrüsserungJ
Ute kleinrre Arl hat Objektive von 12'" Durchmesier
i 3 Üknlarc, angeblich von 4, 8 und t'2 m. V , welche
Irbflilnisse aber uicbl immer oiogebailcn werden; die
uere betilzl bei 19'" OcfTnung 4 Okulare von 1, 8;
and 20 m. V. Zeigen schon die kleinen mit 8 und 13
V. die Jupilcrsmonde, so ist dieses bei den grosseren
b leicbler der Fnll; mit der 20 m. V. gihc ich die
hlesfen Duppelitcrne, wie z. B. Miiar im Schwant des
S*cn Büren sehr deutlich. L'eberhaupl erreicht kein
er«» Fernrohr die SchürTe dieser Feldilecher; aber
F»ige ihres Baues kann ihr Sehfeld nur klein Bein. i»(
'B. bei der H. m. V. des grossen Phissl'schon Fald-
dMri nicht einmal ganz so gross, als bei der limaligeo
kleiosleo MerE'schen Zugfeinrohres, niid die tSmalige
ilsnin to viel Sehfeld, als ein Mcrz'schnr Tubus von
' Ueffnnng bei 42 m. V. Wie mir Herr Prof. Kuniruk
lUieiUc. hat V. Pctzvat ganz kleine bollnndiscbe Fern-
nen lon nnr 3" Länge mit Diamantokularen verferligt,
•o viel leisten «ollen , als das beste Fernrohr bei 40
SU n. V.; doch habe ich bis jetzt keines erhallen
inen.
Von Fernrohren mit conveson Okularen un-
lch«idet man g o \v 0 h n li die und di alyliscfae;
i rntern »tchen die Crown- utnl KliBln'asHiise des Ob-
ilWs nahe beisamnivi), am Knde dei Itubres, hei letztem
findet lieh hier nur eine Crowiiglaslin^e , wcirhc die
ihlcD coo*ergiren macht und fast in der Mitte des
KW ela lll«lborcs, üborcorapcnsirtes, achromatisches
Objektiv aas einer Crown- und Flintglatlinse bestdieBi
welches die Strahlen in einen nahem Fokus tasananeB-
fasst, wodarch Verkürzung des Rohres ond Anwendaai
einer kleineren Flintglaslinse möglich wird , die z. B.
bei einem Dialylen von 37^'' Oeffnang nor etwa SO'"
gross zu sein braucht Diese Art von Fernröhren wor-
den von Plössl nach v. Lillrow's Berechnung ausgeffihrt;
das erste von 1832 hatte 2S"\ ein anderer von 18U
26'" Oeffnung bei 22'' Länge. Letzterer Dialyl wurde
▼on Schumacher ungemein gerühmt, welcher nebst Sinm
durch ihn £ Boolis getrennt und auch den Begleiter des
Polarsterns sah. Mein Dialyt von 37''' Oeffnung Mist bei
« Bootis (PlössFs Lieblingsobjekt zur Prüfung) bereits die
Farbcnnnterschiede beider Sterne erkennen und zeigt,
wie auch schon einer von 32"' Oeffnung, den Gonei
Polaris leicht. Die theoretischen Bedenklichkeiten, weiche
Kellner gegen die dialjlische Einrichtung ausgeaprochea
hat, werden, meine ich, durch die praktischen Leistungea
Widerlegt. Mir wenigstens scheint das Bild der Dialytea
noch immer das klarste, schärfste und wahrste, nämlich
natargemässeste zu sein, und ich beziehe mich hier nicht
nur auf die Bilder der Schrift und anderer lebloser Ge-
genstände oder der Thiere und Pflanzen, sondern auf einen
Gegenstand, der unter allen der delikateste und schwie-
rigste ist. Ich meine die menschliche Physiogno-
mie, die eben wegen der Mattigkeit der Farben, der
mangelnden Begrenzung und des Verfliessens der einzel-
nen Züge in einander die höchste Vollkommenheit des
Instruments erfordert, wenn sie sich in einer gewissen
Entfernung noch treu und kenntlich darstellen soll. Nun
ist es mir einige Mal vorgekommen, dass ich ganz unbe-
kannte Menschen , welche ich mit der 56mal. ird. Ver-
grösserung meines Dialjten ?on 37"' Oeffnung und 34'
Ui -
'eoDwette an einem Marktlage ror der Stadt in EnlTGr-
ani^Fn von 3— -4000Fuss ohscrvirt hatle, später bei zu-
mtlicer Begi'gnuiig in den Gassen der SladI sogleich am
Gesichte erkannte, was nur darch höchste Treue und
Ifalarwahrheit des Bildes möglich wird. Ich glaube iwar
■icht, dass die dialyüschen Fernrühren die mit nahe
■lehender Consiruktion bei gleicher OcfTnang übcrlreffen;
sie stehen ihnen vielleiclit sogar etwas an Licht nach,
ersetzen aber diesen Mangel durch grössere Schärfe. Ihr
Gesichtsfeld ist jedoch beträchtlich kleiner als bei Fern-
rohren mit nahsichenden Objek(i?linsen. — Was diese
letztere Conslroklion betrifTt, so bchaupict Ilr. v. Slein-
hcil . dass eine dünne Schichte von Gel aas Klancnrcll
fwischcn der Crown- and Fllnlglaslinsc die Wirkang ent-
schieden erhöhe, was ich bei Vergleichung solcher »ver-
kittctco" mit bloss unterleglen Objektiven bestätigen kann;
das Licht wird etwas inlensivcr, das Bild heller. Doch
dürren die beiden Glaser des Objektivs nicht durch zti
starkes Anziehen des Hingcs verspann! werden, wodurch
das Bild sehr verschlechtert würde. Das etwas trübe
Liebt Kellncr'scher Fernrohren leitet v. Steinhei) aus der
wahrscheinlichen Verkitlung mit Dammaröl her. (Dam-
maraharz kömmt von Agalhis loranlhifolia.]
V. Sleinheil erklärt nach trigonometrischer Rechnung
das Fraunhorer'sche Objektiv, welches die meisten
von einem Punkte kommenden Strahlen wieder streng
in einem Punkte vereinigt, für das entschieden belle.
Fraunhofer war auch der Erste, der durch das Poliren
•rsl genaue Formen herstellte, eine schwierige Knnst, die
ftian namentlich in Frankreich nicht versteht und dess-
halb keine ganz richligo Fläche darzustellen vermag, weil
dieses durch das Schleifen allein nicht möglich ist. „Das
ganze Geheimniss guter Optik ," schreibt mir Herr von
— 143 —
SUiobeil, ))SiDd gonauo Gesialten. Man kömmt sicher
in den Vergrösserangcn weiler als jetil bei gleichen
OcfTnnngen und Brennweiten durch genaue Gestallea.
Denn man isl praklisch noch nichl so weil, dasa das
theoretisch vollkommensle Objektiv auch in der Ausfüh-
rung das beste isL Im Gegenlheil, es werden diejenigen
Objektive die besten sein, bei denen der Einflnss, den der
Gcslaltfehler übt, am kleinsten isL^') v. Steinbeil he-
hauplcl auch , dass eine vorzüglichere Wirkung durch
grössere Brennweilen erzielt werde, und gibt z. B«
Objekliven von 36"' Oeffnung bis 5\ von 48"' Oeffonog
bis 8' BrcnnweilCi was in neuerer Zeit ungewöhnlich isL
Nach dieser Autorität wäre die grösstmögliche Wirkung
nur durch Steigerung der Brennweiten zu erzielen, bis ei
gelungen sein wird, das sekundäre Spektrum ganz lu be-
seitigen. Dieses sekundäre Spektrum, d. h. der
nicht proportionale Thcil der Zerstreuung der verweo«
deten Crown- und Flintglasarten, zwingt die Optiker, den
Objektiven beschränkte Ocffnungen zu geben. Nach Stein-
h(*il ist bei allem Flinlglas das Blau vorherrschend , bei
allem Crownglas das Roih ; derselbe ho(R , in Folge der
auszufübrcnden Analysen der vorzüglichsten Glassorten
durch V. Liebig die Glassätze berechnen zu können, welche
proportionale Spektra geben und kein sekundäres
*) Können kleine Ferniöhron , wie man sie an Theodoliten und
Uistauacnmesseni anbringen kann, dureh Verbessernnfp der Gestalten
bedeutend mehr leisten, bo ist diess höchlich envünscht. v. Steinheil'8
Objektive von 15'" Oeffnung und 15" Brennweite zeigen noch deutlich
bei SO— 75 m. V. eines astronom. Okalars. — Herr v. Steinheil racldeti
dasB er ein drerfaches Objektiv von Zi''* Oeffhiing «od 16" Brennweite
ausführen lasse , dessen 3 Linsen in einander gepasst und verkittet
sind , so dass sie wie eine zu betrachten sind , wodurch die Vor-
thcilc des Fraunhofer'schen Objektivs (Ein- und Austrittswinkcl gleich,
womit die Kugelgestalt über die ganze Fläehe ein Minimum wird} and
des verkitteten Objektivs vereinigt werden iollen.
— IM
tkiron mehr haben. Grliogt dieses, so müB»le eine
« Aera für die DioplriL beginnen : die Fernrohren
rdeo kurz werden und weite Oeffnungon erbalten ond
b Att Mikroskope viel höhere VullkomoieDheit erlan-
L Herr v. Stsinheil wird übrigens auch selbst Flinl-
I tu tchmelzen versuchen, om das sekaadäre Spektrum
ihebcn oder doch zu verkleinern. ISsch ihm ist das
ilgl«! voD DagDel das homogenslc; doch ist D. im
pndvta Spektrum weit libcrlrulTea von Fuiret in
ris, deitcn Preise auch dreimal billiger Eind , als jene
|ael'5. Auch Uaös aus CJahj liefert vorlrefTlichcs
In neuester Zeit hat man sich auch wieder mit der
rviillkomninung der Okulare beschariigt, während man
ein Jahrhundert bei dem gewiihnlichcn astronomischen
ilar, angegeben von Eulcr und bei dem irdischen von
Sond, welches auch Fraunhofer als das vorlheilbafteste
[eaummen halle, stehen geblieben war. (Dass dessen
'giUsKernde Wirkung nach Kilcbiner's Angab« durch
Iferoung der beiden Ualflen , nalürlich mit Abnahme
l.iihte» -und Verkleinerung des Sehfelds gesteigert
rdpn bann. — sogen, pankralisclies Okular — was für
icho Anwendung bei günaligcn Umständen erwünscht
Mi nur mit einem Worte erwähnt.) Ein junger, früh
vlorbener Optiker, Kellner in Wetzlar erfand das
thoikopiscbe Okular, so benannt, weil das Bild am
l^äe in gut «U in der Uilte sein soll, eine Angabe, die
jcdocb bei den mir vorgekommenen orlhoskopischen
orobrcn nicht bestätigen kann. Beim orlhoskopischen
lUr ist immer die dem Auge zonäclut stehende vierte und
iweile Linie achrumaliscb , wodurch bedeutende Br-
liletning des Sehfelds erzielt wird. Die neuesten Kell-
'adien Fernrohren vergrösiern auch vcrhülluissmästig
I
— tu —
sehr stark; ein arsprünglieh (ar Dagaet gefertigtes, mir
▼OD Herrn Professor Ris abgetretenes von 13"' Oeflniii(;
VI" Brennweile nnd 31 mal. Vergrösserang hat bei otr
cinigermassen erlräglichcm Licht noch grosse DentlicbkeH;
es zeigt den Salornnring sehr prScis. Ein schöneres, sehr
freundliches Bild gehen allerdings Steinbeirs Zogfen*
röhren mit orthoskopischem Okolar, 15"' Oeffnong und
15" Brennweite, sehr angenehme Instmmente, die kaon
etwas zn wünschen übrig liessen, könnten sie nnr etwas
leichter gemacht werden. — Diese achromatischen Oknbre
zeigen übrigens nicht mehr als die gewöhnlichen, die sie
an Sehfeld übertreffen, während sie ihnen nach meinem
Erachten aber an Scharfe etwas nachstehen*).
Da für manche Zwecke Kürze des Rohres fon
Vorlheil ist, so wendete zuerst Porro statt der Aos-
zugsröhren Prismen an; Fernröhren dieser Art werden
etzt in Paris und bei v. Steinheil (für die Jagd) verfer-
jtigl. Das Okular dieser Prismen fern röhren ist astro-
nomisch, zeigt aber terrestrisch, weil durch die 2 Prismen
eine doppelte Umkehrung des Bildes bewirkt wird. Die
*) In V. Steinheils Preiskatalof^ vom Mal 18&5 finden sioh ausser
für sieh käofliehen Objektiven , Prismen oto. Talien in Holsrokr olme
Stativ und solclie von Messini^ mit Stativ, Zogfernrölircn von anr 6"'
OefTnung^ und i" Bronnweite bis zu solchen von 36''' OefTnang^ und 49"
Brennweite, sämmtlich um sehr billij^e Preise. Seefernröhren von 37"'
Oeffhnnp und 46" Breite ^ebcn bei ö7mal. irdischer Veri^rösseranip ein
on^cmcin klares Bild, vertragen starke astronom. Okulare aad sind,
da sie bloss 49 Golden kosten, anflehenden Freunden der Astronomie
SU empfehlen. Bin schöner Tubas von 33'" Oeffnnn^ und 48" Brenn-
weite gibt mit eOmal. vergröss. irdischen Okular ein sehr scharfes Bild
und verträ|;:t astronom. Okulare bis t&Z Vergr., obsehon das Objektiv
nicht verkittet, sondern bloss mit Qlimmerblättohen unterlegt ist.
Kin treflTlichcs Objektiv, welches ich von Herrn v. Steinheil beaitie,
von 24'" OeffViung und 24" Brennweite, welches Vergrösserungen bis
100 Mal vertragt, kostete bloss Zb Gulden.
— t45
ler, welche ich sah, hallen nur schwache Vcrgrüsse-
r and kein scharfüg Gild.
Die drei llaaplrequisito eines Fernrohrs sind
rre des Bildes, vcrhüllnissmässif; slarke VergrÖsserang
grosses Sehfeld. Dus Fernrohr soll — wie dm Mi-
liop — deiinircnde und pcnt'lrirende Krafl ninglichst
tnfgcn ; ersterc bedingt die dcatlichc Erkcnnlnisii der
bse und Form der Gcgcnitaade, leidere die der feineren
klar, des Delails. Ein Komelcnsocher, welcher ein
les. «her weni^ vollkommenes Objekliv hal , besitzt
dcfinirende Kraft und zeigt sehr lichtschwache Gcgon-
le; eto Fernrohr mit kleinem, ahcr gutem Ubjektiv
1 mehr Detail, trennt z. B. Doppelgestirne, liisst aber
Icbwache Gegcnslaode nicht mehr unterscheiden. —
Rcbleo Sie durch eiu gegebenes Ubjektiv , z. B. von
^Brennweite, einen Gegenstand aus einer Entfernang,
lier der Brennweite seines Objektivs gleich ist , so
keim sein Bild genau so gross , als der Gegeniland
t, ia einer halb so grossen Enircrnuog also doppelt
ross. Ual nun das Ukular, welches mit diesem Ob-
V verbunden wird, eine Brennweite von '//', to wird
l^ergrosserung 60 Mal sein, bei Vs" 9Q Mal etc.; man
K die Ver^össerung eines Fernrohrs, wenn man mit
Brennweite seines Okulars in die Brennweite seines
ktira dividirt. Starke und dculliche VcrgrÖsseruug
M Htoplkri leriam eines guten Fernrohrs; nur
^b wird Erkennlniss des Details mi>glich, und es ist
Triumph eines Optikers, wenn er sagen kann, »meine
t^hrcn rerlragcn sehr starke Vergrüsserung," i. II.
tlre, deren Brennweile nur '/■/' isl. Die Lichlsliirkc
I Femrohros hüngl in direktem Verhältnisa von der
le des Objektivs ab und dem möglichst geringen
Im TOD Llcbl beim Durchgang der ßellexion. Itechnct
;
— 146 —
man den Dorchuiesser des Pupille aaf i"\ ra würde «ia
Objekt von 6'" Oeffo. 9 Mal so ?iel Licht in*a Aage luMi,
9 Mal 80 lichtstark seio. als ein Auge, wenn überbaopt
die Teleskope ferhältnissmässig so vollkouimen wirtii
als ein geluodes menschliches Auge, was nicht der Fall
ist, — abgesehen von der Steigerung der Deutlichksit
durch das Sehen mit beiden Augen. Die atjirkate Vtf-
grössorung, die man einem Fernrohr noch gibt « soll die i
Gegenstände wenigstens noch halb so hell zeigen, als das i
unbewaffnete Auge. Ein KcMielenaucher foa W Osff-
nnng lässt bei lOma). Vergrössernng die Gegeoflinde elvi
35 Mal heller erscheinen, als sie das freie Auge sieht, -
Gote Rathschläge zur Prüfung, namenilicb nncfa des
Achromatismns der Fernrühren, ao wia der riehiigea
Centrirung und Einsetzung der Objektivlinsen bat uatcr
Anderen Kellner in seiner Schrift: Das orthoskof iacbe Okep*
br. Braunschweig 1849, gegeben, worauf ich verweisen
mnss. Als Prnfungsgegenatände räth Kellner gross ge«
druckte Bücher oder Titelblätter, in grosser Enl/emaog
aufgestellt, alte Schornsteine, verwitterte Wände, Fasero
in alten Brettern, und empfiehlt, als am sichersten, Ver-
gleichong mit einem anerkannt guten Fernrohr. Fraun-
hofer gebrauchte in gewisser Distanz aufgestellte weisse
Punkte und Linien auf schwarzem Grund. Plösslancb feinere
Doppelfiterne. Je intensiver im Licht und feiner ein Fem-
rohr Sterne darstellt, je mehr es den Irradiationskreis um
sie verkleinert, je schärfer getrennt es angemeasene Dop-
pelsterne zeigt, desto vollendeter ist es. — Als einfachste
und leichteste Probe möchte ich immer Leaen in bestimm-
ter Distanz aufgestellter Schriften verschiedener Grösse
empfehlen. Da aber die Luft fast immer bewegt ist, so
geschieht die Prüfung der Fernröhren viel besser im ge-
schlossenen Baume , bei künstlichem Liebt und auf ge<*
— 147 -
llDge Distanzen, als im Freien bei Tageslicht auf bedeu-
l^d entfernte Korper, wobei die PrüTuiig durch störende
'»menLe so allerirt werden kann, dass sie ganz und gar
iZDrerlässif(e ßesuUatc gibt. Man wählt am besten einen
ItagcD Saal oder Gang zur Prüfung, an dessen einem
Eodo eine feine llrnckscbrirt an der Wand befestigt wird,
Velche durch eine starke Lampe intensiv beleuchtet wer-
muss, während am cnigegengeeelzlen Ende das Fern-
Tobr aargeilcllt ist. Herr v. Steinbeil meint, ein noch
buseres Übjekt als die Druckschrift sei das Cylinderglaa
^r Lampe selbst. Er richtet das Fernrohr so. dass es
4ea verkohlten Tbeil di:8 Dochtes zeigt oder vielmehr den
Btaub und die kleinen beleuchteten Blüscheu im Lampen-
glas, die sich auf dem Docht als feinste glänzende Punkte,
ÜoppeUternc elc. prujtciren, — wobei ich nur bemerken
lochte, dass die Druckschrift, Systeme schwarzer Li-
lien etc. wenigstens den Vorzug hat, dass wir ihre Grösse
{«oaa Dnd leicht beslinimen können. — Die meisten
4|eDscheD täuschen sich bei der Vcrgleichung kleinerer
Hnd grosserer Fernrohren üb<;r deren relativen Werlli.
Weil QÜmlich die Undeutlichkeit der Ränder bei Luftwel'
Dicht nur im Verhältniss der Vergrösseruog, sondern
fibcrdiess noch im Verhältniss der Übjektivtlüchc zunimmt,
die Schärfe der Bilder also abnimmt , so muss man mit
i kleineren Fernrohren bei bewegter Luft deutlicher sehen
als mit grossen, wcssbalb die Leute, weil die Luft äusserst
leiten ganz ruhig ist, immer mehr geneigt sind, bei der
Vergleichang in Wahrheit gleich guter Fcrnrohrco
die kleinern für besser zu halten als die grijssern '].
' *3 Ich will n
., Fcmröhrea , für
L wann sich dicECH v
ass die BcurlliciluDg der
I kornpctcnl hnllun, ata
Ocbtme UDd Krfahruog zu erlangende VertigkeÜ bi
— 148 —
Das Aoge halte man bGim . Beobachten iadmer dicht tot
die Oeffnnng des Okalardeckels , so dass die Mitte der
Papille und der Oeffnong in gerader Linie liegen. Befehligt
das Okular mit Dunst, so macht man diesen dorch FXcheh
mit der Hand verschwinden. Es ist misslich, Fernrohren,
mit welchen im Freien- operirt werden soll, in einem ge-
heizten Räume aufzubewahren, einmal weil die Gliser sich
mit einem Hauch überziehen, der nach seinem Abtrockoea
einen feinen Schleim zurücklässt, und weil man, weao
sie an einen kältern Ort gebracht werden, lange warteo
muss, bis die Temperaluraosgleichung eingetreten ist uol
keine Luftströmungen mehr im Rohre stattfinden. In che-
mischen Laboratorien soll man weder Fernrohren noch
Mikroskope aufbewahren, weil das sich dort entwickehide
Schwefelwasserstoffgas das Fiintglas angreift und durch
Bildung ?on Schwefelblei trübt.
Die Leistungen der Fernröhren bestimmt ssaa
entweder nach bekannten Gegenständen, z. B. Doppel-
gestirnen, welche sie noch getrennt zeigen, oder nach der
Grösse der Winkel, ausgedrückt in Bogensekunden, oder
deren Bruchlheilen , welche sie noch erkennen lassen*).
Kenner, wenn er guM sicher sein will, anerkannt g^nte Instro-
mente, die er selbst besitst oder doch ^enan kennt, snr Versleiohuif
beisnxiehen nicht Terschmäht. Wegen obiger falsohen Vorstellung ist
das Pablikum gans in der Hand der optischen Detailhändler, welche es
nach Willkur leiten and so ihrem Vortheil aasbeaten.
*) Der Winkel von einer Sekunde ist ;|24.noo ^^^^^ rechten} 9(r=:
ö400'z=:324,000". Ein so sehr kleiner Winkel entsteht, wenn man voi
den beiden Seiten eines Slenschenhaares Linien nach eineni 3 Puss ent-
fernten Punkte zieht. — Die Meinungen über die Sehkraft des nnbe-
wafl^eten menschlichen Auges sind sehr verschieden; Tobia.9 Mayer
behauptet nach seinen Versuchen , dass einem guten Auge ein Gegen-
stand Terschwinde, wenn der Sehwinkel kleiner als 40 Sekunden wird,
d. h. wenn er etwa 5000 Mal weiter entfernt ist, als seine Grösse be-
- 149 -
[■ncbiDal erscheinen die Angaben von Leislungrn bc-
fimmtGr Fernrühren so bedculond, dass man sich rer-
icht fühlen küanle, zu glauben, dass das Anschauen von
tähcT her bekannicn Gegenständen hier zum Icichlern
^kennen wesentlich milgcwirkt habe, so wenn SIruve
•bauplet, durch ein Fernrohr von Merz von 20" ßrenn-
(pite and '2t'" OefTnnng mit G^mal. Vcrgrosserung (noch
kzo des prismatischen Okulars) e und 5 Lyrae getrennt
pd den Begleiter des Polarsterns sogar noch in der
HUnmcrung gesehen zu haben , — wobei anch die be-
Cemdende Angabc sich ßndet, dass »die hellsten Sterne
Üb scharf begrenzte runde Scheiben" erschienen. (Schu-
iMchcr's aslron. Nachr. 1836, S. 20.) Zweifellos imaginär
sind die Angaben Gruithnisens [Analekten Tür Erd- und
Bimmclskunde V, ii), der mit einem Fraunhofer'schen
j^gfernrohr von 18'" Ücffnung nnd 18" Brennweile weisse
Rolarilecken auf der Venus, mit einem Tobus von 29"'
ßeffnung und 30" Brennweite die Flecken der Jopilera-
iKtode gesehen haben will. — Mit einem guten Fern-
Kphr von 19 " Oeffnung und 20" Brennweite nimmt mau
l^i elwa 30uiul. VorgrOsserung auf dem Monde bereits
viel oder noch etwas mehr Detail wahr, als Tobias Ma^er
1 seiner 7"groBsen Mondkarte angab; ein Merz'schcr Tubus
iD 29"' Oeffnung und 30" Brennweite [beiläufig gesagt,
««».
i
! Anpkbe , wetchir aDoh Lamont beiBlinimt. Nach KBÜner
gutes Auge OcgcnsläoJc wahr, wana sie nur 30 Sekuucten
rhwink'l tiaben, ein auflscroi'drnllichcs unlcr den günsligslcn (Jmstän-
Doch Gegcngtänile Ton nur 5". Ein GegenBiMnil auf dem Monde
etwa I g;rocr. Mniis DurtrhmeBser crscheinl uns onler dem Winkel
eUcr Sekuad« niid errordort, am gesHien xa werden, ein Veroralirvoii
eliTk 4U ni. V. ~ Maeb Hnek lieslclit Tür ein iiormates Ausü keina
«iC'KlIialie Grenze de» DealtichsehcnN in die Perne ; Volkmann hingegen
■fanmt an, dass über eine gewisse Knircrnung der Objekte hinaus dci'
'areialgVDfHynnkl der Stroliten niebt mclir auf die Netihaut fiüte.
[
die attgenebmsle Grösse für lerrestrisebe Beobachlong mi
die Teif hteo HimmelserscheinaDgeD) wfgt bereits den gröM-
ten Tbeil des Details aof M&dler 's Mondkarte von IS";
wn aber Alles, was diese hat, zu sehen, sind schon Fera-
röhren von 84—87"' nölhig. Ein Merz'scher Tnbas toi
ST" Oeffnung and 4" Brennweite zeigt bereits Sterne
erster und zweiter Grösse zu allen Tageszeiten ; mit einen
Solchen von 48"' Oeffnnng nnd 4V2' Brennweite wnrde
die grosse Mondkarle von Beer und Mädler von 3 Fan
bearbeitet. Ein Sftissiger Münchner Refraktor ron 9"
Oeffnnng zeigt den liehtscbwacben Begleiter des Rigel iia
Sternbild des Orion , wenn die Sonne noch betrSchtlicb
hoch am Himmel steht. Mit dem Refraktor von Dorpat
von 9" Oeffnung nnd 14' Brennweite begann Strove seina
Doppelstern- Beobachtungen ; wXbrend derselbe gegen 8000
Doppel- und mehrfadie Sternsysteme wahrnehmen Usst,
verdreifacht sich diese Zahl in den grössten , ans dem
Münchner Institut hervorgegangenen Instrumenten,- wie
z. B. dem von Pulkowa von 14" Oeffnung und 2V Brenn-
weite. Ein Refraktor von Merz von iOV2 Zoll Oeffoung
zeigte in 6487 Pariser Foss Distanz weisse Scheibchen von
0,45'" Durchmesser auf schwarzem Grunde unter der
[richtigen) scheinbaren Grösse von genau 0,10" ; femer
eine weisse Linie von V45'' Breite und 6" Länge. Der
grössle Dialyt PIössPs, welcher, wie es scheint, ganz un-
benutzt in Constantinopel sieht, von 10%" Oeffnung und
11' Brennweite lässt Winkel von Vs Bogensekunde noch
ganz entschieden wahrnehmen und zeigt z. B. bei 6!0mal.
Vergrösserung das Doppelgeslirn Gamma der nördlichen
Krone von nur 3/5 Sekunden Distanz der beiden Sterne.
Doch stehen auch die grössten Achromaten an optischer
Kraft immer noch den grossen Spiegelteleskopen nach.
Das Craig-Teleskop, mit dem vor einigen Jahren in Lon-
)B ticl Lkrtn gcmaclil wurde, hat sich als unbrauclibar
wieaen; oli aus dem „astronomischen l'ark des lechrio-
mischen Instilul^" unter Leiluiii; des Herrn TorrO zU
iri» Initnimeole hervorgehen werden, welche rfle Mün-
ipner öbrrlrelTt'n. wollen wir erst erwarten. — Vrrgleichl
au die Leitliingen der ^rösslen Fernrohren mit denen
er bi^slen Mikroskope von 1816, so isl — wenigstens
m:1i Ntiherl'ä Berechnung — der Vorlhcil sehr anf Seite
Br rr^lvren, indem im günstijrsten Falle die Kraft des
ogv9 durch das Mikroskop clwa 170 Mal , darch die
rÖSfUn dioplrischcn Fernriihren über 400 Mal verslarkt
rird. (Puggend. Annal. Bd. 67. S. 173.) TMeser bedeutende
!olir(chicd isl Ubrigcna durch die neuesten Objektiv-
ytttne *on Amici, Wössl, Oberhäuser, Nachel, Iteueche
ßt 'Wasserleia . dann einiger Eoglünder bedeutend ver^
Igen wordeu ; zieht man aber die grössleu Spiegellele-
pc mit in die Vergleichung , welche, wie i. B. das
Lord Rosse zu Paraonslown, die grösslen .Xchromaten
optischer Kraft ansehnlich übertreffen, so sinkt die
'agicbalo wilder sehr zu dunsten der Fcroröhren.
Die wichti^te Anwendung derselben isl die astro-
Unische, die Atiwendung lür wissenschalllichc Etkennlniss
ir ausser- und überirdischen Well; dann folgen jene dir
odKsJo, für geugnoslische und physikaHsehe Erforschung
ner Gegenstände . für Krieg and Seewesen [Seefern-
krcn sind gewöhnliche irdische Fernrühren mit nur
\er AusiugsrOhre; man sollte auch Fernrohren hiben,
I durch eine eigene Einrichtung zur Helrachlunii
r onlrr dem Wasser belii,dlicheD Gegenstände lauglich
ten]; endlich für die Jagd; (icmsjüger fuhren jetzt sehr
, Ferarulireu mit iich'J. Dasa aut Reisen ein Fernrohr
■) Div Ll«in*l(ii Zucf«mn^hm vud Mcr> bdcn U" ircuawvitr,
* OtBisag anil 10" Liag«. liiii*! t'ercräiscnini bei wohl l'/i Üni
- 158 -
oft ?oo eolscbeidendem Wertbe iit , hat z. B. Staus-
bory, der Bcfehkhaber der vor eiaigen Jahres voidar
Regierang der Union zur Erforschung des grossen Sab«
sces und seiner Umgegend abgeschickten Expedition er*
fahren , die zwei oder drei Mal dem Verachmachten in
der Salzwüste nahe, dadurch gerellel wurde, dass Stans-
bury bei der teleskopischen Durchmustemng der Gegend
in grosser Ferne Weidengebüsch^ entdeckte, die ihn snf
süsses Wasser scbliessen liesson , was in der Tbat dort
gefunden wurde.
Terzelehnlm der fttr die Bibliothek der
Sehwelz» nfaturf» GesellBehiift elnge-
Sansenen Gesehenke»
Von der königüehen Akademie in Berlin,
1) Monatsberichte 1864 II. 1865 I. 80.
Z) Abhandlangen aas dem Jahr 1864. 4^.
Von der Akademie in Brüssel.
1) Bulletin XXI, 2. XXli, 1. Bmxelles 1866. 8».
2} Mömoires oouronn^ et M^moires des Savants iinagen VI, 2.
Bruxelles 1855. Collcction in 80.
3) Annuaire ponr 1865. Bruxelles 1855. 8^.
4) Blbliog^phie aoad^miqnc, 1854. 80.
6) M6moires, XXVIII et XXI\. Braxolles 1864-66. 4».
6) Mömoires couronn^s et Mömoires des Savants Tangers. Broiel-
les 1855. 4».
Von der physikalischen Gesellschaft in Berlin,
FortschriUe der Physik im Jahr 1852. Berlin 1856. 80.
Von der oberhessischen GeselUchaß für Nalur- und Heilkunde.
Fünfter Beriebt. Giessen 1855. 40.
Gesiehtafeld. Die Bilder sind sehr schon und dieses kleine, mit Etui
kaum 13 Loth schwere Fernrohr, welches bequem in einer Hand ge-
halten weiden kann, was s. B. wenn man su Pferde sitat, bequem ist,
erscheint namentlich für Offiziere, Jäger und Reisende als sehr geeignet.
IVr. SV» Ws 894.
IVolf, Mofizcn Kur Gedelilchle der
malhrnintlk uiitl Pliyslk In der
Nc'liweiz.
Die schüne Sille. welche in Zürich von jeher fast
im Mann« vun wissenschaltlichcr udcr politischer He-
ilung einen biographischen Nachruf verschaffte, niclil
^um dem dahin Geschiedenen eine letzte Ehre zu erwei-
ntid sein Andenken spätem GcscUlechlcm zu erhallen,
idcrn namentlich uuch am iho dor Jugend zur Nach-
raog »urzunihrcn. — ist in Bern erst in neuerer Zeit
H einheimisch geworden, und su lindcl sich noch
Itlier ältere Rerncr von hervurragenilcr Bedeutung,
r dessen Leben bis ji<lzl wenigstens nicbls einlässliche-
olTcnllich bekannt geworden ist. So auch der 8erg-
tplmano Franz Samuel Wild, dem im Folgeaden
verdientes EhrengCdüchlniss gesichert werden soll, —
en mit einer llechtferligung gegen Angriff«, dia
I Andenken von politischer und wisscuschaflliclier Seite
etwas bnüccken wollten.
Franz Samuel Wild wurde 1743 in Dero gebo-
; ') Sein Vater, der Gerichlsschrciber Franz David,
iirlc einer zwar nicht sehr begüterten, ober angosehc-
i und regimontsnihigen Familie aa, — sein (Jrovsvaler,
Schullheiss Marquard von tJnlerEeen, hatie sich als
>} OtT KumiliFB-Slnnimbaflni und «in burgrrlichcr tinilel i^cbcn übcr-
ITI3, — muierc Quellen, wie i. H. d«r Npkr"li>e mii l.uti,
— Uh bvndUii iliOKi- Niitc iiii|:l(<ieh, um itr putten Kamilie WIM,
den Herren l'ror. W>», Cror. B. Siuder, <lrn*.HniUi Lxilerburic
Hr 4ia Sereltwilligteit xii danken , mit welcher eie mieh für die
ArhEtl ualerxläuen ivolllen.
INillhtil. Nuv. nnd Etcecinb. ISMI.
~ IM —
gelehrter AUertbamsforscher namentlich dorch sein Werk
„Apologie poor la vieille cito d*Avenche. Beme 1710. S*."
einen nicht nnbedcntenden Rar erworben. Leider ▼erior
der huffnangsvolle Knabe beide schon in den ersten Jsli-
ren seines Lebens , —- den Grossvater 1747 \ den Vater
1749, — und damit hing es wohl zusammen» dass er spi-
ter bitter beldagle keine sorgfältige Erziehung genosien
zu haben. Immerhin scheint Wild theils in Bern, tfieili
hl Lansamie einige Stndien gemacht zn haben, aberwolil
nicht sehr weilgehende; denn schon den 1. November
1765 erhielt er die Stelle eines Fähndrichs der Kompagnie
Imhof bei dem in Sardinischen Diensten stehenden Schwei-
zerregiment Tscharncr, ') ?on der er am 19 Jannar 1768
znm Lieatenant aufrückte. Die viele freie Zelt, welche
Him sein Dienst übrig Hess, verwandte er nicht, wie es
sonst bei jungen Offizieren gar bäoGg der Fall war, so
fHvolem Lebensgennsse; sondern es liegen notoriscbe
Zengnisse vor, ^) dass er gerade in diesen Jahren des
grossen Schatz humanistischer und realistischer Kenntnisse
sammelte, der Tür ihn in der Folge zur breiten und od
beneideten Basis seiner Wirksamkeit wurde. Wahrschein-
lich wurde er aber gerade in Folge dieser Studien seines
Dienstes überdrüssig und verlicss denselben bald nach
seinem Avancement;^] gewiss ist wenigstens, dass Wild
>) Nach Lanterbargr, Taschenbaeh anP 18ö3; naoh einer tob nerri
Dr. Stanx mitgetheiUen Netijs wäre er erst 1748 gestorben.
3} Vergl. über General Samuel Tscharner Lauterburj^ 1. e.
^} Namentlich Ton dem seither seli(^ verstorbenen Dekan Pasnaebtii
Jegistorr, der den Schluss des vorigen Jahrhonderts als Brsieher toi
Wild's Kindern bei ihm au Port de PuUy bei Lausanne subrachte, nnJ
mir am Silvester 1655 wortlivolle Mittheilnngen fibersehrieb.
^) Nach Luts Necrolog erst 1775, was aber, wie die Folge xeii^n
wird, ganz irrig ist ^ überhaupt ist dieser Necrolog, so verdienstlich er
auch in manchen Besiehungen sein mag, ausserordentlich angenao.
- IM -
Dn vor 1771 längere Zeil in «einer Vaterslatlt gelebt.
1 sich am 12. September 1769 mit Louise Wiskofsky
I Uagdel>urg, deren Mutier eioe Fellenberg von nern
respo war, vercheliclit hallo. Nach seiner eigenen Er-
ilang arbeitete er damals meistens auf der lübliolliek,
Irsah über ein Jahr lang als „Vjce-ßibtiolhecarius" den
Ichrlro nacbmaligrn Landvogl Johann Rudolf Sinner von
Isiguea, ') Terfeniglc einen „Calatugus ratiociaatos Num-
iram argenlorura", und begann auch *) ein mit histori-
ben und kn'lischen ßcmorkungen begleitetes Verzeich-
w aller auf der Bibliothek vorhandenen antiken Miiatcn,
dcsieo Vollendung ihn jedoch sein sorurt za erwäbneu-
r Abgang von [tcrn vcrbinderle. Wild scheint über-
Dpi damal*. nnd auch noch etwas spüter, grosse Liebe
r Numisinatik gehegt und selbst eine schöne Sammlung
•essen la haben; sie fiilirlc ihn unter Anderm mit Gottl.
niR. Malier zusammen und veranlasste nach seinem Ab-
Bg« ton Bern eine niciirj übrige Korrespondenz, welche
jller an 24. Detiinber 1771 rulgendermasson einleitete:
[ein werlcster Herr und Freund! So rede ich Sie
bun in» erstemal, dast ich Ihnen Schreibe, mit TaatiharJ-
110. 1^9 bat mich gedünkt, Sie sejcn kein Liebhaber
■ Complimenlen, und ich warlich bin es nucb nicht.
IM e« aber scyn, o so will ich dann schon milden schönsteo
Itloder rullkommcnslvn Tüulatur- Büchern aotangcn, ond
iköonen mirnur melden, ob ich auTgut schweizerisrh mit
DnineR. Fiirsicbtigen, Ebrsammcn, Ehr, Tugend und iiolh-
lirfl, oder auf gut deutsch mit Uochedcigebornen, Hoch-
lahrteo, Hüchslzuvcrebrendcn und dergleichen meine
irr« tchmückcn soll. Jetzt werden Sie wohl den Kopf
<) V*r«L l.uil«rfcBrs. Truchcnhaeh kuf 18M.
'J Vw^l- H>11(sra Bibliullick d*r ScIovoiicrccHchieiiU. IV. 1>.
I
— 166 —
Toller Sah termes haben , die mir Miigst ' eDtfalleo siid.
leh sehe Sie mit der klelDen Tasse bei einem Feor« «i
m wissen ob Chamosaire V3 oder V4 procent, Panex %
oder 1 procent halte. Dort sehe ich Sie mit einem Richt-
scbeid die Zolle bestimmen, nm welche der Holzstots M
einem Sott abgenommen hat. Dort sehe ich Sie — js,
ich sehe Sie alles thon was Ihre POicht erfordert. Aber
das liebe Mänzwesen , wie stehts mit dem. Haben Sie
schon Tiele Entdeckungen hierinn gemacht, and weicher
Art?"
Die Adresse des Briefes, dessen Eingang so eben nit-
getheilt wurde, lautete; „A. Monsieur le Capitaioe Wild,
Ihtendant des Salines ä Aigle.** Den 4. Hfiri 1771 er-
nannte nämlich der Grosse Rath „den EdelgelN>hnien nod
MannhaCRen Unseren Lieben und getreuen Borger Frau
Samuel Wild zu einem Hanbtmann über die Vierte Com-
]^agnie dess ersten Bataillons des Ersten Ober Aergeuischea
Regiments'*, und nahe gleichzeitig wurde er als Salzcassier
oder Salzfactor nach Aelen gesandt, Ton wo er 1779 ia
gleicher Eigenschaft nach Bevicox übersiedelte. Ob, in
wie weit und auf welche Weise Wild schon zoTor nil
den Salinen bekannt gewesen war, habe ich nicht ermit-
teln können; aber jedenfalls fühlte er sich bald in den-
selben heimisch, und lebte sich überhaupt so in den Berg-
bau hinein, dass man für zweckmässig fand, ihn aocli
noch zum „Hcrghaoptmann über Unser Aergauwisches
Eisen-Berg-Werk*' zu ernennen. ^) Dieses zu Küttigen io
S) In der Ernennun^akte wird von Wild als ,, gewesenem Salf-
faetor so B^vieux'' gesprochen, ohne einer neuen Anstelluni; ia dei
Salinen tu gedenken. Man könnte somit glauben', er sei aus den Sa-
linen nach Kuttigen versetzt worden } aber eine Menge anderer ans
Aktenstfioken und Briefen gesogener Notisen sprechen entschieden for
meine Auffassung.
— JBT -
r Niibe von Aaraa liogCDcIo Bergwerk, das seil Jahren
imirr wehr aas — als cinirug, und bereits von ver-
bioili^neD Ituklorrn ohne Erfui;; bebondt'll worden war,
ilTle niJin dorch Wild curiren lassen zu können; aber
I war auch ihm unmöglich, °) und die vielen durch sein«
oppclateltung nölhigen Hin- und ller-lteiscn, welche er
B iciDon Kosten" zu machen hallo, irugen nicht wenig
tta bei ihm in kurzer Zeil seine ganze Amlslbäligkeil so zu
leiden, duss er Ende 1786 zum Entschlüsse kam, seine
eotistiuo einzureichen. Die Regierung war aber so wohl
it seinen Leistungen zufrieden, dais sie nicht Lust halte
if »ein Begehren einzutreten , sondern mit ihm unter-*
ndeln licss, und zwar nicht ohne Erfolg, wie ans fol-
Mdeui Schreiben des Serkelmeistcr Steiger '") vom II.
In 1787 hervorgeht: „Votre dcrniere lellre m'a fait
lanl do plaisir." schrieb Steiger an Wild, „que la pre-
^e m'avail fail de peino. Je regrcitais, avec toui ceux
ool rhöouenr de Vous connailre, la ttetrailc d'UD«
(Onoc donl les Counaissances, les Talents, l'Eip^rieocc
.l'AcUvitfl, nons dooaienl pour nos Salines lea Esp£-
Kc* les plus flaltcuses et les micux fondies. Je suis
r, Monsieur, quc sous Votre direclion elles deviendront
ique jour plus intercssants pour l'Etal." Nachdem Wild
ipb 1787 erlaubt worden war in der Nühe von U6vieux
f Schwefel zu graben, erhielt er am 13. Ilornung 178U
kendes Patent: „Wir Schultheiss Klein und grosse Halbe
i^ladl und itepublik Bern Ihuu Kund hirmil: Alsdann
r heatc L'ns hinterbracht worden, da» der Edclgcborno,
iMr Hebe nnd getreue ilurgcr, Franz Samuel Wild, bri-
llier Diroctur Unserer Salz- und Eiscnbergwerkcn, den
0 Vu^ Tilliet'a OtHoliiebte Jcr Republik Bern. V 346.
*) Dtr oMbMilif« IcUt« Scballhciia des ■Iten B«rw.
~ 168 —
•einer Direclion übcrgcbeneo BergbaOi itebt Q«r mil tte*
lern Fleiss und (hätigem Eifor, 2fim ToHkooimenea Vtr*
gnttgen Unnerer Borgwerk Cotnmiisfofi belrciben Imm^
sondern dabey nocb durch stete Anstrengang seiBcr Kritf*
teo In denen verschiedenen Stationen , fn denen er ssH
A. 1771 bey Unsem Salzwerken gestanden ^ bereits ekM
sehr ausgebreitete Kennlniss der gesammten Salz- und Berg-
werks Knnde sich erworben, die für den hohen Sisai
bey seinen gemachten ersten Versachen, schon Vortheile
gegeben, und Tür die Zukunn noch erspriesslichcre Folgea
erwarten lassen ; Als haben Wir auf Anbörnng eines solch
vcrnüeglichen Berichts, zu Bezeugung Unserer flochobrig-
keitlichen Zufriedenheit über den von bcnieit Uoserm
Berg- Hauptmann bescheintcn ausgezeichneten Diensteifer
und erlangte Kenntniss, ihm zum Beweiss des in seine
Kenntnisse und Fähigkeiten setzenden Zutrauens zu einem
Ober*-Be rg* Haupt man n in unsem Landen verord-
net/' Gleichzeitig wurde ihm seid Gehalt um 400 Thaler
erhöht, i^) und als ihm unter dem 20. Hai 1795 die für
ihn beschwerliche Aufsicht Über Kfittigcn abgenommeo
wurde, versprach man ihm dicht nur überhaupt eine neue
Gehaltsverbesserung, sondern stellte ihm in Aussicht ihn
„in dem Produkte der Oberk. Salzwerken'' persönlich za
interessiren , und gab ihm noch überdiess „wegen deio,
durch die entdeckten Salzquellen gelieferten mehreren
Salz und seine diessorts geleisteten guten Diensten eine
Belohnung von 1000 Thaler 4000 Bern Pfunden." — Un-
mittelbar nachdem sich die Waadt von Bern unabhängig
erklärt hatte, ^s) nämlich am 27. Januar 1798 erhielt er
") MonaU. Nachr. 1789.
u) thtr WUds Bethellig^ns an der Revolntion von 1798 wird spä-
ter eing^etretsn werden.
— 169 -
|rnil« von SecrelÜr ßerlholel aosgereriigic Ztigchrin:
■ ioa et Coocorde. L'a»semb\6c Acs KepreBcnlaos
(Viftoirct ila Pajs de V'auü, chargo sou President de
Rcrcicr lo Cilayen Wild des disposilions dviques qu'il
« iDanifei(6; Ella chargD le ciloycn WIM de vcillor
maiatu'D des Salines du GouTernomenl d'Afglo, avco
Mit d'Economie qu'it scra possible, vü la naiure de*
BoniXances acluclles; Blle touhaile quo le Ciloyon Wild
^Qle le plulot possible au Cuinilö des ünances l'äiU
ml du dil GaaTernGtDfnl cl qu'il pröpare pour l'aa-
fMit n>gDliäro dos Uepresontans du pays de Vaud,
[ so tunacra biealot, un ^lol, soil möiauire dclaillö cun-
puint lei susdiics Salines et les tiiojeits de les perfec-
iner. Eallii il est ctjjuint au Citoyeii Wild sous )a
IpoDMbililu de n'iilicnncr aucun des cdcts ou des pra-
ll» des dilcs Salines, qui sont ii prescnl udc propriolä
)Monila du pajs de Vaud. Üo Charge spöcialcmeDt Ic
|htyrB Wild de Taire coiilinuer les Operations des Salines,
13 ton iDSpoclion K^n^ralc et rcspoasabilile personelle."
[ild fulirle auch wirklicb diese Salinen bis zu seinem
c an 3ü. April 161)2 unnuterbruclien fori, und hall«
scllene (jlück, dass seine Verdiensie auch nach seiDem
e, und von Gcinein Nachfolger aa( die schönste Weise
kanni vnrdon. Nicht nur wurde nämlich von dsu
filongco hervorgehoben, ' ') dags der Jübrlicbc Krirag
er Salinen in Box durch Wild von 5000 Centnern auf
LOOO Ceutner gesteigert worden sei, sondern als man
|Bi Bpüler als Baicrischer Bcrgralh verstorbenen, durch
ferner gebildeten Berncr Samuel (ir un er die Direc-
Mi der Salinen überlrageu vrollle, erklärte dieser, dass
r die Sicllle nicht eher annehme, als bis der Wittwe
1) VtrfU Otiufinnütilf e BTtintlirriseli« Nwlirichlon. Dtsciuktf IStft.
— 160 -
Wild eine jährliche Pension von 800 Franken aasgesetit
•ei, woza er mit seltener Uneigennölzigkeit ehien Tkeü
seiner eigenen Besoldung aoboU — Merkwärdif coi-
Irasliri mit diesen unbedingt günstigen Urtbeileo ein Be-
richt des seinen Freunden unvergesslichen/nnd sonst io
seinen Urlheilen nichts weniger als voreiligen oder harten >!
Charpcnlier, der von 1813 bis 1855 den Salineo bei Bei
vorstund. ^*) Er schrieb mir nämlich am 19. Joni 1855
aus Dcvens : „Es Ihut mir sehr leid, Ihnen über den ehe-
maligen Berghauptmann Wild durchaus keine nur halbweg
befriedigende Auskunft geben zu können. Ich weiss nicht
einmal, wenn er seinen Dienst angetreten, noch wenn und
wo er gestorben. Die Papiere und Acten jener Zeit sind
mir nie zu Gesichte gekommen ; ein Thoil derselben wird
wahrscheinlich noch in Bern sein. Von den Leuten, die
unter seiner Direction gearbeitet haben oder ihn aof ir-
gend eine Weise kannten, lobt jetzt keiner mehr. Ich
weiss nur, dass er an der Revolution von 1798 sehr leb-
haften Antheil genommen, ^^) und mit einem kleinen, aus
den hiesigen Arbeitern gebildeten Corps Landwehr als
eher nach Wallis gezogen ist, ^^) Aus seiner Schrift über
das hiesige Salzgcbirge, noch mehr aber aus den von ihm
unternommenen Grubenarbeiten geht deutlich hervor, dass
ihm practischc Kenntnisse sowohl im Bergbau als in Ha-
Inrgie gänzlich abgingen. Auch hatte er ganz irrige Ao-
^4) Verpl. über Charpentier Lebcrt's Necrolop desselben im ScMuss-
hefte der Mitth. der naturf. Ges. in Zürich.
«) Vergl. Note 12.
1^) Es roa|^ hier die Beroerkang Platz finden, dass Wild (nach E.
von Rodl'tt Geschiclite des ßcrncr Kriegswesens) schon 1792 der Ber-
ner Regierung anerbot aas den Bergleuten der Salzwerke xu Roche
eine Mineur-Compagnie zu bilden, dass aber der Kriegsrath glaubte
daTon abstrahiren la sollen.
I — f6( _
Bblen über die gcognoslischen Vorhüllnisse der hiesigen
Bgcnd. welche ihn zum UnlerDehmcn von eben so kost-
irt^ligCD als TÖtli|; zwecklosen Arbeiten veranlasste. Eine
Brsciben, die Galerie des Vaudi, fand ich bei meiner An-
nnfl allhier im August 1813 aoch in Tlelrieb, slt-ltle sie
ber im November, nacbdem ich mich von ihrer roli-
hORimcncn Nulzlosigkeil hinreichend überzeugl balle, hei
6&40 Fuss LüDge ein." Ich mass gestehen, dnss mkb
dieser Brier, dessen drei letzte Abwälze mit Allem, wai
iah sunst über Wild gesammelt halle, im grellsten Widcr-
Iprache standen, bis vor kurzer Zeil ganz irre in meinem
ligcnen llrlheilc machte, und die grössle Schuld daran
kug, dass die vorliegende Arbeit so lange auf ihren Ab-
icbluss warlcn musste; jetzt aber glaube ich den Schlüs-
Kl gefunden zu haben: Charpenlier scheint Wild mit Prof.
Btruve, der im Anfange dieses Jahrhunderts auch einige
teil Inspcclenr-General des Mines et Salines dn Canlon
fe Vaud gewesen war. verwechseil zu haben, — eine
Vergleichung seines Briefes mit einem früher von mir
■ilgethcillen, dann aber auch von mir wieder etwas vcr-
geiseoen Briefe Lard^f's " ) zeigt diess mit ziemlicher Evi-
denz. >»]
, Auch litlorarisch beschäftigte sich Wild nicht ohne
Erfolg mit seinea Bcrnrsrachern. Einem Vorläofer ")
<0 Bern. Hillli. tBbb, png 132-134.
1«) Ich hätic nHiürlioli drn Brlor von Charpcnder unterdrücken
|fitnncn; nlicr cincrnrits kann ich nielil wii^sen , ab nichl Ohnrpcnlier
Isfeh ftneh aoDsl in älmtlehcr Wci»!e äuBsrde ; sIkd för WiN dn« Rhrcn-
itmttmng errordrrlich ninahle, — und anderNvila Vitgt in dieier (canveti
Ibehe eiae ku schöne Lehre über die dem GeacbichlHrarachcr nie fa-
Imk "" emprchiende Vorsirbt in BcnulKun;; bliiss nur ErinncrRnff lie-
Mfacoder Blaltrialicn, als dusa sh vit^hihcn dürfls.
I ") Mir nur aus HolihalbB Supplement zu Leu's Lexikon bckknat
^trordca.
— IM -
Beilrige zur Salzwerkkande in der Schweiz. Abiclnilil.
Wiotcrtbur 1784. 8.
folgte sein Hauptwerk
Essai aur la monlagoe saliferc da gouvomeiiient d^Aigle,
silad dans le Cantoo de Berne. ÄTec ane carte da
pays. Gen^ve 1788. 8.
mit ciuer Dedicalioo an den grossen Ra(h der Republik
Bern, vom 19. Februar 1788 dalirL In der Einleilaag,
welche er den 1. April 1787 in Bex sebritb, sagt er, dati
er die Malerialien zu diesem Werke seit 16 Jahren ge-
sammelt, und seine Redaclion schon vor zwei Jahren toII*
endet habe. In der That theilte er sein Werk vor den
Drucke mehreren gelehrten Freunden mitt um gestutzt auf
ihre Bemerkungen dasselbe noch mehr zu vervollkomn-
ncn. So sandle er dasselbe z. B. schon 1786 an Tschar*
nor von Scheukenberg, ^°] worauf ihm dieser am 7. No-
vember jenes Jahres schrieb, dass er es zwar „nicht oben
hin, sondern mit der Feder in der Hand gelesen**, sich
jedoch nicht getraue, eine critische Beurlheilung des Gan-
zen abzugeben, sondern sich begnügen müsse, ihm für
die Arbeil überhaupt seinen „Beifall und Dank** aaszu-
sprechen, und einige einzelne Punkte), bei denen ihm
„Zweifer* aufgestossen seien, anzumerken. ^Ich .habe,
fügte Tscharner in einer Nachschrift bei, „etwelche Aus«
drücke beobachtet, die Ihnen im Unwillen entfallen sind.
In einer didaktischen Schrift dünkt mich Ironie und Laune
nicht zulässig. Vergeben Sie mir diese Anmerkung.** In
seiner Antwort vom 5. Januar 1787 verdankte Wild Lob
und Tadel und trat über die angefochieneo Punkte
näher ein. „Pure metaphysische Wahrheiten*^, schrieb er
unter Anderm, „muss ich gestehen, dass ich keine einzige
^i Vergfl. Lauterburg's Tasohenbuoh aaf 1852 and 1853.
— 1«8 —
lae, ond eben dicso zu spät erkannlc Wahrheil der
:ulangliclikcU und WanUelharkcil lial mir sie verüchl-
I gemacht, wenigstens so wie sie brhandell wird. Ich
D gar 2U fiele Zeil dainil Tcrdcrbl ohne einen Schrill
»iler {tebommen zu sein, Ich wäre sehr willig zu glau-
n, dass die äthuld in meinen Irägen ßegrifTeo läge,
pno ich keinen Lciluilz, Lambcrl, l.dke ete. mit der
eder in der Hand durchlesen hätle, und boy ihnen eben so
inig erwiesenes geTunden, — im ganz reinen mc-
physlschcn Fach versiehe ich. — Bincn Aus-
■ck, der Ew, mussaurgcfallen sejn. hatte ich schon Tor
npfang Ihr. G. autgcsirichen, und ich wiirdo schmerz-
tb bercul tinhcn, wenn er im Druck erschienen wäre,
weiss auch gar nichl, wie er mir enlfallen isl; denn
|9 weh meine Ijedanken über versihiedene UegensUiade
n luugen, so bin ich doch Feind von allem was dus
rldtl. was einem andern ehrwürdig scheint. Übrigens
irde ich nochmals sorgrüllig das ganze Manuscript dureh-
leo, und es nach meinem besten Vermögen nnd so weit
mir liegt der Ehro würdig msclien, welcher es M. ü. II.
ignireo." Auch nnch Cicnf, zu Saussure, wanderte
Utl'a Manuscript. Es scheint, dass er schon Trüber mit
wem berühmleu Physiker in Verbindung gekommen war,
piigslcos schrieb Saassure schon am 13. März I78Ö un-
t Aoderoi an Wild: „Je vous rends mille grsces, Mon-
de vos excellenle* obscrvations el do la prumpli-
|o avec Uquelle vous avei eu la boolt^ do me los en-
yer. Toat co que vous dites m'a paru parraitomcnl
|lr el Jatte." Wie dem übrigens sei. so i<t das Lrlhcil,
Mcfacs sich Saussore über Wild'a Buch bildele, bo ge-
chlig und zugleich Tür Wild so ehrenvoll, dass ich nicht
kann, dao Urier. welchen er ihm am 27. Man 1787
liriflti, lam grossen Tbeil blcr nieder zu gobon. ,Jo
— 16* —
sois infinimenl leDsible ii U niArqae de coofiaoce dmil
voas m'hoDorcz, Monsioar/* schrieb Saussare an WiM.
»«en in'envoyaoi volre Manuscrit. Je tacherai de iD*ei
rcadre digne en you« en parlant avec la plus extröme fraa«
cbise. Je me suis bät6 de le lire parccqae je pars Lmrii
prochain pour le midi de la France ouje Tais faire quel-
ques expöriences dans un air plus dense qae lo nolre;
ei malgrö les affaires et les pr^paratifs que n6cessile ce
voyage, je Tai lü, uae scule fois ä la v^ritöy mais arse ^«^
la plus graodc attcnlioo. Gelte attention 6tait forteneat ^^ ^
soutcnue par I« vif inter^t quMnspirent un aojet qii
tienl k des tböories si importantes 9 et un aateur qoi t^-
moigne partout un amour si vif et si pur pour la vöril^
Je puis vous assurer, Monsieur» avec la ploa parfaite sia- |^ i
ceritö, que je suis parrailement satisfait de cet oavrage,
qu1l remplil cnli^rcment ce que j'attendais de vous d*a*
prds ce que je connais de vos talens et de yos InmMrea«
Ol qu'il m'a donnö les id6es les plus nettes et k ce qoft
je crois les plus justes de vos montagoes salifdres. Je
dois reconnaitre en m^me temps que j*y ai tronvi plusieur^
faits et plusieurs idöes nouvelles et tres importantes pou
la thöorie de la Terre qui fait depuis si longtems Tobj^ ^
de mes recherches. Cc nVst pas que je pense procisc — ^
ment comroc vous, Monsieur, sur tous les objets qui son ^
de pure Thöorie; je no suis par cxemple pas encore plei —
nemenl convaineu que les Montagnes granitiques aien '^
cl6 soulevees au travers des Montagnes plus rdcenle
par an efTct soutcrrain. Je sens ccpcndant trös bleu I
force des argnmcnts quo vous employez pour soatenir c
sysldmc; plusieurs d'cntr'elles s*^taient m(^me d^jä pr6scn
t6es k mon csprit; mais j'ai encore des objections et de
dinicull^s dont je n'ai pas trouvö la Solution; ensort
qoe je demeure encore incUcis sur cette grande qaestion/
- 105 -
lirhdein Saasiore sor Ühnlicbe Weise einige andere,
Ictir zum DeUil gebörcadc PudLic besproclieo, sagt rr
litcr : Quanl a la forme derourrage, je vous avouerai
ksncheraeDl, MoDsieur, que j'y Irouve pradigieusemenl de
lies de fraii^ais et que je oc saorais vous coaieillrr
Be rimprimcr saoi Pavoir fait corriger par quclqu'un qui
Wlend bicD la langue; cc o'esl pas quo je suif passioniti
d'uue exlri^iue recherUic el it me sicrait mal de l'ölre
DO de Ic dire; mais il yalantdegcns qui jugenl d'aprt-s
sei ext^rieur, el il scrait si fuit dommagc qu'uo onvrage
•atai excellcot en Iui-mi!me mfritäl ce It'ger reproche.
«ine jo d^sire excessivcmeol qae vom lui duoniei crltc per-
feclion de plus, car il y a bcaucuup de mols qui ne sunt
poiDl francaia, el mt^mc des lournurcs de plirasc qui tia-
qnenl de n'älre pas compriscs ä i'aris, cl cd ouirage
Ml fait pour inl^re^ser les savans de lous les pays du
noDde." Zum Sclilusse schreibt Saussure: „Quanl ä voi
projets pour la rccherchc du sei, je dcaircrais bicii vivo-
ffleat qu'on folreprll le grand puits duut vous parlex;
cc n'e&l pas quo j'aje beaacoup de tat , ä edle coucbo-
profoude de sul gemme, mais r.e scrail unc bellu occssion
de Tairc de roagnifiqucs cxpericnces »ur la chaicur de la
Iflrre et sor la nature de l'iulorieur de nolre pajs. Pour
ce qui est des galleries a pcrcor dans respt-ranco de reu-
eonlrer des sources, je suis convaincu que vou.<t i'ntcntiez
cela inlinimenl mieux que moi. Cepeoilanl je prendrui la
Uberlä de vous proposer moii idue. Sr je devais en percer
ane daus celte iDteulioo, je vuudrais lui faire isuivrc la
jonclion du roc noir au roc gris; parce que si cc roc gria
•rgille gypseux est une esp6ue de vase impermeable aux
eaax salees, elles doivenl glisscr le long des parois de ca
vasc snriout puisque la Torrac du roc noir est ccilo d'un
coiu, ou du moins va cn sc n^lr^cissaul par le bas. Volt
projeli poor la r^onton des Mlinef, povr leur Mfhh
cemeot» poor la perfection des gradaalions el des cottei
loate cette parlie ^eonooiiqoe et praliqae me parait ia*
finimenl bien pensöe, el les avantages en soDt k mes jeai
roath^matiqaement dömontres. Voai aarez rendo uo ?rai
Service ä votre palrie si toqs parvenez ä les faire adopler.
Si cette lettre vous traute ä Berne vons poarlex me faire
la grace de me r^pondre un mot qae je receTni Sanetfi
oti Land! maÜD a?ant mon d^part ; je souhaite Infinimeal
de savoir si vous aarez goat6 les remarques qoe f al prii
la libert^ de voas faire avec tant de Aranehise/* Und ead-
lich Docb als Nachschrift : „On peot onblier lea dioses qae
1*00 a le plus k coeur, poisqoe j^oubliais de voas renercier,
Monsieur, de la maniöre iuGnimeat llatteuse et obügeante
donl vous parlez de' moi et dont vous preuez mon parti
conlre Mr. de Boffon. Je devrais vous prior de retraucher
des ^loges qui sont au dessus de ce que je mMte, mala j'ea
suis si flalt^, que je n*ai pas la force d*eii faire io sacrifice.** Wie
Wild nach solchem Urtheile hoffen konnte, sogeschah eaalich;
nicht nur fand sein Werk überall ausgezeichnelc Auhabme,
sondern es realisirten sich auch die in demselben ausgespro-
chenen Vermuthungen. So konnte er z. B. schon am 7. Sept.
1789 an Van Berchem in Lausanne schreiben : ^^) ,,Vi»us
aurez pcut 6tre appris que j'ai eu le bonhcur do trouver,
par les rccherches indiqn^es dans mon ouvrage et ii peo
pres ä l'endroil ou je Tavais supposö, une tr£s*riche source
sal6e, qui fournit jusqu'ici plus de 230 pots par quart
d*h6ure, et qui conticnl 24 pr. cent. De plus, je vicns de
faire une aotre döcouvcrte importanle pour suppiger k
la d^perdiüon de nos for^ts; c'esl une mine de houiil«
situ^e dans les Diablerets, ä 8054 pieds de roi audossus
^0 Mörooires de la Soei^tö des Sciences physiques de Lausanne.
DI. b».
— 187 —
0 la mer: tue s'iononce comme (r^a-riche; j'sl rnfSDn^
picds «nglais de charhon. c( il sVii Taul bjpn quß J'nle
i 8 toad. J'j fais Iravaülor avtc acüvili^. Aux cavl-
ODS <)c la houillc, t'l josqu'A Itt liantoDr Je 8373 ptcds
>n CBl la rrdte. j'ai trouvä atic immcDsil« df pelHßcalioni
r«i-TaHAc*. J'ai «nlr'autres Irouvc k 8200 picdi an asfoi
[TOS poit»on, mais qiie j'ai mathcQrcuscmcnl d£-ngur6 oii
« d^lacbaol. Vuilä des dccouvcrlc» qui mo paraiMfiil
inlörcssanlps pour rilisloiro nalurcUc , qn'avanla-
[euie* pour ce pays." — Norh In gegonwürliger f.c\l
Kird Wild* Werk geachtet, und ich Treue mich dai Ur-
Bil Fror. B. Binders Über dasselbe liier ciosrhalteti la
kiacn ; er schrieb mir am 26. Juni ISbi : „Dtr Essai tur
tnOBlagne «aÜf^re du Goavcrnemenl d'Aigle sl^hl auf
ir Holte der Wigsenachaft jener Z<-ii, und UnsI sich, uline
BrdaDkell zu vrrden, den ungefähr lu ßleirhor Zeil er-
lieneoen Voyagcs von Saustaro znr Seile alollcn. Der
r«rfBS*er isl vrrlraul mit den damalt herrsehenden gfu-
b(isrhea Theorien und hekcnnt sich (pag- I6umlt!l6) zu
tB*ichlen über die Entstehung der dcbirge und der Quel-
lt, dia wir auch jetzt noch als die richiigcn belraehli-n.
lern, anter den zum Theil hochvcrdimten Verwaltern
■r SaJxwcrke. hat er gesucht zu deullich<^ii Vorsleltungi-n
Mr die gpotogijehe Buichaffenticil der ticbirge von Bex
|R (elan^eo, und, «bgli-ich ilun diesi nur in sehr beschriink-
Ifastte gelingen kunnlc. verdanken wir ihm die Kennt-
et der Vrrbreiluiig des G.ipsea nach Val d'Dliers und
ki> Dach Kralligen am Thunersee, der engen Verbiadnog
Salzquellen loil dem Itoc nuir uder Anhydrit, da*
Vorkommen vun l'elretacten in den umliegenden Gebirgen.
Ab nirbreren von Ihm angerührten Fundurlcn h.tt man
fUerdiugt iu ua«ercr Zeit vergebens nach den Pelrefaelcn
|ua4'bl, die nach Wild dasribst in grosser Menge lor-
rii
~ 168 —
kommen sollen» so in V. Ferrex and anf Ghämossaire, ond
man möchte fast glauben der* Verfasser habe sich |e-
lauscht, oder sei von Andern gelauscht worden. Das Be-
streben sich über die Verbreitung der Felsarten seiaer
Umgebung zu orientiren führte ihn zu dem Versuch eias
geologische Karte der Gegend zu entwerfe n* eine Arbeit,
deren Unterlassung Yorzüglich Saussure es zuzuschrcibea
hatte, dass seine Tieljährigen Forschungen nicht den ge-
wünschten Erfolg halten. Die Karte der westlichen Schweif
in Gruners^^] Eisgebirgen (1760) ist der ersle Versodi
das Vorkommen you Mineralien in diesem Lande durch
Zeichen anzugeben, und blieb sehr unvollkommen; die
Karte von Wild aber bezeichnet, wie unsere neuem Kar-
ten, die Verbreitung der Felsarten durch Faribe«. Die
ihr zu Grunde liegende topographische Karte von Bote-
r^a ist zugleich die erste auf genauen Messungen be-
ruhende, die über einen Theil der Schweiz erschien; die
Reduction auf den kleinern Maassstab fertigte, als noch
junger Mensch, Samuel Grüner^) aus, der später unler
der Helvetischen Regierung die Oberleilnng aller schweize-
rischen Bergwerke geführt hat. Den Ilanplinhall des Bu-
ches bilden salinislische Untersuchungen. Der Verfasser
bekämpft die älteren Vorschläge von Hrn. von Beust und
Haller, ohne jedoch seine eigenen Ansichten klar und be-
stimmt aus einander zu setzen, was ihm auch später durch
Slruve zum- Vorwurf gemacht wurde. Wahrscheinlich
halte aber Wild selbst sich keine feste Vorstellung über
die Verhältnisse des Satzgebirges zu bilden vermocht
Der ganzen Arbeit wurde zur Zeit eine grosse Bedca-
2*) Qotdicb Sigmund Grüner von Bern (1717—78), vergl. LauUr-
urgs Taschenbuch auf 1853.
23) Derselbe, von dem oben ein so schöner Zag berichtet werden
konnte.
— 169 ~
g beig«lefl. — Dem eben besprochenen Essai folgte
in nocli ein ^*)
lecaeil, conccrnant les mines de sei ol lea Satinea, par-
Icnliöreaient cellea du Canloo do Bern«. Cah. I. 1792. 8.
ihrscbeifllich beiog sich der durch seine mechanischen
iriflen lo vorlheilhan bekannt gewordene Lanfsdorr
'. iittei Werk, als er ihm am 16. Oktober 1792 aui
nbruon ichricb; „Für das sehr gütige Geschenk d«a
len HcflcB neuer Abhandlungen, danke ich ganz gehör-
ul, es war mir sehr wichtig, und ich schob keinen
genblick auf. es aufmerksam durchzulesen, sobald ich
crhieJie." Er Tügte dann ouch die interessante Nolix
i: „Ihre IrefflJche Schrift sur la monlagne salifi^re ist,
I IbDcn vielleicht schon bekannt sein wird, von einem
nn in Sclimalkatden in's Teutschc übersetzt worden,
n IFnglück fällt mir sein Name nicht bei." -~ Es scheint,
U wenigstens auch noch ein zweites lieft von obigem Ite-
lail erschien; denn Piciet schrieb ihm am 12. Okt. 179&
Genf: ,,llien oblige, mon eher ami, de Votre envoi k
■lumicD. J'ai profitä de l'occasion puar lire le 2* Cahier
j m'ctail iuconnu et qui m'a donn^ beu da vods plaindre
de vous admirer."
> Haas Iheils Wilds A mtsthäligkeit, (heils «eine wiueo-
taftlichen Unlersnchungen ibn öfters za kleitiern und
biern Touren in die .VIpen veranlassten, ist ganznalUr-
k. Er sagt auch selbst in einem Briefe, den er am 19.
fuM 1783 aus Bex an llopfoer'^) über geologische Be-
■rbluu^en schrieb, wi-lche er auf einer kurz zuvor in
i Thal von Auit.i und anf den grossen Sl. Bernhard
X) mir cbrnMIs »ur aiis ElalihdVi SuppUmrot lu [.t
MM £«H0tilrneB Werkvh«n.
^) MtMia rar d'M NMarkDiula UclvcUsni. Bund II.
Brra. nillhcil. Not. und Dcccmbcr l^aii,
= 4W =
«Ofg^flilirtan Rcita («m^oht hatle, dau w 4m l^oalerMf
jenem Berge seit 20 Jahren sehr oft besiiciii habe, ^— ■■!
«OS ' varschiedeBen Briefen an ihn gebt hervor, dats ssiae
Wdhnang in Bei ^) oft der Sammelplala ron aaisaadcs
Facbgeaossctt war. So war z. B. 1796 der obea sshsi
ervabole DolonHe« bei ifaaa» and bald daraof (an \k
aeplembeF 1703) schrieb ihm PicleC: »^ai enle plsUr
de gardev DoIoinieQ ohes moi dcpais soa retoar jasi|i3
demaip qaHl noos q«ilte. Nons Apron? oms bb rogvel ift»
ciproque k bobs siparer« mais c'est daas i>apiraoee U
Bous revoir et Ae faire nne assea grsnde toonate aa^
aemble Tann^e prochaioe. Combien je döairerais qoM foii
paissies 6tre de h parlie ! Noos irens sagOBienl« en Pira
4e iafnille, et sVI plait k Dieo, personne ne ae feslera k
fitä ni le genoo. Je sonhaite an resle qse Tolre geeoa
soil anssi bteo qae mon pied qoi est bien gBtef«** IM
in demselben Briefe findet sich die iBteressaole Netis:
>,Je viens de faire connaissance afec on Qaron de Haaif
beldt, Conseiller des Mines du Roi de Prasse, jcanehonHae
d^ane instruotion rare et d'une activitö meryeilieBse. II
fail an voyage scicntifique el a des connaissances tröi
approfondies sur (oales les cxploitations. Je ferai en sorie
qa'il voas yfoye. II connait vos oayrages et d^sire beso-
coap voir Taatear.** — Am 18. Aagaat 1786 schrieb Pictct
an WiM : «,Nous avons ea derqiöremenl la Tisite do graai
Lalande qoi est dans co moment k Chamonny« je Tai beaa^
eoop soignd. Noos sommes en connaissance depoii SO
ans. II rcvient Samodi soir et passera le Oimsnche id
Si vons vouliez le Tcnir voir, voos seriez k temps.** Ob
Wild der Einladung Folge lebtete, weiss ich nicht.
M) Wie spftter, bei der ^össern ReistlMt aalfirlioh MMh ia ^rSsse-
rem Haassstabe, dieJeDi|^o Charpenüer*«.
ADcb tlaige ({rüsscrG Reisen konnl« Wild ausrährfln.
a erhielt er «m i. ian'i 1780 eincD Fast Tür eine Reise
ach DcuUcbland und Frankreich, lo der ihn thoils <l«r
iMihlBis seiner verstorbenen Scliwicgeroiultor, Iheils der
Vonsch einige autwärligc SitllBcn und itergwerke in bc-
adien, Ternnlssale. Seine llei.<erou(e liabe ich jedoch
bl anfgcfunden, nnr so viel isl klar, dass er im Juli
10 in Uagdcburg war, durl mit seinem Erbe Schwierig-
Icn halle, Qod dadurch verauiassl wurde, sich direcl
Friedrich den Tifossen tu wenden, dem er gleichieilig
ige Bemerkungen über die Preussitciicn Saiiaen mit-
alle, ■oroenttich über VerbcsieranKen im DradireB. Er
llell Tolgende Antworl: „Au CaplUine Uernois de Wild
iagdebuurg. Monsieur le Capilaine de Wild. Je ne
reis, k la T^rilä, vous dispeuser des droits de la Suo-
■ion de vulrc Itelle-nierc, la vcuve WieskolTski, u6*
Fellcnborg- Lenr perceplion esl r6ciproqueaionl ^la-
• enlre Hes £lal« et leg Canlons Suisses, et les sujels
t dcraiera ne peuvcnt prelendre h un b^n^ßce, qui esl
lue ■ mcs propres sujets, l»rs(|u'ils rmil des h^rllagei
Sallse. Mai», si vnus voulei. avani de quiller MetiUH,
tir k-i Me pr^^scnter vos observalions sur uue braoch«
wid^rablc de Ucs revenues, dunl vous faües menlion
M volrc lellre du 13, Je vous en accorde \a permixsion:
m allendanl Je pric Dieo, Mr. lo Capitaine de Wild«
11 Vous ait en sa sninte cl digne garde. l'otailam ce
Lde Joillet 17K0. Federic." — Wild ichrieb liieraarwle-
kf BD den König und erhielt die neue Anlnorl: „Au Oapi-
Rerndis de Wild. J'ai recu la lettre quo vous venei de
-e el vous rcmcrcie des bonoe*)nlenlioas<|uevuusa«ez
intes rnellc. faisanl pari de voa observalions. Vous inc
le> plabir de vous annoncer ä Derliu au Grand Uirocloire
le Defiertcme&l du Mloislre d'Elal ilaroo de ileiuitx,
I
4
— 17» —
aoqoeK tA rabtence de ce Ministre , J'ai doooA ordre de
recevoirloas lesd^UHs eC let öclaircissemeDts qoeYOOsseriei
dans le eas de vouloir doneer tor los Salmes de Salu. Sar
ce. Je prie Diea qull Touf ail en sa saiote et digne gardt.
A Potsdam, le 7. d'Aoast 1780. Frederic" — Die Folfe
war, dass Wild wirklich nach Berlin ging, an li. AogoH
eiogeladen wurde, einer Sitzung des Bergwerkdepartemeals |c
beizuwohnen, und dann noch mehrere Tage mit Oberbrrg-
rath Gerhard etc. Yerhandelte. Auch sonst machte er ii
Berlin Besuche , war unter Anderm bei Director Herisa,
nnd machte bei demselben die Bekanntschaft des nameal-
llch als Begleiter Cook's bekannten Johann Reinhold Fon-
ter. Er scheint auch in Potsdam gewesen, aber darcho eiae,
wahrscheinlich seine Eröffnungen scheuende dritte Persoa
verhindert worden zu sein, mit dem Könige in sprechen. We-
nigstens schrieb der Abbö Du Val-Pyrau am 13. Aogust aoi
Potsdam an ihn: „Volre röception ä Berlin me faitd*aulsBl
plus de plaisir qne colle qu*on vous a fait k Potsdam n*^tsil
ni analogue ä Tbonn^tet^ de vos vues, ni conforme anz inten-
lionsduRoy qui personnellement accneille Thomme quiveot
le bien et dit Ic vrai. Je n'ai pas en de peine ä amener lacon-
yersation k votre sujel, leRoj lui-möme, Monsieur, a com-
menc6 par parier de Vous. Sa Majestö a lü et senti votre lettre,
et je ne doute pas qua la personne dont vous avez k voos
plaindre, o'ait eu une legon digne de sa politesse. Noas
avons saisi, Mr. Catt et moi, Toccasion de dire cc que noas
en savions« Le Roy est instruit dans la partie qui est la
votre, Monsieur, et il est bien facheux que vous n^aycz pa
commnniqucr vous möme vos id^es ä Sa Majeste. Faites
en Sorte qn'elles lui parvienncnt.'* Die letzten Notizen
über diese Reise sind, dass Wild am 8. September wieder
in Magdeburg war und mit der dortigen Oomänenkammcr,
behufs Untersuchung von Soolen und branner Erdkohle
unterhandelte, — endlich daselbst am 23* Sept. vom Berg-
- »7» -
tdeparlctncnt in Berlin ein Dankschreiben für seine
mDchong der Schöncbeck'scben Soolc erbiclt. Wel-
1 Rliciwcg er nahm, — ob er nach England ging, und
h •cinftn ursprüaglichcn Plan dorch Frankreich zurück
tte. etc., raoss nnenUchicden bleiben. Eben so wenig
■s ich über eine zweite Reise nadi UculscfalaDd za be-
llen, für welche er am 7. Juli 1794 einen Pass, and
I der Bergwerk scommission eine Empfehlung xum Be-
b der „Salzwerkß zu Hall, and anderer Werke Dealach-
1«" erhiell; dass sein Pass am 14. Juli in Feldkirch
rl imrde, gibt immerhin Zeugniis, dast diese Reise
iklich von ihm ausgeführt Murde. — Aus mehreren
ftta gehl Tcrner hervor, dass Wild mindestens einmal
b England reiste, und sich dort viele Freunde erwarb, -^i
»diricb Dacosl am 10. Juli 1777 an Wild nach Aigle ;
will givo me thc greatesl Pleasurc imaginable lo hear
I po( j'our propoaed Plan in Execulion pray give me
etrliesl Inlimation you can that 1 may mect You at
Sbore, and welcome you to my naiivo coontry." —
ce schrieb am 12. Juni 1781 aus Cambridge an Wild:
ilhing howewcr matcrial bas happened in that way sioce
id ihc PIcBsure of seeing you al Cambridge; cscepl
Bcd tho appearance of a new Star ^) which has causcd
frut deal of Conlroversy between Ihe Frencb and Eng-
,") WiU'it noch lobgnJcr Herr Sohn Luilirig sobrigb mir äher dl«8«
■ : ,,I1 fnt ca Atlcmignp, je oroU cntr'nutrc en Pruste e( y bu~
B ^ntl^D« (fmps. Do lii Jb ne saU x'i rtpr^s itre rcvenu en 8ul*s'
^AMetcmnl It pMW en Angiclarra el y r*»!» Iroia »ns enTiron. Duis
lilnnj» It est rc venu, quaoditB iii emplayj sui Halinei.m'eitineoaiia."
IJkhro AufenlluUin KugUod tvdssM ich >bor ■irgenctsunteriubriocrn.
M Ul mir»» wafar«cheinlichalcn, d«s8 Wild ITTT nach ICDfUid Kehen
it, daran terliindert wurde, und cral ITM von Deuliohlind aber Harn-
IBntUnd reUlo, wo er dann biiolii^ten« bin Vrülijahr 1101 blieb.
■tar d*r roa Herrsohel am 13. Oläri 1781 enldaskte Unaat.
- 174 -
lith Astronooierp, tbe former contendiiif Ihtl il ig a Mf
Planet and the latler thal it is a Comel.** RescwUs acferiril
in einem, Coovenl de Bergue le 2S Avril 1781, datarUi
Briefe : i^Votre leltre, Monsienr, ni*a faft an plaiiir scmMi
ayant apprit par eile qoe Vova 61ea heareaaenieBt de w^
tonr chei Vons, et qbe Voos avet M trda salisfail dn lev
qoe Voos afei fait en Angleterre. Je Voos soiadeBiM
trös Obligo de la peine qoe Voos Voos 6tea donnte I Oi-
ford en tranicrivant on passage de Botee concmailli
natore des chiffres, dont Eociide et lea aocieo« Gteat-
tres se sont ser? is, et Je Voos en marqoe d*aatant plos de
reconnaissance , qn*il Voos en a coot6 beaoeoap de re-
cherclics .... Qoe Voos avei M6 content do la misoa
de BQscb ä Ilambourg, et des personnes dont Vooa j afei
fait la eonnaissance, ni'a inlöressö d*antanl plos, qoe fsi
CO des remercimens anssi do l^aotre part de .lenr aroir
fait connaitre ono personne de Votre carscttee, et poar
laqnello ils ont congo et conservö one estime des ples
▼raies.'* Endlich ersochte ihn der dorcb die nach ihm
benannten Lampen berühmte Genfer A. Argand in einem
ans Paris, wo er eben mit MontgolSer Versoche über Ae-
rostatcn machte, ^9) anter dem 23. Oktober 1783 geschrie-
benen Briefe »m Empfchlongcn nach England: „Je tous
prie donc, eher ami, de m'envoyer qnelqoes lettres de
rccommandalion poor vos principaax amis, je me repose
ä cet ögard snr votrc amitiö et sor la persoasion oä voos
dcvez ötre' du bon osago quo j'en ferai. Combien poar-
tant ne vaodrait-il pas mieox encore qoe foos possiez
S9} Vergl. die von mir in der VierteljahrBBohrift der Natarf. Ges.
in ZSrieli miti^etheilten Briefe Ar|^nd*8. loh erw&hne bei dieser Ge-
lei^nheit, dass ieh in dieser Vierteljalirssehrift nacli nnd nach noch ciniire
andere AassAge aas Briefen an Wild pnblioiren werde, welche icli liier
■leht mehr nnUrbrina^n konnte, nnd dooh für gaii drvekwfirdig halte.
iftlet de la cireönslance poor efTecluer Tolrc projcl d«
fh'Oir rAoglelcrre. ce poorrsit Tons 6trc ausüi BTanlageQx
I foi'ttmä pOor moi. Je tous dcmandc une loDguo lellrc
t eonlienne leg tostmclions BDr la mani^e de virro la
bis cO&leu$e. les osa^es etc., cn uo mol ce i|ti(t VOM
t obiervL" Genauere Noliien über diese Reise hüHa
' aber ebenralls.
' WHd balle eine grosse IJcbliaberei für geodalisclitf
BStranomische Insirumenle und Beobachlangen. —
K(e tfch auch einen recht schönen Vorralh von craleren
j^«tchafrt. So erhielt er t. R. 1780 von Brahdcr in Aogt-
; ein magnel. Declinatoriitm (36'/i fl.] und einen Mess-
I «atomi ZubehOr (l^Vii Louis neut); Brander schrieb
PBCiiehtin^ auf lolzicrn: „Wir versprochen ans auch
1 diejenige Zurriedcnheit von Ew., wie von dein Herrrt
m»iot Jezoler in SchafThaussen und Hrn. Pfarrer Wasei*
^Zarich.*' — 1783 sandle ihm Ilöachel 3") eine Sammlang
I Markscheide-Instromcnlen (IIHngccompass, Winkel-'
Ijlser, Eisenscheibcn, Transporteur etc., zusammen für
» fl.) und schrieb ihm dabei anter Andorm: „Ich mos
Pnehco, dass ich gerne wo möglieh Verbesserungen Oder
Vetze an schon bekannten Tostromenlen anbringt, well
I mir vor einer Sache eckelt die ich machen soll, wenii
In weis, dass sie besser sein könnte, allein bey den In-^
(himcntcn der Sublerranea lasse ich es wohl bleiben,
lein sei. Schwiegervater wollte einmal die absurde Sprache
\lbr Stunden abschaffen, nnd theilte die Markscheide-In-
lÜTimeiite nach Graden und ihren Zwischentheilcn je nach-
ihta es die Dinge litten. Diese Werkzeuge kamen nach
bltcoplan in Böhmen, und er erhielt eur Dankbarkeit die
Böge: Führen Sie lieber eine dcoc Sekte ein
I
») BrmderB SflhwUBerBolin, Miiarbeiter und Nachfolscr.
— 176 —
Bvr lassea Sie den Catochismain der Bergleiile
UDgeschoren; denn diese sind io ihrem Uand-
wcrckerischeo Sladioeiomalso erbosal, daii
• ie denNeaÜDg, Erfinder oder Correclor
nicht nach Graden, sondern nach Standes
Tor seine Bemühungen karbatschte n. Der Pi-
lotte, der Bergmann und ein Jäger lassen schon das Bist
vor ihrer Slime sehen, wenn man onr ihre Sprache eorri-
giren will. — Mit 1000 Vergnügen will ich mich üher du
Hygrometer von Ew. Hochwohlgeboren hermachen, mt-
chen mich Hochdieselben nur mit selbigem inerst recht
bekannt, es sey durch ein gutes Modell oder eine ichte
Zeichnung. Alsdann geben Sie mir Hochderoselben in-
nere Gedanken an, die exequirt werden sollen. Ich werde
sodann die Sache recht durchdenken, und über diese Ma-
terie ein mehreres frey und offenherzig raisonniren. Je
küzlicher eine Sache ist mit desto grösserer Freade be-
arbeite ich sie. Eine Arbeit mit der der Geist stets be-
schäftigt seyn muss, halte ich vor Wollust Ich freue mich
auch schon auf die Hygrometer-Historie recht kindisch."
— 1785 erhielt er einen Theodolith von Hurter in Lon-
don , der ihn auf 864 Livres zu stehen kam ; Hurter ^
schrieb ihm : „Cet Instrument a toutes les perfections qoe
vous d^sirez et est plus compict qu'on ne les fait ordi-
nairement parceqoc Mr. Argand mc Ta recommandA en me
faisant voir votre lettre qoi dil qoe vous ne regardiez pas
ä quelques goinees de plus pourvu qu'il soit aussi bien
quc possible. — Je tacherai et je serai extrömement charmc
que peodant mon sdjour en Suissc le sort mc procurcra
rhonneur de votre connaissance personnellc/' — 1793 er-
hielt er von Gary in London „A best 12 Jnch. Sextant
^31} Wenn ich nicht irre, ein geborner Scbaffbauecr.
IW-
nerj 10 second." 117Va Pfd. Strig. ohne Ver-
:,flnd Porlo). — Ausserdem bcsass Wild ein gros-
Tclescop voo Ramsden, einen vorzüglichen Cbrono-
W, ein NivclIiriDSlrotnenl von Brander, mehrere klci-
} Sexlaolen, Itaromelcr, etc. '']
DeünjIJve ResullBlo von Wild's JteobachluogeD sind
olcbt bekannt , — eine frühere BretleDbeslimmang
Bern sasgenommca, ^'') welche erders. Essai beigc-
laen Karle zu Grunde legte. Dagegen geht aus einer
le von Briefen seiner Freunde Tralles in Bern, Fielet
rcof und Feer in Zürich deutlich hervor, dasa er seine
romentc nicht im Schranke stehen liess, sondern Bio
ig tu Beobachtungen anwandte, welche er mit ihnen
linscble; dieselben, sowie Wild's schon erwähnter.
f an Uopfncr zeigen auch, dass er seine Instrun^enle
Reisen mitaahm [sogar auf die Pointe de DrAne), und
paphiiche Ortfbesiimmungen machte. Tralles daokl
widerholt für Millheilong von Beobachtungen, criti-
dieselbcn. bespricht mit ihm verschiedcno Bcobacfa-
[laielhoden, verabredet correspondirende Beobach-
[en, etc. So sollte z. B. die Sonnenfinstcrniss von
Iptenbcr 1793, bei der die Sonne karz nach der gross-
|) Heber i»M epitrre Sehicksat rilpser iDHlrnmcnle rrt'itt Ich Pul-
• I Dm DteliDaloriDniHuiitB vun Wild's Enlicl, Rudolf, der Slcrn-
I tn B«rii gvK ehe Rill, — der Sctlant von C»ry i*l Kceenwirtif im
I» VH Pr«r. Wild ia Zürich, — d» MvctlirinatruRicut hU dia
icb« Itealschul« Id Bern ^fknuft, — ciaeii der liliincii SeiUnlcn
■4olf Wild mit nach Grifolicoland genommen, ciai^n BiiderB hat
Ka«h in Bern , — einen Knj;Iiselicn QueckBÜberhurixant btillli
pti die BersmannR-aaitsKole habe ioli Hrn. von Mortui abeetrclen.
r>m SehrelLMt« den Tlicodolilhen, Tdei-eop», Chrunumoler», cto.
iah täettt».
Br arklatt mil oineni T ifilliecn Soitant von OultsaJ «i
aoh Btalt XVII.
ton VerSüsleruifg eolminirle, in Bern and Kex btobachlel
werden, und Tralles hoffte namentlich aus der »«Dilfoteiu
der ZMttfn Itlr die Appnise des Sonifea- nnd Uoadrabdes
arä Mcrldiartfaden" interessante Resultate m ziehen. Aber
der Himmel hatte es anders beschlossen. ^Jb irof der
jämmerlichen Finsterniss", sishrieb Tralles eidige Tage
spater an Wild, „von welcher ich nicht einmal die Flnster-
niss habe bemericen können, wie mehr Leate bfer, welche,
wenn nicht die Astronomie sich in ein $o glaabwürdigpi
Ansehen gesetzt hätte, sie schlechthin wQrden geliagoel
haben. Herr Hasslcr '^) hatte, nm sie bei mir za
beobachten, seine Rückkunft ans Paris beschleaniget, wel-
ches also v^ergcbene Reiseile war.'* — ' Am 8. Mai 1801
s6hrfcb Tralles an Wild: „Könnten Sie sich noch des for-
züglichen gifographischen Besitzes des Wallis versichern,
bevor es unsere Herren Nachbarn an sich reissen ? Es
wSre so schade, wenn Siö in Ihren ffir dies Land onter-
nommencn Arbeiten gestört würden. Acli wie schade am
unsere schönen Berge in dieser Gegend f**
Von nicht gewöhnlichem practrschem Blicke zeugt
Wild's
Möffloire sur rrnsufissnce des instromens ordinaires dont
se servcnt Ics Ing<'nieurs des Mines, et sur les moyeiis
de les employer avec plus d'avantage dans les Operations
giometriquos, sous tcrre. '^j
Er tadelt in demselben namentlich das unbeschränkte Zu-
trauen der Bergleute zur Boussole, und deckt verschiedene,
von ihnen nicht beachtete Fehlerquellen auf — fo z. B.
i^} Vergl. über Hasslcr mcino Aufsaiio in LaoCcrbarss Tasches-
bttoh aaf 1866 und 1856.
^) flistoire et Mömolres de la Soei^t6 des Sciences physi^aes de
Lausanne. Tom. H.
~ m -
(nbgcsrhcn von den mit einer (ragen Nadel vcrbondcnen
Fehlern, dvra dnrch Plne bewegliehe Nadei entf (eilenden
ZeilTcr1"s(e. der uU lehr starken tüflichen Varlalion etc.,
ile er Pbenfalli näher bespricht) den Rinfluss des Rlcc(rfi(li-
werdcns des Deckglases beim Abreiben desselben auf den
8Und der Nadel. ,,Si l'ing^niear des mincs", »af\ er,
„IravHJlln dans des minesIsSles, oCi des eaut de tcmp^rs'
t«res dJIT^rentes, dfgondml de (ous cMii; le verr« de
u boussolc s'humcciera, se salira, sc convrira de vapenrs.
dODl il n« se d^ÜTrern qu'en le rro(lan(. S'il i^nore la
eona^qaencc de gc (|U*il fBi(, il observera sa bonssole et
Birqnera un angio errond. — Apr^s cela je laisse joger
\t \m conüance qtie m^rilenl les Operations de ces Inge-
levra empiriqucs des mines, que les Allemanda nom-
iCQt tirä) da coirl Non senlemenl ils lövent leurs plSns
r^c U bonssole, mais ils les dressent mdcaniqoement
rec «11«. Cependanl un de ces Messieurs m'a hardlment
■mrfi qa*il n'avail eu qae 6 pooces d'erreur dans la rrn-
>n(ra de dem gal^ries percöes en icrs opposä an IraTcra
'une montagne sur 2000 loises de Ifingoeur. Si la choie
Isil «raic.ye croiraia iju'une divmM veilie sur Ua sots oontin«
w i«*ivrognfs €t sar Uji ntfanji.* Es würde mich za weiirüh-
rn, in Detail lu leigcn, wie Wild durch Geduld. Sorgfall,
ktilvciSG Ersetzung der Roussole durch einen Goniome(er,
Ic. die Messungen zu verbessern sacht, in Anwcndang
M Grondsalics „qn'il Taut plnlA( chercher & perrectionncr
I maat^re d'empluyer les ins(rumens connus , qne dVn
ivnler de noaveaux", and orwithne nur noch folgende
lelle:. .rf'eus occasion de levcr le plan d'unc mtne, il y
dcax ans ; l'id^c mu vin( de faire Icnir dcrrii're la lampe
|0l £lai( lobjel sur lequcl je visai) une graado feuille
t papier blaoc, alia do ramasser suffisamment de rayons
e lamierc pour m'eclaircr. CeU me r^ossJI il bien
I
— 180 —
qne je levai sans difficoii^ an plan aaiai conaid^rable mm»
lorre par ce niojen." — Von ninderem Bdaoge ist WiM^
Memoire aar la maniöre de lever iea plana ilendoa, foK
cartea g^ographiqaea, dana Iea paKa h haatea moBtagn«
et ä gorgea ^Uroitea.**)
Dagegen hat aeine kleine Schrift
Baaai tar un Prototype d'nne meanre nniveraelle. Sniri
d'an easai snr une mesnre g^n^rale appropriie k L^Hal-
vitie. Lausanne 1801. 8. '7) *
hinlängliches Interesse, um etwas einläaslicher besprochea
la werden: Bei aller Anerkennung, welche Wild dem
metrischen Systeme oder auch einer vom Seknndenpendel
abgeleiteten Einheit zollt, glaubt er, dass doch beide für
ein allgemeines Maass noch zu wünschen übrigen lassen,
denn, sagt er: „Par mesnre universelle j'enlends celle
qui est adaptöe h one base rigonrensement d^lerminable
aur tonte la terre habitable.** Er glaubt ein solches nor
in der Sonne finden zu kennen, über die er sich folgender-
maassen ausspricht: „IIa ö(er6vdr6 comme Dien sopröme
par toutes las nations dans leur enfance et beaaconp Tho-
norent comme lel jusqu'i ce joor. Cest Fötre visible
le plus brillant et le plus bicnfaisant de la cr^ation. La
magnificcoce et raclivite de cet (Buvre Ta fait conrondro
avcc Touvrier par les hommes encore simples et igno-
rants/* Wie übrigens Wild glauben konnte, in dem Durch-
messer der Sonne, ein von jeder Wilikühr freies, und dco
von ihm selbst gestellten Forderungen entsprechendes
Prototyp gefunden zu haben , ist mir beim Lesen seiner
Schrift nicht recht klar geworden, sondern ich stimme
^} Ebenfalls Mömoires de Lausanne. Vol. II.
^) Ich habe diese selten gewordene Schrift ans der reichen Samm-
lung des Herrn Grossrath Laoterbnrg in Bern erhalten, und benotie
diesen Anlass, ihm dafür bestens xu danken.
— 181 -
|M« mM PicM ibereiB, der ibm am 6. April 1801 tchrfoli:
Jie «'ai pofnl ea enoore assei de ieoips poor lire la bro*
chore &wte rellcBlioa q«*elle mMle. Tai tealeaieBl vft
^«e VOM preaici le diamtoe do aoleil poor protolype.
L*id^ Be temhle inginiease, mala je n*en con^oia paa
diaiiBctencal rapplicalioii, et il ne tenble qae ? oai n'^ies
paa lo«l-ä-hil aaaei eiplidte ior cette parlie ; car il faQl
loojourawiiolenB^diaire qoelconqoe entre le aoleil eircBil;
et la Batvre, la poiition de cet inlermödialre , ramine la
pr^caire dana k prototjpa et le fait retomber dana
riBcoaTtaieot de loot lea avtrea et da prototjpe francaia
ea particaUcr.'* Dagegeo iat im böcbaten Grade bemcr-
kewwerth, daaa Wild in dieaer Schrift bereite deo practi*
achee Toracblag macht, io der Schweif einen Fuaa
TOB drei Deiimeter einiofübren« den Xürkb
nahen achon beaitie, ^) — und man kann et nnr bedeu'
em, daaa er nicht damala achon, wo eine aolche Verüfid«'»
Tumg gani basondera leicht zu bewerkstelligen gew4'»rN
wire, anfenommen wnrde. Eine atürmiacbe Iniwerka«'!/'
nng aeinea Vorschlages wünschte übrigens Wild salbet nl< M,
denn er aagt: ,Je tiens infinemenl ä la aiaspli^tir •^iH^i^'
tMstiqne des Snisses. Ce caractere oation«! a ^t« «i'grad4»
par la r^tolntion; ce n'eat pas une raiaou pvvr l'i «#•»«#
darantage. J^aime an contraire ä me fi^dter, qv li ^i-v< m*
relever par le menagpmeot de h'-h ^»-f !••«»., un^t§** •'♦H
pas en reoTersant tontcs W id»**^ rr*;u«'» *' t^/vu». Utt
habitodes, qn'on ▼ par^ieudra. l>ai»» i^ «»-/i»«i« #»i"###'l
coDune dana le pfayaique tout ^i U* , *'A «*<>»•» m«' 'h* #'Hii|.i
Ics chalDons ef&eulielfc 6vh io« • • y^s^* v' w.j.h'm mw»* ti-
TOB ykWi n fTiBMc «!*•••:* . w^.'^.rui»»' '^"^^ '"■ * ' • ■■^■
TOB der nBDde««<^nMMINIi^ fM a^ I^mM** A'f/'/'-'/ "fr ' '
— IM —
carad&re nationaL Les meiUTts et tea p>Ma UetMotdlt
ai pröa k la propri6l^ et ans aaeieonea babilttdea» 4d*^
ne saorait proc^dcr k on chaogeopent, toot UidiapenaaUe
qa*il eM, ^vac Irop de prodeuie; et le tnoiaa ^ooafeum
a^icarter des iddes re^aea, aera lomieui.^.
. Ob Wild aidi bei den erateji UoleriqchoBgeB IBr die
Slmplon^Slraase ipetbätigte, ial a^r Dicht, bekannt; aber
fast möchte ich ea ans folgender Stelle einea Briafea Ter*
mulhen, den Pictet am 4. März 1801 aia ihn scbrieb: «J^ii
beaacoop vü ici od peraonnage qai anrait pA me doaaar
de voa nonvellea en di^lail» aaus qoi a'tn ett biea doaa^
de garde, et pocur cattse; il Tonlait» je oomprenda, ae part r
des plaroes do pan. Qoanl k la roate doat totfa parift,
c'eat lui qui Va ißrocie^ triveUe, etc. II a toal vA, loot
fait, tout iDYent& Voua devioez qai c'eat.^) — Gette
miftme roate mc semble d'on maavaia angnre pour le sort
fytar du pays de Vaad« qai est malntenaat aar le paasage
et qa'il Taudra par oonsSquent i'approprier , eomme ob-
jet k noire coDTenaoce« et compris dana lea limües
naturelles, — ä cela pria noas ne scimmea point con-
qodrans ; noas ne faisons la goerre qoe poar le bonboor
et le repos des peuples, elc/' ^°) — • Wie dem übrigens sei,
jedenfalls besass Wild einige Einsichl in Ingenieararbeileo;
ea geht diess nach dem Urlheile eines Fachmannes aas i.
Abhandlung
Vorschlag zur Eindämmung des Rhodans, und selbst zn
dieses Flusses nachmaliger SchifTbarmachnng, von sei-
nem Ausfluss in den Lemanner-See bis oberhalb Brieg. ^^)
39) Ich kann es nicht wohl errathcn, — aber es gibt noch jel'.t
solche Käatse.
^} Bekanntlich war Genf schon im April 1708 Frankreich einver-
leibt worden, nnd Pictet spielte seine neuen Laoilsleute |^t.
41) HöpfWer, Helvetische H^natsehrift. 1800. Heft 4.
- m -
;}ich N^Tor^ Wild stand damals al; KegicranBSFoffl-
iär im Wallis, hielt sieb darom für doppelt verpflitU-
d«r Noth dieses Landes abzuhelfen, und glaubte, da»».
iQ eine Aclicngcsellschart auf seinen Vorschlag cintrcicu
[de, Land und (iescilschafi gleich gut fahren Lüonlrn.
'as aber auch das Schicksal meiner Wünsche und Daci>
< Verwcndens sein mag", schreibt er, „so wird mein
Itrctiea immerhin unverkennbar bleiben, und jeder bii?-
■e WaDiscr wird Ticileichl, wenn nichts mehr von mir
ifl. sagen: Er Icblc unser Freund."
Ums überhaupt Wild die Nothslände seiner jewciligcu
lyebung zu Herzen gingen, und er keine Uühe scbeulr,
>n sludircD und an ihrer Bcseiligung zu arhcitan, sieht
D schon ans den Abhandlungen über die Kröpfe oud den
iliniimns. welche er*-') an die Royal Society undlr,
'ea Mitglied er gewurden war, ^') — noch dcutüciier
T 401 der sehr mühevollen und untfangr eichen Arbeil
Essai sur l'etal de la populatiua de la paroissQ d'Aigle; "J
»on einer Ueugc von Goburls-, Todlcn-, clc Tabd-
begleitet ist. Ich führe aus diesem Essai, dessen citii-
iliche Behandlung mich zu weil führen würde, nur
(RUdo Stellen an, die den Geist beiiichnen, weliher
demselben wehl: „Ajant elö li^uiuin oculaire pondJi;U
Dombre d'annecs, des miseres uccaniunuces par dt'
ries maladies, dans la paroissc d'Aigle; je lu'appliquai
!0 dücouvrir les causcs; no dosespärant puinl, qu'av
■>) PUnU «chrirb nm 9. Juni IT81 ran rinem ,,&sm^- od Itie eaSH
'WcB»," »rlrhfr irr ,.«">■! 9"cifl)-" BfUscn Wf rdcn «oll», — MD
Mal ItSS von einem ,,Piipcroii Cri-Iinisni-', t»s cricftcn norden «d.
<*} WIM war Ba»Fril«m Mlt||;Kfd drr Aounoniiiii'hrn ticaetlsrhaft
>Btr9, dar BMarrorachoadco fitaclUchnfltn la Qcaf nd l.wwaaa«,
8*eitle philotccImiqDC In PariN, rie.
**) IHioioifca de LauMinne. \'ul. lt.
— 184 —
cas de soccte, on n'en put avec le tenis dicooyrir le re-
mdde Si cet ouvrage est sant fruit apparent poar
le pröseot, il peat bien eo porler dans d*aalres lemps:
car comme la nature des choses admet le bieo qail 7 aonit
k faire, od pcul esp6rer qae la nature des esprils Tad-
mcUra sons des circonstances plus favorabics. Eo allrn-
dant J*aurai fait un songe patriotique, et Je aouhaite qae
persoDoe n^en fasse de plus ouisible Le veot ra-
masse les exhalaisons putrides des marais qtii soDt au Nord-
Ouest d'Aigle et les porte ä ce bourg. • • • • Cest I ces
exhalaisons putrides qu'il taut attribuer le grand nombre
des malheureuses creatures, vulgairemenl nommis CrMlns,
qu*on trouve ä Aigle. II y eu a au delä de 60 dans
ce bourg et ses döpendances; par cous^quent euTiroa
la 24"" partie de ses habitauts. Ces Crötius sont non-
seulement la plupart zero pour la population ; mais ils
sont une Charge tr£s lourdc pour la sociöt^. C*6tait apris
des recherches nombreuses et r^p6(6es que j^avais ^crit
on petit ouvrage ^^) qoi dötaille au long les causcs da
mauvais air d'Aigle. C'^tait apr6s la connaissance de
ces canses que j'avais proposö de les dolruire; c*est h 6\rt\
de dessöcher le marais qui les produit. £t c*est ici que
ma plume, lasse de son peu de succ6s, s'arrötera pour tou-
jours sur cet objecto'
Noch habe ich zu erwähnen, dass Wild der natur-
forschenden Gesellschaft in Lausanne am 2. Juli 1787 einige
Versuche über die Eiectricitäl an der Pisse-vachc mit-
thcilte, zu denen er durch Tralles analoge Versuche am
Staubbach veranlasst worden war, — ferner am 7. No-
vember 1788 eine Zeichnung eines „Quadrupede pelrilie
qui se trouve dans le Cabinel de Mr. le Conseiller Zieglcr
*^) Mir unbekannt geblieben.
— m —
k Winlerloor/* 4^ ^ Eine der Genfer Geft^Mctiaft mit-
gelheille
Descriplion fnnt trombe d*eaii sor le lac L^man.
fott Wiltf am 1. November 1793 beobacMd, warde ron
Pi6t«l ao De la M«therle gesandt. *'*) ^ Endlich darf Wild'a
Aoftatf
BetracMongen über das Walliserland, seinen torlicrigeii
Zustand, seine Revolution, und seine zwo Empörungen
■ebst ihren Folgen ^)
nicht Tergessen werden, obsebon derselbe unvollendet ge«
blieben ist, und gerade die interessanten Kapitel über Oeo-
graphiadie Btatimmungen, Höhcnmessnngen und Phjrslea*»
lisebe Bemerkungen fehlen, welche er im Eingange ver^
sprach.^) Ich kann mir nicht versagen, folgende Stelle
anadeoaselbto aufzunehmen; i»Die eigentliche Freygeislerey
ist eine Schwfirmeroy wie jede andere, und eine fiel ge^
rahrlichere, die eben sowohl als jede andere von der Un-»
wiseenheit abstammt. Es ist schwer zu entscheiden, wer
im Grunde der dümmere ist, jener, der in seiner scbüch*-
tero Einfalt die alierunmöglichsten Dinge zu glauben iin-»
ternimmt , oder der , welcher ans närrischem Stolze sieh
vornimmt, zu glauben, er glaube an nichts.^
W}ld*a wissenschaniiche Korrespondenz war sehr aus-
gebreitet, und ich kann nicht umhin, dem bereits aus der-
selben Hitgetheilten, noch eine kleine Nachlese folgen zu
iMteu : ^^
^ M^moires 3e Laosanne. Vol. III.
^^ Joornal de Pbysiqae par Lam^Cherie. Vol. I.
«) Höpnier, lleWetiache Monatschrifl. Heft ft und 8.
«) Noch am 81. Mai 1801 ersieht Höpfner dringend am FortMCi*
■n|p, nnd meldete, dass die Karte bereits abgedruokt sei; Wild sebeini
abrr nichts mehr eingtnandt so hahtn.
SO) Vergl. öberdicss Note 29.
Bern. Mittheil. Not. ond Deccmber.
— 186 —
A. Bumaby an Wild,, Oreentoich^ 7. Jprä flU:
I hare had the hoaoor to receivo yoor letter, signirjiaf
10 roe joar iaiention of translaüog my trayels throogh
North America into Ihe Frencb laiigaage, in case J nuy
bare qo objectioo. J can bare no objection, Sir ; bot ralhcr
oagbt to tbiok myself obliged to yoa for tbe complimeBt
you are paying me, and for yoar taking ao considerable
a trooble apon yoarself. ^')
N. Tschamer an Wild, Kehrsatz, 5. September 1778;
Je suis bien sensible k la marqae de Votre aoo^enir, qae
Voas m'arez donnö en m^enroyant Votre tradociion des
Voyages de Bornaby aus Colonies d'Am^riqoe; c'est qo
fruit que Voas oBircz au Public dans sa saison, et qoi m'a
fait grand plaisir. • . • • J'ai fait avec Mr. Claiss» ^ '} Directeor
des Mines et Forges do Tyrol et de Baden, on des Hom-
mes les plus instruits en Pbisiquo, Matbimatique , Me-
tallurgie et Cbimie, une des tötea les plus nettes, joinle I
un des Cceurs les plus droits que j'ai encore connn, le
Voyage aux niioes d'Oberbassli et aux alpes ; Voyage tr&
penible, trös dangereuz möme, mais trös interessant poar
moi.
A. Argand an Wild, Oenf, 2. Dezember 1778: Volrc
charmante lettre a cimentd pour jamais les nceuds d'amitie
qui m'unissent ä vous cn meltant le comble ans t^rooig-
nages de celle que vous daignez m'accorder. Croyn
donc eher ami, croyez que les momens les plus heareax
de ma vie seront ceux ou je croirai ayant contribuö en
quelque chose ä votro bonbeur.
G. de Razoumowaky an Wild, Lausanne, 25. Dezemb,
1783: Dcpuis quo j*ai rc^u votre lettre, ma santö n'eUnl
^9 Ich kenne diese Uobcrsctsung nar aos diesem and dem folpea-
den Briefe.
M) Von Winterüiur.
cncore parfailcmcnt r6tsblie, J'ai fait pour me remi'tlre
|M^r«men( un (uur Turl ü la liälo daus aoe parlie des
fliU canlon« üonl j'ni clc enclianic; la saison d^ja Turl
latie nc m'a perrois qu'un vojagc d'unc Oizaine de
ir« cl ä mon relour je me suis inis ä rddigcr et ä d&-
[Wiiil'cr |p catios de mcs observalioDs duraul mon voyage
iB TOS Canluns el Ic VallaU, el j'ea suis veuu i. peu priis
^oul toul biun r]ue mal apres ud travail de quelques
ti* dunl jo dois rhoiuDiage ä uotrc äoci6t6 ; il man-
epourduuner du pris ä mon Ouvragc Ics obscrvalioas
c vuus avvi liieo voulu aie promctlre, el que j'y jn-
rrai si vuus me lo pcriucUei: cd vous lömoignant au-
mtiquemcnt loulc ma recotinaissancc.
Lichtenberg an IVi/d, Gotha, G. Dezember 1785;
ijb habe sogleich eiucn Auszug Dero gecbrlheslco Schrei-
'^} für das nätliile Stück des Magazias besorgt in der
nriiseu Uebcrzcugung, dass diese Sclirifl durch die Bui-
irozu Ew. Uuchwohlgeboren mir gütigst UofTnung
^acbl haben, so iuncrcr Güte sehr merklich gewinnen
erde.
Wild aw von Bürn, Bex, 19. September 1786 .' Grauer
ir ein sehr Hcissiger Mann aber Cabinel-Systemallker
)d it'ia vermeiullicher See des allen llelvclicus ein Ca-
■cU-Muntlrum. Der Jurassus der die nürdlichu Gräme
ieifctiens ausmacht i^l an vielen Orten kaum 2000' über
Ueercsfläclic erhaben, und ich liabe selbst im abge-
fcliffaon Jahre verschiedene und ganz ungeheure Muschel-
|tihe entdeckt, deren höchster l'uukt ganz nahe an SOUU'
t»rr der Muerciflächo ist Wie sehr sich der sei.
aer in diesem Fache geirrt, habe ich ihm bald nach
I
- 188 —
EfScheitniDg seinis Bachi ^Zustand Hei? elieM in der all»
Well* h Noat. de la r^publiqoe des letlres deutlich be-
wiesen Halle wohl jemand gedacht, dasa sich ia
der Vallie de ferret ganz oben, in ein^m gani zwischet
den höchsten Granit und Gneossgebirgen liegenden Tlul
Versleinernngen Cnden sollten ? und doch sind solche da.
Nicht aber in jenem glimmerartigen Kalkstein, den ich
rfir beynahe so alt als Gnenss und Granit halte, sonders
in einer andern viel neuern Art Auf jenem, oder dock
mit wenigeti Zwischenlagen, scheint das dortige sehr mäck*
tige Gypsgebirg aofialiegen, und nur erst anf diesem liegt
derjenige Kalkstein, der Muschelthiere herberget. *^) . . . .
Dass dieses Alles schnurstracks gegen alle Gabinets- Well-
erschaffangen läuß, ist mh* sehr wohl bekannt; dass aber
die Natur sehr dawider gesündigt, ist wahrlich mein Febler
nicht; ich sage nur was sie gethan, md nicht was sie
hätte thun sollen. Freilich muss da eine ganz andere
Entstchnng der Gebirge herauskommen, wenn man Tbat-
Sachen zum grund legt, die wir hier, wo die Natur in der
alten Well die grösslen Wirkungen zu Tage gebracht, so
häufig finden : Thatsachen, die deutlich zeigen, dass zwar
alle uns bekannten Grundlagen der Erde im ruhigen Zu-
stand mit der Erdkugel concenlrisch gebildet worden
seyen; aber auch, dass gräuliche Verheerungen zu sehr
Tcrschiedenen Zeitpunkten mit der Rinde des Erdballs
vorgegangen, dass neue Schichten aufgesetzt worden;
wieder andre von unterirdischem Ausbruch herrührende
Verwüstungen erfolget, und endlich daraus alle die un-
zehlbaren Richtungen der Erdlagen entstanden seyen, die
Wir jetzt mit Erstaunen und Bewunderung ansehen. —
Stellt man sich die Bildung der sichtbaren Oberfläche der
^0 Vergl. Stttdcrs Bericht Qber Wild's Essai.
— 169 -
[r^e ans diotcm Geiichtspaokt vor, so müssoti nach mci>
in Eiflsicbicn alle ionsljgen Scliwicrigkciten wcgrallcn;
Ibtl dio Erzeugung von Erzeu kommt, mir wenigslens,
»Urb Tor.
Wilä an Ferber, Bex, 2. September 1788: Ich war
ll der biatern und hühcrn Spitze des Dpnt Av Mordes.
^ hatte meiacn Thcodutillicn und gross Teicscop mil.
B. In der UDlcrn Welt war es sehr neblichl. ubschon
die 2'/i Stunden, welche ich anf dem Gipfel zubrnchte,
ll immer Sonneoscbein hallo. . . . Vegetation ist auf
fta Gipfel der Dent de Mordes nicht die geringste mehr
linden, and selbst lange zuvor man denselben erreicht ;
llvia etwa (000 — 1500' tiefer, sind viele seltene Pllimzen.
g. . . Auf der Montagne d'Ilerbignon, wo ich Steine xu
pAOplküsscn und Federbett hatte, bricht ein Schiefer, der
FOanz (-nabdrücke enthalt Ich sehe wohl ein, dass
1^ früh oder »piit werde gezwangen werden, den ganzen
^Minnienhang meiner geologischen ßegriffcn viel um-
täodlicher aascinander zu setzen, und verschiedene Er-
iDterungen zu geben, die unentbehrlich sind Ich
Mcrdi! kuoflige Woche eine geologiscbo Ausfahrt nach
In, Bcroard, Vallce de Ferres, etc. thun, und wo möglieh
grell dio Savoyscbe Salzwerkc zurückkommen. . . ,
IfiDc Ou<'"<! hält gegenwärtig 9'/] Maas a 18/^ pet., und
^1 ein paar Tagen habo ich etwas weniger Salzwasser
■ der Galerie Itechercho zwischen den Grionnes ä V/. pct
fftDivr eine gute Anzeige I ein Glückauf I
A, von Ilaller an Wild, Bern, 27. ^fai 1192: Dip
{jiconoiniichc Gcsellschafl schätzt sich glücklich in lhn«n
tio Mitfflicd zu besitzen, dessen physische und mathematische
Kenntnisse dem Publiko und dem Vatertande bereits rühm-
Ich bekannt geworden, und schmeichelt sich, das», wenn
cboD ihre Entfcrnaug von der Hauptstadt Ihnen aichl
J
- 190 —
erlauben sollte, die Vcrsanimlangcn der Gesellscbafl or-
dentlich zu besuchen, Sie dennoch dieselbe von Zeit n
Zeit mit Beobachtungen oder Abhandlangen bereichern,
und dadurch zu Unterhaltung der nun frisch anflebendea
Thitigkeit der Gesellschaft beizutragen belieben werden. ^^
ö. Ebel an Wild, Frankfurt, 16. März 1794: Ihre
gütige und weitläufige Antwort hat mir grosse Freude
gegeben, und ich habe Ursach Ihnen dafür in jeder Rück-
sicht den lebhaftesten Dank zu sagen. Es ist mir unendlich
viel werlh, dass meine Anleitung Ihren Beifall erhalteo
hat, und wenn sie in der Folge vollständiger und voll-
kommener wird, so wird diess Ihr Verdienst sein; denn
Sie machon mich auf vieles aufmerksam, was den Reisen-
den sicher sehr angenehm sein würde bei allen Artikeln
zu finden, — geben mir Anleitung auf welche Art ich die
Erkundigungen einziehen könnte, und sind so gütig Ihren
Beitrag dazu mir anzubiethen. Wenn ich so glücklich
wäre an mehreren Orten der Schweiz so freundschafllich
gesinnte Männer wie Sie zu finden, die mich durch ihre
Kenntnisse unterstützten, und mich in den Stand setzten,
alles was an jedem Ort aus dem Pflanzen- und Thierreich,
aus der Geologie und Mineralogie merkwürdig ist, die
Höhen übcr's Meer und die astronomische Lage der Ort-
schaften zu liefern, so würde diese Anleitung ausseror-
dentlich an Vollständigkeit und Nützlichkeit gewinnen*
Das Ueble dabei ist nur dicss, dass ich durch meine jetzige
Lage beinahe ausser Stand bin, dafür etwas anders zu
thnn, als das, was darüber in einigen Schriften vorkömml,
zusammenzutragen. Ich muss daher eigentlich alles von
^) Laat dem Protokoll der öcon. Gos. erhielt 8ie wirklich W>i
von Wild eine Mittheilang über ein von ihm beobachtetes Phänomen
— vielleicht ober die schon erwähnte Wasserhose.
— l»f -
T Oütc kconiDissTolIer Schweizer erwarlüD. Was an
ir liegt, BO werde ich dam a'les (Iiun, was ich kann.
J. Itämer an H'tld, Zürich, 14. April 17^: Ich
irhaie mir die Freiheit Ihnen den L'cbcrbringer d. g. B.,
ra Schleicher aus Hessen, riitcn sehr gcsi-liicltlcn unri
Irissigen llolanilier, aufs holüchste zu emprelen. Dieser
linn anlernimml einzig aus l.icbe zur Naiurgeschichle,
Vrtäglich zur Rolanik, eine [(eise ins Wallis, wo er sich
leo gtnzen Frühling und Sommer aurzuhatlcn gedenki.
ii i»t Gin Glück für die Wissenschafl, wenn Männer von
»Irhou Kenntnissen uud Fähigkeiten den Gefahren und
lähscligkeilcn solcher Reisen Trutz bieten, and man darr
Ich von solchen mil Hecht sehr grosse Aufklärungen und
Erweiterungen der vaterlündischen Nalurgeschichtc ver-
brechen. Sie sind daher aller möglichen Untcrstiilznng
nd AafiDunlerung werlh, und ich weiss, dass. kennten
ie ihn, selbige meinem Freund auch ohne meine Bitte,
loo Ihnen wäre gewahrt worden.
Mamjourit ^^) an Wild, Parii, 30. T/iermtdor an AY :
}Danl aa Irail6 sur Ie Valais, celte isle dans [es mon-
bgnes n'est pas connüc- Malgr6 tont de gens qui onl
krll drpuis 20 ans sur la Suisse, Vallis pcnnina est aus«!
iconnuc quo Ic Grönland et Ie Kam&kalka : vous rcndrcz
In vrai service aux sciences aui arls. a la liltdralurc. "]
LesCC. Cuvicr, Lac^p^dc et Fourcroy ont eilr^mc-
Mend applandi k votre desscin d'cxamincr au microtcopo
blatte ics organes do la gtm^ralion des plantcs. ... *
») IT96 t^rancöaiBclier CoiDmlaHÜr im Wallis.
)=) In riaciq apaLern BricTo beicugl Mangnnril LuDI, srin« Misaioii
WUli* auf ■liolivhc WgJBe >a btaclirciliiMi. nie er nein» „MlfMon
rAncaae" beaehrieben hthe. und wünAolit V\'i1il und Marit)i au Mit-
rteitcrn. Vicltciciil d»M in «incm Bin^Th» »»t diaa« WAaache der
\ai nir daa obsD ceqcldcic AbbreohvB v^B WUd'4 A^Fh» Ikcr das
JBb in eaolicn IK.
I
1
— 193 —
L'dcole polytechnique est une £coIe de 1^ degr6 oa dci
prorcsseurs dislingoös ensoigDcnt ce qui est nöccsiaire
poar devenir ingdniear mililaire» hydrauliquc el g^ographe;
on } fürme Ics archilcctes civils, Ics inginiears des ponls
G( chaussccs, des miQcs, etc. II y a 500 jcunes gens, qii
aprös öxamcD pr^alable sur les Clemens, y sont entretc-
nus 3 ans aox frais de la R^publique et de la sortenl par
concours. II y c n a de places^ dans les corps de g^nie, etc.
La SociSU philotechniqus signifie ^jamie des arts^, el a
commo vous savez ane toute autro coostitotion
Vor der Revolution von 1798 gingen die höchsten
Wünsche eines jungen Berners dahin, i^Mitglicd des Hohen
Standcs^^ zu virerden, — so auch bei Wild« der schon 1775
günstige Aussichten hatte, in den grossen Rath gewählt in
vrerden, dann aber um Familienslreitigkeitcn auszuweichen,
unter der Bedingung »cedirte^S dass ihn hei der nächstra
Promolion die gcsammle Familie Wild empfehle. Dicsi
geschah aber nicht oder hatte keine Folge, — kurz Wild
wurde mehrmals, und wie es scheint zuletzt noch 1795,
gegenüber Jüngern, und wie er mit Recht glauben konnte,
weniger um den Staat verdienten Männern übergangen.
Diess stimmte den lebhaften und etwas ehrgeizigen Mann
bitter, und scheint (neben muthmasslichcr Befreundung
mit mehrern Führern, die, den Grund von Wild's Unmulh
kennend, ein leichtes Spiel hatten, ihn noch mehr aufzu-
reizen) ein Hauptgrund gewesen zu sein , warum er sich
bei Erhebnng des Waadtlandcs mit in den revolutionären
Strudel hineinreisscn Hess, so dass ihm Fielet am 16. Febr.
1798 schrieb: »II mc semblc quelanc6 dans la r^volution
par une sorte d'explosion volcanique, vous d^crivez en-
coro la parabole, et qu'il est difticile de voir le but qae
vous atteindrez. Vous aurez oublic Taiiomo philosophi-
que qux>d potest fieri per pauciora non debetßeri per plura,
— 193 —
je crains on peu pour vous le rdsaUat de la fable da
«val et de rbomme. ^') Enfin loat est encore dans la
»nleiile k Fencrc et on nc peal, ea quelque lorle, rai-
oner aar lea fulurs contiogens. Tachcz sealemeDt de
ire en aortc qoe lea saign^es ne aoycnt qa'ä la boarse»
l tool ira au moios mal possible.^ Dass Wild das Ge-
xhi in der OrmonU mitmachte« scheint Thatsache za
ein,^*] — dass er aber sich durch Lcidenschafllichkeii
0 weil hinrcissen liess * ') »in gedruckten , mit seinem
iamen unterzeichneten Flugblättern « die im Rerniscben
leer verbreitet wurden» die Soldaten zur Empörung ge-
;eR ihre Regierung ond ihre OrOzicre^ aufzururen, dass
lamenllich eine solche Verbreitung mit seinem Wissen
lad Willen geschah, kann ich nicht glauben; *'] denn Wild
rar kein Jakobiner, sondern ein wahrhaft patriotischer«
eio Vaterland herzlich liebender Mann, — dafür zeugen
eine Handlungen und Aussprüche vor und nach jenen
loglücklichen Tagen des Umsturzes der alten Eidgenos«
easchafl, dafür zeugt namentlich auch sein Benehmen
;eg6n die armen Walliser, bei denen er gegen seinen
»Villen von Ende 1799 bis zur gezwungenen Uebergabe
10 Frankreich als helvetischer Commissär zu bleiben hatte.
Zum Schlüsse noch einige Worte über Wild's Per-
ÖQJichkeit and seine häuslichen Verhältnisse nach den
*litUieilungen des ehrwürdigen Dekan Fasnacht: i»Herr
^'ild war lang^, schrieb er mir, ^ihatte eine interessante
tt) WM^s 4e l#a PonUiae IV. 13. Der dchlsM bciiist:
,yO«el %w Mit le pUisir ^oe ea««« la veiii^eaiice ,
,,G*«8t Taeheter tro^ ober qae l'aoheUr rf'a« Men
„Sans ^9\ les antres ■• soat rien.^*
^) Vera I. den Brief mm Charpealior. Aaeh Bchaler V. 280.
*) Lvti, Neerolof denkwfirdifer Bohweiaer. Aaran 1811. a
. «0 Aiflk im Schiüer's aad Millcr'a SthweiMriaachicbtea baW kdk
^e Andeiftaag daffir aafaadca.
— 1% —
Verseicliui»(» der IMLKicIleder der Bemci
rlsehen JValiirrorseh. fiesellHehaft.
Herr C. B rann er, Sobo, Präsideat.
I) L. Fischer, SecrcUir seit 1854.
^ Cbristcner, Bibliolhekardcr Schweiz.NaL
Gesellscb. seit 1847, und CorrespoDdeol
derselben seit 1849.
)» L. Scbläfli, Unter-Biblio(hekar seit 1853.
Note. Die mit * bezeichneten Mitglieder haben die Gesellschafl in
Laufe des Jahres 1856 durch Mittheilungen erfreut«
Herr Aoker, M., Proressor der Tbierarzneikande (1832)
)) A n I c n e n , Lehrer an der Mädchenschale . (1849)
» Beck, Eduard (1853)
y^ Beetz, Dr. and Professor der Physik . . (1856)
)> Biedermann, Lehrer an der Kantonsscbnie (1856)
D ßrändli, Lehrer der Mathematik in Bargdorf (1846)
)) Bron, Notar zu Corban (1853)
D Brügger, Lehrer . (1848)
* )) Brunn er, Im Dr. and Professor der Chemie (1819)
* yi Branner, IL, Dr. a. Director d. Telegraphen (1846)
)) Bürki, (irossrath (1856)
)) Christen er, Lehrer an der Industrieschnlc (1846)
)) Gramer, Gottl., Arzt in Leuzingen • . . (1854)
)) Güster, Dr., gew. eidgenöss. Münzwardein « (1850)
» Demme, Dr. und Professor der Medicin . (1844)
» Denzier, Heinr., Ingenieur (1854)
^ Dill, Lehrer an der Industrieschule . • • (1853^
Berr Dorand» Jos., Prof d. Malhem« fn Prsntrat (tSSS)
Dorheim, iDgeni^tir (1860)
T. ErUcb, Med. Dr (1846)
Fay, Nordamerikanischcr Gesandter . . » (1854)
T. Fellenberg, Dr., gew. Prof. der Chemie (1835)
V. Fellenberg, With (1851)
Fetacberfn, W., Lehrer am Progymnasium (1850)
Finkbeiiner, Dr. Med » (1856)
f. Fischer-Oosler, Karl (1826)
Fischer, L., Dr., Docent der Botanik . . (1852)
Fischer, Ingeoieur (18^5)
Flockiger, Dr., Apolh. in Borgdorf % . . (1853j
Frey, Bundesralh (1849)
FroU, E., Ingeniear (1850)
Füri, Lehrer (1848)
Forrer, Dr., Bundesralh (1856)
Gerber, Prof. der Thierairaeikunde . . . (1831)
Gi holet, Victor, in NeuenstadI (1844)
Glaser, Gutsbesitzer , .(1853)
Gröpin, Med. Dr. in Delsherg (1853)
Halter, Fried., Med. Dr (1827)
Hahn, Dr., Docent der englischen Sprache (1851)
Uamberger, loh., Lehrer an der Realschule (1845)
Heoci, Fr. Ingenieur des minea .... (1851)
Hermann, Dr. und Professor der Madicia (18^2)
Hidber, Lehrer an der IndaUrieschnle . . (1853)
Hipp, Vorsteher der Telegraphenwerkstätte (1852)
Jonqiere, Med. Dr (1853)
Kaufmann, Lehrer an der Kantonsschule (1856)
Kernen, Rud., von Höchsletten . . . .(1853)
Kinkelin, Lehrer der Mathemalik • . » • (1856)
Koeb, loh., Lehrer d. Math, an d Realschule (1863)
König, Med. DK (1855)
•— 198 —
*
Herr Krieger« K., Med. Dr. . (1841)
n Ruho, Fr., Heirer in Rüschcgg • « • . • (1841)
p Kupfer, Lehrer d. Physik in llüochenbochsee (1848)
1^ Kupfer, Fr, Med. Dr. . (1853)
9 La DZ, Med. Dr. in Biel , (1846)
n LaQlerburg, R., Ingeoicor (1851)
p Laulerburg, GollL, Arzl in Kirchdorf. . (1853)
p Leoch, Augosl, Apolhekcr (1845)
9 Lindl, R., Apotheker ........ (1849)
» Lindl, Wilhelm, Med. Dr. (1854)
y LuU, F. B„ Med. Dr. (1S16)
y, Manuel, Rudolf, (1846)
9 Maron, Lehrer in Erlach (1848)
» May, vonRued (1849)
» May, Heinr (I8i6)
0 Mayer, L. R., Negotiant in Bnrgdorf . . (1842)
n V. Morlol, Adolf, gew. Prof. in Lausanne • (1851)
1^ V. Morlot-Kcrn (1855)
j, Müller, Genie-Oberst (1839)
i> Müller, Apotheker (1844)
9 Mül 1 e r, J., Lehrer der Math, an d. Realschule (1847)
y) Neuhaus, Carl, Med. Dr. in Biel .... (I85i)
* n Olth, Gust., gew. Hauptmann (1853)
^ p Perty, Dr. und Prof. der Naturwissenschaften (1848)
D Quiquerez, A., Ingenieur k Del6mont . . (1853)
Ramsler, Director der Elementarschule . (1848)
V. Rappard, Gutsbesitzer (1853)
Ries, L«, Ingenieur (1849)
Ries, gew. Prof. in CalcuUa (1856)
Rütimeier, L., Dr. und Prof. in Basel . . (1853)
D
♦ p Schiff, Dr., Prof. der vergL Anatomie . .(1856)
yf Schild, Dr., Lehrer an der Kantonsschule . (1856)
^ p Scbläfli, Professor der Mathematik • . • (1846)
— 199 —
le
r SchDeider, Med. Dr., gew. Regierongsrath (1845)
Schumacher» Zahnarzt • •. (18i9)
Sbattleworth, K. Esqr (1835)
Sidl er, Dr., Lehrer d.Math. ao d. KanL-Schole (1856)
Sioner, Artillerie-Obersl ...... .(1818)
Stab eil. Fr«, Lehrer am Waisephause • • (1853)
Stein egger, Lehrer in Langcnlhal . . . (1851)
Stern, Apolheher in Biel ()8U)
Stierlin. Roh., Lehrer an der Mädchenschale (1855)
Stucki, Postsecretär (1854)
Studer, Dr. n. Pror. d. Naturwissenschaften (1819)
St u der. Beruh., Apotheker (1841}
Studer, Gottl., Regicrungsstatthalter . . (1850)
Tenuer, Dr., Apotheker (1856)
Trog, Vater, Apotheker in Thun .... (1844)
y. Tscharn er, Beat, Med. I>r (1851)
Valentin, Dr. und Prof. der Medicin . . (1837)
Vogt, Ad, Dr. Med (1856)
T. Wattenwyl, Friedrich, vom Murifcld . (1835)
V. Wattcnwyl-Fischer (1848)
Wild, Karl, Med. l)r (1828)
Wolf, R., Dr. und Professor in Zürich . . (1839)
Wurstemberger, Artillerie-Oberst . . (1852)
Wydl^r, H., gew. Professor der Botanik . (1850)
Zündel, gew* Professor in Lausanne . . (1850)
Zwicki, Lehrer an der Kantonsschule . . (1856)
Herr Boni, Ami, Med. Dr., aus ßurgdorf, in Wien (1827)
]» Booterweck, Dr., und Director in Elberfeld (1844)
n Gin gl ns, Dr. Phil., im Waadllande
. . . (1823)
Grüner, E., Ingön. des mines in Frankreich (1835)
Herr Oy gas, Rad • « • 4 » * • (tSSQ
0 Mayer, Dr. und Prof. der Anatomie in Bonn (1815)
^ Meisanor, K L., Prof. der Botanik in Baael (1887)
9 Mieteber, Prof. der Hedicin in Basel • (1844)
^ H o h I , Dr und Prof. der Botanik in Tübingm (18i3)
D M o Q 8 8 o n , A., Dr. u. Prof. d. Physik in Zörieh (1839)
,) Schi uz, Rad. Dr. und Prof. in Ztirieh . . (1802)
y> Seringe, Direcleur du jardin bot. k Lyon (1815)
9^ Theile, gew. Professor der Hedicin . . (1834)
V
i
i
Jahrgang 1846 (Nr. 57^86), zu H. 2.
— 1850 (Nr. 167—194), zu fl. 1. 52.
— 185! (Nr. 195-223), zu fl. 1. 56.
— 1852 (Nr. 224—264), zu fl. 2. 44.
— 1853 (Nr. 265-309), zu fl. 2. 56.
— 1854 (Nr. 310-330), zu fl. !. 24.
— 1855 (Nr. 331—359), zu fl. !. 56
— 1856 (Nr. 360—884), zu fl. 1. 40.
nie Jahrgänge 1843—1845 und 1847—184:9 siDd ver-
griffen. Die obigen acht Jahrgänge zusammen üind zi
dem ermäsfiigten Preise i^on fl. 12. erhtflllich.
Ursckctdci CestlNrlifi
i»iun Wi Onbor BD<I t9nlU|i.)
r'*fhan UuebUrucLvr«! (U t« tl><
1857.
Mlttheilongen
der
itnrforscbenden Gesellschaft
in Bern
«OB dem Jahre 1857.
Nr* S8S — 4*T.
Bern«
(Ii ComniMion bei Hober ond Gomp.)
Dnok der Hai 1er 'sehen Boehdrtekerei (b. rt.
1857.
Inhalt
Seite
BeeiXj AVer die elektromai^etisehe WirkaDS voUa'eoher Strome
Tereehiedener Qoellen 113
Brumner^ iber Dentellonip and Eif^niiohafteB des MeDgans 78
*- Chemieehe MittheilonipeD :
1. PrAfoiif der Miloh 120
2. VerfSüiren die fetten Oele la entfirben ISA
3. Neuere Beobaehtansen über die Derstellons des
Manfaoa 136
9. FeOtnberg^ ehemieehe Uoterenohniif der Lenker Sehwefel-
wMter 43
— — Proben naf Silber eines Gesteines von Pannmn . 37
~ — Proben anf Silber nnd Gold eines Brsos aas den
Foarassathal 33
— — ^oalitative Analysen von antiken Bronaen . 108
FHekigery Bemerknngen and Versnohe über Osonometrie . 17
Hipp^ Aber eine nene Anwendunfp der Blektrieitat ... 33
EhUMHy die Fandanentalfpleiehnngen der Fnnktion r CO ^
Koek^ meteorolopsehe Beobaehtunfpen in Bern, Bnrfdorf nnd
Sannen im Sommer nnd Herbst 1858 .... 83
— mtleorologisehe Beobaohtanfr^n im Winter and FHU^nbr 1867 141
Oukj iber die Pilsf^nnf Nyetalis 133
Seldfj iber dBe Fnnetion der hintern Strinf^ des Riekenmarkn 11
Scfcmi , ibeir das Polar Planimeter von Prof. Amsler in Sehalf-
hansen 163
Trog^ dritter Naehtrac n dem in Nr. 16—23 der Hittheilanfen
enthaltenen Yemeiehnisse sehweiierisoher Sehwamme 23
Woif^ Anssnf ans dem Chronieon Bemenai Abraham! Mnsenli
ab Anno 1681 ad Annnm 1687 107
V«neiehBlia der filr die Bibliothek der Sohweiierisehen Natnr-
foraebenden Gesellsohaft eingegangenen Geschenke S. 14, 24, 47, 70,
36, 112, 177
VtrMiehaiss der Mitglieder der Gesellschaft .... 180
IVr. SftA und 8S6.
Irrmaun HJnkeliu, die Fiindaniental«
glelchunscn der Function r (x').
CVorsetragen den 13. Dec. 1856.)
I.
Die Euler'sche Integralfunction
r(x) = /e-'t»-idt
md ihre Eigenschaften hat schon seit Langem die Geo-
oeter beschäftigt. Nach Eulcr bat sich besonders Le-
geadre derselben angenommen und den unten folgendeo
Lehrsatz zncrst auf dem Wege der Induction entdeck^
ohne dafUr einen analytischen Beweis zu geben. Einen
wichen hat nun Dirichlct aufgestellt, abgeleitet aus den
Eigenthümliclikeiten der dieselben erzeugenden Integrale-
lueh bat Kummer denselben auf eigentbUmlicbe Weise
"ermittelst der Founer'schen Eeihe bewiesen. Denselben
^dankcngang wie Kummer verfolgte ich in einer Ab-
handlung im 23. TheU des Grunert'schen Archivs, wo
•h ähnliche Relationen flir eine ganze Klasse von Func-
ionen herleitete. Von der Ueberzeugung ausgehend,
«SS die genannte Function nicht sowohl den unent-
rickelbaren Integralen , als den analytischen Fimctioneu
«gehört, versachte ich nun die entsprecbendeu Gnind-
fitze festzustellen. Folgendes ist daa EeBultnt diese»
"^ersnches.
n.
Wenn die Aufgabe gestellt ist, eine Function «o (x) «i,
iden von der Eigenschaft, dass
■•ra. Uiuhoil Fsbraar 1857.
— 2 —
^(x+t) = xy(x), ^ 1)
80 kann dieselbe auf unendlich viele Tencluede&e Arlii
gelöst werden. Unter allen diesen Lösiingen gibt ei
aber eine, die ich die „einfache^ nenne, weil sie den
einfachsten analytischen Ausdruck besitzt. Es ist dien
diejenige, die man erhält, wenn man vorerst x eine
ganze Zahl vorstellen und hernach den gefundenen am-
Ijtischen Ausdruck auch für beliebige Werihe von x
gelten lässt
Um im vorliegenden Fall die einfache Lösung n
finden, lasse man in 1) x allmälig die Werihe x, x— i
X — 2, 2,1 annehmen , mnltipliBiro cKe esMeliefr
d^n Gleichungen mit einander tmd neluBe* aoch der Ein*
fachheit wegen
<p(l) = l 2)
an, so erhält man
^(x+1) = 1.2.3....X 8)
Dieser Ausdruck lässt sich aber nicht auf beliebige
Werthe von x ausdehnen, und es kann in der That
durch ein umgekehrtes Verfahren noch ein anderer ge-
funden werden.
Aus 1) ist nämlich
X
Ertheilt man nun hier dem x nach und nach die
Werthe x, x+1, x+2, ...x+k— 1, wo k eine unend*
lieh wachsende Zahl bedeutet^ so kommt
^ r^^ y (x+k)
^^^ ~ x.(x+l)(x+2)....Cx+k— 1)
oder, da wegen 3)
g, (x+k) = 1.2.3. . . . k.(k+l) (k+2). . . . (k+x— 1)
^ 3 —
ad sich in dem Product rechterhand die Folge (k+1)
42).... (k+x — 1) als aas einer endlichen Zahl Factoren
»tehend und somit gleich k""^ herausstellt, so ist
. V 1,2.3.,. k.k^-^ 4)
^^^^ ~ x(x+13(x+2)....(x+k— 1)
Lässt nian in diesem Ausdruck x eine beliebige
lU bedeuten, so hat man die einfache Lösung der
[eichung 1), welche für ganze positive x mit 3) iden-
ch ist Die Convergenz desselben gegen eine he-
mmte Grenze lässt sich fUr alle reellen endlichen
erthe von x, die negativen ganzen ausgenommen, un-
bwer nachweisen. Für ganze positive folgt die Con-
rgenz aus der Art der Herleitung, fUr ganze negative
rd die Convergenz von — j-r abhängen von der
mvergenz eines Ausdruckes von der Form
> OD ^ m ^ X ist. Dieser ist aber nach den Begeln
!r Differenzialrechnung gleich
^ Q - n 0 - #
(ir*
Für ganze x wird der Nenner hier zuletzt gleich od ,
Bo dieser Ausdruck = 0. Da nun — r-t eine conti-
(p (x)
lirliche Function und fUr ganze positive oder negative
"^erthe von x endlich ist, so wird sie es auch für ge-
rochene sein, wodurch die Bichtigkeit obiger Behauptung
jrgethan istr
— 4 —
m.
Es ist also ftlr alle reellen x
t 1.2.3...k.k«-»
und
1
x(x+1)(x+2)....(x+k — 1)
\*^»ö • • • • K.K
<r (1— x) (1— x) (2— x) (3— x). . . . (k— X)
Multiplizirt man die Ausdrücke recbterhand mit
einander^ so ist das Frodact gleich
was bekanntlich gleich — ■ — ist Sonach , haben wir
;r
5)
als neue Fundamentalgleichung:
^(x).9,(l-x)=gj^^
die für alle reellen Werthe von x besteht.
IV.
Die oben gefundene Gleichheit bietet uns die Mittel
den in I. berührten Lehrsatz zu finden. Euler stellte
nämlich in seiner Introd« in anal.^ §. 240, den Satz auf:
Sin. n^rx = 2""^ • Sin.x»Sin.Ä fx + —j •
Sin. n Tx + —j Sin ti fx + )
wonach sich für ^(nx) folgende Gleichung ergibt
*
9)(nx) •g)( — nx) = (2 ;r) • g? (x) • g) ( x +
(x+i)....
n
9>(-x)
..<p(x+^)
- ö -
\i man darf setzen
(nx) = (2.7) * • y (x) • OP rx+ -\ . . gpQx + ^-^)
• f (X; n) a)
■(-DX) == (2a) * •9-(— x).«.^- X + ^)
'of(x,n) eine nun zu bestimmende Function von x
Dd n bedeutet. Beim Uebergang von x in — x müssen
lese beiden Gleichungen in einander übergehen , so dass
f(x, n).f(— X, n) = -
D
oraus für X = 0,
f(o,n) = n * ^^
Man lasse femer in ee) x in x -|- — übergehen, so
gibt sich
(«I) = (2.)~»W ■ » (i+ -i-) » (•+ ^')
.f('+-r'°)
n
id also f Tx + — , n^ = nf (x, n).
1 2 X— 1
Setzt man hier für x: x + — . x + — m..x+
n n n
id multiplizirt die entstehenden Gleichungen , so kommt
f^x+-^,n)= n f(x, n), y)
> X eine beliebige positive ganze Zahl ist Die Annahme
- 6 —
X = yn, wo y eine positiye ganze Zahl ist, and x=(lt
gibt fCy,n) = n-' f(o,n)
«jr— -
oder wegen ß) gleich n , also für ganze z
f ^x + — , n^ = n >
welche aber leicht als auch für Werthe von z von der
Form m + — } wo m und v ganz sind ; als gültig er-
kannt wird. Fttr solche x ist also
g> (nx) = ^ (x) . <3P Qx + —J • ^ ^x + —J . . . .
<,(x + 5=l).(2.)^n'^-^
0
Wird hier für n nq^ wo q ebenfalls ganz ist^ ge-
setzt, ordnet man sodann die Factoren und nimmt a) zu
Hülfe, so hat man
CP(nqx) =
<;f
(nx).g)^üx + -J ^^nx + ^-r-J* (2^)
1=5 q„x-4 (q-»>"'
' q n
ftir alle x von der Form m + — , und also wegen i)
(q— l)n>
n
qn
Setzt man hier x + — für x , so kommt
qn '
f(-+f.'°) ' (- + V' °) • ' (' + -s-' ")■
fCx + i-+-l,„^=„"-"<-*J)
\ n q n' y
_ 7 —
\y>^, wenn die Gldchnng y) benntet wird
'('+f^°) <"+^'")-'('+f.-°)
* Setzt man nun wieder x + für x und wieder-
i • qn
f holt diess, sowie die eben vollführte Reduetion mehrere
\ Male hintereinander^ so gelangt man einmal auf
wo X eine ganze Zahl <[ q bedeutet. Dividirt man die
Gleicbong i) dnrcb die eben gefundene, so kommt
t
Es ist nun zu zeigen^ dass diese Bestimmung für
alle beliebigen ganzen X bestehe. Es gibt immer solche
Werthe X^ < q, die so sind, dass X + X^ > q. Man
setze daher für x: x + — und nehme v) zu Hülfe, so
qn '
erhält man
wodurch dargethan ist, dass tj] auch fllr Werthe von
X > q gültig ist Auf gleiche Weise wird nun succes-
^ sive bewiesen, dass sie für X "> 2q, > 3q, >kq
- 8 —
gelte , wo k einia beliebige ganze Zahl ist, so das« n«
nun für alle beliebigen X gilt. Nimmt man jetzt x alt
ganze Zahl an und benutzt die Bestinmiimg S), so ist
Aus ;') ist aber, wenn statt x : x H 9 wo k und p
beliebige ganze Zahlen sind, gesetzt wird
welche, mit der vorhergehenden durch die Annahme
X = k(p+n) verbunden; endlich die Bestinunung gibt
- ist ein beliebiger Bruch, ^ (x) ist ferner eine conti-
nuirliche Function; daraus folgt also fUr alle positiven
reellen x
f(x, n) = n*"^
und
f (— x, n) = . ^ = n""~
n . I (x, n;
die von der vorigen nur durch das Zeichen von x ver-
schieden ist, so dass nunmehr ftlr alle reellen x der
Lehrsatz besteht
^ (nx) = gp(x) . cp Qx + —J . g) Qx + —J
v(x+^).(2^)'^V ^ 6)
- 9 —
V.
Es bleibt uns noch zu zeigen übrig, wie man ^(x^
h ein bestimmtes Integral ausdrücken kann. Man
le an
(; (t) und d(tx) zu bestimmende Functionen sind, so
mt durch partiale Integration
CO
+ 1)= [/^t)clt.»(t,x)]
-/(/*(.)d.)."'-^^-a.
Da aber ^(z + l) = x*gE>(z) ist, so mnts dieser
iruck gleich sein
x/V;(t).5r(t, x-l)dt
u
Abgesehen Torerst vom ersten konstanten Term in
4-1), kann man nun über t^(t) befiebig Toftgen.
setzen
/V; (t) dt = -V>(t) oder t^(t) = — ^^
kus durch Integration
rf,(t) = e-* i)
i, so dasa nun
+ 1) = ß^ . S> (t, x)dt = [e-* .»(», «)] +
0 •
.US sich die weitere Bestimmung ogibt
und
— 10 -
0
[e-'srCt. x)] = 0
Aus den ersten dieser Gleichnngen folgt
**'• ^j^l^ ^^ = x.(x-l)(x-2)...(x-k+l)Sr(t,X-k) l)
WO k eine beliebige ganze Zahl ist Nimmt man nun'
um die einfache Lösung zu finden , x als ganze ZaU ia
und setzt x = k; so ist
^'^ ^^l: ^^ = X (X - - 1) (X — 2) ... . 2.1.5^ (t, o)
Um ^(t; o) zu bestimmen, so ist ebenso
d*+*^(t, x) ^ . , d*5ya,x) ^ .
~r — - = 0 , woraus sich \J = CoBit,
dl dt^
also von t unabhängig ergibt; es ist also ^(t, o) eine
Konstante gleich C. Nun ist
(f (1) =7e-* . Sr(t, 6) dt = §r(t, o)jre-^ . dt == C,
u o
welches wegen 2) gleich 1 sein muss, so dass nun
^'- ^ 'V ^^ = x.(x-l)(x— 2) 2.1
und hieraus durch Integration
S^(l, x) = r+«. t*~*+/3.t*"*+ ..../^t+ y,
wo a, ßj ...u, V Integrationsconstanten sind, die noch
X enthalten können. Die zweite Bestimmung (x) sagt
aber aus, dass
5^ Co , x) = 0
werde ^ d. h. dass ^(t, x) kciu konstantes Glied ohne t
enthalten darf, ebensowenig also ^(t, x — l),...^(t, x^k),...
also wegen l) auch
— 11 —
d.»(t, x) d*.»(t, x) d'.a(t, x)
dt ' dt* ' d? '
Die Konstanten et, ß, y, . . . . u, v mtlssen sonach
Alle verschwinden and es bleibt nnr noch
&(t, x) = f
und es besteht daher als einfache Lösung der Gleichung 1)
y,(x+l) =/e-'r dt 7)
u
welches in der That die gewöhnlich mit lXx+ 1) beseich-
aete Function ist Da dieses Integral aber nur fUr po-
sitive z einen Sinn hat, so gelten alle fUr g)(x) bewiesenen
Oleichnngen auch für r(x), wenn in ^ (x) z positiv
reell ist.
IL Sehiff, Aber die Fanetioii der hintern
StrAnge des RAciienniariies.
(VorfvtrHgrn den 24. Janaar 1857.)
Im Jahre 1853 habe ich der hiesigen naturforschenden
Gesellschaft eine Beihe von neuen Besultaten meiner
Versuche über die einzelnen Theile des Rückenmarkes
eingesandt, welche in den Mittheilungen von 1853, pag.
336, veröffentlicht wurdeiu
Knrze Zeit darauf habe ich auch der französischen
Akademie der Wissenschaften einen Theil dieser Ergeb-
nisse, soweit sie sich auf die Leitung der Empfindungen
beziehen, vorgelegt, und ich hatte das Vergnügen, die
aofEsllendsten meiner Resultate nicht nur durch die von
der Akademie ernannte Kommission, sondern auch von
Seiten eines der ausgezeichnetsten imd tüchtigsten For-
scher j des Herrn Brown-Sequard, bestätigt zu sehen,
- 12 -
der laut seinen zu Anfang 1855 an die Akademie ge*
langten Mittheiluugen auf selbstständigem Wegen
mehreren meiner Ergebnisse gekommen war.
Brown-Sequard beschäftigte sich nur mit der LeitDOg
der Empfindungen , und während er die merkwQr£ge
Thatsache bestätigen konnte^ dass diejenigen Theile der
grauen Substanz, welche ich äst he sodische genannt
habe , die Empfindungen sehr gut fortleiten , ohne selbst
im geringsten empfindlich zu sein, gehen unsere An-
sichten hauptsächlich in drei verschiedenen Ponkten aus-
einander.
Der französische Forscher behauptet , dass die ästhe-
sodischeu Theile der grauen Substanz in gewissen Oe'
genden derselben (den hinteren) angehäuft seien, und
dass die grauen Hinterhörner Spiuren von Sensibilität
besässen. Ich finde die ästhesodischen Theile in allen
Parthien der grauen Substanz glo ichmässig verbreitet,
und läugnc die Sensibilität der Hinterhörner.
Brown-Sequard glaubt, dass nach Durchschneidnng
der weissen Stränge oder nach der Section einer Hälfte
des Rückenmarks eine wahre und vollkommene Hy-
perästhesie gewisser Körpertheile eintrete. Ich finde
ganz dieselben Erscheinungen wie Brown-Sequard, be-
schränke mich aber darauf, und wie man jetzt sehen
wird, mit vollem Rechte, zu sagen, dass diese Theile
den Anschein einer Hyperästhesie darbieten.
Brown-Sequard läugnet, und diess ist der wichtigste
Punkt, dass auch die weissen Stränge allein, unabhängig
von der grauen Substanz, Empfindung zum Hirn zu
leiten vermöchten. Die Empfindungsfasern durchsetzen
nach ihm nur die weisse Substanz, um zur grauen zu
gehen, die allein sensible Eindrücke zum Hirn zu
leiten vermöge. Nach meinen Versuchen leitet sowohl
— 13 ~
weisse als die g^aue Substanz jede fbr sich allein^
Bad nach Dorohschneidung aller grauen Masse, besitzen
die hinter dem Schnitt gelegenen Theile noch eine sehr
deutliche Empfindung („une sensibiHti trh distincte^).
Diese verschiedenen Ergebnisse scheinen mir haupt-
lieUich den verschiedenen Versuchsmethoden zuzu-
lAmben zu sein, und in einer grossen Zahl von neueren
Uid bis jetzt eifrig fortgesetzten Versuchen über diesen
Glegenstand war ich hauptsächlich bemüht, einerseits die
Kethode des Versuches soviel als möglich zu vervoll*
commnen, andererseits die anatomische Untersuchung
lach dem Tode der Thiere, durch Erhärtung der ver-
etzten Stelle in verschiedenen Reagentien möglichst vor
jrthümem zu sichern.
Diese neuen Versuche bestätigen meine früheren
Si^bnisse, führen mich aber zugleich auf den Unter-
ichied in der Art der Leitung, je nachdem sie durch
lie weisse oder durch die graue Substanz vermittelt
wird'j und auf sie gestützt kann ich folgende Sätze aus-
iprechen:
1) Die weissen Hinterstränge und nur sie leiten die
Pastempfindung, die Empfindung der Berührung; aber
lie Ausdrücke des sogenannten Gemeingefühls, d. h.
Schmerz bei stärkeren mechanischen, chemischen oder
thermischen Einwirkungen kann durch sie allein nicht
KU Stande konmien.
2) Die graue Substanz leitet das sogenannte Gemein-
gefUilj den Schmerz bei starkem Druck, beim Brennen,
bei Verwundungen u. s. w. Das Gefühl der einfachen
Berührung aber konmit durch sie nicht zu Stande.
3) Nach Durchschneidung einer Hälfte des Rücken-
marks oder beider Hinterstränge werden einfache Be-
rtthmngen nicht mehr empfunden, stärkere Einwirkungen
— 14 —
auf die betroffenen Körpertheile kommen aber inmNr .,
ab Schmerz znm Bewnsstsein* Es ist also keine voB- *(
kommene und wahre Hyperästhesie in den entsprediea-
den Theilen vorhanden.
Die yerschiedenen Leitongsapparate für den Tast-
sinn und das sogenannte Gemeingefühl war elf slso fg^
fanden und die Beweise für meine Behaoptungeli wsrfc
iek geeigneten Orts atfefttkrlioher tttedieilen.
TersetehnlM der für die Btblief hek der
Schweiz. IVaturCi Qesellscliaflt eiasr-
gwagenen Ciesehenke.
Von Herrn Professor Wolf in Zürich.
1) Wolf, Mittheilan^en fiber die Sonnenfleeken. XSrieh, 18M. 9.
2) Maroon, Coars de ^^olo^e palöontolog^qoe. Cdriok, 1866. 8^.
3) Zeuner, lieber Coulissenstearan^en. 1866. 80.
De la Sociile des sciences de Liege,
Mömoires, t. X. Li^^e 1855. 8^.
Von der hoüändisehen GeseUschafl der Wissenschaften in HaarUm.
1) Verhandelin^en XI, 1. Haarlem, 1851. 4P.
2) Verhandelin^eii van de Commissio Toor eene ^ologisehe Vesehrij-
\\ng cn Kaart van Ncderland. II. Haarlem, 1864. 4,^.
8) VersUjc over her verriete van Oct. 1853 tot Cot 1854. 40.
Vom niederösterreichischen Getcerb- Verein,
Verhandluni^eii, Jahr^ang^ 1855.
Von dem Zoologisch- Botanisehen Verein in Wien.
1) Verhandlungen, Jahrgani^ 1855. 8^.
2) Bericht über die östeiTcichischc Literatur der Zoolof^ie, Botanik
und Paläontologe, aus den Jahren 1850—53. Wien, 1856.
Von dem naturwissenschaftlichen Verein für Sachsen und Thüringfn
in Halle,
Zeitschrift für die geaammten Naturwissenschafte ■• Jahrgang 1856
2 Bände. &>.
— 15 —
1 ■■'^
1866. 8P.
Ton lifr p/bytOMfitcft-iiieiiiaiiifiAfii &»0lfdba/t m W^rAmr§.
YtrhMmikm^tUj Baid 1, Heft 1. WiraWr^, 1««. ^
Fbn der hodändisdun GtMdUOmfl der WuBetudmflen n BmmiiwL
Verhuideliosctt XI. 2. Haarlea, ISM. I».
Fo» J7frm Professar WydUr,
fitmt Schrift» 4er GesellsehAft BatarferMlu Freaade WestfliakM^
I. BftML (Hehr iet aieht erMhieaea.) DfisscMorf, lltS. I*.
Fo« der mUurforsekenden GeseUsdMß in B<ud.
VerhaadluiseB, 3 Heft. Basel, 1966. ».
fam Herrn Verfasser,
Mich, de Mayora. R^fkUtioa de la kaao ^taklie par Newton 4 la
foree de Fattraetioa laiftrseHe ete. Bareelomie, 18M. 8^.
Fdwi Herrn Verfasser.
JSeieia^y Das NormalTerhiltaias der ehemiaeheo und mor|^holocl»
sahea Preportieaea. Leipsi^, 1S56.
MtAeadmkL dUte Seienu di Torino.
Meaiorie. Serie 11, t. 15. Torino 1855. i^
Van den Herren Verfassern.
1) Liaia, reeherehea aar la temp^ratare da ree|^# |^Ua4i«lr«i ¥«
t) Uaia, additioa k an mdmoire iaOtald thdoHe aMOhAfMlIii«» 4f « IHI-
eillatioas da Wroaiitre ete. 8P.
3) Liaia, aar le« Mareea de lami^ et lea eaaaaa i» BOH^ai^ffhtmPt^
Cherboar;, IS^. 9».
4) Liais, da riaflaaaee de la hUitiUa msr la |pfa»aWa m^ptm^f 4h
harandtre, ete. VeraaiDea, 1854. ¥».
5) Schwciaeriache £ettachrift fir fhanaaa^« Jal»rfe#i l# S#¥. 0.
Van der PaUiekim.
1) Ih^isehBter Jahr«»« iaht %mmii a« 4#f Ma#44| M# ««^
3) Statatea deraelhea. Keaatadt aa 4^ U00U4 MM. ^
Van der naiurforsekenden OeseUsekttfi in /A^Uk
Vierteljahraaehrift, I, 1. Ut^kk, Mi#. ^
Fofi der pk^säudisek-^stedicimUtii^ iiif^i^^i m W^4mi
VarhiadlMcra VI, 4. WhraWaa^ IM» ¥"
Van dem »atmisktttirnfkim Vetem 4m t^ti>»¥e*U^Jiy^ m>^u^^4t^4ä
VerhaadiHfea JUl, 3. 4. S4M, I l^^^f ^*>^ ^'
De fAemiemme dee hci0moe$ de Iß^m^
O Mweirea, aaa. IW^. 4f«/i^, *<Ni« 4^
3) Caafrea aaiwrtim»» 4c |^«a*^i '^iMM4 iüimi^'^' Vy^V ^^1^ ^
- 16 -
Von dem physikaH$ehen Verein jni Frankfurt a/M.
Jahresbericht fSr 1854—56. 8P.
De la Soeiäi d^agricuUure de la Cdle d'or,
Journal, 18ime aon. DUoi, 1855. 80.
Von der Tit. Bedaelion.
GemeinBatsi^e Wochensehrift von Wfiribar|:, VI, 14—17.
Von der königL Akademie der Wissemehaßen in Baiem*
1) AbhandloB^n VII, 3. Maechen, 1855. 40.
2) Von Hermann , über die Gliederung der Beyaikenw^ den Eliac-
reichn Baiern. Manchen, 1855. 40.
8) Annalen der kön\g;\. Sternwarte bei MSnchen. Vll. VIII. Kie-
chen, 1854. 65. 80.
Von der Redaelion der gemeinnülsigen WochenKchriß tu fFdnftwf.
Jahrgang; 6, Nro. ia~26. 80.
De la iocieti vaudoise de$ scienees nalureUet.
Bulletin Nro. 35—38. 80.
Von den Herren Verfassern,
1) Schweiierisohe Zeitachrift fir Pharmaeie, Jalirgniic 1, Nm. T. 8.
Z) Schweicerische Zeitschrift fSr Nedicin und Chirarsie, JahrgBif
1856. 120.
Von der geologischen Reichsanstalt in Wien,
Jalirbuch, Jahrgang 6, Nro. 3. Wien, 1855. 80.
Von dem Ferdinandeum xu Innsbruck.
1) Jahresbericht, 1853—1854.
2} Zeitschrift, dritte Folge, Heft 5. Innsbruck, 1856. 80.
De la Sociiti des naturalistes de Moscou.
Rapport sar la s^ance extraordinaire du 25. d^c. 1856.
Vom Herrn Verfasser,
1) Rät im ei er, über Form und Geschichte des Wirbelthierskdetts.
Basel, 1856. 80.
2) Ueber schweiserisrhe Anthrakotherien. 80.
De la SociSli^Vaudoise des scienees naturelles.
Ballctin, t. 5, Nro. 38.
Von der nalurforschenden Gesellschaft Graubündlens,
Jahresbericht, 1854-1855. Chor, 1856. 80.
Von dem Zoologisch-mineralogischen Verein in Regen^rg.
1) Correspondencblatt , Jahrgang 1854. 55. Regensburg, 1856. ^*
2) Abhandlongen, Heft 5, 6, 7. Regensborg, 1856. 80.
Von der Leopoldinisch-CaroUnischen Akademie der Naturforscher,
1) Verhandlungen, Band 25. Breslau, 1855. 40.
2) Supplement den Bandes 24. Breslau, 1854, 40.
IVri 9%9.
• A. Slficfelger^ Bemerkaosen «nd
Wersnelie Aber die Osonomefrte«
(Voreetrt^en den 10. Januar 1S57.)
Durch die Untersachungen Schönbein's^ sind wir
ii dem Oson bekannt geworden, einer nUotropischen
odifikation des Sanerstoffes , welche sich yon dem wohl
^kannten Sanerstoffe durch viel energischere Reaktionen
iterscheidet. Der gewöhnliche feJanerstoff kann auf ver-
;hiedene Weise in Ozon umgewandelt werden, 2. B.
irch Behandlung mit Phosphor, oder er tritt in statu
iscenti mit den Eigenschaften des Ozons auf, wenn man
m durch Elektrolyse aus Wasser oder durch Säuren
SS Silberoxyd, Baryumhyperoxyd^), aus Chloraten oder
langanaten entwickelt. Schönbein hat aber auch gezeigt,
U8 ein Theil des atmosphärischen Sauerstoffis, wie es
cheint, fieist immer Ozon ist. — Für das Studium dieser
lerkwürdigen Substanz war es von Wichtigkeit, ihr
Vorkommen in der Atmosphäre leicht nachweisen und
nantitativ, wenigstens annähernd, feststellen zu können.
j8 wird dieses dadurch erreicht, dass man das Ozon
ine charakterisüscho Reaktion hervorbringen lässt und
eren Produkt, z.B. aus Jodkalium abgeschiedenes Jod,
orch W^ägung bestimmt 3). Bei der dehr geringen Menge
^on, welche in der Luft vorkömmt, ist jedoch dieses
er&hren umständlich und fllr zahlreiche vorgleichende
eobachtnngen, welche allein Werth haben, vollends
!^r nicht geeignet Schönbein hat deswegen ein eigenes
*) Zasammenj^cfitellt in Lieb. Ann. 89. 257.
>) Lieb. 6C Kopp. Jahresb. f. iSbö, 2S6,
>) AidrewB. Jabresb. 1955. 288.
B«ra. MittheiL Febraar 1857.
L
^18 —
Ozonometer eingeführt i) ; welches daraaf beruht, dut
aas Jodkalium durch Ozon abgeschiedenes Jod zngleidi
vorhandene Stärke blau färbt Unter gleichen UmstiDdeB
gibt die Tiefe des Farbentones einen Masstab für £e
Menge des Ozons. Das Schönbein'sche Ozonometer be-
steht nun aus Papierstreifen , welche mit einem Jodkalinm
(0,005) und Stärke (0,05) enthaltenden Kleister bestrichsD
sind. Sie werden der Luft ausgesetzt, befeuchtet nad
die eintretende Färbung mit einer willkürlichen Farben-
skala, von Schönbein in 10 Nuancen — Graden — auf-
gestellt, verglichen.
Die Meteorologie hat nicht gesäumt, von dieson
neuen Element Besitz zu nehmen, und es wurden alsbaU
an den verschiedensten Lokalitäten ozonometrische Be*
obachtungen gemacht und zu weiteren SchltUsen benntit
Herr Prof. Wolf ^) hat sehr ausführlich und mit Zugrunde-
legung und Berechnung einer grossen Menge numerischer
Daten einen Zusammenhang zwischen Qzonreaktion und
Mortalität entwickelt. Zum Theil auf seine Veranlassung
hin 3) beschäftigte ich mich einige Zeit mit der Beobach-
tung des Ozonometers in verschiedenen Lokalitäten, s.
B. auch auf Excursiouen in höhere Gletscherreviere. Es
liabeu sich mir bei dieser Gelegenheit Zweifel über die
Brauchbarkeit des Ozonometers und die Zulässigkeit der
daraus abgeleiteten Schlüsse aufgedrängt, welche ich mir
erlaube, hier in Kürze anzuführen, da die Diskussion
über die Natur des Ozons im Abschlüsse begrifien ist
Vor allen Dingen leidet das Ozonometer an techni-
schen Mängeln. Die Farbcnskalen, welche verschiedenen
Schachteln des Beagenspapieres beigegeben sind, weichen
«) I. c.
s) Mittli. d. Bern. Naturf. Ges. 1855. 57.
3) Bbena. 65.
~ 19 -
Mhr von einander ab. Es scheint zwar dieser Ungleich-
lieit jeweilen auch ein grösserer oder geringerer Jod-
kalinm-Gehalt des Papiers zu entsprechen; dennoch ist
fiese Gradnirnng so mangelhaft; dass man mit Papier-
streifcn ans verschiedenen Schachteln unter gleichen Um-
Btinden ond bei Vergleichung mit der zugehörigen Skala
loch nicht proportionale Besultato erhält. Schon des-
halb ist also an eine allgemeine Vergleichbarkeit der
Beobachtungen nicht zu denken. — Wie Herr Prof. Wolf
jereits gerügt ^) , sind die Ucbergänge zwischen den
rerschiedenen Nttancen der Farbenskala so ungleich^ dass
lie Abstände derselben nicht als gleichwerthig zu be-
trachten sind. Endlich ist auch das Papier mit dem
Todkaliumkleister so ungleichmässig getränkt, dass man
bei Eintritt der Reaktion durchaus keine gänzliche Fär-
bui^ des Papierstreifens erhält; sondern blos stärker
gefkrbte Flecken auf matterem Grunde, so dass man
bei Abschätzung der Intensität der Reaktion sehr oft in
peinficber Ungewissheit ist. Die Unsicherheit hierbei
wird noch bedeutend vermehrt durch den Umstand, dass
itie SU vergleichenden Farbentöne ihrer Natur nach (die
Skala scheint mit einem Pflanzenstoff gefärbt zu sein)
nicht ganz identisch sein können. Es ist klar, dass die
Vergleichbarkeit der bisherigen Resultate durch alle diese
Uebelstände ziemlich illusorisch wird. Diese sind indesren
der Art, dass es wohl möglich sein dürfte, sie zu heben,
wenn nur die Bedeutung der Ozonometrie überhaupt nicht
zweifelhaft wäre.
Es scheint das Auftreten des Ozons in der Natur
eine sekundäre, sehr complicirte Reaktion zu sein, die
Resultante einer Mehrzahl von Faktoren , welche einzeln
I) Mitth. I. B«ra. NMuf. Gm. IM. «5.
— 9j —
iu httffZfiia. [rexio^rea verötii jottsvoi^ vjl ««z fi^Mmk
reicLt dzzu nicfat a:u. E§ sei gen&saci,
»I be^üßd«:!! ubd einige der aagedesexca «af £e Qm-
r<aki«//Q iiidoxrefiden Vorgiz^ azizsfUircB.
Zana/;h«t ut der Möglichkeit Erviimmg an ttn^
da«» die Bläuong des Jodkalininkleisters aack tmi andsB
Körpern aU dem Ozon mit berrahren kömrtr. In pln-
xenreicLen Gegenden iciUsen, wenigstem im Vctkihniii
XU dem so geringen Oxongehalte der Loik, die Dimpf«
der von so vielen Pflanzen ansatromeaden ädieriMiifli
Oele einen nicht ganz nnbedentenden Bestajidtkal de
Atinojipliäre ausmachen. Die OxvgenationO ^mmt
Oele ist nun eine Quelle des Ozons, indem ne auf diier
Ueberfülirung des gewöhnlichen Sauerstoffes in leine
yallotropischc Modifikation^ Ozon beruht; allein es kaut
hierbei auch wirkliche Oxydation eintreten. — Ich
habe gefunden; dass auch Salpetersäure gebildet wird,
wenn man ätherische Oele (aus der Gruppe der Tere-
bcne) lange Zeit der Luft darbietet. Schüttelt man sie
mit WaHBcr, so gibt dieses mit Fisenozjdnlsalzen dis
bekannte Salpetersäure-Keaktion. Dass diese Oxyda-
tion sich eben so gut in der Natur selbst mache, wird
wohl angenommen werden dürfen, wenn auch das Pro-
dukt direkt nicht nachweisbar ist. Es ist wahr, dass
die so entstehende Salpetersäure ein Minimum ist, das
zudem in der Atmosphäre oder an der Erdoberfläche
sehr bald neutralisirt werden muss (Salpeterbildung!);
aber es ist doch im höchsten Grade wahrscheinlich, dass
in dieser Weise die Bläuung des Jodkaliumkleisters
1) Vgl. Mitth. der Bern. Natarf. Ges. laSS. 144 «. 145.
-- 21 ^
machmal sehr vermehrt werden kann, da die geringste
Menge Salpetersäure Jod aus Jodkalium abscheidet —
In Uebereinstimmung hiermit fand auch Cloez^); dass
die Osonreaktion in der Nähe vou Pflanzen, die ätheri-
lehes Oel führen; besonders stark ist.
Als zweiten Fall, wo ein anderer Körper als Ozon
■nf Jodkllliumpapicr reagiren kann, darf wohl ebenfalls
liae Beobachtung von Cloez ^) angeführt werden, wonach
■ntar Umständen die gewöhnliche Luft durch Einfluss
Am Lichtes jene Eigenschaft erlangt
£s müsste also bei der Benutzung ozonometrischer
Baznltate die Grösse der Beleuchtung, so wie etwaiger
Q^halt der Atmosphäre an Oelen und Salpetersäure in
Bedmung gezogen werden können -*- was ohne Zweifel
grosse Schwierigkeiten bietet
In der Gebrauchsanweisung des Ozonometers wird
davor gewarnt, dasselbe im Bereiche ozonzerstörender
[srnmoniakalischer) Dämpfe aufzustellen , und mit Becht,
indem durch das Ozon das Ammoniak zu Wasser und
Elalpetersäure oxydirt wird^), welche letztere aber wieder
durch Überschüssiges Ammoniak oder durch fixe Basen
gebunden werden kann. Da nun die Atmosphäre über-
baapt Ammoniak enthält, so müsste man auch dieses
berücksichtigen. — Das gleichzeitige Vorkommen von
Anunoniak und Ozon in der Atmosphäre bleibt hierbei
Beiner trockener Sauerstoff wird , wie bekannt, durch
len elektrischen Funken in Ozon verwandelt In der
&.tmosphäre, wo der Sauerstoff zwar stark verdünnt und
licht trocken vorkömmt, dürfte dennoch durch die un-
gleich grossartigeren elektrischen Entladungen bei Ge-
0 C«npt rtui. 7 JiUl. 1866. 6.
s) HouMM , Jssrn. de Plwnn. tl 4e Ch. XXX. 844 ■. 346.
— 22 -
wittern dieselbe Verwandlung stattfinden, so dass andi \
die Elektricität als Faktor bei der Ozonometrie anfitih
führen ist. ' Allbekannt ist ausserdem Liebig^s Beobach-
tung, dass sich bei Gewittern in der Atmosphäre Sal-
petersäure bildet.
Bei der künstlichen Bildung des Ozons ist die Ge-
genwart von Wasser unerlässliche Bedingung^), uoi
ebenso bei allen seinen Beaktionen ; ja es soll nach Hon-
zeau das Ozon bei absolutem Ausschluss aller Feuchtig-
keit sogar seine charakteristischen Eigenschaften verlieren
und in Sauerstoff übergehen. Auf der andern Seite soll
nachCloSz^) gewöhnlicher feuchter Sauerstoff die Eigen-
schaft erlangen, Jodkai inrakleister zu bläuen, sobald das
Licht ihn trifit. Hiernach kömmt denn auch Clo^ snm
Schlüsse, dass dieses Reagens zu verwerfen sei.
Beobachtet man nun das Verhalten des Schönbrin'-
sehen Ozonometcr- Papiers beim Aussetzen an die Loü,
so findet man bald , dass die Reaktionen gewöhnlich bei
Regen auffallend stark sind; wie diess auch die Unter-
suchungen Herrn Prof. Wolfs ''^) darthun. Jedoch mo»
ausdrücklich erwähnt werden, dass die Grösse der Re-
aktion auch nicht dem Wassergehalte der Atmosphäre
proportional ist, was nach allem Vorhergehenden nicht
auffallen kann. — Befeuchtet man Streifen des Reagens-
papieres mit Chlorcalciumlösung *), so sieht man, das»
die Bläuung sehr viel rascher eintritt, als an einem
trocken ausgesetzten Streifen. Schliesslich wird freilich
0 t'Cgentheilige Ausiclit vun Marciiand. Lieb. Ann. 89. 273.
-) Compt. rcnd. Jaill. 18.S6.
3) Bern. Mittheil. 1855. 60.
4) Es vorsteht sich, dass die verwendete Lösang völlig neatrtl
war und für sich das Papier nicht blaate. (Dieser Vcrsach
rährt Ton Herrn A. Gniner her«)
- 23 -
i» Färbang des letztem oft gleich inteDsiv ; allein es ist
diio mehr Zeit erforderlich.
um ^esen Einflnss der Feuchtigkeit auf die Oson-
reaktion ausser Zweifel zu stellen, liess ich vermittelst
des Aspirators vollkommen getrocknete und vonKohlenr
siure befreite Luft an Jodkaliumkleistcr- Papier vorbei-
•treichen, welches über Schwefelsäure hing. Von da
Ueas ich den Luftstrom durch Wasser gehen und setzte
der mit Wasserdampf gesättigten Luft wieder Beagens-
papiere aus. Der freien Atmosphäre ausgesetztes Papier
gab in diesen Tagen (September) Maxima der Färbung ;
die Witterung war schön und windstill. Die in der
trockenen Luft angebrachten Streifen färbten sich gar
nichts auch nicht; wenn sie befeuchtet wurden, wohl
aber diejenigen, welche der Feuchtigkeit ausgesetzt ge-
wesen waren. Ganz ebenso verhält sich Ozon, das ver-
mittelst Phosphor nach Schönbein's Angabo dargestellt
wird. In beiden Fällen war das Verhalten bei Tag und
bei Nacht gleich. — Es geht aus diesen Versuchen her-
Tor, dass bei Mangel an Feuchtigkeit das Ozon nicht
reagirt, obwohl es dadurch seine Eigenschaften nicht
verliert Ganz dasselbe bemerken wir auch an den ge-
wöhnlichsten Oxydationsmitteln, den Säuren, welche ja
in sehr concentrirtem oder wasserfreiem Zustande s. B.
Metalle nicht angreifen. — Ist nun in dieser Weise eine
Besiehung der atmosphärischen Feuchtigkeit zum Ozon
erwiesen , so wird man dieses Verhältniss nicht vernach-
lässigen dürfen. Wie ihm aber Rechnung zu tragen sei,
ist eine andere Frage; denn die tägliche Erfahrung
lehrt, dass diese Relation durchaus keine einfache ist;
sie wird ohne Zweifel durch noch andere Einflüsse gestört.
Nach dem Gesagten scheint mir die Behauptung
flicht au gewagt; es seien zur Zeit bei der bisherigen
- 34 -
Ozonometrie^ welche dieBläaang des Jodkaliumklebten
als eine reine Reaktion aufEasst^ keine weiteren VA-
gernngen ganz stichhaltig.
Terxclchnlss der für die DIblloihek der
SehwelB« Itfaturffi Cii^selliieluifit elnge«
Saiisenen Geschenke«
Von den Herren Verfassern.
1) HornstoiB, Oppositioii der Kalliope ia Jahr 1856. 8D.
2) Hirschy Adolf, Voraasbereebnanip der totale b BoDBeafiastcnMi M
18. Jnli 1860. 80.
Von der k, k, Sternwarte in Wien.
AuDalen, dritte Folf^e, Band 5. Wies, 1856. 8^.
De ta Societi des sciences medicales ei naiwreltes de MaUnee.
Annales, 12^me annie. Haiines, I8ft5. 80.
Von dem polytechnischen Verein su IVürzburg,
1) Gemeinnfitzi^e Wuchenschrift, 6. Jahr^anff Nro. 37-30. 8P.
2} PestBchrift cur Feier den &OJährigen Bestandes. Wursbarg, IM.
Von der preussischen Akademie der Wissenschaften su Berlin,
1) Nonats-Berichte. Auj^. — Dcc. 1856. 8.
2} Erster Supplement-Band zu den Abhandliinfea a«8 dem JalH«
1854. fol.
Von der TU, Redaktion.
Schweizerische Zeitschrift für Pharmacic. Jahr^. I. No. d. 5. 9.
Von den Herrn Verfassern.
Schweizerische Zeitschrift fQr Medicin, Chimrsie nnd GetarUhilfe*
Jahr^. 18&6. I. 8.
Von Herrn Dr. Fischer y Privaldocenl,
1) Un^er, die Exantheme der Pflanzen. Wien 1833. 8.
2) Moutiniö, de Ia reproduction chez les tr^matodes endo^pvrasites.
Gen^?e 1866. 4.
Von den Herrn Verfassern.
1) Gemeinnützige Wochenschrift von Wurzburg;. VI. No. 13. 8.
2) Alph. Favre, rccherches sur Ics mineraux articfiiels. 1836. 8.
Von der WeUeraucr-Gesellschaft in Hanau.
Jabresberioht von Aug. 1863 bis Aug. 1855. Hanau 1855. 8.
Vr. S9S— «90,
Ci« Vr#Sf dritter ÜVachtnm sv deni
I« Mrt 15— VS der IHItthellwiiseii entif
iMdleiMm Terselelinime seliirelsert-i
(VoripeleSt den U. Jamiar 1857.)
Seh dem Jahr 1850, in welchem ich den «weiten
^htntg sn dem Verzeichniss der von mir und meinen
ennden in unserm Vaterlande aufgefundenen Pilsen
röflEentlicht habe^ ist die Pikknnde durch mancherlei
itdeeknngen in ihrem Gebiete stete fortgeschriUen«
6 VenroUkommnnng optischer Instrumente, namentlich
r Mikroskope , hat Torxüglich dasu beigetragen , die
tfmerkaamkeit der Mykoiogen mehr den bisher weni«
r bekannten sehr kldnen Pihsarten zuauwenden, welche,
n bleuen Auge kaum erkennbar, unter dem Hikros«
pe jedoch eine höchst merkwürdige Organisation entt
ekeln und dadurch dem Studium derselben viele Ver»
tw gewonnen haben.
Diese mikroskopischen Beobachtungen haben auch
) anatemisehe Kenntniss grösserer Pilzarten um ein
deutendes gefördert und bei einigen derselben frühere
»raoseetenngen gänzlich widerlegt Bei den niedrigen
ganismen hingegen drohen die mikroskopischen Eni»
ekungen französischer Mjkologen der ganzen bisheri«
B Anschauungsweise eine gänzliche Umwandlung.
In diesen letzten 6 oder 7 Jahren sind auch mehrere
litabare Werke über Mykologie erschienen. Schon
I Systematik hat in der zweiten Abtheilung der ^Summa
jdalriUum Scafirfimiric»', von Prof. EL Fries, in welcher
t Pilze enthalten sind , einen erwünschten Leitfaden
\, in welohem er das schon in der Flora Bcamoa
entworfene System der Pilze nach den nenem Ei^
deckungen und Beobachtungen vollends' eht^ckeR U£
Ein anderes Werk^ ^Eandbuch der allgemeinen l^o-
to]gie; ials Anleitung cum Studium derselben, ▼M:Dr;H.
F. Bonorden ^^ giebt den Qrundriss eines neueOi dem
Corda'schen ähnlichen, Sjstemes zum Besten, scheint abor
weniger Beifall gefunden zu haben. Oans vorzüglich
scheinen die französischen Mjkologen viel Thätigkeit m
entwickeln, um die Pilzkunde mit schätzbaren Beitriges
tu bereichem; die Arbeiten der Herren L^veillä, Moi^
tagne , Tulasne , Desmazi^res und Anderer, in den A»
nales des sciences natutelles, sind Beweise davon, sowii
das von den Gebrüdern Tulasne herausgegebene Praelitr
werk ^Fungi hypogcn,^ in welchem die Anatomie der
trüffelartigen Pilze vortrefflich beschrieben wird. Die g^
trockneten Pilzsammlungen der Herren Babenhorst und
seiner Mitarbeiter, sowie die von Herrn Desmaziirei
haben auch unstreitig zur Aeufnung der Wissenschaft
viel beigetragen.
Desto weniger bin ich selbst im Stande geweseui
etwas zu leisten ; das zunehmende Alter mit seinen
Schwachheiten hindert mich, bei feuchter Witterung die
Wälder zu durchstreifen, was doch die zu Auffindung
der Pilze günstigste Zeit ist. Hingegen habe ich das
Glück gehabt, in der Person des Herrn Gustav Ottb,
gew. Hauptmann in k. sizilianischen Diensten, einen
ebenso glücklichen Sammler, als genauen Beobachter
und vortrefflichen Zeichner, eine erwünschte Hülfe zu
finden ; so dass ich jetzt wieder einen Nachtrag von Pili*
arten zu dem im Jahr 1844 in diesen Blättern veröffent
lichten Verzeichniss liefern kann, wovon wenigstens di<
Hälfte von gedachtem Freunde aufgefunden worden sind
Auch verdanke ich schätzbare Beiträge den Herren Dx
- «7 -
hrig Fbclier in Bern und IVofesBor Louis Fayre in
Mnbw^*
Hymenomycetes.
Leaoonpori*
Agtnieui (Amaniia) FkaUoides , var^ olivaceus. Fr.
Bremgartenwald. Otth.
9 lutmu. Oitk.
Der 2V2-3'' lange Strunk ist abwärts
keulenförmig verdickt; weiss ausgestopft
oder etwas bohl, ein wenig hin- und her-
gebogen, zerbrecblioh ; mit einem zarten
weissen Bing, welcher voin Hut ziemlich
entfernt ist und oft verschwindet; die ver-
dickte Basis ist. mit einer weissen, häuti-
gen, am Strünke anschliessenden Wulst
bekleidet. Der Hut ist IV2" l)i*oit und
mehr, kegelfiSrmig, flach, mit etwas ab-
wärts gebogenem, feingestreiftem Rande,
gelb oder in's Ocherfarbene ziehend, in der
Mitte papillös, schleimig, gewöhnlich mit
breiten häutigen Lappen der Wulst besetzt;
Hutfleisch weiss, unter der Oberhaut gelb,
weich. Lamellen weiss, frei, gedrängt, nach
hinten verschmälert', in der Jugend mit
feinkörnig besetzter Kante.
Im Bremgartenwald. Otth.
9 strabilifonniSj Vitiad, Bächenhölzli.
9 Mappa. Baisch. Bremgartenwald. Otth.
9 (Lepiota) Frtesit. Lasch. Bei Bern. Otth.
9 lepidarius. Otth. Im Treibhause des botan.
Gartens in Bern.
Der 3—4'' lange^hohle Strunk ist oben
3'^' dick, tmten etwas dicker und dann
Bpitai ausfamfiBiid , ob#n 1reis0 ^ HAcb uteft
rothbrAuni faserig-knorpelig; Biag biatig^
hängend; doch etwas abstehend, bräonlidi
weiss. Der Hut ist IV2— 2'' breit, rotk-
braun, etwas bereift, die Oberhaut in &it
kömige Schuppen serreisaend , axtfufi
glockig, dann ausgebreitet, auweilen mit
zerschlitztem Bande; Hutfieisch dünn, üh
fangs weiss, läuft aber tinter der Oberhaut
in der Mitte sogleich stark gelb an, mit
einem Bandachleier. Lamellen ganzhch
frei, weiss, am Grunde etwas gelbliebi
breit, bauchig, gedrängt. Oemch ziemM
stark.
1» Agaricui ve$tiius. Oitk.
Der 2%" l^ng^i 3''' dioke, aus schwadi-
verdickter, etwas gebogener Basb an^
steigende Strunk ist, gleich wie der Hnti
mit braunrothen haarigen Schuppen be-
setzt, welche oben einen faserig zerschliti-
ten Bing darstellen; Ton der Spitze dei
Strunkes gehen, einem hängenden Bings
ähnlich, dicht gedrängte, sehr feine, weiss-
röthliche Seidenfasem, abwärts sich etwsi
verbreitend, bis zu dem zerschlitzten Binge;
Strunkfleisch weiss, hohl und mit feinen
Fasern locker ausgefüllt Der 2V2" breite
verflachte Hut ist mehr oder weniger buck-
lig, mit in der Jugend eingebogenem Band
und flockig-faserigem Bandschleier; er ist
mit bleibenden, braunrothen, feinen, aber
dichten und langen Haaren besetzt, welche,
in Btlschel vereinigt, wie sparrige Schup-
pen asMiehiaiii aber ittmex^ weich bleibeo;
Huftfleiseh weieS; weich. Die Lamellen
emd frei| bauohig, siemlich gedrängt, weiss,
spittr gelblich. Geruch siemlich stark,
lepiotenartig. Anf sandigem Boden, un-
weit der Heimbei^brücke , im September.
\fmiem$ iUiniku. Fr. Egghohs , Kneubreche , ob
Steffisburg. Otth.
^ {Triehotoma) quinqueparMuf, Linn. Auf einer
Spargelpflansung.
sca^turaiui. Batt Heimbergwald, um OH
luieo^irmM. A» ei S, Grilsisbergwald , im
Oktober.
catiUugimtus. BuU. Bei Lausanne.
aU9r.Fr.Subspe€iesAg. iap^naeei. Schermholz.
Otth.
tkry$enieru9. Bull. Bächenhölsli, im Sept
puHdui. Fr. Hardlisberg« Otth.
{Qitotifbe) 9ubt^l^^acm^. BaUeh, Ghrüsisberg-
wald, im Oktober.
piihyppkäui^ Secr. Schnittweierwald, im Okt
frmmoiui. Lasck Schnittweier, im Okt
anffuaiimmm. Lasek. Dorflialdenwald , im
September.
(CoUybia) ierpeniinm. Ouh. Am Bantiger*
hubel bei Benu Otth.
Strunk weisslich, b" lang, 6'" dick,
gedreht, gestreift, seidenglänsepd, sihi^
knorpeUg» hohl, in eine schlangenfömdg
gewvndene Wursel auslaufend und durek
ein spärliches Mycelium «wischen Blatten
und Tannnadeb befestigt Hut 2" breit,
gdblioh weiss, glatt, achwachglänieai,
trocken, gltikfiofbiwig gewVlbt^ mit einge*
- S8 -
glftnzend, iuneu und ausieo weiM^ abwiili
nach und nach dicker, aber keinen Knollen
bildend; am Gründe mit einer gans klei-
nen, häutigen; schlaffen, gelappten, wd»
br&nnlicheu Wulst umgeben, aber nicht
damit vcrwachten. Der 2" breite, keget
förmige llut wird flacher, ist fein seiden*
faserig, wcissHch, in der Mitte etwas dank
1er, Hutfieisch weiss, aart, gegen den Band
stark verdünnt, unter der Oberhaut etwai
bräunlich. Lamellen frei, bauchig, gedrängt,
erst weisslich, dann zartroth.
34. Agaricus (Pluteus) auramito-rugoim. Trog. An einem
Pappelbaum an der Zulg. Otth.
Der IVi— 2V2" lange, 2—4'" dicke
Strunk ist unten etwas verdickt, wird aber
nach oben allmälig dünner, blassgelb, an
der Basis röthlich, inwendig dicht, blass,
mit braunen Längsfasern durchzogen. Der
anfangs glockenförmige Hut wird später
ausgebreitet, etwas kegelförmig, bucklig,
dünnfleischig; das Fieisdi Ton weisslicher
Farbe; die Oberfläche des Hutes ist un-
eben, netzförmig-runzlig, von einer gelb-
rothen Farbe, welche im mittlem Theil des
Hutes fast in's Zinnoberrothc übergebt.
Die sehr gedrängten Lamellen sind anfangs
weiss, dann fleischröthlich, säge förmig ge.
zahnt, 2'" breit und gänzlich frei. Die
röthlichen Sporen sind rundlich. Er ist
geruchlos.
3&t , Itoninus. Schceff. Bächenhölzli an einer
Buche, im Juli.
— I» -
em (JMoltmß) rmUüs. Fr. Eggholz im Heim-
berg. Otdu
Derniini.
■
eu$ (Bebihma) mussivui. Fr. Bremgartenwald.
OtÜL
vinipMü. Fr. Orüsisbergwald , an Tann-
wiineln.
m§toph0fui. Pers. An der Zulghalden bei
SteflSsburg.
f9iola$€en$s (Mth» In der Enge bei Bern, im
Spätherbst. Otth.
Der V/i" lange ^ 2'" dicke Strunk ial
blass-violet , an der untern Hälfte brenn-
roth-faserig; am Grunde fast knollig ver-
dickt und weissgelblich , voll oder ausge-
stopft, von faseriger Tesctur, im obeta
Theil weiss bestäubt Der dünnfleischige
Hut ist 1'' breit und darüber, gewölbt^
bucklig, trocken, etwas seidenglänzend,
beUviolet, auf der etwas bräunlichen Scheibe
fast in flache Schuppen reissend. Die La-
mellen sind angeheftet, bauchig, nicht sehr
gedrängt, gansrandig, doch unter der
Loupe fein gezähnelt, mit kömig gefraas*
ter Kante, aus dem schmutzig Violet-fleisch-
röthlichen in's Braune übergehend.
rubtf. Otth. In der Enge bei Bens, jtai
Grase. Otth.
Der ziemlich' gleich dicke Strunk izt
IVa'' lug, 2— 2Vs''' dick, von fiuerigir
. Textur , glatt oder schwach gestreift uftd
. gedreht, gerade oder gekrümmt, zuweilea
- 84 —
mit einer kleinen, knolligen VerdickuBgi
von der Farbe des Hntes, oben etwai
mehlig bereift. Der Vj^" breite Hut ift
anfangs glockig; dann kegelförmig ausge-
breitet und in mehrere Lappen gespalteOp,
lebhaft mennigroth; später in gelb ziehende
trocken ; Hutfleisch zart; blassröthlich; weiss«
Lamellen frei; bauchig; etwas heller als der
Hut ; spftter in's G^lbbräunliche zieh^
mit schwach bereifiber Kante.
4Si. Agmrieui (Ncutcaria) esehtiriaidis. Fr. Büchenhölzli; im
September.
43. , (Crepidotus) variabüis. Pen. Bremgartes-
wald. Otth.
Pratelli.
44. Agaricu$ (P^alliota) augustus. Fr, Bei den Eichen bei
Bern. Otth.
45. , {Hypholoma) appendieulaius. Bull. Vierer-
feld bei Bern. Otth.
46. 9 (Psilocybe) polycfphalut. Paul. Bei Bern.
Otth.
47. „ Fcpnisecii. Pen. Viererfeld bei Bern. Otth.
48. 9 bullaceus. Bull. Brückfeld bei Bern. Otth.
49. j, (P^athyra) corrugis. Pen. Kälberweid bei
Thun.
50. „ gyroflextM. Schceff. Kälberweid.
51. Coprinus tomentostu. BulL Auf Dünger, bei Bern.
Otth.
52. Bolbitius fragilii. L. Am Hünibach; bei Thun*
53. Cortinarius percomis. Fr. BächenhölzlL Sept
54. 9 pansa. Fr. Bächenhölzli. Sept.
55. 9 purpuriucens. Fr. Bäcfaenhölzli. Sept
i
- 86 -
Jarimmiui MibulUi. Fr. Grttsisbergwald. Aogust.
n iubkmäius, Sawerb. Bannwald. Augiuit
^ einnabarinus. Fr, Bremgartenwald. Otth.
, fiammooephalm. Bull. Bremgartenwald.
Ottb.
9 durmeinui. Fr. Bächenhölzli, im August.
, Colus. Paul. Bannwald, August.
9 obiusuf. Fr. Kälberweid.
^xiUus panuoides. Fr. Eichenried bei StefiiBburg,
Otth.
fj/gropkimii Kvido^albus. Fl. Dan. Orttsisbergwaldi
im Oktober.
II hypotkeJMf. Fr. Ueimbergwald, im Okt
n Kyporrkodiu$. OUh. Bremgartenwald. Otth.
Der in den Hut erweiterte Strunk ist
8'' hing, 2— 2V2''' dick, schlank, gleich
dick, verbogen; voll, weisslich, mit grauen
kömigen Schüppchen bedeckt, welche ab-
wflUts mehr strichfbrmig werden ; das Strunk-
fleisch ist weichfaserig, zerbrechlich. Der
IV2'' breite Hut ist gewölbt, spttter einge-
drückt, mit herabgebogenem Rande, grau*
braun, in der Hitte dunkler, mit ange-
drttckten;8eidenfaserigen Schüppchen,düBB<-
fleischig, unter der Oberhaut graulich. Die
etwas herablaufenden Lamellen sind an
beiden Enden sugespitst, weisslich-rosen-
röihlich, am Orunde aderförmigverbMden.
Im frischen Zustande ist er fast geruchlos,
später nach Moder riechend.
^ mkttaeeo'rubens. Oüh. Bremgartenwald. Otib.
Der 3'' lange, 4''' Linien dicke Strunk
ist walsenfi^rmig, etwas verbogen und unten
fast sugeflpitxt, mehr röihlich ak der Haf»
gegen die Basis weiss, oberhalb weisi»
kleiig. Der IV3" brdte Hut ist flach ge-
wölbt, undeutlich gebuckelt, gelbröthfidi
und auf der Scheibe dunkler. Die Lamelleo
sind kaum herablaufend, gelbröthlich, 9**^
breit.
68. Hygrophorus obru$seu$. Fr. Kälberweid, im August
60. n mlbus. Otik. Am Wege des Bremgartea-
waldes. Otth.
Er ist fettig anaufühlen und gläapeoi
Der 2" lauge, oben Z" dicke Strunk itt
weiss, seidenglänzend, gestreift. Per P/i"'
breite Hut ist glatt, weiss, kegelförmige
stumpf, dttnnfleischig. Die weissen Lamel-
len sind frei ^ bauchig , nicht gedrängt^
schneeweiss« Er unterscheidet sich yon
H. conicus durch die weisse Farbe und die
mehr abgerundete Form, könnte aber den-
noch nur eine weisse Abart desselben sein.
70« Laciarius resimus. Fr, In Tannwäldem. Grüsisberg-
wald.
71. , thqogalus. Bull, Bremgartenwald. Otth.
72. n auraniiaau. Fr, Bremgarten* und Köniz-
wald. Otth.
73. I, squalidus, Krombholz, In Wäldern bei
Neuenburg. Favre.
74. M^sula xtrampdina. Schmff, Bäch^ihölzli, im Juli.
75. ji nitida, Per$, Bannwald, im August.
76. Cantharellus allndus. Fr. Bremgartenwald. Otth.
77. 9 parvus. Otth, Bremgartenwald. Otth.
Strunk dünu; graugelblich, verbogen,
hia und da etwas geforchi^ voll, kaum 1^'
- « -
boeh. Hut Va'^ breit, tricliterföniiig , ge-
'scbweifty faserig-Bchappig, bräanlich-asch-
grati. Lamellen ülüg, wenig erhaben, gelb-
fieh« Hut- und Stnuikfleisdi graugelblich|
locker.
Wamimtfif pyramidalts. Scop. Gnmigel, im Augnat
, urens. Bull. Grttfnsbergfirald, im Anghst
^ insitiiius. Fr. Bremgartenwald, an Stöcken.
Otth.
leniinui lejndeus. Fr. Leukerbad im Wallis. Otth.
^mxi/ef Tkunbergii. Fr. Auf Tannenholz. Otth.
VoMta fminatus. Fr. Bächenhölzli, im Oktober.
9 lacunosus. Otth. Bremgarteüwald. Otth.
Der 21/4'' lange, V" dicke Strunk ist
unregelmässig, etwas bauchig, gestreift,
blassgelbröthlich, abwärts fast rhabarber-
gelb, von faserig-fleischiger Textur, an der
Basis dicht -fleischig; Stmnkfleisch gelb,
in der untern Hälfte nach dem 2ierschnei-
den streifenweise schwach blaugrünlich an-
laufend. Der 2^li" breite Hut ist flach
polsterförmig, ttberall grubig-runalig, fein-
filzig, in der Jugend fast schwarz-purpür-
lich, später dunkelbraun, mit dunkelrothem
Rande; Hutfleisch gelb, unveränderlidf,
doch hie und da mit einzelnen rothen
Fledcen, unter der Oberfläche roth. Bdhr-
chen kürzer, als die Dicke des Hutfleisches,
gelb, mit rundlichen, länglichen und un-
regelmässigen Mündungen. Scheidewände
uDgefUhr so dick, wie der Durchmesser
der Böhrchen, abgerundet und Ton ver-
schiedener Höhe, auf der Kante mehr oder
- 98 -
weniger dankelrothbrann, besonders in der
Jngend. Die Böhrchen sind angewachsai^
zuweilen etwas ausgerandet. Sporen ISng^
lieh elliptisch, schmatzig-gelbräunliclL
85. BoMus tarosui. Fr. Bannwald, im Jnli.
86» 9 fMeu*. BuU. Bremgartenwald. Qtth.
87. Folnporm (Mesopui) fuligi$ieo^albus. Trog. Bei Lantw
brunnen, im JulL
Der zentrale Strunk ist nur V»" ^^^
und verdient beinahe nicht den NameOi da
er mit dem Hute so zusammenfli^st, da»
man nicht sagen kann , wo der einei auf-
hört und der andere anflmgt, denn schoa
Ton der Basis an erweitert der Strunk sich
verkehrt-kegelförmig und ist mit Poren be-
deckt bis an den Band des Hutes. Dieser
ist 3—6" breite flach, etwas eingedrückt
und am Bande buchtig, fast gelappt^ matt
weiss, wie mit Kalk angestrichen. Die
Poren sind fast rund, ziemlich gleichför-
mig, an der Mündung mit einigen ziemlich
langen Haaren besetzt und von russig-brau-
ner Farbe. Die Substanz ist gelblich blass.
88. 9 perennis. Fr, Am Gurten bei Bern. Otth.
89. , (Pleuropus) petalodes. Fr, Grüsisbergwald,
im November.
90. 9 (Merisma) intybaceus. Bauh. Dählhölzlein
bei Bern. Otth.
9L „ imbricatus. Bull, Bei Neuenburg. Favre.
92. J5 (Apus] nidulans. Gr, Bei Bern. Durheim.
93. j, albus, Huds. An Weiden bei Bern. Otth.
94. 9 crispus. Fr. An längst gefällten Stämmen
von Populus.
- 89 -
tktffmfiktchim. OUh. An liegenden Pappeita /all
der Zulg. Otthw
* ! > Bni gelblich-weissy dickfieiachig, .fiuit
' ' ' ' ' M kreisnind; sottigi innen weiiB| nndentHob
gezont ; besteht aus dnem siemllch lockern
Oefbge von parallelen Fasern , welche
nach der Oberfläche hin^ sieh aofewirtB
biegend, eine scheinbar dunklere Schicht
bilden, so lange der IHLs noch Tiel^ Was-
ser enthält. Foren aiemlich lang, nngleifih,
rund, zerrissen und gewunden, mit stumpfen
Sdieidewänden. Er wird bei Sj breit nAi
lang und ungefähr 2" dick, mit dickem,
stumpfem Bande. Längs den Faeem lat
er leicht zerroissbar, in die Quere hinge«
gen sähe.
Er scheint mit F. labyrinthicutf Aehn*
lichkeit zu haben.
Sw 9. Aorea/tf« Fr. An abgestorbenen Tann*
Stöcken. Grüsisberg.
fi ' , pubeicens. Fr. Grüsisbergwald, im JnnL
). 9 ravidus. Fr. Am Brtlnnenstutz bei Bern.
Otth.
h 9 xafUkus. Fr. An Tannenholz.
). DaedaUa discolor. Fr. An der Elandermündung.
L Byämim $quatno$wn. Schaff. Solreutiwald. Ottk.
B. 9 toandeum. Fr. Hardlisberg. Otth.
B. , ipadieeum. Pert. Im Bannwald, awisohen
Moos.
1. 9 zonatum. Baisck, In Eichwäldem.
b. 9 graveoknt. Delastre. Im Bannwald , im
September.
- «0 -
106. SjyAumi otirjum. Fr. An einem ObsAemn M.te
Waldau. Otth.
107. 9 foiäeulare. A. #1 5, Solreutiwald. Otdu
106. /fp«r ohliquu9. Ft. In der HolEmaite b« Thus, im
Desember.
109. y. deformii. Fr. An Eichenstämmen«
lia Radutum orbiculare. Fr. Auf der Sägmühle zu Thun,
im Dezember.
111. Craterellus crispui. Fr. Bremgartenwald. OtUu
113. Tkelepkora CortUhides. Fr. An einem fimlenden
Badkasten. Otth.
US. n ificruitans. Pm%. Th. $eba€ia. Fr. Im Tenfi-
thal.
114. SUrmm fusco • oUvaemm. Oulu Im Aarziehle bd
Bern, an altem Tannenholz. OttL
Hut dünn, lederartig-weich, oberhalb
weisslich-oliTengrttn , etwas filzig, ausge-
breitet übergebogen. Hymenium erst blass-
olirenfarbig, später dunkelrothbrännlich.
olivengrün.
11&« 9 maveolens. Fr. Auf Populus fastigiata.
Bei Neuenburg.
116. Corticium Mougeotii, Fr. Heimbergwald. Otth.
117. Cyphella Digitalis. A. ^ S. Auf der Rinde der Weiss-
tannO; bei Neuenburg. Favre.
118. Ciavaria palmata. Pers. Dorfhaldenwald, im Okt
119. 9 incegualis. Fl. Dan. Bremgartenwald. Otth.
120. Tremella lutescens. Fr. Heimbergwald, im Oktober.
Discomycetes.
121. Pexiza plumbea. Fr. Wälder bei Neuenburg. Favre.
122. , vesieulosa. Bull. Viererfeld bei Bern. Otth.
123. 9 cupularis. Linn. Spitalmatte bei Bern. Otth
- 41 -
PtMlMa mibnka. Sckrud. Eymatte bei Bern. Otth.
9 h^atiea. Bai§ek. Auf einen Viehweide^ im
, hemi$ph€mca. Wigg* Bächenhölzli; im Sept
9 . ionguinea. Pers. Bremgarienwald. Otth.
9 eärina. Bai$ch. Bremgartenwald. Otth.
9 flavo-vireni. Pers. Bremgartenwald. Otth.
Solmia fueiculata. Pers. Orttsisbergwald.
9 oekracea. Uoffm. Auf der kleinen Schanse
in Bern. Otth.
7ymp«tta eonspersa. Fr. An Bim- und Apfel-
bftumen«
Pkaeidium earonsUvm. Fr. Auf Buchenblättem.
Pjnrenomycetes.
Bjipoerea rieeiaides. BoU. (Sphtaria parmelioides.
MonL) An alten Haselstämmen am Bai-
. lenbühl. Dr. Fischer.
. Sphsfria protracttin Pers. In den Anlagen der Belle*
vne bei Thun.
y macrostoma. Tode. Grüsisbergwald«
, Corticis. Fr. Bei Bern. Otth.
Ceratasioma a»'enari<i. Trog. (Uelanospora. Corda ) In
einer Schlucht bei Dettigen, gegenüber
der Drakau. Dr. Fischer.
Auf einer weichen^ dünnen; schwarzen
Kruste^ welche auf einem nackten feudi-:
ten Sandsteinfelsen aufliegt ^ aus geglie-
derten, dunkeln Pilsfftden besteht und
rhizomorphenartige Myceliumfäden in den
lockern Sandstein aussendet ^ sitzen die
kugelrunden PerithezieU; zur Hälfte ia
dieselbe versenkt; sie sind von brauner
ltni.JUllML FskmrUiV. . .
- 4» -
Farbe und mit cahlreiohen Brschstllckei
«durchBichtiger Fadett (wohl nur zufälfig) I
bedeckt. Das Ostiolum ist gestreckt ke- f
geltörmig^ wohl 8 bis 4 Mal so lang, all
der Durchmesser der Perithezien betrig^
und mit diesen gleichfarbige die aber, durek
die Loupe gesehen , auf der sohwarstti
Kruste grau erscheinen« Aus seiner SpHie
hängt ein Büschel wasserheller Fädei
heraus, welcher, dem Peristom einer Bar-
bula ähnlich, etwas spiralförmig gedroht
ist. Das Inwendige des Perithesiums oder
der Nucleus enAaltet nur wäSMrheUe Fi-
den, denjenigen des Ostiolums ähnlich,
an welchen die ovalen, braunen Sporeo,
entweder an der Spitze oder ihrer Iiäiigt
nach zerstreut, scheinbar nur anliegend,
befindlich sind. Dieselben scheinen aber
grossentheils schon ausgeCslIen zu sein,
da sie nicht in Menge mehr vorhanden
waren; unter diesen befanden sich viele,
weniger dunkelgefarbte, kreisrunde Sporen
mit eingekerbtem Bande, wahrscheinlich
noch unreife Sporenkömer.
139. Ma$saria {Sphtnia) inqmnans, Tode, Bremgarten-
wald. Otth.
140. Excipula Strobi. Fr. Bächenhölzli, auf Zapfen von
Pinus Strobus.
141. Yalsa (Sphcerid) dissepta. Fr. Bei Bern. Otth.
142. ^ eonvergen9. lade. Echibühl bei Hilterfin-
gen, im März.
143. Ceuthofpora Phacidioides. Desmax. Auf Blättern von
Bex AquifoL
144. Depazta ßuxicola. Dec. Auf PnthffMitttriL
. IS ^
^on luMluß. Fr* la Wtüdera \hA NeoM^
burg^ Farrcu
ia 4norH^eUmfotffiis. Vittad. Wylerholsu Ottb*
OUHiu Trog. Auf dem Hardluberg. Ottk
DasBeceptaculnm islnindlich 1—1 Vi"
lang, etwas weniger breite mit einem Wttiv
zeichen an der Basis yerseheni dessen
Ursprung im Inneri^ des Pilzes durch eine
weissliche Stelle bezeichnet ist Die läng-
lichen, etwas gewundenen Zellen sind seht
zahlreich und klein , doch durch eine
schwache Loupe sichtbari im Innern des
Pikes £oht, aber gleichförmig zerstreut,
und da das Ganze mit keinem Peridium
umgeben ist, so sind die Zellen auch auf
dw OberfiXohe de» mizes sichtbar und
mit den innem gleiehfSrmig. Sie und
simmtlich von dem Fruchtlager gebildet
welches auf kurzen Basidlen die gestreckt
eiförmigen Sporidien trägt, welche bräun-
lich gefärbt sind und mit viel kleinem
Körperchen angefüllt zu sein scheinen,
was ihnen ein kömiges Ansehen giebt
Geruch schwacbi nicht angenehm.
ma mmnmosmm. Fr. Im KlenthaL C. Ton
Flschev-Ooster.
fimbriäiui. Fr. BäeheahölzU, im Herbst
reticuMa. Ptr$. Am Hümbach, auf Eichen«
holz.
urpmk^, 8iop. liefeniiidMz bei Bem« Otth*
-. ^ -
3) Verhandlanipen der deatschen Geselltdiafll für Ps/ehUlrie id
gerichtliche Psychologie. Neuwied 1854. 8P.
4) Das Siniiger MineralwaBBer. 8*.
6) CoirespondeaiUatl der dentseheB OeaelUeliaft fir Psjr^luatiif id
gerichtliche Ps^cbolofie. Jahrgang 1864. 4^.
Von der Leopold, Card, Akademie in Breslau.
• Verhandlungen Bd. 17. 2te Abüieil. Breslan 1856. 4P.
From Ihe royal eaciety of EdirUmrgh,
1) Proeeedings Vol. III. Nr. 46. 8P.
2) Transactions Vol. XXI. ParL 8. 4».
Von der TU. Redaktion.
Ringk und Brunner, sehweiierfnefae Eeittehrift fBr PlMumndt llw
Jahrgang. 186«. 80.
Von Herrn Prof. Wydler.
Jahresbericht über die Verwaltnng den Jledieinalweaeu faü KibIm
Zürich Im Jahr 1865. 80.
Vom natwhistoriichen Verein in Äug^mrg.
IX. Berieht 1856. 8».
Foii der nalurfortekendin GeeeUidiaß xu Emden,
i) Jahresbericht der natnrforsehenden GesiUschafk in Bäte fir
1865 und 1866.
2) Mittheilnngen.
3) Kleine Schriften. IV. Die Gewitter des Jahres 1856. 8P.
4) Die Temperatur von Bmden von Prestol. 1855. 4^.
Vom Herrn Verfasser.
1) Prcatol, das Thermometer als Hfilfswerkseng für Seefahrer. Bs-
den 1846. 80.
2) Prestol, die arithmetische Scheibe. 40.
3) Prestol, die geometrische Heuristik Erstes Booh. Brnden 1866. i^.
Von der königl sächsischen GeselUckafl der Wissenschaften in Leifti§'
1) Berichte der math. phys. Classe. 1864 III. 1865 I., II. 1866 I.
2) Drobisch über musikalische Tonverhaltnisse. 80.
3) Hensen, Berechnung der absoluten Störungen der kleinen Pla-
neten. 80.
4) Kohlrauseh und Wober, elektrodynomische Massbestimmnngen. 8^*
6) d' Arrest, Nebelflecken und Sternhaufen. 80.
Von Herrn Schriftgiesser Graberg in Zürich,
Nennzehnte Uebersicht der Verhandlungen der teohnisekea Gesell-
schaft in Zürich. Zürich 1856. 80.
De la sociele des sciences nalurelles ä Neuchälei.
Bulletin. Tome IV. 1. NeuchaUl 1866. 8».
Von der botanischen üesellschafl in Regensburg.
Piora. Jahrgang 1866. Nro. 1-36. 80.
Nr. sei— ses.
B« ▼• VeUenbers^ chemische IJntersu-
ehwns der Iienker Schwefelwasser«
Vor^tra^n den 24. Jauuai- 1^7.
Imleitiing.
In iütern balneographischen Schriften findet mau
inter manchen theila benutzten, theils unbenutzten Quel-
«Dt auch ein oder mehrere Schwefelwasser aufgeführt,
lie im TÜale van Lenk sprudeln sollen, ohne dass von
nnet stattgehabten Untersuchung derselben je etwas be-
uuini geworden wäre. Der sumpfige Thalboden von
[jenk beherbergt nach der Aussage der Thalbowohuer
noch mehrere andere Quellen, welche meistens eisen-
laltige Sumpfwasser sein sollen. Die beiden Schwefel-
[uellen, welche den Gegenstand dieser Arbeit bilden,
reten nicht im Thalboden, sondern am Fusse und am *
stlichen Abhänge des das Lenkthal westlich einschlies-
enden Bergzuges zu Tage.
Schon im Jahre 1840 wurde ich mit der Untersu-
himg der Schwefelquellen von Lenk beauftragt, erhielt
och einige Flaschen Wassers zugesandt, konnte aber
liunala verschiedener Hindemisse wegen die Arbeit nicht
.osfllhren. Der Frost sprengte im Winter die Flaschen
md das zu Eisklumpen gefrorene Wasser liess beim
Lofthauen eine sehr bemerkbare Menge ausgeschiedenen
ichwefels zurück, welcher Zeugniss gab vom starken
iohwefelgehalte des erhaltenen Wassers.
Im verwichenen Sommer wurde ich abermals, nach-
lem Herr Apotheker Müller wegen überhäufter Ge-
chäflke die Analyse zu übernehmen sich weigerte, von
en Besitzern der Schwefelquellen gebeten, die Unter-
iem« MittlMiL Febnisr 1867.
I
- 60 -
snchung an die Hand nehmen za wollen, worein ich
endlich willigte.
An der westlichen Thalseite des Dorfes Lenk| eiwi
10 Minuten vom Pfarrhause entfernt | steht auf einer
ff
kleinen Anhöhe ein unausgebautes Badgebäude^ welches
bestimmt ist ^ eine etwa 50 Schritte westlich davon m
einer Brunnstabe gefasste Quelle zum Badegebranche iQ
verwenden. Diese Quelle liefert ein klares, kaltes, 6 V^^B.
Temperatur zeigendes, schwach nach Bjdrothion rie-
chendes Wasser. Einige Vorversuche an der Quelfe
zeigten Schwefelwasserstoff in geringer, dingen Scfaire»
feisäure und Kalkerde in bedeutender Menge mL Weaa
die in's Leben zu rufende Badeanstalt auf diese schon
gefasste Quelle allein angewiesen wäre, so h&tte as
sicherlich keine bedeutenden Aussichten auf Erfolg. Nun
aber besitzt der EigenthUmer dieser Quelle eine andere,
sehr reichlich fliessonde, die aber, noch im Natonostands
befindlich, ihren Wasserreichthum über feuchte Alpweiden
zu dercm grösstenNachtheile ergiesst Diese Letztere^ m
Lenk die Quelle aufderBalmen genannt, tritt auf dem
Bücken eines etwa 800 — 900 Fuss über den Thalboden
von Lenk sich erhebenden Vorberges des Trüttlisberges
zu Tage, welcher gerade hinter dem Bade, in steilen
Alpwiesen aufsteigend , in etwa halbstündigem Ansteigen
erreicht wird.
Die Quelle auf der Balmen kommt aus granschwar*
zem Schiefergestein krjstallhell zu Tage, liefert einen
armsdicken Wasserstrahl, der sogleich ein Bächlein bil-
det, welches wenige Schritte von seinem Ursprünge nut
einem weisslichen Häutchen sich bedeckt und alle im
Bache liegenden Gegenstände, wie Hölzer und Steine,
mit einer weissen Kruste von Schwefel und Gyps über-
zieht. Dieses Wasser haucht schon von ferne seinen
— 51 —
hwefelgemch aus und scheint auch, nach der zertre-
ten Umgebimg der Quelle zu urtheileu; von dem in
r Nfthe weidenden Vieh als Tränke benutzt zu werden.
Doch nicht nur das Vieh scheint dieses Wasser zu
nutsen , auch die Bewohner der umliegenden Thäler
d Berge trinken von dieser Quelle in gewissen Krank-
iteui trotz dem dass ärztliche Er&hmngen es fUr im*
rdaolich erklären.
Da auch diese Quelle noch nie einer vollständigen
ilersuchung unterworfen worden ist^ so wurde ich eben*
la mit derselben beauftragt.
Diese Quelle wird in dieser Arbeit mit dem Namen
ülrnquellc; die untere beim Badgebäude befindliche
i Badquelle bezeichnet werden.
Bevor ich im Zusammenhange den Verlauf der Un-
vodiang^n mittheile, aus welchen die analytischen Re-
Itate hervorgeben , glaube ich mich aussprechen zu
laaeni warum ich, in Abweichung von frühem Arbei-
I, ftltere Bestimmungsmethoden verlassen und andere
liegen beibehalten habe, und warum von den neueren
laaa-analTtischen oder Titrirmethoden nur die auf die
tatimmung des Schwefelwasscretoffgases bezüglichen
ranchsweise angewendet worden sind.
Wenn es sich um fragmentarische Bestimmungen
wiaser Bestandtheile zu untersuchender Körper han-
li, so haben die neueren Methoden des Titrirverfah-
la entschiedene Vortheile vor den altern Gewichts-
üj%en, vorausgesetzt, dass die Probeflüssigkeiten den
rgesohriebenen Grad von Genauigkeit besitzen, wie es
I alkali- und acidimetrischen Proben, sowie die auf
annstein, Eisen und andere in technischen Gewerben
rwendeten Materialien Bezug habenden Proben zur
üttga beweisen. Wenn aber sehr ausauunengesetzte
- 52 -
m
Substanzen; so wie z. B. ein liGneralwasBer , in allen
ihren Theilen genau untersucht werden sollen, so ver«
schwinden viele der Vortheile der Titriranaijsen. Vorerst
sind in Mineralwassem viele Bestandtheile enthalten,
die sich nach dem Titrirverfahren gar nicht bestimmen
lassen; wie die zu gleicher Zeit an verschiedene S&nren
gebundenen Alkalien und Erden; oder sie sind im Mi-
neralwasser in zu grosser Verdünnung vorhanden oder
von Elementen begleitet; die deren maassanaljtische Be-
stimmung vereiteln* Dann lässt sich nicht läagnen, dast
die altem Gewichtsbestimmungen gewisser Stoffs durch
bekannte Beagentien einen solchen Grad von Genauig-
keit besitzen ; z. B. der Schwefelsäure durch Barytes,
des Chlors durch Silber, der Kalkerde durch Oxalstore
u. s. w.; und sich so leicht in eine fortlaufende und den
zu analysirenden Gegenstand erschöpfende analytisdie
Folgereihe von Trennungen und Gewichtsbestimmangen
fügen ; dass sie schon desshalb den Vorzug vor den
Titriranaijsen verdienen; abgesehen davon; dass hierbei
weit weniger Material zur Untersuchung nöthig ist, als
bei diesen; wo meistentheils eine jede Substanz in einer
nur zu einer einzigen Bestimmung dienenden Menge
von frischem Material bestimmt werden muss; und wo es
selten zutrifilt; dass ohne lange Berechnungen; in Folge
verschiedener Concentrationen der Probeflüssigkeiten; die
erhaltenen Resultate auf ein anfanglich bestimmtes Maass
oder Gewicht zurückgeführt werden können.
Endlich wäre auch bei der umfassendsten Anwen-
dung aller bis jetzt benutzten und combinirbaren Titrir-
analysen dennoch die Anwendung der älteren Analyse
unumgänglich geboten; um dem Analytiker die Gewiss-
heit zu verschafiFeU; dass ihm kein Stoff entwischt , dass
er am Ende seiner Arbeit sei ; und dass sein letztes
— 53 -
^ Filtrat oderEvaporat nichts inelir eutlialte, als tiio Spill •
irgflser der letzten im Uebenchnsse angewendeten Kea-
gentien.
Anden verhilt es ^ich freilich, wenn dio oino oil«*r
indere der Titrirmethoden an Kontrolvcrsuclioii auf dio
Bichtigkdt nach andern Methoden erhaltener Hosultale
verwendet wird ; da halte ich sie fUr sehr 8cliiitxkar, nih
fem sie wirklich die gleiche oder eine gröaiioro Gonanig-
keit gewähren, als die Gowichtsanal yaeu ; im nnigokohr-
ten Falle mögen eie den technischen Zwecken, Air welrlii*
sie aufgestellt worden^ überlassen bleiben.
Eine ganz andere Bewandtniss aber hat es rnit d«»r
maaasanaljtischen Bestimmung einiger Gase, s#i iMumU
lieh des Schwefelwasserstoffes , welcher na^th ilt^r«fri M«
thoden nicht mit der gleichen Hicherbeit and H^^hii^lli^
keit bestimmt werden konnte, als nach einigeri d^r 7 itrir
methoden^ nnd wofbr der Analytiker den KrAn/J^rn %^\f9
an Danke verpflichtet ist. Nicht nur ^'j^tu ni^h t-tui^/-
dieser Titriranalysen zu in kürzester Zeit ^nfr^hf^n^f^u
Proben, sondern auch zu fortlaufenden Reihen ///r. {^y.^,
disch wiederkehrenden Unter-iacbon^ren aof 4>, K*^4ft
digkeit «der Verinderiichkeit von Mit^^i^n^M^^ ^'^
ich deren WünwAbarkcit bei einer •tul^r.' r,.M>y^^,^.
auBgeaprochen habe.
Diese BetrachmnirrM. ...,;. .,„^,. ^.„„ ,^^,
Titrinrerfthren zur B^ümrmm^'i^.XyS^Z,
der Analyse der beuien rfch-r*.;.!«, »-v, y -
fes anzuwenden: and da erne i>- j>. ,
tehit Eisenchlorid md if,^.' ^^ ---'>- y - .
o Mnniten m An»pnich ...!«,»< „ . '
Standern« Beqnemlfchk^ ,^^^. ^^ _' , '
nnrTTgieichb«.,.,«^^^ /^-; '- '
- 54 —
Die nuu anzuführenden Probeu auf Schwofelwasser-
stoffgas und die Ermittlung über Gegenwart oder Ab-
wesenheit im Wasser von unterschwefeligsanren Safasen,
da diese durch den oxydirenden Einfluss der atlimoephi-
rischen Luft auf Schwefelalkalien haltende Schwefel*
Wasser gebildet werden , wurden an den Quellen selbst
vorgenommen den 15. und 16. August des letiten Jahres,
nach Torausgegangenem mehrwöchentlichem schönen und
trockenen Wetter.
Zum Abmessen des zu prüfenden Wassers bediente
ich mich im ganzen Verlauf der Untersuchungen eines
Stechhebers ^ der , bei 12 <^ B. mit destiUirtem Wasser
ausgemessen, im Mittel aus drei sehr nahe übereinstim-
menden Versuchen 680,86 gr. Wasser ausfliessen l&tst,
also 680,86 Kubikcentimeter fasst. Bei allen Abmessun-
gen wurde die Temperatur des Wassers bemerkt und
darnach dessen Menge bestimmt.
I. Untersüchiing der Badqnelle.
Die Temperatur der Badquelle, zu verschiedenen
Malen und bei sehr verschiedenen Lufttemperaturen gs*
nommen, war beständig in der Brunnstube 6^. 75 B. oder
ungefUhr 8", 5 C.
1) Bestimmung des Schwefclwasserstoffgases.
Diese Bestimmung wurde auf folgende Art ausge-
führt: In eine 1 Liter fassende Flasche werden etwa 5
Kubikcentimeter einer massig starken, mit Salzsäure ver-
setzten Lösung von reinem Eisenchlorid, das absolut
frei von Chlorür sein muss, gebracht, hierauf ein Mess-
gefbss voll frischgeschöpften Schwefelwassers in die Eisen-
chloridlösung entleeren gelassen, wobei das Gemenge
- Ö6 •
sogleich milchig trübe wird , iiud nun die wohl ver*
scUosseoe Flasche gehörig geschüttelt. Nun wird die
Flasche vorsichtig geöffnet und mit einer mit titrirter
LöMUig Ton Übermangansauren Kali's gefüllten Bürette
so lange unter massigem Umschwenken zugetropft ^ bis
die irttbo Flüssigkeit einen rosenrotheu Farbenton an-
nimmt, wobei die milchweisse Trübung durchaus nicht
hinderlich ist Die verbrauchte Menge Chamäleonlösung
wird notirt, und nun der Versuch nach Umständen so
oft wiederholt , als wUnachbar erscheint. Hierbei ist es
nur nöthig, so viele leere , mit reinem Wasser ausge-
splllte Flaschen vorräthig zu habeu; als man Proben be-
abaielitigt ; oder bei einer längeren Reihe von Prüfungen
reinea Wasaer aur Hand zu haben, um die gebrauchten
und nach dem Versuche entleerten Flaschen wieder aus-
spülen au können.
Um der Gültigkeit der Versuche versicheit zu sein,
wird vor dem jedesmaligen Austitriren mit Chamäleon-
löaong 1 Kubikcentimenter von dem trüben Inhalt der
Flasche mit einem Tropfen 8chwefelcyankalium auf einen
hinlinglichen Ueberschuss von Eisenchlorid geprüft^ in-
dem das Bofhwerden des Gemisches beweist, dass genug
Eisenchlorid vorhanden war.
Die Ghamäleonlösung war Tags vor der Anwendung
mit Normaloxalsäure titrirt worden. Letztere war nach
Hohr'scher Vorschrift dargestellt aus 63 Grammen reiner
krystallisirter Oxalsäure auf 1 Liter Wasser; das ange-
wendete Uhamftleon war bestimmt : 17,2 Eubikcentimeter
auf 5 Cc. Normaloxalsäure. Nun entspricht 1 Cc. Oxal-
sinre 0,01 7 grm. SchwefelwasserstoiF, und 1 Cc. Chamft-
leonUtoung = 0,00494 gr. Schwefelwasserstoff. Drei Mo-
nate nach obiger Bestimmung wurde die Chamäleon-
lösnng gegen Oxalsäure wiederum geprüft und geftinden :
- 56 —
d Cc. Oxalsäure =: 17^3 Cliamäleonlösung , also eine
kaum nennenswertbe Veränderung, welche jedenfalls sehr
zu Gunsten des Chamäleon's lautet.
In filnf vollkommen übereinstimmenden Prüfungen
brauchte 1 Messgefäss voll frischen Wassers 0,5 Cc. Cha-
mäleonlösung bis zur eintretenden rdthlichen Färbung
des Wassers. Da nun 1 Cc. Chamäleonlösung 0^00191
gr., so entspricht 0,5 Cc. derselben 0,00247 grm. oder
1,62 Cc. bei 0°»,760 Druck und O'' C. Temperatur. Nun
ist die mittlere Höhe von Lenk etwa 1100 Meter, der
/759 V*'*
nach der Formel 760 \^nän) ^^^ mittlerer Atmo-
sphärdruck von 0",670 entspricht. Wird der Schwefel-
wasserstoff auf diesen Druck , 8^,5 C. TemperatUTi und
Feuchtigkeit berechnet, so beträgt er 1,90 Co. fttr 682,7
gr. und 28,2 Cc. fUr 10000 gr. Mineralwasser.
2) Unteraehweflige SAure.
Ein Stechheber voll frischen Quellwassers wurde in
eine Literflasche gebracht, in welcher sich überflüsnges
reines essigsaures Zinkoxjd befand. Nachdem der Inhalt
der Flasche tüchtig durchgerüttelt worden war, bildete
sich nach- und nach ein leichter weisser flockiger Nie-
derschlag, der sich allmälig zu Boden setzte. Die klare
Flüssigkeit wurde rasch abfiltrirt und mit Salpetersäure
und salpetersaurcm Silber versetzt. Es bildete sich eine
schwache weissliche Trübung von Chlorsilber , die sich
selbst nach einem Tage nicht schwärzte, sondern nur
den violetten Farbenton des Chlorsilbers annahm. Dieser
Versuch entschied auf völlige Abwesenheit von unter-
schwefliger Säure im Badwasaer.
- 67 ~
S) Bestimmung der SehwefeteAure.
In der Bmnnstube, welche die Wasser der Badquelle
oreinigi, tritt dieselbe von der linkeu und rechten Seite
. Terschiedenen Zuflüssen an's Tageslicht Nach der
[eiming des Badbesitzers ist der rechts eintretende Zu-
nw stärker , als der von der linken Seite kommende.
TJm diese Meinung zu prüfen , wurde von den be-
mders in Flaschen gefassten Wassern (die links ein-
etenden mit Nr. 2, die rechts quellenden mit Nr. 1 be-
nchnet) von jedem ein Stechheber voll durch Chlor-
uryurn unter Zusatz von Salzsäure niedergeschlagen.
Nr. 1 g^b 1,1755 gr. schwefelsaure Baryterdoi
9^9 1>1820 I, I, ^
itsprechend Nr. 1 : 0;4038d gr. Schwefelsäure,
. 2: 0,40608 , «
so ao nahe übereinstimmende Mengen an der im Wasser
grösster Menge vorhandenen Substanz, dass hierdurch
e Identität beider Zuflüsse ausser allen Zweifel gestellt
L ¥fkr einen Stechhober ist die Menge der Schwefel-
nre =: 0,40608 gr., ftlr vier, welche zur Hauptanaljse
Dgedampft wurden, aber = 1,6242 grm., und auf 10000
\ Wasser 6,9490 grm.
4) Bestimmung der Kalkcrde.
Ein Steehheber voll Badwasser wurde durch Ozal-
iure gefällt, der oxalsaure Kalk auf dem Filter gesam-
elt und als kohlensaurer Kalk bestimmt. Er wog
634 grm., entsprechend 0,3557 gr. Ealkerde für 1 Stech-
)ber voll, was für 4 solcher Gefässe voll 1,423 grm.
»trägt. 10000 grm. Badwasser enthalten also 5,213
m. Kalkerde.
- 68 --
5) Speclflsche Gewlehtebestlmiiiaiis.
Eine Flasche destillirten Wassers Yon i2^ B. wog
657,04 gr. ; die gleiche Flasche, mit Wasser ans der Bad«
quelle gefüllt, enthielt bei 12^ B. 658,09 grm. Das sp^
cifische Gewicht ist daher ^^^^ = 1,001595.
657,04
6) llauptamilyBe der Badqitelle.
lieber den Gang der Hauptanaljse habe ich lucht
viel Besonderes zu berichten, da er der bei der Analyse
von Gypswasscrn übliche ist und die Trennungsmedio-
den und Beihenfolge der Scheidungen schon bei meh-
reren frühern Arbeiten weitläufig auseinander gesetzt
worden ist-
4 Stechheber = 2730 grm. Wasser Nr. 2 worden in
einer Flatinschale im Wasserbado bis nahe zur Trocken-
heit verdunstet. Die Salzmasso wurde mit Wasser be-
handelt und von dem Unlöslichen durch Filtration ge-
trennt. So wurde der Rückstand der Verdunstung in
zwei Theile getheilt, in den aus unlöslichen oder wenig
löslichen Erdsalzen bestehenden Rückstand A« und in
die aus leichtlöslichen Alkali- und Erdsalzen bestehende
Salzlösung B.
.4. Analyse des unlöslichen Rückstandes,
Der geglühte und gewogene Rückstand wurde mit
seinem dreifachen Gewichte eines Gemisches aus glei-
chen Aequivalenten von kohlensaurem Kali und kohlen-
saurem Natron in einem Platintiegel geschmolzen, die
Masse im Wasser aufgeweicht und das Unlösliche mit
— &9 ^
ochendem Wasaer auägezogeu. Die alkaii&che Löauiig
rurde mit Salzsäure übersättigt, zur Trockne verduDstet.
md nach Wiederauflösen der .Salze die Kieselerde be-
stimmt
Das unlöaliehe Produkt der »Schmelzung mit kohien-
aauren Alkalien ivurde in Salzsäure gelöst und aus der
liSsung durch Ammoniak Eisenoxid und phosphorsaure
Valkerde ausgefällt. Hierauf wurde die Kalkerde durch
Oxalsäure und aus dem Filträt Magnesia durch phos-
f korsaures Natron abgeschieden. Die erhaltene Kalkerde
THirde durch Lö.'*en in Salpetersäure und Evaporatiun
zur Trockenheit und Behandlung mit wasserfreiem Alkohol
auf Strontianerde geprüft und diese als «chweteNaures
Salz bestimmt. Folgendes sind nun die gewonnenen und
kombinirten Resultate.
In 2370 Grammen Badquellwasser sind enthalten:
Schwefelsaure Kalkerde 1,7565 grra.
Kohlensaure Kalkerde 091.37
Schwefelsaure Strontianerde 0(>X«j
Eisenoxjd und phosphorsaure Kalkerde 00] Ui
Kiewlerde ,j^j^: J
^,Ti>i2 gm:
Ä- Analiffe der IfhiUhen Saiz«,
In der Lösung der Salze wurde erst da« fTi u
stimmt, hierauf nach Abscheidung des in, V.y l
«igesetzten Silbers die Kalkerde durch Or.l -^''" '"'
Fütrat de. Oxalsäuren Kalkes wurde zur t'T ''*^
dnnstet und geglüht Die Salzma-e Z V """' ""'''
^ und Magneria enthalten kormV ^ J . ' "'' '''^''
gdöat, rurückbleibende Kia«d«I' i!" ' '" ^^'^^-'^^
Sidpbale dorch ^riginr^B^^^ ^^^umm uud die
'""■• •»»•trt, wobei die
— 60 -
Schwefelsäure zur Bestimmung kam. Die zur Trodme
verdunsteten essigsauren Salze wurden geglüht; die At
kalien als kohlensaure Salze ausgezogen, mit SalzsSsre
übersättigt; evaporirt und als Chlormetalle bestimmt
Durch Platinlösung wurde das Kali bestimmt.
Aus dem Caicinationsrückstand der essigsauren Salse
wurde die Magnesia durch Schwefekäure ausgezogen
und als schwefelsaures Salz bestimmt.
Folgendes sind nun die Resultate dieser Zerlegung:
Chlor
0,0094 grm.
Schwefelsäure
0,5924 »
Kalkerde
0,1442 .
Magnesia
0,1388 ,
Natron
0,0131 .
Kali
0,0033 .
Kieselerde
0,0160 ,
0,9172 grm.
Vereinigen wir nun die verschiedenen Elemente zn
Salzen, wie sie wahrscheinlicher Weise neben einander
in Lösung bestehen können , so ergiebt sich deren Zu-
sammensetzung zu folgender Uebersicht:
Chlornatrium
0,0155 grm.
Schwefelsaure Magnesia
0,5170 ,
Schwefelsaure Kalkerde
0,3496 ,
Schwefelsaures Natron
0,0108 ^
Schwefelsaures Eali
0,0061 ,
Kieselerde
0,0160 ^
0,9150 grm.
Vereinigen wir nun endlich alle Resultate der An*-
Ijsen des Rückstandes und der Salze in eine übersidit-
- 6i -
Tabeile und berechneii wir die ZusammensetzuDg
^assers der Badquelle auf 10000 grm.; so stellt
ilgendes Resultat heraus:
In2730grm. In 10000 grm.
ifelwassentoffgas
1,9 Cc.
28,2 Cc
aatrinm
0,0lö5 grm.
0,0567 grm.
ifelssorM Natron
0,0108 ,
0,0395 .
ifelsaures Kali
0,0061 gnn.
0,0223 gnn.
tfelsaure Magnesia
0,5170 ,
1,8937 ,
ifelsaare Strontianerde
0,C090 ,
0,0330 ,
ifelsanre Kalkerde
2,1061 ,
7,7144 .
nsaure Kalkerde
0,9137 ,
3,3468 ,
ihonanre Kalkerde nnc
l
aenoxjd
0,0110 .
0,0403 .
lerde
0,0300 ,
0,1099 .
3,6190 gnn. 13,2566 grm.
n. Untwncliii^ der Balmqidle.
Sinfangs dieser Arbeit ist das Nöthigste über die
der Balmquelle mitgetheilt und ihre Tempe-
zxx 7® R. gefunden worden. Da ihre Höhe, so
nir bekannt; nicht bestimmt worden ist, so schätze
ie nach der Zeit , die nöthig ist, um von der Bad-
0 SEU ihr SU gelangen, um 800 — 900 Fuss höher,
etwa 300 Meter über der Letzteren erhaben.
Der der Höhe von 1400 Meter entsprechende mitt-
Druck, nach der angegebenen Formel berechnet,
leich 0'',647 und auf diesen Druck wird auch das
dnmen der Quelle berechnet werden«
— 62 —
1) Bratimmung des SehwefetwASMratollbs.
Diese wurde wiederum mit Eisenchloiid und Cha-
mäleonlösung ausgeführt und lieferte in 5 VerBUchea
folgende Besultate^ wobei das gleiche Messgeiäsa und die
gleichen Büretten und Probeflüssigkeiten angewendet
wurden.
1)1 Stechheber verbrauchte 9,9 Cc. ChamäleonlösuDK
3) 1 . . 10,0 ^
4) 1 . « 10,7 ,
6) 1 « « 8,8 ,,
5 9 verbrauchten also 48,1 Cc. Chamftleonldsüng^
oder im Mittel 1 Stechheber = 9,62 Cc. diamileon-
lösung.
Berechnen wir nach der bekannten Stärke fieser
Lösung 17,2 Cc. auf 5 Cc. Normaloxalsfture , so enthält
1 Stechheber Balmwasser 0,0474 gr. Schwefelwasserstofl^ ,
was bei 0°»,760 Druck und 0« C. Temperatur 31,08 Cc. 1
Gas entspricht; auf 0",647 und 8",75 C. bei Berücksich-
tigung der Feuchtigkeit beträgt dessen Gasgehalt fllr I
Stecheber 44,8 Cc. Für 5012,33 gr. Wasser 328,5 Cc.
und fllr lOOOO gr. 655,4 Cc. Schwefelwasserstoffgas.
2) Unterschweflige SAare.
Die Probe auf unterschweflige Säure wurde ausge-
führt, wie es bei der Badquelle gesagt ist, und mit dem
gleichen entschieden negativen Resultate; nur war der
gebildete Niederschlag von Schwefelzink weit beträch^
lieber und der im Filtrate durch Silberlösung hervorge-
brachte weit schwächer, als beim Badwasser ; aber auch
— 68 -
4 Stancten hatte er sich nicht im Mindesten ge-
zt
3) Bestininiang der SchwefelsAare*
Stechheber frisches Wasser von der Bahuquelle,
Izsäure versetzt und durch Chlorbaryum ausge-
gab 2^295 gr. schwefelsaure Baryterde, welche
gr. Schwefelsäure enthalten. Auf 5012^33 gr. ent-
diess 5,7906 gr. und auf 10000 gr. Wasser
3 gr. Schwefelsäure.
Bestimmang des speeiflschen Gewiehtefk
ine Flasche, welche bei 12*^ B. 637,04 gr. destil-
Wasser fasste, enthielt, mit Balmwasser von der
m Temperatur gefüllt, 658,66 grm. Das specifische
ht des Wassers ist daher ^^ = 1,002466 bei
657,04
5) Hauptanalyse des Balniwassers«
8 wurden 5000 Kubikcentimeter oder 5012,33 grm.
nasser in einer geräumigen Platinschale im Wasser,
eingedampft und nun durch Wasser in unlöslichen
tand A und lösliche Salze B geschieden, welche
getrennt analjsirt wurden, worüber nicht nöthig
einzutreten.
A. Analyse des unlösliehen Rücksiatidei.
\r war zusammengesetzt aus folgenden Salzen and
rWndungen:
-^ 64 -
Schwefelsaure Kalkerde
7,9247
grui.
Kohlensaure Kalkerde
1;3843
Kohlensaure Magnesia
0;10&5
Eißenoxyd
0,0530
Schwefelsaure Strontianerde
0,0480
Phosphorsaure Kalkerde
0,0200
Kieselerde
0,0695
9,6060 grm.
B. Analyse der löslichen Salze.
I)urch den oben angedeuteten Gang der Analyi
wurde aus der Salzlösung abgeschieden und bestimmt:
Chlor 0^0160 grm.
Schwefelsäure 1,1141 ^
Kalkerde 0,2029 ,
Magnesia 0,3388 ,
Natron 0,1034 j,
Kali 0,0174 ^
Kieselerde 0,0060 „
1,7986 grm.
Verbinden wir diese Elemente zu Salzen, so erhal
ten wir folgende Verbindungen:
Chlornatrium 0,0265 grm.
Schwefelsaure Magnesia 1,0170 ,
Schwefelsaure Kalkerde 0,4920 ^
Scwefelsaures Natron 0,2041 ^
Schwefelsaures Kali 0,0321 ,
Kieselerde 0,0060 „
1,7777 grm.
Vereinigen wir endlich alle Resultate der Analysei
des Rückstandes und der Salze und berechnen wir u
auf 10000 grm. Wasser, so erhalten wir für die Baln
quelle folgende Zusammenstellung:
In 6013,d8 gnlB. ' In idOOO gtm:
»IwasseMloff
328^ Co.
flCMOo.
iriom
0,0266 gm.
6^0628 gm.
IsMHTos Malren
0,2041 ,
0,40«72 ,
rlsatires Kali
0,0821 ,
0(0640 ,
ilsanre Magnesia
1,0170 ,
2,0290 ,
ilsanre Strontianerde 0^0480 ^
0(0067 ,
ilsanre Kalkerde
8,4167 ,
16>7920 ,
aure Ealkerde
1,3843 ,
2,7618 s
laure Magnesia
0,1055 „
0,2104 ,
yd
0,0630 ,
0,1057 ,
»naore Ealkerde
0,0200 ,
0,0399 ,
de
0,0756 ,
0,150ft ,
i 1,3827 gnn. 22,l(ßrgrm.
Vorhergehenden Ist nicht angedeutet, dass auch
geprüft worden ist, aber, wie zu erwarten, ohne
folg; auf andere seltenere Elemente wurde keine
bt genennnen«
gWehen wir ram Schfaese die beiden Qadlen,
^terisirt sich die BadqneUe ala eine dem Stock-
wt dem Gnrnigel ähnliche, die Balmqnelle hin-
la eine äusserst kräftige, da» Schwarsbrttnnli mn
ipelte überbietende Schwefelquelle , welche, bei
(Tasserreichthum und gehöriger Benntiuig^ der
laft, m welcher sie voricommt^ vo» grossem Nutzen
mte.
wAt aus der Ana]3rse eines IfiDendwassen anf
rauehbafkeit geschlossen werden kann, sollten die
jcnker Schwefelquellen die Analogen des Gnr*
n T^f^rksamkeit übertreffen; ttnd daa^ was die
in dieser Besiehnng Förderliches thua kami^ hat
stet; was mm femer geschehen eell, um üt bei-
- 66 -
den Qaellen der leidenden Menschheit BUgänglich nnd
erBpriesslich zu machen, hängt von deren BesitMm and
vom Interesse nb, welches die Aerzte, besonders die dar
näher gelegenen Thalschaften; am Emporkommen einer
neuen Heilanstalt nehmen werden. Wenn Toriiegende
Arbeit zu Erreichung dieses Zweckes betragen kann, so
ist mein Ziel erreicht: nach meinen geringen KriAaa
die Wissenschaft dem Wohle der Menschheit dienstibir
gemacht zu haben«
HE« Hipp 9 Aller eine neue Anweiidwis
der Elektrlsltft«.
Vorgetragen den 28. Deeemler 1856.
Im Juli dieses Jahres erhielt ich den Auftrag voo
höherer Behörde, eine unterseeische Telegraphenleitoog
zu untersuchen, die ein paar Monate früher in den Vier-
waldstätter-See gelegt worden, und so mangelhaft isolirt
war, dass mehr Strom verloren ging, als durch die Lei-
tung hindurch gebracht werden konnte, dieselbe also
ihren Zweck verfehlte.
Die fragliche Leitung, war bestimmt, das westliche
Seeufer bei Bauen mit dem gegenüber liegenden bei
Flüelen zu verbinden; die Entfernung beträgt 18,000
SchweizerfusB , die grösste Tiefe des See's auf dieser
Linie circa 700 Fuss.
Der Leitungsdrath war wie gewöhnlich mit Gutta-
Percha isolirt: die Gutta-Percha war zunächst durch ein
mit Theer getränktes Hanf-Band geschützt, und über
dieses waren zwei eiserne Bä^der spiralförmig gewunden,
- 67 -
in der Art, dass die durch das eine Band gelassene Lücke
durch das andere bedeckt wurde ; das Gewicht dieses
Tanes betrag 60 Centner ^ und der Werth belief sich
auf etwa lO^OOO Franken.
Bei meiner ersten Untersuchung nach bekannter
Keihode seigte es sich, dass der Fehler ungefähr 2000
Fnaa vom Ufer bei Flttelen entfernt sein musste , oder
wenigstens der Mittelpunkt der Summe von Fehlem.
Dieses Ergebniss gewann um so mehr an Wahrschein-
fichkeit, als die mit dem Legen des Taues beauftragten
Personen versicherten , dass in dieser Entfernung unge-
fiLhr das Tau eine Verbindungsstelle habe, die bei sehr
onruhigem See gemacht worden sei und daher fehlerhaft
sein könnte.
Ich musste mich entschliessen, das Tau bis zu dieser
Stelle, wo der See etwa 300 Fuss tief war, aufieuheben ;
diess konnte nur mit bedeutender Anstrengung geschehen,
die dmroh das Gewicht des Taues allein nicht erklärt
werden konnte und daher zu der Annahme ftlhrte, dass
dasselbe theilweise sich in tiefem Schlamm gebettet habe.
Bei Untersuchung der Verbindungsstelle zeigte sich
an derselben kein erheblicher Fehler, dagegen waren
beide Theile des Taues, sowohl das eben erst au%ehobene,
ab das l&ngere Stück, fehlerhaft.
Die ganze Länge des Taues aufzuheben , erschien
unmöglich, weil die absolute Festigkeit desselben seinem
speiifischen Gewichte und dem Hindemisse des Schlam-
mes nicht genug Widerstand leisten konnte. (Es ist zu
bemerken, dass die spiralförmig umwundenen Eisenbän-
der den Draht vor Reissen nur wenig zu schützen im
Stande waren.)
Das aufgehobene Stück ersetzte ich sofort durch ein
neuesi das ich vorsichtBhalber mitgenommen hatte/
- «8 -
Nach Beendigung dieses Geschäfts und viederholtea
Untersuchungen zeigte sich, dass keine vesentUche Aen-
derung eingetreten wan
Das Tau musste verloren gegeben werden, wannai
nicht gehing, es zu isoliren, ohne ea aufiiuheben.
Ich fiind später, dass die zu diesem Tan verwendete
Gutta-Percha spröde geworden war , daaa dieselbe also
beim Legen Bisse bekommen konnte , woraus sich der
Fehler erklären liess.
Zuerst dachte ich an eine Erwärmung des Dradies,
welche ein Zusammenfliessen der Gutta-Percha voraus*
sichtlich zur Folge gehabt haben würde; diese ESrwär*
mung hätte durch einen starken elektrischen Strom her-
vorgebracht werden müssen, es fragte sich nur, ob der
dadurch erreichte Vortheil dem Aufwände entsprechen
würde und dem Risiko des Misslingens,
Ich wagte es nicht, diesen Weg einzuschlagen, suchte
und fand dagegen einen andern, der beinahe nichts kostete
und vollkommen zum Ziele führte.
Es ist bekannt , dass , wenn man von den Polen
einer Batterie zwei Drähte in ein Gefäss mit Wasser
leitet, an dem positiven Drahte SauerstofPgas entwickelt
wird, und dass, wenn dieser Draht aus einem unedlen
Metalle besteht; das Sauerstoflfgas sich mit dem Metalle
zu Metalloxid verbindet. Ebenso bekannt ist es, dass die
Metalloxide schlechte Leiter sind.
War nun meine Vermuthung, dass die Gutta-Percha
beim Legen des Taues kleine Bisse bekommen habe,
richtig, und liessen sich diese kleinen Bisse durch längere
Einwirkung einer starken Batterie, wobei selbstverständ*
lieh der positive Pol mit der Leitung und der negative
mit der Erde verbunden sein musstq, nut Metalloxid aus-
füllen, so musste der Zweck erreicht werden^
- 60 -
Ich beauftragte das Tdegraphexibureau lAizern, dietfe
pendoii mit 72 Elementen vorsnnehmeni mid swar im
nrean Lnzem selbst; diese« ist 9 Stunden von der Stelle
M Vierwaldstättersee's entfernt, wo das Tau eingesenkt
if der Strom musste also durch diese Leitung gehen.
Der Stromverlust betrug, wenn die Leitung jenseits
M Vierwaldstättersee's unterbrochen wurde, 32 bis 36
hrwde umeres Chilvanometers. (Derselbe hat 82 ümwm-
mgas I fie Stftrke des Stremee , mit der gewöhnlich
legraphhrt wird^ beträgt 30 Orade.)
Den 6. Dezember Morgens begann die Operation,
en 8. desselben Monats erhielt ich folgende amtliche
epesche: ^Operation thut Wunder. Ableitung auf der
itereeeischen Linie von Luzem nach Altorf 3 , von
Itorf nach Lnzem 2 Grade , schriftlich mehr."
Im darauf folgenden Schreiben erfuhr ich, dass den
inzen ersten Tag, während welchem ein constanter
kram dmrehging, die Ableitung gleich stark blieb, erst
n zweiten ging sie auf 20 Grad, am dritten auf 8 Grad
)nmter nad am vierten zeigte. sich oben angegebenes
erndtttt
Nachtrag. 3 Wochen später» während welcher Zeit
e Batterie immer in gutem Zustande erhalten wurde,
ar der Verlust nur noch 1 Grad.
Seifher wurde die Operation mit dem constanten
trom als beendigt und gelungen aufgehoben, nnd ich
"dnete nur noch an, dass sämmtliohe Bureanx dieser
inie ihre Batterien so einschalteten, dass der positive
ol immer nut der Linie und der negative mit der Erde
urbondeii werde.
Dnrch einen Versuch im Kleinen lässt sich naeh-
men, dass nicht nur eine Spalte in Gntta-Peroha mter
— 70 -
Wasser mit Metalloxid ansgeftQIt werden könne, sondern
dass sich auch dieses Oxid nnter fortdauernder Einwir-
kung des Stromes auftrocknen lasse.
TerBeichnlM der fikr die BlliltottielL der
SchweljB« IVaUurfi OegeUMhafl elafe-
Sans^nen OeseheBke»
Von den Herren Redakloren,
1) Sehweis. Zeitsehrift ffir Nedieia. Jahrgang 18M. Ul. ■• IV. 8*.
t) Gemelnnfitsi^ Woehensehrift ans Wfiribnrs. 1856. Nro. 81 Ki
ao. ao.
3) Wolf, Kai. lieber die SoaBenfleekea. 18M. 8B.
4) Sehweis. Zeitsehrift f&r Pharmaeie. 1836. Nro. 9—11. 8P.
5) Wolf, Rad. Taaehenbaoh for MaUiematik , Physik, Geodäsie ul
Astroaomie. 2te Aaflage. Bern. 1856. 8>>.
6) Jahresberieht des polyteohEisehea Vereins s« Winbwf • Win»
borg 1856. 40.
Von der königL Akademie in München.
1) Gelehrte Anieigen. Bd. 12—41. Mfinohen 1841-1855. 4«.
Z) Annalen der köaigl. Sternwarte in IHönchen. V. Bd« MinoiMi
1853. 80.
Von der GeseUschaß zur Beförderung der NalurwisienschafUn lu
Freiburg im Breisgau,
Beriohte Nr. 14, 15. 80.
Von der Redaktion,
Gemeinnfitsige Wochenschrift von Wursburg, Jahrgang 1856, Nr.
40-52. 1857, Nr. 1-5. 8».
Vom naiurhistorischen Verein der preussischen RheitUande,
Verhandlangen, Jahrgang XIII, 2, 3. Bonn, 1856. 80.
Von der kaiserlichen Akademie in Wien,
1) Sitsangsberichte, Bd. XVIII, 1, 2. XIX, 1, 2. XX, 1. 80.
2) Almanaoh fOr 1856, 80.
3} Jahrbficher für Meteorologie and Brdmagnetismiis. IV. Bd. 4*^
4) Denksohriften, Bd. 10, 11. 40.
Von der königL Akademie in Slokholm.
1) Handlingar 1853, II. 1854, I. 80.
- 71 -
) Sfranigt ftf Förhaidlingar 18&». 8».
•> WftaMa, Anker&ttolae en k^taalaka ArWtM for Ar 1851. 80.
^erlMaikmcMi, Bd. Vn, Z. Wiraterir 1866. 8B.
II dir käni§t. Äkadiwdi der Wiamuehrnften in Awulerdam.
I) Venhifei ei Mededeeliasen III, 3. IV, 1, 2, 3. V, 1. (Seieieen
PhjTt. et Hath^m.) AmsCerdam 1865 and 166. 8^.
Q Varalafea en Nededeeliasen (Scienees lU.) I, 1, 2, 3. II, 1.
Aiuterdaai 1865-1856. 80.
rathaadelhigei III. AiMterdain 1856. 4^.
• tfnr kaitirL Akademie in Wien*
I) SÜnagaberiehte XX, 2, 3. XXI, 1, Z. Wiea 1856. 8».
0 Bcfieter aa Bd. 11—20 der Sitoaafaberiohte. Wiea 1866. 8».
I) Tagfclatt der 82. Veraanunlaag deatsoher Natarforaeher aad Aerale.
Wiea 1856. 4P.
* ia eoeiäi de$ iciences naiurMes de iMxewnbourg.
MIetiB. Tob. I, II, DI. Laxemboars 1868—1855. 8P.
m der eenkenherffieeken naimrfondkenden GeeeUeehaß.
AUiaadlaacea U, 1. Fraaknirt a. M. 1866. 4P.
m der TU. Redaktion.
QieM aad Heiata. Zeitaehrifl fir die feaaoMntea Natarwiaaeaaehaf-
teii. VII. Berlia 1856. 8».
m Herrn Quästor Siegfried in Züru^
Sireber-NeiÜalirsblatt fSr 1857. Heraasfegebea Toa der aatarför-
•eheadea Gesellseliafl. Hrieh. 4fi.
Ml Uerm Verfautr.
8. D. ClMiay, memoire aar les families des Terastnemiaedea et Ca-
BMlUaedee. Qea^Te 1865. 40.
m der eehUtiichen GeeelUckaft fikr vaierländi$ehe KuUur.
aStor Jakreaberiolit Brealaa. 4P.
Ml der SmUkemnam Instiiuiion in Woihingion.
CoatribatioBS ta Kaewledge. Vol. VIII. Waahiastoa 1866. 4P.
m der TU. Redaküon.
Behweiaeriaelie Seitaelirifl fQr Piianaaeie, Nr. 1, 2. 1857. 8P.
0» der PolHekia.
Idter Jahreaberielit 1866. 80.
911 Herrn Hauptmann Otlh.
Be Gaadaüe Prodreauia aystem. aataralia regai TefetaUUa. Tan.
I-IV. Pariaia 1824-1830. ».
mn Herrn Verfaaer.
. Weif, FraM HtmL Wild tob Bern. B«ni 1857. 9^.
— 7j: ^
V<m Herrn Prof, Wolf.
1) 19te U«ber9i6lrt iw VerlMilu««« der ledMiMfat» Ctoitlbchift
in Zfirieh. EMth ISM. ».
2) Wolf, Mittheilunftn über Storuehiappei nni PM«riLi(olB.
3) Zeaner, über die DaaipfvertiieUiiiig bei dem BMera LekoMoliv-
steanin^n. 8^.
From Ihe American Aeaiemy of arU anä seience oi Boilon.
MeiDoira, Vol. V.
From lAe American auociation for lh$ advamceminl of Mimcf .
Proeeedin^, 7, 8 et 9th meetisf . Cambridft 186ft et 186«. 8B.
Von den Herren Verfassern.
Freadwell, oa tbe praetioabiH^ of eoBstrootiiif eamoi of great m-
libre. Cambridge 1856. 80.
Horqer , Medioal topogrnphj of Braiü aad Ürafuay. PUUdflii
1854. 8P.
Von der sefäesischen Geseüsehafl für vaterländiseke CuUur.
aZeter Jahresberieht. Breslaa 1854. 4^.
Vom schweizerischen Apoihckerverein.
Sehweiaeriaeho Zeitaohrift fBr PInraweW. Jahrg« h N*^ ^* IMitf-
haasen 1856. 80.
Vom Herrn Verfasser.
Godet, Flore du Jora. Neaehitel 18521 8i.
Von der nalurforschenden GeseUschaß in Neuinbur§.
S^ances depais 3 Nov. 1854 Jasqu^aa 18 Mai 1855. Neoeh&tel. 8*.
Von Herrn Prof. Wolf in Zürich.
1) Neigahrsblatt der natarforschenden Gesellaohaft aof das Jahr 1851.
Zärioh. 4^.
2) Von Orelli, das Molluskam. Zürich 1855. ^.
Von den Herren Verfassern.
Schweizerische Zeitschrirt ffir Pharmacie. 1856. Nr. 1 and t.
1} Schweiaeritfehe Zeitschrift ffir Mediaia. 1855, IV, V, VI. ۧ.
2) Schweizerische Zeitschrift fär Pharmacie. 1856, 111. 8i.
Von der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien.
Sitzangsberichte XVI, 2. XVU, 1, 2, 3. Wien 1856. 81».
De la societe imperiale des naturalisles de Moscou.
BulleUn 1854, Nr. 2, 3, 4. 1865 Nr. 1. Moseoii. 8P.
Von der k, k. geologischen ReichsanstaÜ in Wien.
Jahrbuch 1855, Nr. 2. Wien. 8».
Von den Herren Verfassern.
Von Haaer und Vötterle , geologisehe Ueberaiehi der Bergbaae ier
österr. Monarchie. Wien 1855. 8^.
Von dem nalurhislorischen Verein der preiusischen RkeinUmde.
Verhaadlangen. Jalirgaog Xll^ 8^ 4« Boaa 1856« 8^»
C« Bmiiiier, fiber Daratelluns und
Elseuschallen des Maiisans«
VorgcInigeM 4es 14. Mira.
Da die Erfahrung gelehrt hatte^ dass das Aluminium
tuB seiner Flnorverbindung mit der grössten Leichtigkeit
lurch Natrium reduzirt werden kann, so lag der Ge-
lanke nicht sehr ferne, die nSmIiche Reduktionsmethode
.uf andere schwer darstellbare Metalle anzuwenden. Die-
elbe schien besonders in solchen Fällen einige Vortheile
larzubieten, wo die Kohle, die man gewöhnlich als Re-
luktionsmittel anwendet, nachtheilig ist. Dieser Nach-
heil kann von zweierlei Art sein. Entweder verhindert
ilmlioh ein geringer Ueberschuss derselben dasZusam-
nenschmelzen des bereits reduzirten Metalles, oder dieses
:ann sich mit dem Kohlenstoff verbinden und ähnlich,
vie bei dem Gusscisen, statt des reinen Metalls als Koh-
enmetall erhalten werden. Dieser letztere Umstand
icheint namentlich bei der gewöhnlichen Rcduktionsme-
hode des Mangans einzutreten.
Einige Versuche , das Mangan auf dem eben ange-
lenteten Wege darzustellen , führten zu so befriedigen-
len Resultaten, dass ich die !Mittheihing derselben ftlr
ler VerölTentlichung werth erachten darf.
Um das angewandte Verfahren in eine klare Ueber-
icht zu bringen , sei es mir erlaubt , die ganze Folge
ler Operationen, von dem Rohstoffe ausgehend, zu be-
chreiben.
Als Rohstoff, von welchem man, wie bei allen Man-
lanprftparaten, auszugehen hat, dient der Braunstein.
Es handelt sich zunächst darum, aus diesem Material
in anflOsliches Manganozydulsalz zu bereiten aus, wel-
IM. MMM. Afril 1857.
■ •- u -
ehern das zur Reduktion au verwendende Flaormangao
dargestellt werden kann.
Zur Bereitung des schwefelsauren Hanganoxydub
besitzen wir mehrere Vorschriften. Die meisten geben
darauf hinaus^ den Braunstein im rohen oder im geglüh-
ten Zustande mit concentrirter Schwefelsänre zu behtn-
dein, aus der eingedickten Masse das Salz mit Wasser
auszuziehen und durch wiederholte Krystallisation zn
reinigen.
Viel leichter geschieht die Bereitung auf folgende
Art:
100 Theile fein gepulverter Braunstein werden mit
40 Schwefel und 10 Holzkohlenpulver in einem irdenen
Tiegel etwa 2 Stunden massig geglüht Die erkaltete
Masse, die sich leicht aus dem Tiegel herausnehmen
lässty wird zerrieben und mit etwas verdünnter Schwefel-
säure bei gelinder Wärme so lange behandelt, ab eine
neu hinzu gegossene Menge von Schwefelsäure die Ent-
wicklung von Schwefelwasserstoffgas veranlasst. Alsdann
wird die breiartige Masse mit Wasser ausgezogen und
zum Filtriren auf eine ausgespannte Leinwand gebracht,
der Rückstand (Kohle nebst Kieselerde) mit etwas Was-
ser nachgewaschen. Die so erhaltene Flüssigkeit wird
zur Trockne verdampft und dabei zur Oxydation dei
Eisens etwas Salpetersäure oder chlorsaures Kali zuge-
setzt. Die erhaltene gelbe Salzmasse wird in einem Tie-
gel leicht geglüht, wodurch das meiste darin enthaltene
Eisen in basisches Oxidsalz verwandelt wird, welches
beim nachherigen Auflösen in Wasser nebst einem noch
vorhandenen Antheil von Kieselerde zurückbleibt Die
nunmehr erhaltene Lösung setzt beim Abdampfen noch
einen geringen Antheil Eisenoxyd ab^ welches durch das
Filter abgetrennt wird. Da jedoch inuner noch eine ge-
— 75 —
ringe Menge Eisen in der FliiBsigkeit aufgelöst bleibt,
so wird diese in einer Flasche mit etwas gepulvertem
kohlensaurem Kalk, am besten carrarischem Marraor,
unter öfterm Auftchütteln einige Tage bei gewöhnlicher
Temperatur digerirt, so lange nämlich| bis eine kleine
abfiltrirte Probe mit Cyaneisenkalium einen rein weissen
Niederschlag hervorbringt Ist dieser Punkt erreicht, so
wird die Flüssigkeit von dem Niederschlage ablfitrirt und
durch Abdampfen in gelinder Wärme zur Krystallisation
gebracht Da sie nun nebst dem schwefelsauren Man-
ganoxydnl nur noch schwefelsauren Kalk enthält, dieser
sich aber bei einiger Concentration grösstentheils ab-
scheidet^ so kann er durch Filtriren beinahe gänelich be-
seitigt werden. Die sehr geringe Menge dieser Verun-
reinigung hat auf die ferneren Operationen keinen nach-
theiligen Einfluss. Wollte man jedoch zu andern Zwecken
ein ganz reines Salz bereiten, so könnte dieses durch
Niederschlagen des Mangans mit Hydrothionammoniak
geschehen, welcher Niederschlag wieder in verdünnter
Schwefelsäure aufgelöst würde*).
Wird nach dieser Weise verfahren, so wird man so
ziemlich den ganzen Mangangehalt des Braunsteins als
schwefelsaures Salz gewinnen. In dem mit verdünnter
Schwefelsäure ausgezogenen Bückstand findet sich eine
oft nicht ganz unmerkliche Menge von Kobalt, welcher
mit concentrirter Salzsäure ausgezogen und auf bekannte
Art in beliebigen Verbindungen dargestellt werden
kann**).
*) Die Anwendang von kohlcnMirem Baryt hUU des Kalks würde
Riebt ssm Siele fllireii , da bereits in dem Braunstein Kalk enthalten
sein kann, weleher hiedurch nicht beteitigt würde.
**) Dieses Vorkommen von Kobalt (and Nickel) wurde schon von
VSIker (Ann. der Chem. n. Pharm. LIX, «7) nnd Qregory (ebendas.
LXllI, 977) beobachtet.
- 76 —
AuB dem auf solche Weise erhaltenen schwefelsauren
Maiiganoxjdul wird nun durch Kochen der Lösung mit
kohlensaurem Natron, das in leichtem Ueberschnss zuge-
setzt wird; kohlensaures Manganoxydul erbalten, welches
vollständig ausgewaschen wird *).
Um nun aus diesem Salze das Fluormangan darsn-
stelleu; bereitet man verdünnte FluorwasBerstoffsKurey
indem man auf bekannte Art Flussspath in einer Platin-
oder Blei-Retorte mit concentrirter Schwefelsfturö behan-
delt und die Dämpfe in eine etwas geräumige Platin-
schaalc; die kaltes Wasser enthält, leitet. In diese ver-
dünnte Säure trägt man so lange von dem noch fench-
ten kohlensauren Manganniederschlage ein, als ein Auf-
brausen stattfindet, erwärmt hierauf unter ünutLhreB die
Ijösung, bis die Kohlensäure ausgetrieben ifet« Sollte die
Flüssigkeit dabei ihre saure Reaktion verlieren, so wäre
dieses eine Anzeige, dass ein Ueberschnss von kohlen-
saurem Manganoxjdul angewandt worden. Man mflsste
alsdann in die wieder kalt gewordene Flüssigkeit noch
etwas fluorwasserstoffsaure Dämpfe eintreten lassen und
dabei den Punkt erreichen, da nach dem Austreiben der
Kohlensäure noch saure Reaktion vorhanden ist Das
kohlensaure Manganoxydul verändert dabei in etwas
seine Farbe und geht aus dem anfänglichen Bräunlich-
weiss in ein reines etwas in's Rosenrothe spielendes
Weiss über. Dieses ist nun das Fluormangan. Man
giesst nun die über dem Niederschlage stehende Flüs-
sigkeit, die nur eine unbedeutende Menge des S4lzes
*} Dieses AuswaHchen mus8 boiir vollständig geschehen, indem
die geringste Menge von schwefelsauren Salzen, die im Niederschlage
zoröckbliebe , bei der nachherigen Reduktion dem Metall einen Gehalt
von Schwefel erthcilen würde, wodurch seine Eigenschaften nerkKck
verändert werden.
- 77 —
■ii^eUtet enth<y so gut als es angeht ab und trockniet
das Uebrige durch Abdampfen vollkommen aus.
Die Reduktion des Metalles aus dem Fluormangan
durch Natrium geschieht auf ähnliche Art, wie diejenige
des Aluminiums. Man schichtet das vollkommen trockene *)
Hkngansalz in kleinen Antheilen mit dünn ausgeplatte-
ten Stücken von Natrium, wobei man auf 2 Theile Man-
ganaalz ungefähr 1 Theil Natrium nimmt. Das so ge-
schichtete Gemenge wird mit einem Pistill in den Tiegel
(ein gewöhnlicher hessischer Tiegel ist ganz passend)
fest eingedrückt, so dass dieser etwa zur Hälfte ange-
füllt wird. Oben auf dieses Gremenge bringt man eine
etwa Vs ^^ dicke Lage geschmolzenes und zerriebenes
Kochsalz oder auch Chlorkalium und endlich wird dieses
mit einer Lage erbsengrosser Stücke Flussspath oder
Kochsalz bedeckt Diese letztem haben den Zweck, das
Bonat bei der Beduktion leicht erfolgende Herauswerfen
der Masse zu verhindern.
So beschickt ^ird nun der Tiegel dem Feuer über-
geben« Ehe er zum Glühen kommt; gewöhnlich schon
einige Minuten nach dem Einsetzen , erfolgt auf einmal
die Beduktion y die sich durch ein heftiges Zischen und
Erscheinen einer gelben Flamme kund gibt Jetzt wird
das Feuer verstärkt und mit Anwendung eines Gebläses
der Tiegel zum anfangenden Weissglühen gebracht Eine
eine Viertelstunde andauernde Erhitzung ist dabei hin-
*) Dms Tollkomneno Anstroekneii des KHiormtD^fuiB U( onerläss-
Rdl. Bm ipeMhieht am braten bei 100 o C. im Loftiage and wird so
huife fortfesetit, als eine Oewioliesabnahmo atattfladet. — Viel atärkere
KfWlMni 4en flaUea iat niahc sweckaiiaaiff, indem «a etwas Flaor ab-
gftl nad wUk snflaiali oxyArt
- 78 -
reichend. Hierauf lässt man durch Verschliesaen des
Ofens den Apparat ruhig erkalten*).
Beim Zerschlagen des Tiegels findet sich nun in
demselben eine weissliche Salzschlacke, die nach unten
zu mehr grünlich oder grau erscheint, und ganz unten
auf dem Boden des Tiegels liegt das in einen runden
Klumpen vollkommen zusammengeschmolzene reduzirte
Metall.
Es geschieht mitunter, wenn die Hitze unzureichend
war, dasB statt dieses einzelnen Kornes das Mangan in
mehreren kleinem Stücken in dem untern TheDe der
Salzmasse zertheilt gefunden wird. Es ist jedoch leichti
solche kleinere Körner, die man sich von mehreren Ope-
rationen zusammen sammelt, durch nochmaliges Schmel-
zen zu vereinigen.
Zu diesem Ende werden die Körner in dem Stahl-
mörscr zu Pulver zerstossen und dieses mit etwa dem
doppelten Volumen Chlorkalium oder auch Kochsalz**)
vermischt und in einem kleinen Tiegel noch einmal zum
Weissglühen gebracht.
Auf die nämliche Art können überhaupt aus kleinern
Körnern Massen von beliebiger Grösse dargestellt wer-
den, wobei ein sehr geringer Verlust stattfindet.
Die Ausbeute an reinem Metall ist etwas verschie-
den. Das angewandte Fluormangan wurde durch die
*) Ks Hcheint nicht zwcckmäsHig zu sein , den Tiegel , bevor er
kalt geworden, aus dem Feuer zu nehmen. Ich glaube bemerkt so habe«.
daAB das reduzirte Metall bei schneller Abkühlung merklich «pröde er-
halten wird, 60 dass es bei der naohhorigen Bearbeitung sehr leicht
zerbricht.
**) Die Anwendung von Borax als Plussnittel ist gmni ■■■weck«
massig. Ich habe einige schöne Stucke Netall dadareb gaailieh ver-
dorben. Bs wurde blasig und verlor allen Glanz.
- 79 -
lalyse mehrerer Proben als MnF2 bestimmt Der theo-
isehen Berechnimg snfolge sollten also 49,9 Natrium
) des Sakes zn zersetzen vermögen und 59,4 Man-
D nebst 90,4 NaF2 liefern. Ich erhielt bei Anwendung
a 40—60 Orammen Fluormangans selten mehr als die
Klfte des nach dieser Berechnung zu erwartenden Pro-
kts. Der Umstand, dass durch die bei der Reduktion
.ttfindende heftige Erhitzung der Mischung ein Antheil
itrinm verdampft, scheint die Ursache dieses Verlustes
sein« Versuche, bei denen man das Fluormangan mit
»chsalz gemengt anwandte, um die Heftigkeit der Wir-
mg SU vermindern, gaben keine bessern Resultate.
iel scheint auf die richtige Mengung der Materialien
isukommen.
Das auf die angegebene Methode dargestellte Man-
IB besitzt Eigenschaften , welche von denen , die man
etem Metalle bisher zuschrieb, wesentlich abweichen.
Die Farbe des Metalles ist ^ejenige gewisser hellerer
>rten von Ghisseisen. Es ist sehr hart, so dass es von
ner Stahlfeile nicht merklich angegriffen wird. Im Ge-
miheil, Olas und Stahl wird von eckigen Stücken des
etalles leicht gerizt. Dieser Härte wegen ist es einer
isg^eichneten Politur fkhig und wird hierin von keinem
etalle , selbst nicht vom Stahl, ttbertroffen *). Dieser
Imnz scheint unter gewöhnlichen Umständen sehr dauer-
ift zu sein. Ich habe polirte Proben seit 6 Wochen
. der Atmosphäre des Laboratoriums liegen, die voU-
>mmen unverändert geblieben sind. Es ist sehr spröde,
irbricht unter dem Hammer und lässt sich im Stahl-
*) Dss Bdiltires im lUsgUM CMehieht sn Wstes nit Sourftl
4 WMStr Mf tlMM luirUs SaMlsIcin, itm Polires auf lilhofraphi-
kum IjdksUia ait cnsUsekeai Roüi oder WieseriuUk nit Wssser.
^ 80 -^
mörser za Pulver stossen. Das spezifische Gewicht ver-
schiedener Proben schwankte zwischen 7^138 und 7,206i
Vom Magnet wird es, selbst in Pulverfomii nicht ange-
zogen. Beim Erhitzen an der Luft läuft es mit ähnlichen
Farben an, wie der Stahl, bei fortgesetzter Wirkung be-
deckt es sich mit einem braunen, pulverformigen üxjd.
Vom Wasser wird das Mangan bei gewöhnlicher
Temperatur nur sehr langsam angegriffen. Doch verliert
es bei längerer Berllhrung mit demselben seinen Glani
und bedeckt sich nach mehreren Tagen mit einem Hauche
von Oxyd. Kochendes Wasser zeigt diese Einwirkung
schnellen Nach einer halben Stunde ist das Metall bräun-
lich angelaufen und das Wasser von etwas aufgeschlämm-
tem Oxyd schmutzig getrübt. Eine Entwicklung von
Wasserstoffgas kann dabei kaum bemerkt werden.
Von den Säuren wird das Mangan rasch angegriffen.
Concentrirte Schwefelsäure zeigt bei gewöhnlicher Tem-
peratur wenig Einwirkung. Das sich in geringer Menge
entwickelnde Gas ist Wasserstoffgas. Es scheint also
nur das Wasser zersetzt zu werden. Beim Erwärmen
entwickelt sich schweflichtsaures Gas und das Metall
löst sich leicht auf. Verdünnte Schwefelsäure, Salzsäure,
Salpetersäure, Essigsäure lösen es schnell auf.
Es ist mir nicht unwahrscheinlich, dass einige Eigen-
schaften des Mangans zu einer technischen Benutzung
dieses Metalles Veranlassung geben könnten. Seiner be-
deutenden Härte wegen kann es sehr gut statt des Dia-
manten zum Schneiden von Glas , ja selbst von Stahl
dienen. Seine Folirrdhigkeit dürfte wohl vielleicht eine
Anwendung bei optischen Instrumenten, wie z. B. Tele-
skopspiegeln, finden. Da es nicht geschmiedet, noch ge-
walzt werden kann, so müsste es gegossen und hierauf
geschliffen werden. Endlich dürfte es vielleicht in ebigen
.-. ei -.
Legienm^n .Anwendung finden. Es ist bekannt^ dass in
alleiii filslil kleine Mengen Hangan gefunden werden.
Ob durch solche Zusätze vielleicht günstige Besultate
erzielt werden möchteni kann nur die Erfahrung lehren.
Nachschrift.
Eine Abänderung des oben beschriebenenen Ver-
fahrens zur Darstellung des Mangans, nach welcher die
Bereitung von Flusssänre umgangen wird ; dürfte sich
fbr gewisse F&Ile, vorzüglich zu technischem Gebrauche
eignen.
Man stellt nämlich statt des schwefelsauren Salzes
auf ähnliche Weise das Chlorür dar. Dieses wird zur
Trockne verdampft und mit seinem gleichen Gewicht
oder etwas mehr fein geriebenen Flussspaths geschmol-
zen. Die Masse fliesst ziemlich dünn und lässt sich wie
Chlorcalcium ausgössen. Beim Erkalten erstarrt sie zu
einer hellfleischrothen Salzmasse. Man könnte darüber
streiten, ob diese Manganchlorür und Flussspath oder
Chlorcalcium und Fluormangan sei. Jedenfalls zieht
Wasser daraus Chlorcalcium aus.
Das so erhaltene Salz kann zerstossen und direkt,
wie oben angegeben is^ durch Natrium reduzirt werden.
Das auf diese Art bereitete Mangan dürfte jedoch
gewöhnlich Spuren von Eisen enthalten, von dem Fluss-
spath herrührend, welches bei dem aus Fluormangan
vermieden werden kann.
— 88 -
Meteorologische Beobachtangeii
MgMteDt ia
Bero, Bnrgdorf lud Saaneii.
im Sommer and Herbst 1866.
(üeker EiarielitaDK der Tafeln ete. siehe Nro. 866 a. 809, 895 a. 19
9
9
9
8' Tiefe. 6' Tiefe.
1856. Juni 7. 11,78 10,01
14. 16,16 10,99
21. 14,79 11,76
28. 16,24 12,27
JoH 6. 16,69 12,87
, 12. 16,74 13,24
19. 16,41 13,66
26. 16,98 13,40
AagQst 2. 17,68 14,18
- 9. 17,92 14,47
16. 18,62 16,04
9
9
9
9
9
23. 17,64 15,27
30. 16,64 16,12
September 6. 16,38 14,91
, 13. 14,80 14,52
20. 16,32 13,96
, 27. 13,84 13,51
October 4. 12,24 12,88
, 11. 12,72 13,48
» 18. 12,09 12,64
, 25. 11,06 12,16
November 1. 9,50 11,60
, 8. 7,47 10,57
_ 15. 6,29 9,63
. 22. 6,11 8,60
. 29. 3,96 7,79
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- 96 -
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Von Herrn Hauptmann Otlh.
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Erste Reihe 1, 1. Zweite Reihe I, III, V, VI, VU.
2) Mehrere Jahrgänge der Verhandlungen der sohweia. natarforseb.
Gesellschaft.
3) Knnth, enumeratio Vegctabilium phanerogamorum circa Berofiam
sponte crescentium. Berolini 1813. 80.
4) Lehmann, plant» e familia Asperifoliarom DiicIfDr». Pars I. Be-
rolini 1818. 80.
liCtiteii Hertas aä^oKfglk nur ^>**^ J^a^-/uuaKlL 3^
Ans dem Teuza. xir lYuut air «sko. {fa^/erjf-rsjtftr. iOL
"WeiBslicheiy abfuMDOBfe. zKxaliCi. V'tjcjK»! \ß^wvi:i. ire^
chcM saf der iMXkiesipt "vm. i-nmitt. i: v?vf:acxi.usL
Massen Toikonnm mac vol d^/r. ärjr'si *j^m^l\>^^ mt-jj^s-
^elasiene Tcmzob. ixx?fnL Zjaoi&aumaü. xj'^m Jisü^uskr-
Yath J. B. BamelL Miiub «m*? \'jxvsrB'U'suviit snr ^smsx
etwaigen Silber- mc Goidir6uat: zi4r»BXitr -r. vrtHa
und in weldiem feh. «izA^wyrvfunri'. 3L>^.ii£:<
erkannt Verden kumm.. L*». xna X£^ 'j^an^n zi
aussah y mm sofur: auf «dit l^fnatli* y^j^fin zi
so muBte es erst öner ni«r'Jx;aiiA'.*ii<i A ir^i/ertsisiixir vuc
Anreickemn^ vxaßTworksL ir'-*.Tb*rx^
Za dem £not wnrofsL «srv^ ' f Vu^ta m. Kurser
serstossen mkd üundi «iz. i*ui«*» r»i*ä r^^'o^iiif^x : 'wut
nicht dnrchi^m^. '«izrüf: VM^ötr zfsrrnüwst uui r^^^ '^
Alles anf die gknüi^ Ilüiäafa: r^nxrb^jir: -vtr iiitruc fus
dnrchdmander rmiMt'jic xrsji na* 2f'/j Gncmr a&Tan
cur Probe genomni^'X»
Erst vurde ck ^skio*: Geioeizi^-probf; ix. eEziezn Ge-
fösB mit Wasser tber^r*.««^ inL^^rrLlrt l:i<c z*s^L eizdg^m
Stehen das Trii/h i:* ein kiiitrti Gefk&§ ab^egassen
nnd dieses ScUezziUiez. fort^s^rtzi, bis das Eückständige
keine Trfibmiir meLr ^ab. Um zu erfahren , ob im
Schlamme keine ErziLeilchen verborgen sein mochten,
wurde derselbe anf einem kleinen Handsichertroge unter
einem Strahle fliessenden Wassers sehr sorgfältig aus*
Bwa. MktkciL Mm ltt7.
^ 9& -
gewaschen und ergab eine kleine Farthie eines sehr fein-
zertheilten Erzschlieches; der anf die Seite gelegt wurde.
Nun wurde auch der Bückstand des SchlämmcDs in
Posten von etwa 1 Loth auf dem Sichertroge rein ge-
waschen; bis die ganze Menge der 200 grm. gewogenen
Ghsteines gewaschen war. IKe erhaltenen Schlieche
wurden vereinigt und getrocknet Die 200 grm. Gestmn
ergaben 30^17 grm. Schliech oder 15;075 7o ^^theilchen.
Um einen Anhaltspunkt über die dürch's Schmelzen
des Erzes mit reiner Bleiglatte zu erzielende Bleimenge
zu erhalten, wurden 5 grm. Erz mit 50 grm. Glatte im
Tiegel geschmolzen und ergaben 12;2 grm. Blei.
Bei einer zweiten Probe wurde zur Verminderung
der Bleiausbeute und Anreicherung des Werkes § grm.
Erz; 50 grm. Olätte und 2 grm. Salpeter geschmolzen
und ergaben 6;2 grm. Blei. Nach diesen Daten wurden
nun folgende zwei Proben ausgeführt.
A) 3 grm. Erz;
35 „ Glätte,
3;5 ^ Salpeteter
gaben 4,86 grm. Blei.
B) 3 grm. Erz,
35 j, Glätte,
3,5 J5 Salpeter
gaben 3,0 grm. Blei.
Das ausgebrachte und von der Schlacke getrennte
Blei wurde in einem kleinen Muffelofen, in Kapellen von
Knochenasche, die ich von der hiesigen Münzstätte be-
zogen hatte, abgetrieben und die kleinen Silberkörner auf
dem Lötbrohrprobirmaassstabe von Plattner gemessen
und darnach dessen Gewicht bestimmt:
- m -
Das Blei der Probe A euthiell Silber 0,0007 gi-m.
. • . » B , , O.CflOT .
also in beiden Proben ToUkommen übereinstimmeDd.
Wird diese geringe Menge Silber auf den Zentner
aufbereitetes Erz berechnet, so ergibt diese 11,29 grra.
Silber oder weniger als ein Loth auf den Zentner , also
jedenfalls die Kosten nicht bestreitend und nicht bau-
würdig.
ttuf Silber und Gold eines Erzes
aus dem Fornaazznthal.
Daa Erz, welches der Gegenstand dieser Probe ist,
■wurde mir von Herrn Patocclii aus Val Maggia, Mitglied
des Nationalrathes, zur Untersuchung mitgctheilt. Es
bricht auf der Östlichen Thalseite des Formazzathalea,
in der Nähe von Pomraat in krj'stallinischen Gesteinen
mit Quarz; ob aber die mir übergcbenen Stufen nur
•asgewählte Erzmnstcr oder abgobantca Erz sind, weias
ich nicht.
Sie bestehen, nach ihrem Ansaehea und ihrer Farbe
KU urtheilen, aus verschiedenen Eisenkiesen, denen sich
in manchen Proben auch Kupferkies boigeaellt.
Da mir nicht zu mehrfachen Proben Material genug
«ur Verfilgung gestellt war , so wurden nur diejenigen
l£rzstufen verwendet, in denen keine oder nur geringe
Uengen von Gangart beigemengt war. Daher erklären
■ich auch die abweichenden Resultate, welche die Röstung
dieser Erze ergaben.
Um geringere Bleimengen zu erhalten und um
grüasere Erzquantitäteii zu den Proben verwenden zu
können, wurden die Kiese zeratossen, fein aufgerieben
^ h^
— 100 -
und je 20 grm. vollkommen todt geröstet , nnter Beob-
achtmig aller Vorsichtsmaassregeln; welche einem Verlost
vorbengen konnten. Die ßöstung wnrde in mit Röthei
auBgestrichenen BöBtscherben theils in der Muffel^ theils
in freiem Eohlenfeuer ausgeführt. Anfangs wurden die
Böstscherben bedeckt, um einen Verlust durch Ver-
knistem zu vermeiden; später wurde bei dunkler Rotli-
gluth die Arbeit fortgeführt und von Zeit zu Zeit mit
einem Platindraht die lockere Masse aufgerührt Das
Ende der Böstung bildete bei bedeckten Scherben eine
helle Bothglühhitze. Nach dem Erkalten der Scherben
wurde deren Inhalt gewogen.
Drei Böstproben gaben 70,8 %, 71,07 % und 68,5%
Böstgut vom Gewicht des rohen Erzes.
Hiermit wurden nun folgende zwei Schmelzproben
ausgeführt, von denen die erste A) mit der ersten Bost-
probe und die zweite B) mit dem dritten Böstgute aus-
geführt wurden.
A) Bei der ersten Probe bestund die Beschickung
aus:
6,141 grm. Böstgut, entsprechend 8,674 grm. Erz.
6,0 9 schwarzem Fluss.
6,0 „ Boraxglas.
70,0 „ Bleiglätte.
Das ausgebrachte Bleikorn betrug 2,945 grm.
B) Bei der zweiten Schmelzung war die Be-
schickung :
13,7 grm. Böstgut, entsprechend 20 grm. Erz.
5,0 J5 schwarzer Fluss.
10,0 „ Boraxglas.
75,0 „ Bleiglätte.
Das ausgebrachte Blei wog 18,0 grm.
— 101 -
Die Bleikömge worden nun auf Kapellen von Eno-
chenasche abgetrieben und ergaben:
Für Probe A : 0;0034 grm. gelbes goldhaltiges Silber.
19 ;, B: 0,0038 „ ,, „ ;;
Wären die Proben mit genau gemengten Erztheilen
ausgefllhrt worden, so hätten sie weit übereinstimmendere
Resultate geben können, da bei denselben durchaus kein
die Besultate beeinträchtigendes Versehen vorgekom-
men ist.
Die goldhaltigen Silberkömer wurden etwas ausge-
plättet und mit Salpetersäure behandelt; das erste (A)
wurde schwarz, löste sich aber nicht auf, enthielt ako
wenigstens Vs Oold, das aber bei der geringen Menge
nicht durch die Quart zu scheiden zulässig war; bei der
Probe B, wo 18 grm. Blei abzutreiben waren, muss der
Kapellenzug einen nicht unbedeutenden Einfluss auf das
Resultat ausgeübt haben , der bei armen Erzen bis auf
5 % des ausgebrachten Silbers steigen kann. Das Silber-
kömchen wurde mit Salpetersäure behandelt, wobei das
Oold in Form von schwarzen Flittem zurückblieb. Die
Silberlösung wurde durch etwas Salzsäure gefällt und
das gesammelte Chlorsilber sammt dem Filter mit etwas
Probirblei auf einer Kapelle abgetrieben. Das erhaltene
Silberkom wog nun 0,00262 grm. Durch Differenz be-
stimmt, stellt sich der Goldgehalt des Silbers zu 0,00118
grm. oder 30,2 %.
Berechnet man nun nach diesem Verhältniss für
beide Proben den Silber- und Goldgehalt des Erzes aus
dem Formazzathale, so beträgt er:
Für die Probe A : Silber 13,580 grm.
Gold 6,018 ,
19,598 grm.'
- 102 -
Für die Probe B: Silber b/l2S gm.
Gold 3;093 „
8^816 grm.
Nimmt man aus diesen freilich sehr abweichenden
Resultaten das Mittel, so sind in 1 Zentner Erz enthalten:
Silber 9,652 grm.
Gold 4,555 ,
14,207 grm.
oder flir einen Werth von 2 Fr. an Silber nnd Fr. 14
an Gold, oder im Ganzen für 16 an edlen Metallen.
Wären die Proben in grösserem Maassstabe und mit
nngerösteten Erzen ausgeführt worden, so hätten sie
wahrscheinlich auch bessere Resultate gegeben, da nach
Untersuchungen von Malaguti und Durocher bei der
Röstung armer Silber* und Golderze, besonders kiesiger,
ein Verlust an Gold und Silber stattfindet, der von V3
bis 3/4 des ganzen Gehaltes an denselben gehen kann;
was mir noch unbekannt war, als ich obige Proben aus-
führte.
In Folge dieses Umstandes habe ich gegen Herrn
Fatocchi den Wunsch ausgesprochen, die Proben mit
grösseren Mengen des Erzes von Formazza zu wieder-
holen, aber derselbe ist unerfüllt geblieben.
Zur Vervollständigung dieser Arbeit habe ich noch
einer Probe zu erwähnen , welche ich nach Plattner's
Vorschrift zur Ausziehung des Goldes aus dem gerösteten
Erze mittelst Ghlorgases ausgeführt habe. Das geröstete
und angefeuchtete Erz wird lose in ein cylindrisches
Gefäss gefüllt und von unten her das gewaschene Chlor-
gas ein- und oben abgeleitet Wenn nach einigen Stun-
4en der guiM Afftni adC CULmc geffelk gewesen irt,
wird der Inhall des CrÜDders mh kodend^ Waaer
extrahirt ad die tob GoldcUorid gdbgefiuiite Locong
d«rdi Eisenritriol gefiült, das Gold gesamiiidl und ndt
^iwM ÄobirUea al^etrieben «nd das Crold gtfwagmL
Die genan nach dieser Votschrift aosgefthrte Aribeit
lieferte eine ToDkommen fsrbloee Flüssigkeit^ in weldier
auch nach 34 Stondm dnrch EisenTitriol kein Grold ab-
geschieden wurde« Das (xdd moss also im £ne in
Form einer Bilberiegirong Torhanden gewesen sein. Das
Silber dnreh gesättigte Kochsalzldsnng anssnsidien, wnrde
nioht TersQcht^ hitte aber, wie anderweitige Erfidmnq^
an Termnthen gestatten, ein günstiges Besuhat geben
können.
f^mllteMTe AnMjwen ▼•n «ntlkeii
Der Ursprang der an analysirenden GregenstSnde ist
mir unbekannt; sie wurden von Herrn ▼. Bonstetten
Herrn Apotheker Müller und Ton diesem mir sur Unter-
suchung übergeben und waren meist von Nro* 2*^5
nummerirt« Der Hauptzweck der Untersuchung war, die
neben dem Kupfer in der Metalllegirung enthaltenen
Metalle und namentlich , wenn vorhanden, das Zink ge-
nau BU erkennen. Da neben Kupfer noch Zinn, Zink,
Blei und Eisen vorhanden sein konnten, so musste der
Ghmg der Untersuchung so geleitet werden, dass die
verschiedenen Metalle sucoessive in folgender Ordnung
abgesondert und erkannt werden konnten: Zinn, Kupfer,
Blei> Eise% Zink« Volgondea war nun der eingeschlagene
— 104 -
Weg; der bei allen Analysen^ mit Ausnahme von Nro. 2,
innegehalten wurde.
1) Die Probe wurde in reiner Salpetersäure gelört
und die Lösung sowohl^ als der Bückstand von Zinnozyd,
in einem Forzellanschälchen zur Trockne verdunstet
Die trockne Masse wurde in Wasser gelöst und das
Zinnoxyd abfiltrirt und nach dem Aussüssen getrocknet
und vor dem Löthrohre durch Beduktion zu einem Me-
tallkome als Zinn erkannt.
2) Die salpetersaure Lösung wurde, mit etwas Sals-
säure und Schwefelsäure versetzt und zur Trockne ver-
dunstet. Die trockne Masse, mit Wasser behandelt, liess
schwefelsaures Blei zurück; die Lösung , durch Kupfer
blau gefärbt; wurde klar abgegossen und das Bleisak
durch mehrmaliges Waschen und Dekanthiren der Flüs-
sigkeit; welche zur blauen Lösung gefügt wurde, im
Schälchen zurückgehalten. Um das Unlösliche als Blei-
salz zu erkennen, wurde es in einigen Tropfen Aetznatron
gelöst, ein Tropfen chromsaures Kali und Essigsäure zu-
gesetzt, wo sich sogleich der schön gelbe Niederschlag
des chromsauren Bleioxydes bildete.
3) Die Lösung, in der das Kupfer, Eisen und Zink
vorhanden sein mussten, wurde nach Ansäurung mit
etwas Salzsäure durch einen Strom von Schwefelwasger-
stoffgas vom Kupfer befreit, das Schwefelkupfer abfiltrirt
und ausgesiisst. Das Schwefelkupfer wurde als solches
erkannt, sowohl auf nassem, als auf trockenem Wege.
4) Die vom Schwefelkupfer abfiiltrirte farblose Lö-
sung wurde in einem Forzellanschälchen, nach Zusatz
von etwas chlorsaurem Kali, verdunstet. Das in Oxyd
verwandelte Eisen färbte nun die vorher farblose Lösung
gelb. Die trockne Masse wurde mit Wasser übergössen,
mit Ammoniak im Ueberschuss versetzt, wo sich Flock-
- 106 —
von EiBCnoxyd abschieden , und filtrirt Das ge-
■chene Filter wurde auf einer Glasplatte auagebreitot,
t einem Tröpfchen sehr verdünnter Saizeäuro be-
eiltet und mit Blutlaugen salz betupft, wo die dunkel-
e Beaktion dea Eisenealzcs sogleich sichtbar wurde.
&) Die vom Eiaenoxyd abSltrlrte ammoniakalische
Hing, mit Schwet'elanimonium versetzt, blieb bei den
gcnständcn Nro. 1, 3 und 4 vollkommen klar und bei
5 schied sich ein sehr voluminöser weissor Nieder-
dag von Schwefelzink ab, welches als solches or-
nnt wurde.
Bei der Nummer 2, welche nicht eine metallische,
idem eine erdige oder thonigo , durch Grilnspaa und
lenrost gefärbte Masse war, wurde eine abgeschabte
kbe in Salzsäure gelöst, was mit Aufbrausen geschah.
ft gelbe Lösung , mit Ammoniak versetzt , gab einen
luninöeen gelblich-weissen Niederschlag, in dem Thon-
nd Eisenoxyd erkannt wurden. Die blänliche am-
miakalische Lösung wurde durch Schwofclammonium
Kupfer befreit und gab nach der Filtration, mit
Rlsaurem Ammoniak geprüft, eine Reaktion auf Kalk-
Danach bestund der Gegenstand Nro. 2 io einer
Kgen, durch Kupfer und Eisenoxydhydrat grünlich ge-
rbten Masse.
Folgendes sind nun die erhaltenen Resultate:
Nro. 1. In einem kleinen Schäehtelehen befand sieb
nicht nummerirtes Papierchen , in welchem etwa 30
40 Milligramme von Feilicht oder Schabsei und kloine
ittorchen eines Metalles waren, welche ganz zur Ana-
verwendet wurden. ZusaramcnsetzuDg:
lipfor und '/,\an, Spuren von Blei und Eisen.
Nro. 2. Ein kleines Bröckcbou von irdenem Zeug,
ier Mitte konisch vertieft nnd mit einem kleinen ran-
~ 106 -
den durchgelienden Loche. Die Masse war grttaUck ge-
färbt und enthielt Rostflecken. Sie schien der E«ni ebes
metallenen, dasselbe umhüllenden, aber durch Oir^datioi
Ecrstörten Gegenstandes gewesen zu sein. Zusam-
mensetzung: eine erdige oder thonige Substanz, deren
Bedeutung nicht zu enträthseln ist.
Nro. 3. Ein kleines, mit einem grünen Uebem^
bedecktes , 35 Milligrammen wiegendes Stttckchen f oi
Draht oder einer Nadel wurde ganz zur Analyse tbt-
wendet. Zusammensetzung: Kupfer, Zinn und
Spuren von Eisen und Blei.
Nro. 4. Ein Fragment von unbestimmbarer Form,
so sehr von Aerugo überzogen und davon serfiresseo,
dass ein etwa 100 Milligrammen schweres Bmchstttck
ohne Mühe davon zwischen den Fingern abgebrochen
werden konnte, das zur Analyse verwendet wurde. Za-
sammensetzung: Kupfer und Zinn, aamml Spa-
ren von Eisen , aber weder Blei noch Zink. Von allen
untersuchten Proben enthielt diese die grösste Proportion
von Zinn.
Nro. 5. Ein Ring von Bronze. Er war durch-
aus ohne Patina, nur schwärzlich angelaufen, aber die
Bronzefarbe erkennen lassend. Man sah unter dem
schwärzlichen Ueberzuge deutlich die Spuren der Be-
arbeitung mit der Feile , sowie eine gelbschinmiemde
Löthung von Messing. An der Innern Rundung wurde
mittelst eines scharfen stählernen Schabers das zur Ana-
lyse nöthige, etwa 100 Milligrammen betragende Material
abgeschabt. Die blosgclcgte Farbe des Ringes war die
des gewöhnlichen Kanonenmetalles. Zusammen-
setzung, die Elemente nach deren abnehmenden
Proportionen angegeben : Kupfer, Zink, Blei, Zinn,
Eisen. Nach dieser Zusammensetzung, sowie besonders
107
den augegebcnen Merkmalen, Hcheiut dor Ring ein
yodukj, gauz moderner Arbeit zu sein , worauf die Be-
arlseitUDg mit der Feile und die Lötbung mit Messing
R. Wolf, Ausziis ans ilem Chronlcoii
Bernen»»! Abrahnml IVliisciill ab Anno
lft»t ad Annum 15»«.
Die Stadtbtbiiotliek in Zürich besitzt in den band-
ichriftliuhen Sammlungen Leu'» eine Copie des Chroni-
oon Musculi, der ich folgende interessanten Daten ent-
IHebme :
Isai Jsnl 6 ward die gantze Schul uss der alten Be-
hausung im Winckel mit ordentlicher procesfl, und
mit einer Music transferiert, in die ncw gebauwcne
Behausung nebent dem Baarflisser Closter, in gegen-
wärtigkeit der Schulherren und anderer M, G. Hrn.
Und thät Herr Schultheias von Mulincn ein Oration
an die Knaben, damit er Sy zum fleissigen Studieren
vermahnt. Es wurden auuh etliche Neuwe Schul
Ordnungen da gcmachet, die uff ein permentin Tafel
gschriben und im Collegio aufgehenkt worden.
1581 iagnst 26 gieng ein grosser Hagel Über Langnauw,
die Stein waren wie Baumnuss , jedoch gieng der
Hagel nicht weit.
1501 Stptembflr i hat sieh ein Hex von Calnach in der
Käfi seibat sitzligon erhänkt.
1582 JiDoar 16 ficngCHumb die & nachmitag an ku blitzen
und doimereu und zu riaBlen, und scbosa das Fear
vom Himmel, was ein gräwlicha Wetter.
— 108 —
1582 N&rx 6 ward am Himmel umb Mitte nacht ein
Chasma dass ist ein wnnderbahre übematQrliche
Röthe, mit villen weissen Streimen, und gegen IGtt
nacht ein wunderbare Heittere gsehen. Der Herr
gäbe^ dass nüt böses daraus folge.
1582 April 1 ward abermahl zu Mitternacht die röthe am
Himmel gsehen und um Mittemacht ein grosse Heit-
tere. Zu Basel waren auch spiess und gschüti am
Himmel gesehen^ gleichwie auch zu Trachaelwald.
1582 April 3 wurden am Himmel drey Sonnen gsehen bis
Z'mitten Tag mit sambt einem grossen breitten Bing
umb d'sonneu; folget ein Regen drus; da es vorhin
eine lange Schöne gsin«
1582 April 30 kam hiehar der Hochglehrt und verrümpt
Mann^ Hr. Joan. SturmiuS; Bector der Schul zu
Strassburg ein alter Herr, von wegen dass Er ein
Ftirschrift von Unsem Gnädigen Hm begehrt^ an
den König von Novarra und Printz von Conde^ da-
mit er bezahlt möcht werden umb eine grosse Summa
Gelts y so sy Ihm von villen jähren her schuldig
sindt, hat die Fürschrift wohl erlanget^ aber die Be-
zahlung nit.
1582 Jali 4 ist ein grosser Hagel über Poll und Eilch-
berg gangen, und andere Orth der. an Wein und
Korn grossen Schaden than.
1582 August 7 starb Doctor Stephanus CunzenuS; Medi-
cus des abendts um die 3 stund, was ein angenem-
mcr und glückhaflfter Doctor , verliess doch schier
mehr schulden dan Guths.
1582 September 21 kämm Johann Haslerus hieher ex Li-
turria, ein Doctor MedicinsB, ward hernach Professor
Philosoph!».
— 109 —
[ Deiember 22 ward ein Hex z'Thuii verbrendt, go>
naodt Margretb "Wyae, uns Wallis bUrtig. Waa 102
jor alt.
' Februr 25 ward Rudolphtia BuUingcrus, nachdem er
oich ein Zeit lang hier enthalten, und in der Uedi-
tin gebraucht ward, gar zu oiociu Burger angenoh-
men, und ein Stipendium Ihm geschöptft.
13 KoTember 19 fieug Johannes liaaterua , Medicinie
Doctor, gein PhiloBophische ProibsBion an, zu deren
er an Bleppij statt von M. Herren erweit waa.
; Dnember 4 ward Johann Kudolf Bullinger zu einem
ordentlichen Stadt Artzet bestattet au Johannis Has-
ten statt.
M Junu 1 was ein ergcbröckliclier und trauriger
Nilwer Jahrstag, dann nachmittag umm die zwey
fieng es an donneren und blizgcn, und schiesaen mit
regen und Rissel. Zu Burgdorf h. h. O. schoBS es
in den Kilchenthurn.
[4 Febmar 18 ist das Feur vom Himmel gfallen auff
den Abend umb die 5 gegen MUneingcn, und auch
gegen dem Leberberg, ist von glaubwürdigen Lcuthen
gsehen worden , als von Herr Daniel DelUperger
Predicant zu Münsingen und anderen. Ist ein fUw-
rige Kuglen gsin, so gross als der Mond wann er
voll ist. '
I Un I ist ein grosser Erdbidem gewesen, der sich
weit und breitt erzeigt hat. Derselbig ist insonder-
li«t streng nnd grausam in der Landschafft Äelen
EO Yrorne und Corbiore ausgebrochen und grossen
Schaden gotban, an Leuth und Guth. Welcher Erd-
bidem auch hernach die folgenden tag und nacht
eich mchrmahlen erzeigt bis an den Mittwochen den
Vierten tag Mertzens, umb die sehende Stund vor
I
— 110 -
Mittag; da ist abermahls ein EnUbidem gewesM, A
welchem ein Felsen^ der bey 3 sfünden wegs dafain-
den in Hohem Gebirg gelegen, vom Berg herab
gebrochen sambt dem Wald so daninder gestanden^
ist alles mit einanderen in das nächste damnder ge-
legene Thaal geschoossen mit solchem gewalt, dass
von dem Fall ein unsäglicher Last von viUe des
Erdtriehs und grgsser Felsen durch den Wider&U,
und fdmemlich darch den grossen gewalt Grottea
überuss gefahren, und über einen anderen zimlich
hohen Berg, so darzwüachen, sich uberanageworfea,
undi die^ beyde Dörfer CSorbiere und Yvome bedeckt
solcher gestalt, dass erstlich vorher ein dunckler,
schwartzer Nebel gangen, welcher ein solch Finstere
gemacht, als wolt es gäohlingen Nacht werden.
Darab die gutten Leuth sehr erschrocken, ihrer vill
sich in die Flucht begeben, etliche denelben ent-
runnen, andere aber so durch einen Gatter verkürzt
worden, welchen sie nicht mögen so bald uffbringeD,
und sonst durch grossen Schrecken erstaunet, dass
sy nit anders gemeint, dann der jüngste' Tag seje
vorhanden, derhalben die Flucht underlassen, auf
ihre knüwe gefallen, Gott umb gnad bittende. Die
sind also sambt denen, so in Häuseren bliben von
dem Hochlicgenden Last Erden und Telsen über-
fallen und bedeckt worden. (In Yvome und Cor-
bi^res sollen zusammen 122 Menschen, 217 Häuser
und Scheunen, 328 Fass Wein und 401 Stück Vieh
zu Grunde gegangen, — und 343 Jucharten Acker-^
Wiesen- und Bebland bedeckt worden sein)
Also dass der allerlüstigist Boden und das frucht-
barest Orth so in derselben Landschafffc hätte mögen
gefund^i werden da granatäpfel, Feigenbaum, Man-
— 111 —
delbäum und allerlej herrlicher Früchten gewachsen^
und alle Acker und Matten jedes jar zum dritten
mahl sind geschnitten worden und gemäyit^ da
scheint es jeCzt so erschröckenlich ud jämmerlich^
als ob kein Mensch von Anfang der Welt da ge-
wöhnet hätte.
84 Hti 27 hat sich ein erschrockenlicher Hagel ob
dem Kloster Muri erhebt und über Stadt und Land
Zürich gaugen.
85 April 18 ward zu Ober-Hasli ein grosser Erdbidem
morgens um die 6 Stund.
85 Mal 7 ist ein grüsenlicher Hagel gsin^ dessgleichen
bey Mansdenken nie erhört, der im Ergeuw ud
bis gen Gostanz alles erschlagen« Item von Elsass
an bis gen Augspurg.
85 Jali 26 hat der Stral den Abt von Muri in der
Kirchen z'tod gschossen.
86 Jali 15 starb zu Zürich der fürtrefenlich ud hoch-
gelehrt Herr Ludwig Lavater, Oberster Pfarer zu
Zürich; ein freundtlicher lieber und ufrechter Mann.
i86 October 15 starb Herr Hans Fädminger ^ so dieser
Kirchen am Diacon Amt 10 jar^ nun die 20 jar ge-
dienet hat; er vermacht der Schul 5000 ff Haupt-
guths und ein schöne herrliche Liberey mehr dann
1000 wert war.
(86 lofembtr 86 blizget es trefenlich; und z'nacht umb
die 7 Stund ward unversehenlich ein mächtige Heitere
am EKmmel, als wann es tag wärC; und darin ein
spretzlechtig Feur gesehen^ in der Länge einer Hel-
lenparten, hat ein mächtigen Schwants zerzausslet
wie ein Buthen. Davomen aber war es dick be-
- 112 —
stund doch nicht lang, sondern verschwand bald aller
Dingen wider.
1587 Janaar überfror die Aaren sAim anderen mahl. Mag
wohl der kalte Winter genent werden.
TersBelchiilss der für die Bibliothek der
Seh weise. IVaturf« Gesellschaft elngr-
Sansenen GesehenlLe«
Von dem phynkal. Verein zu FratUifuri o. M.:
Jahresbericht 1855^1856.
Vom Herrn Verfcuser:
Van der Heyden, Notiee sor la maison de Kerckhovei ditevaa^er
Varent et sar son repr^sentant aotael J. K. L. de Kerekh«re-
Varent. Anvers 1866. S.
De la soeieti bolanique de France:
Bulletin. Tome III. 9. Paris 1856. 8.
Von dem zodogtsch-mineroL Verein in Regentburg:
Correspondenzblatt, X. Jahrgang. Re^ensbar^ 1856. 8.
Von der natur forschenden Geseüschafl Graubündens:
Jahresbericht. Nene Folge, X. Jahri^ang (1865-1856). Chor.
1857. 8.
Von den Herren Verfassern Ringk und Rrunner :
Schweizerische Zeitschrift für Pharmacie. II. Jahrf^ani;. Nr. 6.
Von der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien:
1. Denkschriften. Band XII. Wien 1856. 4.
2. Sitzang^sberichte. Band XXII & XXIII. 1. Wien 1866-57. 8.
De la societe vaudoise des sciences naturelles:
Bulletin N» 40. Lausanne 1857. 8.
Von dem niederösterreichischen Gewerbverein in Wien:
Verhandlungen. Jahrgang 1856 d; 1867, I. II. III. Wien 1856 d:
1857. 8.
Von dem Verein für Naturkunde im Herzogthum Nassau:
Jahrbücher. Heft II. Wiesbaden 1856. 8.
Von der physikal, Gesellschaft in Berlin:
Die Fortschritte der Physik im Jahr 1853 & 1864. Bd. IX. & F.
Berlin 1866 dl; 1867. 8.
MT. Beete, Aber «le
Urirkmis ir#lte^
deiier f|wcllr»>
Im Jahrgänge 185&, psg. 90
hat Herr Hipp aaf die
dass zwei glridi steriEe t4
▼on einer einpaarigm,
Batterie gMclMr
dener Art aaf eiafln 'Bmemtdak wmgjmHUkrtmi witken, §o
zwar, daas der letrtere dem Magarfi— ■ adbaeller tierrof'
sumfen scheint, als der errtere. Die Zeit, welehe zwi-
schen der Schliessang des SCfoinea imd dem Aogenblidt
vei^ing, in welchem ein doreh denselben erregter Mag«
net einen, durch eine Spannfeder cnrUckgehaltenen Anker
angesogen hatte, war weit grOsser, wenn der Strom Ton
einer einpaarigen Sinle kam, als wenn Ten einer zwöW'
paarigen; besmiders gross war dieser Unterschied, wenn
die Feder so stark gespannt war, dass sie dem Magne-
tismus beinahe das Gleichgewicht hielt; in diesem Falle
betrug er bis zu 22 tausendstel Sekunden.
Ich bestätigte zuerst das Vorhandensein eines solchen
Unterschiedes durch folgende Versuche : Ein selbstunter-
brechender Hammer, dessen Hammer Vorrichtung durch
Einschieben einer Glasplatte festgestellt war, wurde in
eine Leitung geschaltet, welche durch einen Commutator
bald eine einfache grovesche Kette, bald eine solche Bat-
terie von 6 Elementen und dazu soviel Widerstandsdraht
aufnahm, dass eine, ebenfalls in die Leitung geschaltete
Spiegelbussole immer die gleiche Ablenkung zeigte. Die
lern. MitUieil. November 1857.
Entfernung der Bussole vom Hammer war gross genngi
um keinen direkten Einfluss des Hamnicrmagnets auf
die Stellung des Stahlspiegels zu ertanben. Jetzt wurde
die Hemmung des Hammers for^enommen, und der
Spannfeder desselben eine solche Stellung gegeben,
dass^ wenn das eine Element wirksam war, ein tiefer,
aber deutlich bestimmbarer musikalischer Ton entstand,
dessen Wahmehmbarktt^t noch dadurch erhöht war, da»
der ^^merapparat auf einem Besonnanzboden befestigt
war. "Dann wurde der Commutator umgesetst, and da-
durch die 6 Elemente in Thätigkeit gebracht. Der Ton
war in diesem Falle tiefer als vorher. Femer wurden
der Feder andere Stellungen gegeben ^ welche eine
schnellere Unterbrechung erzeugten , als zuvor , and
wurden jedesmal die beiden Töne aufgezeichnet, welche
bei Einstellung des einen und der 6 Elemente entstanden.
Die diesen Tönen entsprechende Anzahl von ünterbie*
chungen wurde mittelst eines Manochordes und einer C
tönenden Normals timmgabel jedesmal annähernd bestimmt.
Als Beispiel der erhaltenen Ergebnisse führe ich die fol-
gende Reihe au, in welcher ich der leichtern Uebersicht-
lichkeit wegen die Bezeichnungen der Töne mit beige-
setzt habe.
1 Element
6 Klemcnt
Ton
Zahl
\ Ton
/ Zahl
As
100
A
lOG
H
120
C
128
eis
136
II
144
A8 +
B
eis
D
Di($+
F
104
tu
132
Ui
155
170
Dis
15S
vfr-
Stft
Bei der letzten Federstellung hörte der Apparat zu
arbeiten auf, wenn er durch 6 Elemente getrieben
wurde.
Die vorstehende Reihe zeigt deutlich, dass der er-
wähnte Unterschied in der Geschwindigkeit der Anker-
— 115 —
»wegnng wirklich vorhanden ist, and dass er mit dem
)r magnetischen Anziehung gebotenen Widerstände
Sehst Wird der in die sechspaarige Säule eingeschaltete
rideratand nicht, wie es bisher geschah, durch eine
^iderstandsrolle, sondern durch einen langen , gespann-
Q Draht gebildet, so findet trotzdem die gleiche, oder
Bnigstens fast gleiche Beschleunigung der Änkerbewe-
mg statt. Trotz dieser letzteren Beobachtung, welche
ig^en zu sprechen scheint, ist die ganze Erscheinung
irch die, bei den schnell aufeinander folgenden Schliids-
ingen erzeugten Inductionsströme bedingt.
Bei Gelegenheit des schon von W. Weber beobach-
ten Einflusses der Drehungsgeschwindigkeit einer mag-
ttoelektrischen Maschine auf die Stromerregung hat
enz^) die Ansicht aufgestellt, dass die Nichtproportion«
it&t des Wachsthums der elektromotorischen Kraft und
)r Drehungsgeschwindigkeit solcher Maschinen nicht
der Trägheit des Eisens zur Annahme des Magnetismus
ren Hauptgrund haben , sondern in einer Rückwirkung
»8 inducirten Stromes der Spirale auf die inducirenden
iseneylinder, welche Ansicht er gegen die entgegen-
3tetzte von Sinsteden *♦) vertheidigt hat *•*). Im
erliegenden Falle kann an eine Veränderung in der
oercitivkraft des Eisens, in deren Folge dieselbe der
agnetisirung durch gleich starke Ströme desshalb
irschiedenen Widerstand entgegensetzt, weil sie von
»rachiedener Quelle herrühren, nicht wohl gedacht
erden. Dagegen ist es klar, dass die Rückwirkung
if cEe Eisencylinder je nach der Natur dieser Quelle
*) Bon. de 8t-P6t. VII, pap. U7; Pof:«. Abb. LXXVI, paf. 404.
*0 Pore- Ann. LXXXIV, 181.
***) Bull, de 8t-Pa. XU, psf. 46| Pogf. Abb. XCII, 138.
— 116 —
eine andere werden tianas. Man übersieht das am leidi-
testen ; wenn man den Gang der Indactionswirknng in
der Weise verfolgt^ wie es Eoosen, der sich der Ao-
sicht von Lenz dem Hauptinhalte nach angeschloswn
hat, in seiner Arbeit über die elektromagnetische Wir-
kung galvanischer Ströme von kurzer Dauer *) gethan
hat.
Wird ein Strom durch einen, um einen EisensUb
spiralförmig gewundenen Draht geschlossen, so kann man
sein Anwachsen durch eine Curve darstellen, deren Ab-
scissen der Zeit, deren Ordonaten der jedesmaligen Strom-
stärke in jedem Zeitmomente entsprechen , so würde die
magnetisirende Kraft des Stromes ausgedrückt sein durch
das Rechteck, dessen Grundlinie die Zeit t, w&hrend
welcher der Strom geschlossen bleibt, dessen Höhö die
constant bleibende Stromstärke darstellt. Der im Schlies-
sungsmoment eintretende Extracurrent , welcher dem
Hauptstrom entgegengesetzt ist, bedingt aber den Gang
der Curve so, dass sie sich asymptotisch der eigent-
lichen Stromstärke nähert, ohne sie je zu erreichen.
Im Oeffnungsmomente nach Verlauf der Zeit t soll nun
eigentlich ein Extracurrent eintreten, welcher dem der
Schliessung gleich, aber dem Hauptstrome gleichgerichtet
ist. Dieser kommt aber nicht in Betracht, weil eben in
diesem Momente die Leitung unterbrochen wird. Die
Intensitätscurve fallt also senkrecht zur Abscissenaxe ab,
und die, die magnetisirende Kraft darstellende Fläche
ist nunmehr eingeschlossen von der concaven Seite der
Curve, der Abscissenaxe und der Ordinate für den End-
punkt t. In unserem Falle muss also die anziehende
Kraft des Elektromagnets um so grösser sein, je grösser
*) Pon?. Aon. LXXXVII, pa^. 614.
117 -
! OoncwItHt der Oorre ist, je kleiner also der Verlnst,
felclier durch das FlächenstUck aasgcJrückt wiril, das
■risciicD der coDvexen Seite der Ciirve, der senkrefhten
m Nullpunkt der AbgcisBeii und der durch den Endpunkt
der Ordinate fUr t gehende Pamllelo zur Abscissenaxe
Eegt. Unter den sonst gleichen Uinständcn ist aber die
lBlektromoton9i.-he Kraft des Extracitrrent der ScIiliesHung 1
die gleiche, der ursprüngliche Strom mag durch ein oder |
techs Elemente erzeugt sein; im ersteren Falle ist aber 1
fler deiDBclben gebotene Widerstand erheblich geringer, 1
ala im letzteren, daa zu subtrahirende FlächenstUck ist ]
denmacli im ersteren Falle weit grösser, als im letzeren I
ond demnach ist der durch die einfache Kette angeregte I
Elektromagnet 'wirklich kurze Zeit nach der Schliessung ]
•cliwJicher, als der durch die sechspaarige Säule angeregte. 1
Um mich von dem Umfange dieser Einwirkung zu ilber- 1
äeogen, dabei aber von dem immerhin sehr complicirtcn 1
Vorgänge der Anziehung und Unterbrechung in einem ]
MlbstthätigeD Hammer unabhängig zn bleiben, schaltete ]
ich statt desselben ein durch ein Uhrwerk gedrehtes Rad ]
ein, an dessen Peripherie eine schleifcndeFeder in schneller ]
Folge den Strom schloss und